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Rote Holzmulmschwebfliege, Schwarzfuß-Langbauchschwebfliege
Brachypalpoides lentus (MEIGEN, 1822)
Artenprofil von Axel Steiner


Systematische Einordnung

Stamm: Gliederfüßer (Arthropoda)
Klasse: Insekten (Insecta)
Ordnung: Diptera (Zweiflügler)
Familie: Schwebfliegen (Syrphidae)

Synonym:

Xylota lenta

Fotos (© Reiner Büdenbender)
Ennepetal


(xxl-Foto)
21.05.2010
Männchen

(xxl-Foto)
21.05.2010
Männchen
 
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21.05.2010
Männchen

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21.05.2010
Männchen
 
Besondere Merkmale

Insekten-ABC, Erklärungen von Fachbegriffen



Rote Holzmulmschwebfliege (Brachypalpoides lentus, Foto: Reiner Büdenbender) (xxl-Foto)

Beine ganz schwarz (!); relativ lange Schenkel; am Hinterschenkel ohne kräftige Dornen (die z. B. Xylota segnis aufweist!); Stirn und Gesicht schwarz; Fühler braun; Hinterleib schlank mit parallelen Seitenrändern; 2. und 3. Segment blut-/ziegelrot; Hinterleibspitze schwarz; Hinterschenkel an der Basis mit langen Haaren;die Augen der Männchen stoßen mittig aneinander, die der Weibchen sind deutlich voneinander getrennt (wie bei vielen Schwebfliegenarten!)

Körperlänge: 11-14 (-15) mm; Flügellänge: 10-12 mm


Larve: mit kurzem "Schwanz" und mit Mundhaken; innenliegende Kieferzähnchen
Die Brachypalpoides lentus-Larve unterscheidet sich von den ähnlichen Larven der Gattungen Brachypalpus, Chalcosyrphus und Xylota durch 2 Gruppen mit 2 großen rotbraunen Haken, die sich seitlich der "anterior-spiracle" befinden.


Ähnliche Arten:

Gemeine Langbauchschwebfliege (Xylota segnis (LINNAEUS, 1758)): gelb-schwarz gezeichnete Hinterbeine und Oberschenkel (Femur) des hinteren Beins unterseits mit kräftigen langen Dornen

Rote Faulholzschwebfliege (Chalcosyrphus piger (FABRICIUS, 1794)): Hinterleibsspitze rot! Flugzeit: Juli bis August




Vergleich u. a. der Beine: links Xylota segnis (Foto: Axel Steiner), rechts: Brachypalpoides lentus (Foto: Reiner Büdenbender)

Lebensraum
Bei Brachypalpoides lentus handelt es sich um eine typische Wald-Schwebfliegenart. Bevorzugte Biotoptypen, wo sie gelegentlich angetroffen werden können sind Wälder, Waldwege, Waldränder, Holzschläge und insbesondere feuchte (Buchen-)Wälder mit fruchtbarem Boden und reichem Angebot an Totholz. Die Rote Holzmulmschwebfliege teilt sich ihre Lebensräume mit der häufiger anzutreffenden ähnlichen Xylota segnis.

Biologie und Lebensweise
Flugmonate: (Mitte April -) Anfang Mai bis Anfang August (- Mitte September) mit Schwerpunkt im Mai/Juni
Vereinzelt auf sonnigen Blättern (besonders Buchen) oder blühenden Sträuchern zu finden.
Die Larven entwickeln sich im feuchten und verpilzten Holzmulm - wohl insbesondere von Buchen, da Brachypalpoides lentus dabei beobachtet wurde, wie sie Höhlungen an deren Stammbasis aufsuchte (vermutlich zur Eiablage?). Die Entwicklung der Larve findet dann in modernden Baumwurzeln oder Baumhöhlen statt. Auch wenn die Art wohl sehr an Buchen gebunden ist gibt es in der Literatur auch Vermerke über mögliche Entwicklung in Ahornbäumen (BARKEMEYER, 1994) oder Eichen (STUBBS, 2002).
Die Larven verpuppen sich ab Ende März/Anfang April und schlüpfen dann ab Mitte April.
Häufiger werden die Männchen beobachtet.

Nahrung
Blütenbesuche sind bei Kriechendem Hahnenfuß (Ranunculus repens), häufiger auf Himbeere (Rubus idaeus), Apiaceen (z. B. Wiesenkerbel - Anthriscus sylvestris) oder Weißdorn (Crataegus) verzeichnet worden.

Verbreitung in D/Welt
In Mitteleuropa in der Ebene und im Gebirge östlich bis Westsibirien und Kleinasien verbreitet. Die Häufigkeit gibt RÖDER (1990)mit "vereinzelt bis sehr selten" an, während KORMANN (2002) sie als "nicht seltene" Art einstuft.

Verbreitung in NRW
Die Rote Holzmulmschwebfliege ist in allen Naturgroßräumen NRWs zu finden und ist in der Roten Liste der Schwebfliegenarten NRWs von 1998 in keiner Form als gefährdet gekennzeichnet (FREUNDT, SSYMANK & STANDFUSS, 2005).

Benutzte Literatur
BARKEMEYER. W. (1994): Untersuchung zum Vorkommen der Schwebfliegen in Niedersachsen und Bremen (Diptera:Syrphidae). Naturschutz Landschaftspfl. Niedersachs. Heft 31, 1-514, Hannover.

CHINERY, M. (2004): Pareys Buch der Insekten. Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, Stuttgart. 327 S.

DREES, M. (1997): Zur Schwebfliegenfauna des Raumes Hagen (Diptera: Syrphidae), Abhandlungen aus dem Westfälischen Museum für Naturkunde - 59. Jahrgang, Heft 2, Münster -64 S.

FREUNDT, R.; SSYMANK, A. & K. STANDFUSS (2005): Schwebfliegen in Nordrhein-Westfalen (Diptera: Syrphidae). Checkliste der seit 1980 nachgewiesenen Arten. - Mitt. der AG westf. Entomologen Band 21 (Beiheft 11): 1-18.

KORMANN, K. (1988): Schwebfliegen Mitteleuropas: Vorkommen - Bestimmung - Beschreibung, ecomed-Verlag, Landsberg a.L. - 176 S.

KORMANN, K. (2002): Schweb- u. Blasenkopffliegen Mitteleuropas, Fauna-Verlag, Nottuln - 270 S.

RÖDER, G. (1990): Biologie der Schwebfliegen Deutschlands (Diptera: Syrphidae). Erna Bauer Verlag. 575 S.

STUBBS, A. E. (2002): British Hoverflies. An Illustrated Identification Guide. Text and illustrated keys by Alan E. Stubbs. Colour plates depicting 190 species by Steven J. Falk. British Entomological and Natural History Society London. 469 S.

VAN VEEN, M. P. (2004): Hoverflies pf Northwest Europe - Identification keys to the Syrphidae. KNNV Publishing - 254 S.


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Weitere Informationen zu Schwebfliegen (Syrphidae) im Internet

Privatseite über Schwebfliegen von Wolfgang Rutkies: Infos, sehr viele Fotos, Links, Artenlisten

Englische Seite über Fliegen, u. a. auch Schwebfliegen: www.diptera.info: Jede Menge Bilder (293: Stand 2.09.2007), Forum...


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