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Orsillus depressus (MULSANT & REY, 1852) |
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Artenprofil von Axel Steiner
Letzte Änderung: 03.01.2014 |
Systematische Einordnung
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Stamm: | Gliederfüßer (Arthropoda)
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Klasse: | Insekten (Insecta)
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Ordnung: | Schnabelkerfe (Hemiptera)
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Unterordnung: | Wanzen (Prosorrhyncha (Heteroptera und Coleorrhyncha))
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Familie: | Boden-/Langwanzen (Lygaeidae)
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Unterfamilie: | Orsillinae
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Fotos (© Axel Steiner, det. Ringo Dietze)
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Dortmund
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 (xxl-Foto) 23.04.2007 |
 (xxl-Foto) 23.04.2007 |
 (xxl-Foto) 23.04.2007 |
Klick auf die kleinen Bilder oder xxl-Ansicht möglich |
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Besondere Merkmale |
Insekten-ABC, Erklärungen von Fachbegriffen
Kopf länger als 1. Fühlerglied; 4. Fühlerglied keulenartig verdickt; Halsschild punktiert; schmaler, leicht gestreifter Rand um den Hinterleib (Wanzen in NRW/Helga Stein).
Körperlänge: 6,7-8,2 mm
Ähnliche Arten:
Von den 3 mediterran verbreiteten Orsillus-Arten ist bisher nur eine bis nach Mitteleuropa vorgedrungen. Verwechslungsmöglichkeiten mit sehr ähnlichen Wanzenarten bestehen somit nicht.
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Lebensraum |
Ursprünglich mediterran verbreitet kommt Orsillus depressus im kühleren NRW vor allem in tieferen, sonnigen und warm-trockenen Lagen an fruchtenden Wirtspflanzen (s. u.) vor. Geeignete Lebensräume stellen somit neben Wacholderheiden auch Gärten, Parkanlagen und Friedhöfe dar. Ich habe das fotografierte Tier in der Dortmunder Innenstadt am Rande einer Industriebrache/Kleingartenanlage gefunden.
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Biologie und Lebensweise |
Orsillus depressus überwintert im Imaginal- und seltener auch im Larvenstadium. Bevor sich die Tierchen im Mai fortpflanzen, fliegen die Wanzen im Frühjahr an warmen, sonnigen Tagen auf der Suche nach neuen Lebensräumen umher (= Dispersionsflüge). Für die gute Flugfähigkeit spricht auch das Auftreten in Wacholderheiden außerhalb von Ortschaften. Im Sommer werden die Eier direkt an den Wirtspflanzen abgelegt. Die neue Generation ist ab Ende Juli/August zu finden.
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Nahrung |
Orsillus depressus saugt an allen Zypressengewächsen (Cupressaceae). Die ursprünglichen Nahrungspflanzen im mediterranen Verbreitungsgebiet sind Wacholder (Juniperus)- und Zypressen (Cupressus)-arten. Hierzulande werden aber auch Beeren, Samen und Samenanlagen von Scheinzypressen (Chamaecyparis) und Lebensbaum (Thuja) besaugt.
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Verbreitung in D/Welt |
Orsillus depressus ist eine mediterrane Wanzenart, die östlich bis in die Kaspische Region und westlich bis Deutschland, Nordfrankreich, Belgien, Niederlande und England verbreitet ist. Hierzulande verbreitet sie sich vermutlich u. a. mit Hilfe des Transports von Zierkoniferen immer weiter nach Norden. Die Fundorte der Art sind nicht sehr zahlreich, aber an geeigneten Wirtspflanzen tritt Orsillus depressus oft in großen Zahlen auf. Die Art ist erst seit 1971 in Deutschland bekannt.
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Verbreitung in NRW |
Über die Verbreitung und Häufigkeit von Orsillus depressus in NRW liegen mir keine genaueren Informationen vor. Ich habe die Art einmal in Dortmund gefunden. Michael DREES (E-Mail-Mitteilung vom 03.01.2014) konnte die Art auf dem Friedhof am Remberg in Hagen nachweisen.
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Benutzte Literatur |
ADLBAUER, K. & W. RABITSCH (1999): Orsillus depressus (MULSANT & REY, 1852) in Österreich und Liechtenstein (Fet., Lygaeidae). HETEROPTERON Heft 8, S. 19-21.
WACHMANN, E., MELBER A., DECKERT J. (2007): Wanzen Band 3: Pentatomorpha I, Die Tierwelt Deutschlands, 75. Teil, Goecke & Evers, Keltern
WERNER, D. J. (1999): Die mediterrane Art Orsillus depressus (Heteroptera: Lygaeidae) jetzt auch in Schleswig-Holstein. HETEROPTERON Heft 6, S. 27-29.
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Weitere Informationen zu Wanzen (Prosorrhyncha) im Internet |
Wanzen Mitteleuropas bei www.koleopterologie.de/heteroptera: Fotogalerie, Familien, Infos, Kontakte, Links...
Wanzen in NRW (Helga Stein): Wissenswertes über Wanzen, Fotogalerie, Systematik, Steckbriefe...
Zur Linkliste weiterer interessanter Wanzen-Internetseiten auf www.natur-in-nrw.de
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