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Erlenzeisig, Zeisig - Carduelis spinus (LINNAEUS, 1758)
Artenprofil von Axel Steiner


Systematische Einordnung

Stamm: Wirbeltiere (Vertebrata)
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes)
Familie: Finken (Fringillidae)

Synonym:

Spinus spinus

Fotos (© Axel Steiner)
Breckerfeld


(xxl-Foto)
20.02.2011
Männchen

(xxl-Foto)
20.02.2011
Männchen

(xxl-Foto)
20.02.2011
Männchen
Klick auf die kleinen Bilder oder xxl-Ansicht möglich

(xxl-Foto)
20.02.2011
Weibchen

(xxl-Foto)
20.02.2011
Weibchen

(xxl-Foto)
20.02.2011
Weibchen
Besondere Merkmale



Männlicher Erlenzeisig (Foto: © Axel Steiner, 20.02.2011, xxl-Foto)

Kleine gelbgrün gefärbte Finkenart; kurzer tief gekerbter Schwanz; Schwanzseiten gelb; auffälliges schwarz-gelbes Flügel- und Schwanzmuster im Flug; relativ langer spitzer Schnabel

Männchen: Scheitel und Kinn im Prachtkleid schwarz; Brust, Bürzel, Flügelbinde, Schwanzseiten und Streif hinter dem Auge leuchtend gelbgrün gefärbt; Rücken und Flanken dunkel längsgestreift; Unterseite heller

Weibchen: eher grüngrau gefärbt; unterseits weißlich und stark streifig gemustert; deutlich weniger Gelbanteile in der Gefiederfärbung als das Männchen; Kopf nicht so dunkelschwarz gefärbt wie beim Männchen

"Ruft etwas wehmütig "dliü" oder "düli", daneben leise "te-te-te-te..." (SINGER, 2011). Der Gesang wird oft im "schmetterlingsartigen" Balz-/Singflug vorgetragen (HARRIS et al, 1991).
Die Stimme kann man sich hier bei der Schweizer Vogelwarte anhören: www.Vogelwarte.ch

Das komplette Federkleid des Erlenzeisigs können Sie sich hier bei www.vogelfedern.de anschauen.

Körperlänge: 11-12,5 cm
Flügelspannweite: 20-23 cm
Flügellänge: 6,9-7,8 cm
Gewicht: (11-) 12-16 (-18) g



Weiblicher Erlenzeisig (Foto: © Axel Steiner, 20.02.2011)

Ähnliche Arten:

Birkenzeisig (Carduelis flammea): Weibliche Erlenzeisige können mit Birkenzeisigen verwechselt werden, die jedoch keine Grün- oder Gelbanteile im Gefieder besitzen.

Girlitz (Serinus serinus): deutlich kurzschnäbliger als der Erlenzeisig; kein Gelb im Schwanz

Lebensraum
Erlenzeisige kommen in älteren, lichten Nadelwäldern - insbesondere in Fichtenwäldern des Berglands und der Gebirge vor. Im Winterhalbjahr sieht man sie auch in Dörfern, Gärten, Parks, auf Friedhöfen, in Moorgebieten und am Wasser in bach- und flussbegleitenden Erlen- und Birkenbeständen.



Männlicher Erlenzeisig auf Stechapfel (Foto: © Axel Steiner, 20.02.2011, xxl-Foto)


Biologie und Lebensweise



Männlicher Erlenzeisig (Foto: © Kerstin Zenker, Bergkamen - 17.02.2011, xxl-Foto)

Balz und Paarbildung finden bei den Erlenzeisigen im Schwarm statt. Schnäbeln, Verfolgungsjagden und Balzfüttern gehören zu den Balzelementen, die letztendlich zu einer starken Paarbildung führen.

Nest: Das Nest wird von beiden Partnern gut versteckt meist über 5 m (bis 25 m) hoch auf einem Nadelbaum in den äußeren Zweigspitzen gebaut. Das äußere Gerüst bilden trockene Fichtenzweige, Moos, Wurzeln und Flechten. Ausgekleidet wird das Nest mit Flechten, Haaren und Federn.

Brut: Ab (Februar-) März/Mai beginnen Erlenzeisige mit der Eiablage. Das Weibchen brütet und wird dabei vom Männchen gefüttert.

Gelegegrösse: (2-) 4-6 Eier

Eier: oval; mäßig glänzend; bläulichweiße Grundfarbe; vereinzelt dunkel-rotbraun gefleckt; Zeichnung überwiegend am stumpfen Pol konzentriert; Länge = ca. 16 mm; Breite = ca. 12 mm; Gewicht = ca. 1,5 g

Brutdauer: 11-14 Tage

Nestling: Nesthocker mit dunkel-blaugrauen Dunen; karmesinroter Rachen, Randwülste gelb gefärbt

Nestlingsdauer: 13-15 Tage, beide Elterntiere füttern die Jungtiere ca. 3 Wochen mit aus dem Kropf hochgewürgter Nahrung
1- oft 2 Bruten im Jahr

Auch wenn Erlenzeisige belegter Weise bis zu 13,5 Jahre alt werden können, beträgt die durchschnittliche Generationslänge nur etwas mehr als 3 Jahre.

