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Dickfühlerweichwanze - Heterotoma planicornis (PALLAS, 1772)
Artenprofil von Axel Steiner


Systematische Einordnung

Stamm: Gliederfüßer (Arthropoda)
Klasse: Insekten (Insecta)
Ordnung: Schnabelkerfe (Hemiptera)
Unterordnung: Wanzen (Prosorrhyncha
(Heteroptera und Coleorrhyncha))
Familie: Weichwanzen (Miridae)

Synonyme:



Cimex planicornis PALLAS, 1772
Heterotoma meriopterum (SCOPOLI, 1763)
sensu WAGNER

Fotos (© Axel Steiner)
Breckerfeld (2-3), Lüdenscheid (1)


(xxl-Foto)
11.07.2008

(xxl-Foto)
15.07.2007

(xxl-Foto)
15.07.2007
Klick auf die kleinen Bilder oder xxl-Ansicht möglich
     
Besondere Merkmale

Insekten-ABC, Erklärungen von Fachbegriffen




Das hervorstechende Merkmal dieser Wanzenart ist sicherlich das auffallend große und breite (Länge zu Breite etwa 5:1) 2. Fühlerglied.
Weitere Merkmale: Halsschild fast so lang wie breit, Flügeldecken schwarz und fein hell behaart; die beiden äußeren Fühlerglieder fadenförmig dünn; 1. und 2. Fühlerglied lang behaart; 3. Fühlerglied am Grund und 4. Fühlerglied distal hell gefärbt; schlanke Körperform, die nach hinten und vorne zugespitzt ist; Außenrand der Halbdecken gebogen; gelb-gelbgrüne Beine

Körperlänge: Männchen: 4,6-5,3 mm, Weibchen: 4,9-5,5 mm

Ähnliche Arten:
Excentricus planicornis: diese sehr seltene und bisher in NRW noch nicht nachgewiesene Art sieht genauso aus wie Heterotoma planicornis, besitzt aber dunkle Beine (Heterotoma planicornis = gelb-gelbgrüne Beine) (Danke an Ringo Dietze für diese Info!).

Heterotoma merioptera (SCOPOLI, 1763) - syn. H. dalmatinum (WAGNER, 1950): Bisher in Deutschland sicher nur in Sachsen (C. MORKEL, 2010) nachgewiesen. WACHMANN, E., MELBER A., DECKERT J. (2004):"Heterotoma merioptera ist im Osten Europas bis nach Kleinasien und im Nahen Osten verbreitet und erreicht ihr westlichstes Vorkommen im südlichen Polen, im äußersten Osten und Süden Österreichs und in Nordostitalien. Ältere Hinweise auf ein Vorkommen dieser Art im westlichen Europa sind falsch, sie beziehen sich vielmehr auf H. planicornis..."

Das Tier soll heller/kastanienfarben sein. Ferner unterscheiden sich die beiden Arten im Verhältnis der Länge vom 2. zum 3. Fühlerglied. Bei merioptera ist das 2. Fühlerglied ca. 5x so lang wie das 3., während es bei planicornis weniger als 4x so lang ist.

Lebensraum
An unterschiedlichen Kräutern und Laubgehölzen oft an Ruderalstellen oder in heckenartigen Strukturen (selten auch auf Bäumen) zu finden.

Biologie und Lebensweise
Die Larven schlüpfen ab Ende Mai/Anfang April. Adulte Exemplare kann man zwischen Juli und September/Oktober finden. Die Überwinterung findet als Ei statt.

Nahrung
Diese Weichwanzenart ernährt sich räuberisch auf den verschiedensten Pflanzen und saugt nur selten auch an Pflanzen (Knospen und unreife Beeren). Als Nahrung kommen Blattläuse, Blattflöhe, Gespinstmotten- und Wicklerraupen und andere Arthropoden in Frage. Heterotoma planicornis gilt als "nützliches" Insekt und ist im Obstbau ein gern gesehener Gast.

Verbreitung in D/Welt
Verbreitet in Nordafrika, Nordamerika (eingeschleppt) und Europa (West- und Mitteleuropa, Nordeuropa bis Südskandinavien, im Süden bis in den nördlichen Mittelmeerraum). In Deutschland überall verbreitet und recht häufig anzutreffen.

Verbreitung in NRW
Auch in NRW ist Heterotoma planicornis weit verbreitet und häufig anzutreffen.

Benutzte Literatur
KMENT, P. & J. BRYJA (2006): Revised occurence of Heterotoma species (Heteroptera: Miridae) in the Czech Republic and Slovakia with remarks on nomenclature, diagnostic characters and ecology. - Acta Musei Moraviae, Scientiae biologicae 91: 7-52.

MORKEL, C. (2010): First records of Heterotoma merioptera (Scopoli, 1763) and Aradus serbicus (Horváth, 1888) (Heteroptera: Miridae et Aradidae) from Germany. Zootaxa 2651: 64–68

SAUER, F. (1996): SAUERS Naturführer - Wanzen und Zikaden nach Farbfotos erkannt. 184 S.

WACHMANN, E., MELBER A., DECKERT J. (2004): Wanzen Band 2: Microphysidae und Miridae, Die Tierwelt Deutschlands, 75. Teil, Goecke & Evers, Keltern

WAGNER, E. (1952): Blindwanzen oder Miriden. In: F. DAHL "Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile nach ihren Merkmalen und nach ihrer Lebensweise", 41. Teil. Jena, Gustav Fischer Verlag, 218 S.


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Weitere Informationen zu Wanzen (Prosorrhyncha) im Internet

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