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Kiefernsteinpilz - Boletus pinophilus PILAT & DERMEK 1973 |
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Artenprofil von Fredi Kasparek |
Systematische Einordnung
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Reich: | Pilze (Fungi)
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Klasse: | Ständerpilze (Basidiomycetes)
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Ordnung: | Röhrlinge und Röhrlingsverwandte (Boletales)
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Familie: | Röhrlinge (Boletaceae)
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Gattung: | Dickröhrlinge (Boletus)
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Fotos (© Fredi Kasparek)
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MTB 4209 Haltern-Sythen (1), MTB 4010 Nottuln (Linnert) (2)
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 (xxl-Foto) |
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Klick auf die kleinen Bilder oder xl-Ansicht möglich |
 (xxl-Foto) |
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Besondere Merkmale, Beschreibung der Artmerkmale |
Wissenschaftliche Fachbegriffe werden hier im Pilz-ABC erklärt!
Ein rotbraunhütiger Röhrling mit weißem, festem Fleisch, der überwiegend mit Kiefern, selten mit Fichten oder anderen Nadelbäumen eine Mykorrhiza (Wurzelsymbiose) bildet.
Hut: 6-20 (30) cm breit, erst halbkugelig, dann polsterförmig und lange so bleibend, später flach gewölbt; Oberfläche grubig-furchig oder verbeult, zum Rand auffällig narbig-gerunzelt; meistens in dunkelrot-kastanienbraunen Farben, matt, seltener mit einem weißlichen Reif belegt.
Röhren: Röhrenaufsicht jung cremeweißlich, später gelbgrün mit Olivton; Röhrenlager (Hymenium) gelbgrün, leicht vom Hutfleisch zu lösen.
Stiel: 4-10 (15) x 2-5 (8) cm, jung dickbauchig, später keulig, Basis stets +/- stark angeschwollen und mit weißem Myzelfilz umgeben; Stielspitze durch ein engmaschiges weißes Netz gezeichnet, welches abwärts die rötlichbraune Grundfarbe des Stieles annehmen kann.
Fleisch: jung sehr fest, weiß, nicht verfärbend; alt schwammig, unter der Huthaut dann rosabräunlich; Geruch angenehm würzig; Geschmack mild.
Sporenpulver: olivbräunlich.
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Ökologie, Substrat, Lebensweise |
Der Kiefernsteinpilz bevorzugt eindeutig die Kiefer als Lebenspartner und geht mit ihr eine Mykorrhiza ein. Seltener wurden auch andere Nadelbaumarten als Mykorrhizapartner nachgewiesen.
In Nadel-/Nadellaubmischwäldern auf sauren, ärmeren Böden erscheinend.
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Verwechslungsarten oder nahe Verwandte |
Verwechslungen passieren nicht selten mit dem Fichtensteinpilz (Boletus edulis).
Fichtensteinpilz ( Boletus edulis, Foto: F. Kasparek)
Dieser zeigt weniger ausgeprägt runzelige Hüte in rotbraunen Farben und besitzt nicht so festes Fleisch wie der Kiefernsteinpilz. Dazu ist er ein Fichten- und Laubbaumbegleiter. Doch fallen immer wieder Formen dieser beiden Arten auf, die weder der einen noch anderen sicher zugeordnet werden können, da verschiedene Merkmale von Hut- und Stielbeschaffenheit als Fließmerkmale zu beobachten sind.
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Giftigkeit bzw. Speisewert |
Der Kiefernsteinpilz ist ein ausgezeichneter Speisepilz.
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Erscheinungszeitraum |
Sommer-Herbst
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Verbreitung/Häufigkeit in Deutschland |
In Süd- und Südwestdeutschland ist der Kiefernsteinpilz eine zerstreut vorkommende Art, die gebietsweise weit verbreitet ist. Die Vorkommen gehen in Richtung Nord- und Ostdeutschland stark zurück und sind hier nur noch in verschiedenen Landesteilen von z. B. Niedersachsen oder Schleswig-Holstein zerstreut oder selten dokumentiert worden (KRIEGLSTEINER 1991).
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Verbreitung in NRW |
In NRW sind in der Vergangenheit immer wieder vereinzelte Vorkommen bekannt geworden, wobei im nördlichen Westfalen (Münsterland) ein Schwerpunkt dokumentierter Aufsammlungen vorliegt.
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Benutzte Literatur |
BOLLMANN, A., A. GMINDER & P. REIL (2002): Abbildungsverzeichnis europäischer Großpilze. Herausgeber: Schwarzwälder Pilzlehrschau
BREITENBACH, J. & F. KRÄNZLIN (1991): Pilze der Schweiz, Band 3, Röhrlinge und Blätterpilze 1. Teil. Verlag Mykologia Luzern
DÄHNCKE, R. M. (2000): 1200 Pilze in Farbfotos. AT Verlag Aarau/Schweiz
HORAK, E. (2005): Röhrlinge und Blätterpilze in Europa, Bestimmungsbuch. Elsevier, Spektrum Akademischer Verlag
KRIEGLSTEINER, G. J. (1991): Verbreitungsatlas der Großpilze Deutschlands West. Band 1: Ständerpilze, Teil B: Blätterpilze. Eugen Ulmer Verlag
KRIEGLSTEINER, G. J. (2001): Die Großpilze Baden-Württembergs, Band 2: Ständerpilze: Leisten-, Keulen-, Korallen-, und Stoppelpilze, Bauchpilze, Röhrlings- und Täublingsartige. Verlag Eugen Ulmer Gmbh & Co. Stuttgart
RYMAN, S. & I. HOLMASEN (1992): Pilze. Über 1500 Pilzarten ausführlich beschrieben und in natürlicher Umgebung fotografiert. Bernhard Thalacker Verlag Braunschweig
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Weitere Informationen zu Pilzen (Fungi) im Internet |
www.tintling.de: Pilzzeitung (Der Tintling), Wochenkalender, Infos, Fachbeiträge, Fotos, Rezepte, Literatur...
www.pilzepilze.de: Forum, mehr als 500 Pilze in der Galerie, Interessantes über Pilze, Literaturempfehlungen...
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