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Tannenmeise - Parus ater (LINNAEUS, 1758)
Artenprofil von Axel Steiner
Letzte Änderung: 20.02.2013


Systematische Einordnung

Stamm: Wirbeltiere (Vertebrata)
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes)
Familie: Meisen (Paridae)

Fotos (© Axel Steiner)
Breckerfeld


(xxl-Foto)

(xxl-Foto)

(xxl-Foto)
Klick auf die kleinen Bilder oder xxl-Ansicht möglich
     
Besondere Merkmale
Kleine Meisenart; schwarzer Kopf mit großem weißen Wangenfleck; glänzend schwarze Kopfkappe; grauer Rücken; heller Bauch; mit weißem länglichen Nackenfleck!; 2 (!) helle Flügelbinden (weiße untere Flügelbinde plus perlenschnurartige helle zweite Binde entlang der Mittleren Armdecken); zart bräunlicher Bauch; oberseits grau; der Kopf wirkt im Verhältnis zum Körper recht groß (im Vergleich zur Kohlmeise); bei Erregung kann die Tannenmeise eine kleine Haube aufrichten
Jungvögel: mit gelblicher Färbung von Wangen, Nackenfleck und Unterseite



Tannenmeise (Foto © Axel Steiner, xxl-Foto)



Gut erkennbar ist der weiße Hinterkopfstreifen der Tannenmeise (Foto © Axel Steiner, xxl-Foto)


Das komplette Federkleid der Tannenmeise können Sie sich hier anschauen: www.vogelfedern.de

Körperlänge: 10,5 cm; Flügellänge: 59-67 mm

Gewicht: 8-11 g

Gesang: Der Ruf der Tannenmeise klingt wie der schnellere Ruf ("wize wizw wize") einer Kohlmeise und kann hier auf der Website der Schweizer Vogelwarte abgerufen werden: www.vogelwarte.ch

Verwechslungsart:
Kohlmeise: mit einer Größe von ca. 14 cm deutlich größer; kein weißer Nackenfleck; schwarzer Bauchstreifen; nur eine helle Flügelbinde; gelber Bauch; oberseits grünlich gefärbt

Andere Meisenarten:

Kohlmeise


Blaumeise


Sumpfmeise, Nonnenmeise

Lebensraum
Die bevorzugten Lebensräume der Tannenmeise sind ältere Nadel- und Mischwälder mit großen Fichtenanteilen, aber auch Parks, Friedhöfe und Gärten. Da sie bevorzugt in Höhlen brüten erreichen sie in Nadelwäldern mit hohem Totholzanteil auch höhere Populationsdichten. Die Tannenmeise gilt hinsichtlich ihrer Biotopwahl als flexibler als z. B. die seltenere Haubenmeise und nimmt auch gerne Nistkästen an. Oft treten Tannenmeisen in den gleichen Biotopen wie Wintergoldhähnchen auf.

Biologie und Lebensweise
Die Tannenmeise verbringt auch den Winter in NRW, besetzt jedoch kein Stammrevier und zieht in artgemischten Schwärmen umher. Mit ihren langen Zehen kann sie sich sehr geschickt auch an den äußersten dünnen Zweigen entlanghangeln und sogar kopfabwärts hängend auf Nahrungssuche gehen. Das Revier wird ab Februar besetzt, wobei das Weibchen die Aufgabe der Nistplatzsuche und des Nestbaus übernimmt. Ab Mitte April beginnt die Brutzeit der Tannenmeisen. Es finden 1-2 Jahresbruten statt.

Nest: Gebrütet wird in Baumhöhlen oder Nistkästen, gelegentlich wohl auch in Felsspalten, zwischen Wurzeltellern am Boden und in Erdhöhlen oder Mauselöchern! Das Nest besteht aus Moos, Spinnweben, Federn und Haaren. In ARBEITSGEMEINSCHAFT AVIFAUNA HAGEN (2009) wird berichtet, dass eine Tannenmeise in Hagen kurzerhand ein Wespennest aus einer Mehlschwalbennisthilfe entfernte und anschließend selber dort brütete.

Eier: (5-)8-9(-13) spindelförmige Eier; weiß mit spärlichen, feinen, rötlichen Sprenkeln und Punkten, die sich am stumpfen Pol häufen; glatte, schwach glänzende Schale; Eigröße: 14,8 x 11,6 mm; Eigewicht: ca. 1,1 g

Brutdauer/Brutpflege: (13-)14-15(-16) Tage, wobei das Weibchen brütet und gelegentlich vom Männchen während dieser Zeit gefüttert wird.

Nestlingsdauer: Die Nestlinge werden von beiden Elterntieren etwa 18 (-23) Tage lang gefüttert und nach dem Ausfliegen noch etwa 14 Tage weitergefüttert.

