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Kuh-Röhrling, Kuh-Schmierröhrling - Suillus bovinus (L. 1753 : FR.) ROUSSEL 1796
Artenprofil von Fredi Kasparek


Systematische Einordnung

Reich: Pilze (Fungi)
Klasse: Ständerpilze (Basidiomycetes)
Ordnung: Röhrlinge und Röhrlingsverwandte (Boletales)
Familie: Röhrlinge (Boletaceae)
Gattung:Schmierröhrlinge (Suillus)

Fotos (© Fredi Kasparek)
MTB 4208/2 Wulfen/Lavesum
(Militärisches Sperrgebiet Borkenberge)


(xxl-Foto)

(xxl-Foto)

(xxl-Foto)
Klick auf die kleinen Bilder oder xxl-Ansicht möglich
     
Besondere Merkmale, Beschreibung der Artmerkmale

Wissenschaftliche Fachbegriffe werden hier im Pilz-ABC erklärt!

Hut: 4-7 cm Ø, überständige Hüte können 3-5 cm größer werden, stark bis flach gewölbt, oft mit flachem Buckel, hin und wieder einseitig tief eingebeult, Oberfläche glatt,
feucht: klebrig-schmierig, glänzend, trocken matt-seidig, Huthaut kurz am Rand eingerollt, nur streifenweise ablösbar
trocken: Huthaut kaum ablösbar, beige-, senf-, kuh- oder blass orangenbraun,
Hutrand schmal weißlich ausblassend, gerade, alt meist wellig verbogen.

Röhren: grobporig, Röhrenaufsicht ein wabiges Netz bildend, Poren unregelmäßig länglich eckig, nie vollkommen rund, schmutzig-gelbgrau, oder ockergelb
alt auch olivgrau getönt, am Stiel fransig angewachsen, Röhren lassen sich nur mit Mühe vom Hutfleisch lösen.

Stiel: 3-7 x 0,7-1,5 cm, gerade oder gebogen, gleichdick, ringlos, Basis leicht angeschwollen, fein eingewachsen radial gefasert, stellenweise weißfilzig überzogen, Grundfarbe kaum von der Hutfarbe abweichend.

Fleisch: jung weisslich schnittfest, alt gelbbraun, dann zäh elastisch, schwammig, frisch nicht selten rosa anlaufend, im Stiel voll, manchmal im Bruch schwach blauend

Geruch: banal, schwach pilzig

Geschmack: mild, leicht säuerlich

Sporenpulver: olivbraun

Ökologie, Substrat, Lebensweise
Der Kuh-Röhrling ist ein treuer Kiefernbegleiter. Er bildet mit den Wurzeln der Kiefer eine Mykorrhiza. Daher kommt er hauptsächlich in Kiefernwäldern, Heiden, an Weg-, und Waldrändern auch unter einzeln wachsenden Kiefern vor. Auf sauren, sandigen Böden zwischen Heidekraut, Flechten, Gras oder auf nackter Nadelstreu kann man ihn finden. Nicht selten wird der Kuh-Röhrling in Gesellschaft des Rosenroten Schmierlings (Gomphidius roseus) angetroffen, der ebenfalls mit der Kiefer in einer Symbiose lebt.

Verwechslungsarten oder nahe Verwandte
Zwei häufig vorkommende, ähnliche Schmierröhrlinge, der Ringlose Butterpilz (Suillus fluryi) und der Sand-Röhrling (Suillus variegatus) besitzen ähnlich wie der Kuh-Röhrling keinen Stielring. Dazu sind es ebenfalls Kiefernbegleiter, was die Bestimmung im Feld nicht gerade erleichtert.



Ringloser Butterpilz (Suillus fluryi, Foto: F. Kasparek) (xxl-Foto)

Der Ringlose Butterpilz (Suillus fluryi) wird mit 8-12 cm in der Regel größer als der Kuh-Röhrling. Die Hutoberfläche ist fein radialfaserig, feucht schleimig oder schmierig, haselnuss- bis rotbraun, selten gelbbraun, Röhrenaufsicht feinporig und jung zitronengelb, Stielspitze hebt sich von der Grundfarbe blass- bis rein gelb ab, die Basis ist oft von orangefarbenen Myzelfäden umgeben.



