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Haselblattroller - Apoderus coryli (LINNAEUS, 1758)
Artenprofil von Axel Steiner


Systematische Einordnung

Stamm: Gliederfüßer (Arthropoda)
Klasse: Insekten (Insecta)
Ordnung: Käfer (Coleoptera)
Familie: Attelabidae (Blattroller)

Fotos (© Axel Steiner)
Alendorf (Eifel/NSG Lampertstal)


(xxl-Foto)
30.08.2008

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30.08.2008

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30.08.2008
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30.08.2008

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30.08.2008
 
Besondere Merkmale

Insekten-ABC, Erklärungen von Fachbegriffen

Halsschild (mit Ausnahme des Vorderrandes), die Flügeldecken und Teile der Schenkel rot (der Rest der Beine ist schwarz); Füße braun; Flügeldecken mit groben Punktstreifen und schmalen, fein gerunzelten Zwischenräumen; Kopf hinter den Augen verlängert und halsartig eingeschnürt; Kopf, Fühler, vorderer Teil des Halsschildes und Schildchen schwarz; Fühlerkeule viergliedrig; sehr kurzer Rüssel (deutlich kürzer als der Kopf); Augen ganz vorne; Kopf und Halsschild sehr fein punktiert

Körperlänge: 6-8 mm


Ähnliche Arten:

Apoderus erythroterus (GMELIN): nur 3,8-5 mm groß; Punktstreifen der Flügeldecken fein und die Zwischenräume breit und glatt; nur die Flügeldecken rot gefärbt; in feuchten Lebensräumen; bisher in NRW wohl noch nicht nachgewiesen

Attelabus nitens (SCOP.) (Roter Eichenkugelrüßler): nur 4-6,5 mm groß; kugeligere Form; meist nur Halsschild und Flügeldecken rot; spezialisiert auf Eichenblätter; Kopf nicht halsartig eingeschnürt

Lebensraum
An lichten Stellen in Laubwäldern, an Waldrändern, Hecken und Gebüschen auf den Blättern von Haselnusssträuchern zu finden.

Biologie und Lebensweise
Von Anfang Mai bis September sind adulte Haselblattroller insbesondere an Haselnusssträuchern zu finden.
Der Haselblattroller ist bekannt für seine eigentümliche Art der Eiablage, bei der ein eigens hergestellter Blattwickel als Kinderwiege dient.

Anfertigung des charakteristischen Wickels:
Zunächst wird das ausgesuchte Haselblatt vom Weibchen auf Brauchbarkeit geprüft. Danach wird in der Nähe des Blattstiels ein halbkreisförmiger Schnitt bis über die Mittelrippe des Blattes angelegt. Das Blatt erschlafft teilweise aufgrund der durchtrennten Wasserzufuhr und wird anschließend vom Haselblattroller-Weibchen zunächst gefaltet und anschließend von der Spitze her aufgerollt. Während des Rollvorgangs wird ein (selten auch 2) Ei in die Rolle gelegt. Verschlossen wird der Wickel durch Einschlagen der Blattzipfel und durch Rüsselstiche. Der Wickel bleibt am Strauch hängen und vertrocknet nur langsam, da das Blatt weiterhin mit Flüssigkeit versorgt wird.

Die schlüpfende Larve ernährt sich vom Blatt und verpuppt sich innerhalb des Wickels. Nach dem Schlupf des Käfers verbleibt dieser noch einige Tage im Wickel, bevor er sich nach draußen beißt. Die Jungkäfer erscheinen dann ab Ende Juni im selben Sommer und bleiben bis zum Herbst auf ihren Fraßpflanzen. Die Überwinterung findet unter Laub oder Rinde als adulter Käfer statt.

Nahrung
Blätter von insbesondere Hasel und selten auch von Erle und Birke werden als Nahrungsquelle genutzt. Die Entwicklung wurde jedoch auch auf Buche, Hainbuche und Eiche beobachtet.

Verbreitung in D/Welt
Verbreitet in Eurasien einschließlich Japan, im Norden bis Mittelfennoskandien und vereinzelt in England und Schottland. Der Haselblattroller kommt in Deutschland in allen Bundesländern vor. Er gilt als weit verbreitet und nicht selten.

Verbreitung in NRW
Über die Verbreitung in NRW liegen mir keine Angaben vor. Ich selber habe den Haselblattroller nur im Kalkbuchenwald am Rande des NSG Lampertstal in der Eifel - wie es sich gehört auf Haselnussblättern sitzend - gefunden. Er gilt aber als stellenweise häufig und gut verbreitet.

Benutzte Literatur
MÖLLER, G.; R. GRUBE & E. WACHMANN (2006): Der Fauna-Käferführer I - Käfer im und am Wald. Fauna Verlag, Nottuln. 334 S.

TRAUTNER, J.; K. GEIGENMÜLLER & U. BENSE (1989): Käfer beobachten, bestimmen. - Melsungen: Neumann-Neudamm. 417 S.

ZAHRADNIK, J. (1985): Käfer Mittel- und Nordwesteuropas. Paul Parey - 498 S.


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Weitere Informationen zu Käfern (Coleoptera) im Internet

www.arthropods.de: Hervorragende Bilder und Beschreibung des Haselblattrollers in allen Lebensstadien, inkl. der Herstellung der Blatttonne zur Eiblage.

AG Rheinischer Koleopterologen (www.koleopterologie.de): Die Seite zum Thema Käfer. Links, Veröffentlichungen, Termine, Fotogalerie


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