Nahrung
Die Nahrung der Tannenmeise besteht im Sommer aus Insekten (gerne Blattläuse, Schmetterlingsgelege und -raupen) und Spinnen. Mit dieser tierischen Nahrung werden auch die Jungen gefüttert. Im Winter werden Samen verschiedener Koniferen (insbesondere aber Fichtensamen) und Bucheckern verspeist. Auch Winterfütterungsangebote werden gerne genutzt (siehe Foto!).



Tannenmeise an der Wintervogelfütterungsstelle (Foto © Axel Steiner, xxl-Foto)

Verbreitung in D/Welt
Die Tannenmeise ist von Nord- und Westeuropa bis zum Pazifik und Japan im Osten, südlich bis zur Türkei, Spanien, Zypern, Iran und China verbreitet. Nördlich verläuft die Verbreitungsgrenze in etwa auf Höhe des Polarkreises. Sie fehlt somit im äußersten Norden.



Über beringte Tannenmeisen erfährt man nach und nach mehr über ihr Zugverhalten (Foto © Axel Steiner, xxl-Foto)

Die Tannenmeise ist eine der häufigsten Vogelarten Mitteleuropas und gehört auch in Deutschland (1 - 2,5 Mio. Brutpaare) in allen Bundesländern häufig vertretenen und nicht gefährdeten Vogelarten. Im Herbst/Winter treten in NRW zudem Durchzügler und Überwinterer aus Nord- und Osteuropa auf, die invasionsartig bei der Suche nach geeigneten Nahrungsangeboten auf Wanderung gehen.

Weltweite Verbreitungskarte der Tannenmeise bei Avibase

Verbreitung in NRW
In Nordrhein-Westfalen beschränkt sich die Verbreitung der Tannenmeise oft auf Lagen Höhenlagen über 300 m. Wichtiger als die Höhengrenze ist jedoch das Vorhandensein von Nadelwaldbeständen (auch einzelne größere Nadelbäume), so dass sie in Nadelwäldern auch im Tiefland anzutreffen ist. Ihr Bestand in NRW wird auf etwa 120.000 Brutpaare (etwa 30.000 Brutpaare im Rheinland) geschätzt. Es handelt sich somit um eine der häufigeren Vogelarten in NRW, auch wenn ich sie bisher selten zu Gesicht bekommen habe...

Benutzte Literatur
ARBEITSGEMEINSCHAFT AVIFAUNA HAGEN (2009): Die Brutvögel Hagens. 1997-2008. - Hagen (Biologische Station Umweltzentrum Hagen e. V.)

BAUER, H.-G.; E. BEZZEL; W. FIEDLER (2012): Das Kompendium der Vögel Mitteleuropas. Einbändige Sonderausgabe. AULA-Verlag, Wiebelsheim. 808 + 622 S.

FÜNFSTÜCK, H.-J.; A. EBERT & I. WEIß (2010): Taschenlexikon der Vögel Deutschlands. Quelle & Meyer Verlag Wiebelsheim. 686 S.

JONSSON, L. (2010): Die Vögel Europas und des Mittelmeerraumes. 3. unveränderte Neuauflage, Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, Stuttgart. 559 S.

LIMBRUNNER, A; E. BEZZEL; K. RICHARZ & D. SINGER (2001/2007): Enzyklopädie der Brutvögel Europas. Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, Stuttgart. Einbändige Sonderausgabe des 2001 erschienenen Doppelbandes. 860 S.

RHEINWALD, G. & M. SCHMITZ (2007): Vögel zwischen Rhein und Weser. So wird Vogelbeobachtung zum Erlebnis. Ginster-Verlag, St. Katharinen, 344 S.

SVENSSON, L. (2011): Der Kosmos Vogelführer - Alle Arten Europas, Nordafrikas und Vorderasiens. 2. Aufl. Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, Stuttgart

WINK, M.; C. DIETZEN & B. GIEßING (2005): Die Vögel des Rheinlandes. Ein Atlas der Brut und Wintervogelverbreitung 1990-2000. Beiträge zur Avifauna Nordrhein-Westfalens, Bd. 36. Bonn.

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Weitere Informationen zu Vögeln (Aves) im Internet

Avibase: Umfangreiches Datenbank-Informations-System über alle Vögel der Welt. Sie enthält nahezu 2 Million Aufzeichnungen über 10.000 Spezies und 22.000 Subspezies von Vögeln, einschließlich Verbreitungs-Informationen, Taxonomie, Synonyme in mehreren Sprachen und anderes.

birdnet.de: Das Deutsche Forum zum Thema Vögel. Aktuelles, Forum, Fotos, Archiv...


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