Sand-Röhrling (Suillus variegatus, Foto: F. Kasparek) (xxl-Foto)

Der Sand-Röhrling (Suillus variegatus) unterscheidet sich durch einen trockenen, filzigen Hut in gelb-, bis ockerbraunen Farben der fühlbar feinkörnig-rau besetzt ist. Bei zunehmender Reife wandeln sich die Körnchen in filzige Schüppchen um. Röhren und Stielfarben sind den Hutfarben angepasst. Blassgelbes bis trüb orangegelbes Fleisch, das im Schnitt schwach blau anläuft, ist ein weiteres Unterscheidungsmerkmal zum Kuh-Röhrling.

Weitere ähnliche Schmierröhrlinge lassen sich ebenfalls nur anhand kleiner, oft unauffälliger Unterscheidungsmerkmale abgrenzen. Eine gute Beobachtungsgabe und die Kenntnis der unterschiedlichen Merkmale zahlt sich bei der Benennung von Schmierröhrlingen im Feld aus.

Giftigkeit bzw. Speisewert
Der Kuh-Röhrling ist essbar. Er ist allerdings nicht besonders schmackhaft. Da er oft in größeren Gruppen erscheint kann man ihn als Geschmacksverstärker im Mischpilzgericht verwenden. Seine Gattungsverwandten sind ebenfalls essbar und werden als Speisepilze ähnlich eingestuft. Weil alle Röhrlinge wertvolle Mykorrhizapilze sind, ist zu empfehlen stets einen gewissen Teil der Populationen vor Ort zu schonen. Baumpartner, Pilz und schließlich auch Pilzsammler werden davon profitieren.

Erscheinungszeitraum
Die meisten Röhrlingsarten erscheinen schon vom Frühsommer bis zum Spätherbst. Der Kuh-Röhrling bildet hier eine Ausnahme. Er erscheint meistens erst im Spätsommer von August bis Oktober um dann seine Fruktifikation weitgehend wieder einzustellen.

Verbreitung/Häufigkeit in Deutschland
In ganz Deutschland ist der Kuh-Röhrling gut verbreitet und nirgendwo gefährdet.

Verbreitung in NRW
Vor allem in sandigen Kiefernwäldern und -heiden können Pilzsammler und Wanderer zur Herbstzeit den Kuh-Röhrling häufig entdecken.

Benutzte Literatur
BOLLMANN, A., A. GMINDER, & P. REIL (2007): Abbildungsverzeichnis europäischer Großpilze, Jahrbuch der Schwarzwälder Pilzlehrschau. Vol. 2

BREITENBACH, J., F. KRÄNZLIN (1991): Pilze der Schweiz, Band 3 Röhrlinge und Blätterpilze 1. Teil; Verlag Mykologia Luzern

DÄHNCKE, R. M. (2004): 1200 Pilze in Farbfotos

HORAK, E. (2005): Röhrlinge und Blätterpilze in Europa, Bestimmungsbuch,. Elsevier, Spektrum Akademischer Verlag

KAJAN, E. (1988): Pilzkundliches Lexikon

KRIEGLSTEINER, G. J. (1991): Verbreitungsatlas der Großpilze Deutschlands West. Band 1: Ständerpilze, Teil A: Nichtblätterpilze. Eugen Ulmer Verlag

KRIEGLSTEINER, G. J. (2000): Die Großpilze Baden-Württembergs Band 2: Ständerpilze: Leisten-, Keulen-, Korallen- und Stoppelpilze, Bauchpilze, Röhrlings- und Täublingsartige. Verlag Eugen Ulmer Gmbh & Co. Stuttgart

MICHAEL, E.; B. HENNIG; H. KREISEL (1986): Handbuch für Pilzfreunde Band II

RYMAN, S. / I. HOLMASEN (1992): Pilze. Bernhard Thalacker Verlag Braunschweig

SINGER, R. (1965/67): Die Pilze Mitteleuropas, Band V-VI. Die Röhrlinge, Teil I - II; Verlag Julius Klinkhardt, Bad Heilbrunn (OBB.)


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Weitere Informationen zu Pilzen (Fungi) im Internet

www.tintling.de: Pilzzeitung (Der Tintling), Wochenkalender, Infos, Fachbeiträge, Fotos, Rezepte, Literatur...

www.pilzepilze.de: Forum, über 4300 Fotos von mehr als 500 Pilzarten in der Galerie (Stand 12.2009), Interessantes über Pilze, Literaturempfehlungen...

www.pilzfinder.de: Sehr schöne Bildsuche, Kochrezepte, Pilze von A-Z, Tipps, Infos...


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