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Ameisenspinne, Jagende Ameisenspringspinne - Synageles venator (LUCAS, 1836) |
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Artenprofil von Axel Steiner |
Systematische Einordnung
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Stamm: | Gliederfüßer (Arthropoda)
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Klasse: | Spinnentiere (Arachnida)
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Ordnung: | Webspinnen (Araneae)
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Familie: | Springspinnen (Salticidae)
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Fotos (© Axel Steiner)
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Breckerfeld
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Besondere Merkmale |
Das wichtigste Merkmal von Synageles venator ist sicher die weiße Querbinde auf dem dunkelbraunen/schwarzen Vorderkörper hinter der 3. Augenreihe. Der Hinterkörper ist vor der Mitte etwas eingedrückt und trägt 2 weiße seitliche Querbinden. Eine Verwechslungsgefahr besteht mit Leptorchestes berolinensis, die jedoch keinen weißen Strich auf dem Vorderkörper hat. Männchen und Weibchen der Ameisenspinne sehen fast identisch aus. Das zweite Beinpaar wird oft ameisenfühlerähnlich in die Höhe gestreckt. Myrmarachne formicaria, die Ameisen-Springspinne nutzt hingegen für diesen Trick das erste Beinpaar!
Körperlänge: Männchen: ca. 3 mm; Weibchen: ca. 4 mm
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Lebensraum |
Die Ameisenspinne kommt an offenen und halbschattigen Stellen mittlerer Feuchtigkeit, z. B. an Zaunpfählen und an Gebäuden und Gewässerufern vor. Oft in der Nachbarschaft zu Ameisen.
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Biologie und Lebensweise |
Im Zusammenhang mit dieser Art kommt natürlich der Begriff "Ameisenmimikry" ins Spiel. Offensichtlich fressen viele Vögel Ameisen aufgrund der körperinternen Ameisensäure-Reservoirs eher ungern und meiden diese als Beute. Wie Engelhardt (1971) bereits nachweisen konnte kann sich dies die Ameisenspinne mit Hilfe ihres ameisenähnlichen Aussehens zu Nutze machen. Er konnte feststellen, das Vögel die Ameisenspinne tatsächlich mit Ameisen verwechselten und nicht fraßen.
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Nahrung |
Die Ameisenspinne ernährt sich nicht von Ameisen sondern jagt andere Insekten.
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Verbreitung in D/Welt |
In Mitteleuropa weit verbreitet und in den meisten Gegenden nicht selten. Die häufigste ameisenähnliche Springspinne. In Deutschland zeigt sich ein verstreutes Vorkommen über das ganze Land. Ein genaues Verbreitungsmuster der Art in Deutschland finden Sie hier: Arachnologische Gesellschaft e. V.: Nachweiskarten der Spinnentiere Deutschlands
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Verbreitung in NRW |
In NRW weit verbreitet. Sie gilt als nicht selten.
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Benutzte Literatur |
BAEHR, BARBARA (1987): Welche Spinne ist das?: Kleine Spinnenkunde für jedermann. Franckh'sche Verlagshandlung, Stuttgart - 128 S.
BELLMANN, HEIKO (1984): Spinnen: beobachten, bestimmen. J. Neumann-Neudamm Verlag, Melsungen - 160 S.
BELLMANN, HEIKO (1997): Kosmos-Atlas Spinnentiere Europas. Kosmos-Verlag, Stuttgart - 304 S.
HEIMER, STEFAN & NENTWIG, WOLFGANG (1991): Spinnen Mitteleuropas. Paul Parey Verlag, Berlin.
JONES, DICK (1990): Der Kosmos-Spinnenführer: über 350 mitteleuropäische Spinnen und Weberknechte. 4. Aufl. Franckh'sche Verlagshandlung, Stuttgart - 320 S.
Spezialliteratur
ENGELHARDT, W. (1971): Gestalt und Lebensweise der "Ameisenspinne" Senageles venator (Lucas). Zugleich ein Beitrag zur Ameisenmimikryforschung. Zool. Anz. 185, 21.
Zur Buchliste weiterer interessanter Spinnen-Bücher auf www.natur-in-nrw.de
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Weitere Informationen zu Spinnen (Arachnida) im Internet |
Arachnologische Gesellschaft e. V. - Nachweiskarten der Spinnentiere Deutschlands
Arachnologische Gesellschaft e. V. - Checklisten, Publikationen, Links...
Araneae: Spiders of Europe: Verschiedene Spinnen-Bestimmungsschlüssel und Fotogalerien in deutsch und englisch. Editiert von Wolfgang Nentwig, Theo Blick, Daniel Gloor, Ambros Hänggi & Christian Kropf.
Zur Linkliste weiterer interessanter Spinnen (Arachnida)-Internetseiten auf www.natur-in-nrw.de
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