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Zottiger Violettmilchling - Lactarius repraesentaneus BRITZELMAYR 1885 |
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Artenprofil von Fredi Kasparek |
Systematische Einordnung
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Reich: | Pilze (Fungi)
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Klasse: | Ständerpilze (Basidiomycetes)
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Ordnung: | Täublingsartige, Sprödblättler (Russulales)
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Familie: | Milchlinge und Täublinge (Russulaceae)
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Gattung: | Milchlinge (Lactarius)
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Fotos (© Fredi Kasparek)
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Südschwarzwald (Hinterzarten-Titisee) (1985)
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 (xxl-Foto) |
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Klick auf die kleinen Bilder oder xl-Ansicht möglich |
 (xxl-Foto) |
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Besondere Merkmale, Beschreibung der Artmerkmale |
Wissenschaftliche Fachbegriffe werden hier im Pilz-ABC erklärt!
Hut: 4-12 cm breit, jung halbkugelig-polsterförmig, später abgeflacht, Hutmitte gewölbt oder muldig, gelb-goldgelb, Oberfläche feucht schmierig, vollkommen eingewachsen faserig, zum dauernd eingerolltem Rand grob zottig-schuppig bekleidet
Lamellen: cremeweißlich, am Stiel kurz herablaufend, eng stehend, bei Verletzung splitternd und violett anlaufend
Stiel: 4-8 x 1-2,5 cm, zylindrisch, glatt, feucht sehr schmierig, mit kleinen, gefleckten grubigen Ausbuchtungen unregelmäßig besetzt, hutfarben, alt hohl werdend
Fleisch: weißlich, spröde, im Bruch langsam violett verfärbend
Milch: weiß, bei Austritt am Fruchtkörper lila-violett anlaufend
Geruch: würzig
Geschmack: erst mild, dann mäßig scharf und bitter
Sporenpulverfarbe: weißlich, bis blaß cremefarbig
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Ökologie, Substrat, Lebensweise |
In Fichten-Tannenwäldern auf kalkfreien, mäßig saueren, nährstoffarmen, gern auf anmoorigen feuchten Sand- und Humusböden zu finden. Selten unter Laubbäumen (Birken) auf grasigen Magerwiesen erscheinend. Lactarius repraesentaneus ist wie alle Milchlinge und Täublinge ein Mykorrhizapilz, der mit verschiedenen Bäumen eine Partnerschaft (Symbiose) eingeht.
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Verwechslungsarten oder nahe Verwandte |
Verwechslungen sind leicht mit dem Grubigen Milchling (Lactarius scrobiculatus) möglich.
Grubiger Milchling ( Lactarius scrobiculatus, Foto: F. Kasparek)
Dieser unterscheidet sich durch deutlich grubige Ausbuchtungen am Stiel, meist hellere Hutfarben, gelbe Milch und einen anderen Standort. Weitere violett milchende Verwandte zeichnen sich durch andere Farben, keine zottige Hutbekleidung und glatte Stiele aus.
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Giftigkeit bzw. Speisewert |
Der Zottige Violettmilchling ist giftig.
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Erscheinungszeitraum |
Sommer-Herbst
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Verbreitung/Häufigkeit in Deutschland |
In allen Ländern Deutschlands, selten oder als Rarität bezeichnet, wobei bekannte Vorkommen in Nord- und Ostdeutschland absoluten Seltenheitswert haben. Lactarius repraesentaneus wird in der deutschen Roten Liste als stark gefährdet (RL 2) geführt.
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Verbreitung in NRW |
Nach eingesehenen Tagungsfundlisten aus Westfalen sind dem Verfasser in den letzten Jahren lediglich einige Funde aus dem südlichen Westfalen bekannt geworden.
Der Zottige Violettmilchling ist in NRW als Rote-Liste-1-Art eingestuft (= vom Aussterben bedroht).
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Benutzte Literatur |
BOLLMANN, A., A. GMINDER, P. REIL (2002): Abbildungsverzeichnis europäischer Großpilze, Jahrbuch der Schwarzwälder Pilzlehrschau. Vol. 2
BREITENBACH, J., F. KRÄNZLIN (2005): Pilze der Schweiz, Band 6 Russulaceae. Milchlinge, Täublinge
HORAK, E. (2005): Röhrlinge und Blätterpilze in Europa. Verlag Elsevier GmbH, München
KRIEGLSTEINER, G. J. (1991): Verbreitungsatlas der Großpilze Deutschlands (West) Band 1: Ständerpilze, Teil A: Nichtblätterpilze. Eugen Ulmer Verlag GmbH & Co.
KRIEGLSTEINER, G. J. (2000): Die Großpilze Baden-Württembergs Band 2: Ständerpilze: Leisten-, Keulen-, Korallen- und Stoppelpilze, Bauchpilze, Röhrlings- und Täublingsartige. Verlag Eugen Ulmer Gmbh & Co. Stuttg.
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Weitere Informationen zu Pilzen (Fungi) im Internet |
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