Nahrung
Erlenzeisige fressen bevorzugt Samen von Erlen (> Name!), Weiden und Birken und turnen bei der Nahrungssuche geschickt in den Baumkronen herum. Aber auch Samen anderer Bäume (insbesondere Fichten) oder Stauden (u. a. Disteln, Mädesüß, Ampfer) werden nicht verschmäht. Im Frühjahr bereichern Knospen und frische Triebe und im Sommer Insekten - insbesondere Blattläuse - den Speiseplan.
Erlenzeisige gehen in größeren Trupps auf Nahrungsuche. Sie legen dabei größerer Wegstrecken zurück und orientieren sich dabei an den in unregelmäßigen Abständen wiederkehrenden Mastjahren der Fichten, deren Samen insbesondere zur Brutzeit ihre Hauptnahrungsquelle bilden. Die Fichtensamen werden mit dem dafür bestens geeigneten spitzen Schnabel pinzettenartig aus den halbgeöffneten Fichtenzapfenschuppen gezogen und verzehrt.

   

Erlenzeisige bei der Nahrungssuche in den Baumkronen von Erlen (Foto: © Axel Steiner, 18.12.2010, xxl-Foto 1, xxl-Foto 2)

Im Winter kommen Erlenzeisige gerne auch an von Menschen angebotene Futterstellen:



Erlenzeisige (links Männchen, rechts Weibchen) an der Futterstelle (Foto: © Axel Steiner, 13.02.2011, xxl-Foto)


Verbreitung in D/Welt



Weiblicher Erlenzeisig (Foto: © Kerstin Zenker, Bergkamen - 13.02.2011)

Erlenzeisige sind Brutvögel der nordischen Nadelwälder, kommen aber südlich auch bis in die Pyrenäen, nach Nordanatolien und auf die Balkanhalbinsel vor. Er kommt in weiten Teilen Mittel-, Ost und Nordeuropas vor. In Süd- und Westeuropa jedoch mit deutlichen Verbreitungslücken (u. a. fehlt er in Spanien).
Erlenzeisige gelten in Deutschland als häufige Brutvögel und sehr häufige Wintergäste. Sie sind Teilzieher, deren nördliche Populationen im Herbst nach Mittel- und Südeuropa ziehen, wo sie dann oft in größeren Schwärmen auf Nahrungssuche gehen. Die Bestandszahlen schwanken stark, da die Tiere ihren Standort je nach Nahrungsquellenangebot verlagern. Laut älterer Quellenangaben kann für Deutschland von einem Brutbestand von 25.000-100.000 Erlenzeisigen ausgegangen werden (BAUER et al, 2005).
Die weltweite Verbreitungskarte des Erlenzeisigs kann man sich hier bei Avibase ansehen.

Verbreitung in NRW



Männlicher Erlenzeisig (Foto: © Axel Steiner, 20.02.2011, xxl-Foto)

In NRW gilt der Erlenzeisig als weniger häufige Art, die hier aber dennoch regelmäßig vorkommt. Verbreitungsschwerpunkte sind die Höhenlagen der Eifel und nadelholzreiche Höhenlagen im Mittelgebirge. Es scheinen jedoch auch vermehrt tiefer liegende Gegenden besiedelt zu werden. Oft kann man nicht feststellen ob es sich bei Erlenzeisigen die hierzulande im Sommer angetroffen werden tatsächlich auch um Brutpaare handelt - im Raum Hagen besteht für den Erlenzeisig z. B. nur ein Brutverdacht (ARBEITSGEMEINSCHAFT AVIFAUNA HAGEN, 2009).

Benutzte Literatur
ARBEITSGEMEINSCHAFT AVIFAUNA HAGEN/ A. WELZEL & S. SALLERMANN (2009): Die Brutvögel Hagens. 1997-2008. (Biologische Station Umweltzentrum Hagen e. V.) 306 S.

BAUER, H.-G; E. BEZZEL; W. FIEDLER (2005): Das Kompendium der Vögel Mitteleuropas. Band 2. Passeriformes - Sperlingsvögel. AULA-Verlag, Wiebelsheim. 622 S.

FÜNFSTÜCK, H.-J.; A. EBERT & I. WEIß (2010): Taschenlexikon der Vögel Deutschlands. Quelle & Meyer Verlag Wiebelsheim. 686 S.

HARRIS, A. ; TUCKER, L. ; VINICOMBE, K. (1991): Vogelbestimmung für Fortgeschrittene: ähnliche Arten auf einen Blick. - Franck-Kosmos Verlag. 224 S.

JONSSON, L. (2010): Die Vögel Europas und des Mittelmeerraumes. 3. unveränderte Neuauflage, Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, Stuttgart. 559 S.

LIMBRUNNER, A; E. BEZZEL; K. RICHARZ & D. SINGER (2001/2007): Enzyklopädie der Brutvögel Europas. Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, Stuttgart. Einbändige Sonderausgabe des 2001 erschienenen Doppelbandes. 860 S.

NICOLAI, JÜRGEN (1982): Fotoatlas der Vögel. Gräfe und Unzer GmbH, München. 300 S.

PETERSON, R.; G. MOUNTFORT & P. A. D. HOLLOM (1985): Die Vögel Europas: ein Taschenbuch für Ornithologen und Naturfreunde über alle in Europa lebenden Vögel. 14., verbesserte Aufl. Verlag Paul Parey, Hamburg und Berlin. 535 S.

RHEINWALD, G. & M. SCHMITZ (2007): Vögel zwischen Rhein und Weser. So wird Vogelbeobachtung zum Erlebnis. Ginster-Verlag, St. Katharinen, 344 S.

SINGER, D. (2008): Welcher Vogel ist das? Alle Vögel Europas. Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, Stuttgart. 430 S.

SINGER, D. (2011): Was fliegt denn da? Der Fotoband. 346 Vogelarten Europas. Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, Stuttgart. 399 S.


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Weitere Informationen zum Erlenzeisig im Internet

Wikipedia: Erlenzeisig

natur-lexikon.com: Erlenzeisig

naturfotografie-digital.de: Erlenzeisig


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