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Ähnliche Fensterspinne - Amaurobius similis (BLACKWALL, 1861)
Artenprofil von Nicolaj Klapkarek
Letzte Änderung: 01.09.2013


Systematische Einordnung

Stamm: Gliederfüßer (Arthropoda)
Klasse: Spinnentiere (Arachnida)
Ordnung: Webspinnen (Araneae)
Familie: Finsterspinnen (Amaurobiidae)

Fotos (© Nicolaj Klapkarek)
Wachtberg-Oberbachem


(xxl-Foto)
Weibchen
30.09.2012

(xxl-Foto)
Weibchen
30.09.2012
 
Klick auf die kleinen Bilder oder xxl-Ansicht möglich

(xxl-Foto)
Weibchen
30.09.2012

(xxl-Foto)
Weibchen
30.09.2012
 
Besondere Merkmale
Vorderkörper: glänzend hell rotbraun bis (sehr) dunkel rotbraun mit dunklerem Kopfbereich (von hinten nach vorne dunkler werdend); bei helleren Exemplaren sind bisweilen Radiärstreifen vorhanden; Cheliceren dunkel rotbraun; Sternum (= Unterseite Vorderkörper) wie Carapax (= Oberseite Vorderkörper) gefärbt

Hinterleib: beim Weibchen braun bis dunkelbraun mit braunem bis dunkelbraunem Längsfleck im vorderen Bereich, der bis fast zur Mitte reicht; der Längsfleck ist von einer gelbbraunen Region umgeben, die den Längsfleck hinten umschließt und nach hinten weit über die Hinterleibsmitte hinausragt;



Hinterleib der weiblichen Amaurobius similis (Foto: Nicolaj Klapkarek)

daran anschließend ist oft eine mehr oder weniger deutliche braune bis dunkelbraune Winkelzeichnung zu erkennen; weiße Härchen bilden zudem oft eine darüber liegende am hinteren Ende des Herzmal beginnende nach hinten kleiner werdende schmale Winkelzeichnung; Färbung beim Männchen ähnlich wie beim Weibchen aber insgesamt dunkler

Beine: hell rotbraun bis rotbraun; undeutlich dunkel geringelt und mit vielen Härchen besetzt

Körperlänge: Männchen: 6-8 mm; Weibchen: 9-12 mm


Ähnliche Arten: Amaurobius similis ist nur durch genitalmorphologische Untersuchungen sicher von Amaurobius fenestralis zu unterscheiden. Amaurobius fenestralis ist allerdings etwas kleiner (Männchen: 4-7; Weibchen: 7-9 mm) als Amaurobius similis.



Die Verwechslungsart Fensterspinne - Amaurobius fenestralis (Foto © Nicolaj Klapkarek)


Lebensraum
Die Ähnliche Fensterspinne lebt zum einen synantrop (= angepasst an den menschlichen Siedlungsbereich) und kann in bzw. an Gebäuden (hier vor allem im Keller) und an anderen Bauwerken (z. B. Mauern, Tunnel, Brücken, Zäune, Scheunen) gefunden werden. Zum anderen bewohnt sie Wälder unterschiedlicher Ausprägung und Gebüsche. Vereinzelt ist sie darüber hinaus auch in Steinbrüchen, an Ruderalstandorten und in Gärten sowie Parks anzutreffen.

Biologie und Lebensweise
Amaurobius similis baut ihr Netz an Fenstern (daher der deutsche Name), an Mauern und sonstigen Stellen mit einer Möglichkeit, die Wohnröhre in einem Loch, einem Spalt oder einer Ritze anzulegen. In Habitaten außerhalb von Gebäuden und anderen Bauwerken lebt die Ähnliche Fensterspinne unter Steinen, Totholz oder Rinde. Von der Wohnröhre ausgehend spinnt sie ein unregelmäßiges flächiges Gespinst aus bläulichen Wollfäden (typisch für cribellate Spinnen), mit dem die Beute gefangen wird.

Amaurobius similis ist nachtaktiv und sitzt die meiste Zeit in ihrer Wohnröhre. Nachts kann sie auch außerhalb der Wohnröhre auf dem Fangnetz oder in der Nähe angetroffen werden. Amaurobius similis wird 2 Jahre alt. Ihre Geschlechtsreife erlangt sie im Herbst des zweiten Jahres. Im nächsten Frühjahr erfolgt die Paarung und im Sommer die Eiablage. Dazu spinnt sich das Weibchen in der Wohnröhre ein, legt dort einen losen Kokon mit ca. 40 Eiern an und bewacht anschließend die Brut bis zum Schlüpfen der Jungspinnen. Nach dem Schlüpfen verzehren die Jungspinnen das Muttertier und verlassen dann die Brutkammer.

Adulte Tiere findet man das ganze Jahr über, wobei Männchen und Weibchen im Herbst ein Aktivitätsmaximum erreichen und Weibchen zusätzlich im Frühling und Frühsommer häufiger anzutreffen sind.

Nahrung
Die Nahrung der Ähnlichen Fensterspinne besteht aus Insekten, Asseln und Spinnen.

Verbreitung in D/Welt
Amaurobius simils ist eine holarktisch verbreitete Art, die ihren Verbreitungsschwerpunkt in West- und Nordwesteuropa hat. Darüber hinaus ist sie auch im übrigen Europa sowie in Asien und Nordamerika verbreitet.
In Deutschland kommt die Ähnliche Fensterspinne vor allem im Westen vor. Dort ist sie nicht selten. Im Südwesten und im Norden sind vereinzelte Funde vorhanden. Im Osten hingegen scheint sie fast komplett zu fehlen.

Ein Verbreitungsmuster der bisherigen Fundpunkte der Ähnlichen Fensterspinne in Deutschland finden Sie hier:
Arachnologische Gesellschaft e. V.: Nachweiskarten der Spinnentiere Deutschlands

Verbreitung in NRW
Amaurobius similis ist in NRW vor allem im Tiefland verbreitet - ist dort aber nicht häufig anzutreffen. Im Bergland hingegen ist sie bisher nur vereinzelt nachgewiesen worden.

Benutzte Literatur
HÄNGGI, A. et al. (1995): Lebensräume mitteleuropäischer Spinnen. Charakterisierung der Lebensräume der häufigsten Spinnenarten Mitteleuropas und der mit diesen vergesellschafteten Arten. Misc. Faunistica Helvetiae 4, 1-460.

JONES, D. (1987): Der Kosmos-Spinnenführer. Franckh'sche Verlagshandlung, Stuttgart. 3. Auflage. 320 S.

LOCKET, G. H. & MILLIDGE, A. F. (1951): British Spiders. Vol. I und Vol. II. Ray Society. London 310 und 449 S.


Internet:

britishspiders.org: Weltweite Verbreitungskarte

britishspiders.org: Artenprofil

en.wikipedia.org: Englischsprachiges Artenprofil - Lace webbed spider

wiki.eu-arachnida.de: Artenprofil im Spinnen-Wiki

araneae.unibe.ch: Bestimmungsmerkmale (englischsprachig)- Amaurobius similis


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Weitere Informationen zu Spinnen (Arachnida) im Internet

Arachnologische Gesellschaft e. V. - Nachweiskarten der Spinnentiere Deutschlands

Arachnologische Gesellschaft e. V. - Checklisten, Publikationen, Links...

Araneae: Spiders of Europe: Verschiedene Spinnen-Bestimmungsschlüssel und Fotogalerien in deutsch und englisch. Editiert von Wolfgang Nentwig, Theo Blick, Daniel Gloor, Ambros Hänggi & Christian Kropf.


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