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Orangefuchsiger Milchling - Lactarius fulvissimus ROMAGNESI 1954 |
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Artenprofil von Fredi Kasparek |
Systematische Einordnung
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Reich: | Pilze (Fungi)
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Klasse: | Ständerpilze (Basidiomycetes)
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Ordnung: | Täublingsartige, Sprödblättler (Russulales)
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Familie: | Milchlinge und Täublinge (Russulaceae)
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Gattung: | Milchlinge (Lactarius)
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Fotos (© Fredi Kasparek)
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Hertener Schlosspark
Synonym: Lactarius ichoratus (BATSCH) FRIES
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 (xxl-Foto) |
 (xxl-Foto) |
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Klick auf die kleinen Bilder oder xl-Ansicht möglich |
 (xxl-Foto) |
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Besondere Merkmale, Beschreibung der Artmerkmale |
Wissenschaftliche Fachbegriffe werden hier im Pilz-ABC erklärt!
Habitus: Mittelgroßer, ± lebhaft orangenfarbiger Milchling mit weißer Milch der überwiegend mit Laubbäumen in einer Symbiose lebt.
Hut: 2-6 cm Ø; anfangs rundlich, später stumpfkegelig bis polsterförmig, auch unregelmäßig verformt, mit flachem oder höckerigem Buckel der lange erhalten bleibt, im Alter muldig einfallend; Rand eingebogen, hin und wieder kurz gerieft oder gefurcht; Oberfläche feucht schmierig und glänzend; trocken glatt und matt; erst tief orangenrot-rostbraun, später bis orangengelb ausblassend wobei die Hutmitte auffällig rotbraun und der Rand deutlich ausgeblasst erscheint
Lamellen: engstehend; am Stiel kurz herablaufend; jung weißlich, später bis orangengelblich verfärbend, immer heller als der Hut
Stiel: 2-5 x 0,5-1 cm; zylindrisch oder gebogen, Stielspitze oder -basis meist leicht angeschwollen; glatt; voll, alt markig ausgestopft; hutfarbig, zur Spitze lamellenfarbig
Fleisch: ockerweißlich bis blass orangengelb; glatt brechend; Geruch unauffällig; Geschmack mild bis bitterlich
Milch: weiß, wässerig; erst mild, nach einigen Sekunden scharf bis bitter, oder im Rachen leicht brennend oder kratzend
Sporenpulver: cremefarben
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Ökologie, Substrat, Lebensweise |
Der Orangefuchsige Milchling ist hauptsächlich in Laubwäldern, vorwiegend in Buchen- und Eichen-Hainbuchenwäldern zu finden. Daneben sagen ihm aber auch Parks und Friedhöfe mit altem Laubbaumbestand zu. Reine Fichten- und Tannenwälder werden nur selten von Lactarius fulvissimus besiedelt. Saure Böden meidet er. Wie alle Milchlinge ist er ein Mykorrhizabildner mit Laub- oder Nadelbäumen, geht also mit den feinsten Saugwurzeln des Partnerbaumes eine enge Verbindung ein.
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Verwechslungsarten oder nahe Verwandte |
Der Echte Orangemilchling (Lactarius aurantiacus) und der Flattermilchling (L. tabidus) können mit dem Orangefuchsigen Milchling verwechselt werden. Ersterer zeigt sich in einheitlicheren blasseren Orangefarben und bildet meistens mit Fichten, selten mit anderen Nadel- oder Laubbäumen eine Mykorrhiza.

Der Echte Orangemilchling ( Lactarius aurantiacus, Foto: F. Kasparek)
Der Flattermilchling besitzt im Gegensatz zum Orangefuchsigen Milchling mehr rötlichbraune Farben. Die Hüte sind kleiner, dünner und meist flatterig verbogen (Namensgebung). Seine weiße, fast milde Milch verfärbt sich im Bruch des Fleisches langsam schwefelgelb.

Der Flattermilchling ( Lactarius tabidus, Foto: F. Kasparek)
Die sichersten Unterscheidungsmerkmale dieser Arten sind allerdings nur mikroskopisch zu erkennen.
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Giftigkeit bzw. Speisewert |
Die drei hier angesprochen Arten gehören zu den ungenießbaren Milchlingen.
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Erscheinungszeitraum |
(Juli) August bis Oktober (November)
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Verbreitung/Häufigkeit in Deutschland |
In Süddeutschland ist der Orangefuchsige Milchling gebietsweise gut verbreitet, im übrigen Deutschland eher zerstreut bis selten, in manchen Gegenden fehlend.
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Verbreitung in NRW |
In NRW liegen für den Orangefuchsigen Milchling nur wenige Fundmeldungen vor. Die Art wird in der Roten Liste für NRW mit dem Gefährdungsstatus 3 (gefährdet) aufgeführt.
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Benutzte Literatur |
BOLLMANN, A., A. GMINDER, P. REIL (2002): Abbildungsverzeichnis europäischer Großpilze, Jahrbuch der Schwarzwälder Pilzlehrschau. Vol. 2
BREITENBACH, J., F. KRÄNZLIN (2005): Pilze der Schweiz, Band 6 Russulaceae. Milchlinge, Täublinge
HORAK, E. (2005): Röhrlinge und Blätterpilze in Europa. Verlag Elsevier GmbH, München
KRIEGLSTEINER, G. J. (1991): Verbreitungsatlas der Großpilze Deutschlands (West) Band 1: Ständerpilze, Teil A: Nichtblätterpilze. Eugen Ulmer Verlag GmbH & Co.
KRIEGLSTEINER, G. J. (2000): Die Großpilze Baden-Württembergs Band 2: Ständerpilze: Leisten-, Keulen-, Korallen- und Stoppelpilze, Bauchpilze, Röhrlings- und Täublingsartige. Verlag Eugen Ulmer Gmbh & Co. Stuttgart
NEUHOFF, W. (1956): Die Milchlinge. Verlag Julius Klinkhart, Bad Heilbronn Obb.
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Weitere Informationen zu Pilzen (Fungi) im Internet |
www.tintling.de: Pilzzeitung (Der Tintling), Wochenkalender, Infos, Fachbeiträge, Fotos, Rezepte, Literatur...
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