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Winterschüppling, Fettigglänzender Braunhäubling -
Phaeogalera oedipus (COOKE 1885) ROMAGNESI 1980
Artenprofil von Fredi Kasparek


Systematische Einordnung

Reich: Pilze (Fungi)
Klasse: Ständerpilze (Basidiomycetes)
Ordnung: Blätterpilze (Agaricales)
Familie: Träuschlingsartige (Strophariaceae)
Gattung: Braunhäubling (Phaeogalera)

Fotos (© Fredi Kasparek)
MTB 4408/2 Gelsenkirchen-Herten (Hertener Schloßwald)


(xxl-Foto)

(xxl-Foto)
 
Klick auf die kleinen Bilder oder xxl-Ansicht möglich
     
Besondere Merkmale, Beschreibung der Artmerkmale

Wissenschaftliche Fachbegriffe werden hier im Pilz-ABC erklärt!

Habitus, Habitat: Kleiner, hellocker bis schwarzbrauner, meist olivstichiger Schüppling, der im Winter auf moderigem Pappellaub wächst.

Hut: 1-4 cm Ø, jung halbkugelig-polsterförmig, dann scheibig, zuletzt aufgebogen. Hutrand gerade, nur jung schmal eingerollt, mit weißen Velumfetzen gesäumt, alt wellig verbogen. Bei Feuchtigkeit fettig glänzend, austrocknend hygrophan (= farbliche Veränderung je nach Feuchtigkeitsgehalt) und durchscheinend gerieft. Hutfarben sehr variabel. Von horngrau-braun über ocker- bis umbra-, oder schwarzbraun. Alle Farbvarianten sind überwiegend mit Olivtönen gemischt.

Lamellen: normal bis mäßig weitstehend, ziemlich breit, mit vielen Lamelletten untermischt, ausgebuchtet angewachsen, jung weißlich bis lehmfarbig, später ockerbraun ± olivstichig. Schneiden sanft wellig, fein weißflockig behangen.

Stiel: 1,5-6 x 0,4-1 cm, auf wässrig-braunem Grund bis zum Ring oder der Ringzone weiß, faserig oder schuppig gemasert. Darüber fein weißflockig bereift. Ring meistens schmal und wulstig, älter nur noch rudimentär oder als Ringzone erkennbar. Stielbasis oft verbogen und angeschwollen, mit weißem, wattigem Filz behaftet.

Fleisch: trocken weißlich, feucht wässerigbraun, dünn, Geruch und Geschmack unauffällig, banal.

Sporenpulver: tabakbraun.

Ökologie, Substrat, Lebensweise
Der Winterschüppling ist vornehmlich auf sumpfig-moderigem Pappellaub zu finden. Nicht selten sitzen auf einem einzigen Pappelblatt mehrere Fruchtkörper. Gelegentlich, besetzt er auch Blätter von Eschen, Ahorn, Erlen u. a. Laubbäumen. Ganz selten auch morsche, stark verfaulte Äste.

Verwechslungsarten oder nahe Verwandte
Die Art ist taxononisch (Taxonomie = Systemkunde/-lehre) nur schwer einzuordnen. Sie erweist sich weder als reiner Schüppling (Pholiota), Braunhäubling (Phaeogalera) noch als Häubling (Galerina). Neuerdings wird die Art von Horak (2005) zu den Haarschleierlingsartigen (Cortinariaceae) gestellt. Die taxonomisch konfuse Stellung dieser Art erlaubt es, drei ähnliche, gattungsfremde Arten mit dem Winterschüppling zu vergleichen.



Butter-Rosasporrübling (Rhodocollybia butyracea, Foto: F. Kasparek) xxl-Ansicht!


Der Butter-Rosasporrübling (Rhodocollybia butyracea) hat einen glatten unberingten Stiel, bleibend weiße Lamellen und weißes Sporenpulver. Dazu ist er ein Sommer-Herbstpilz der kaum in den Wintermonaten erscheint.




Gemeiner Trompetenschnitzling (Tubaria furfuracea, Foto: F. Kasparek) xxl-Ansicht!


Der Gemeine- (Tubaria furfuracea) und Winter-Trompetenschnitzling (Tubaria hiemalis) können flüchtig betrachtet durchaus zu Verwechslungen Anlass geben. Beide besitzen ± blass bis rostbraune Hut- und Lamellenfarben ohne jegliche Olivtöne wie sie der Winterschüppling fast immer nachweist. Standorte und Erscheinungszeit sind die gleichen.



Winter-Trompetenschnitzling (Tubaria hiemalis, Foto: F. Kasparek) xxl-Ansicht!


Die drei hier angesprochenen Arten sind farblich sehr variabel, und im Feld nicht immer auf Anhieb zu bestimmen.

Giftigkeit bzw. Speisewert
Der Winterschüppling sowie der Gemeine- und Winter-Trompetenschnitzling sind ungenießbar.
Der Butter-Rosasporrübling ist essbar.

Erscheinungszeitraum
Ein typischer Winterpilz der von November bis April fruktifiziert.

Verbreitung/Häufigkeit in Deutschland
In ganz Deutschland zerstreut vorkommend.

Verbreitung in NRW
Auch in NRW ist der Winterschüppling in den allermeisten Biotopen mit Pappelbewuchs angesiedelt.

Benutzte Literatur
BOLLMANN, A., A. GMINDER, & P. REIL (2002): Abbildungsverzeichnis europäischer Großpilze, Jahrbuch der Schwarzwälder Pilzlehrschau. Vol. 2

BOUDIER, E. (1905-1910) ICONES MYCOLOGICAE ou ICOGRAPHIE DES CHAMPIGNOS. TOME IV, Texte descriptif, - TOME I Plances 1-193 BREITENBACH, J., & F. KRÄNZLIN (1995): Pilze der Schweiz, Band 4. Blätterpilze 2. Teil. Verlag Mycologia Luzern.

CETTO, B. (1989): funghi dal vero vol. 5°

HORAK, E. (2005): Röhrlinge und Blätterpilze in Europa. Verlag Elsevier GmbH, München

KASPAREK, F. (2000): "Der Tintling" - Die Pilzzeitung Heft 3, 5. Jahrg.

KRIEGLSTEINER, G. J. (1991): Verbreitungsatlas der Großpilze Deutschlands (West) Band 1: Ständerpilze, Teil B: Blätterpilze. Verlag Eugen Ulmer GmbH & Co.

KRIEGLSTEINER, G. J. (2003): Die Großpilze Baden-Würtembers, Band 4 Ständerpilze: Blätterpilze II.

LUDWIG, E. (2001): Pilzkompendium. Band 1 Beschreibungen, Band 1 Abbildungen.


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Weitere Informationen zu Pilzen (Fungi) im Internet

www.tintling.de: Pilzzeitung (Der Tintling), Wochenkalender, Infos, Fachbeiträge, Fotos, Rezepte, Literatur...

www.pilzepilze.de: Forum, mehr als 500 Pilze in der Galerie, Interessantes über Pilze, Literaturempfehlungen...

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