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Trompetenpfifferling, Durchbohrter Leistling -
Cantharellus tubaeformis BULLIARD 1789: FR. 1821 inclusive var. lutescens
Artenprofil von Fredi Kasparek


Systematische Einordnung

Reich: Pilze (Fungi)
Klasse: Ständerpilze (Basidiomycetes)
Ordnung: Nichtblätterpilze (Aphyllophorales)
Familie: Pfifferlingsartige (Cantharellaceae)
Gattung: Pfifferling (Cantharellus)

Fotos (© Fredi Kasparek)
MTB 4514 Möhnesee


(xxl-Foto)

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Besondere Merkmale, Beschreibung der Artmerkmale

Wissenschaftliche Fachbegriffe werden hier im Pilz-ABC erklärt!

Habitus: bis 8 cm groß werdende gelb- bis graubraune, tief trichterförmig durchbohrte Fruchtkörper die meistens büschelig in Nadel- und Laubwäldern zwischen Moosen und Humusstreu fruktifizieren.

Hut: 1,5-6 cm, jung stark polsterförmig, dann verflachend und tief trichterförmig einer Trompete ähnlich, grau- bis gelblichbraun, bei der Varietät C. lutescens mehr intensiv gelb- bis gelborangebräunlich. Oberfläche fein faserig bis radial flockig-schuppig. Rand wellig-gezackt, heruntergebogen.

Leisten: schmal und weit am Stiel herablaufend, teilweise gegabelt oder nur rudimentär vorhanden, Fruchtschicht hellgrau, graugelblich, bei der var. lutescens manchmal zwischen den Leisten dickaderige Anastomosen (= adrige Querverbindungen) bildend.

Stiel: 3-8 x 0,5-1 cm, zur Basis verjüngend, Spitze trichterförmig erweitert, durchgehend hohl, gelbbräunlich bis olivgrünlich.

Fleisch: dünn, sehr elastisch, weich, Geruch angenehm, schwach fruchtig, alt unangenehm. Geschmack mild.

Sporenpulverfarbe: weiß

Ökologie, Substrat, Lebensweise
Der Trompetenpfifferling erscheint in Nadel- und Laubwäldern vornehmlich auf nährstoffarmen, eher sauren Böden in dicken Laubhumusablagen oder Moospolstern, mit Vorliebe zwischen morschem Strauchwerk und Ästen. Buchen, Fichten, und Tannen sind seine häufigsten Lebenspartner mit denen er in Symbiose lebt. Weniger sagen ihm Eichen und Hainbuchen zu. Pfifferlinge sind strenge Mykorrhizabildner (= Symbiose zwischen Pilz und Pflanze). Ohne lebende Bäume könnten sie nicht leben.

Verwechslungsarten oder nahe Verwandte
Verwechslungen können einem versierten Pilzkenner ebenso unterlaufen wie reinen Speisepilzsammlern. Für Letztere hätte es keine Folgen, da alle Leistlinge essbar sind. Die Unterscheidungsmerkmale der hier angesprochenen Arten sind alle sehr dürftig.



Grauer Pfifferling (Cantharellus cinereus, Foto: F. Kasparek) xxl-Ansicht!


Der Graue Pfifferling (Cantharellus cinereus), zeichnet sich durch seine konstant graubraune bis anthrazitgraue Hutfarbe ohne Gelbgrüntöne aus. Seine hellgrauen Leisten sind regelmäßig und deutlich erhaben zu erkennen.



Totentrompete (Craterellus cornucopioides, Foto: F. Kasparek) xxl-Ansicht!


Die Totentrompete (Craterellus cornucopioides), bildet tiefschwarze im Alter grau verblassende "Füllhörner" (Trompeten!) aus. Ihr Hymenophor (= Unterseite des Pilzhutes) ist fast glatt, nur schwach aderig gerunzelt, in heller kontrastierendem Grau.

Der Krause Kraterpilz (Pseudocraterellus undulatus) ist der kleinste der Leistlingsfamilie. Weil er meistens nur 1-2 cm erreicht, wird er oft übersehen. Sein Hut ist faserig-schuppig, der Rand stark eingekerbt und kraus-wellig verwachsen. Seine Unterseite (= Hymenophor) ist fast glatt, nur undeutlich runzelig oder schwach geadert. Alle haben das gesellig-büschelige Erscheinen gemeinsam.



Krauser Kraterpilz (Pseudocraterellus undulatus, Foto: F. Kasparek) xxl-Ansicht!

Giftigkeit bzw. Speisewert
Kein Pfifferlingsartiger ist giftig. Als Speisepilze werden sie doch sehr unterschiedlich von "hervorragend" bis "minderwertig" bewertet. Der Trompetenpfifferling wird als mäßig schmackhafter Speisepilz gehandelt.

Erscheinungszeitraum
Sommer bis Winteranfang. Vor Juli kaum, im Dezember durchaus noch erscheinend.

Verbreitung/Häufigkeit in Deutschland
Der Trompetenpfifferling ist der verbreiteste Leistling in Deutschland. Seine Bestände sind augenblicklich nicht gefährdet.

Verbreitung in NRW
Im flachen, von Industrie geprägtem Ruhrgebiet und im Münsterland macht sich der Trompetenpfifferling ziemlich rar. In den anderen Landesteilen zeichnet sich eine ähnliche Verbreitung wie in ganz Deutschland ab.
Die drei Verwechslungsarten Grauer Pfifferling, Totentrompete und Krauser Kraterpilz sind auf der Roten Liste NRW mit dem Gefährdungsgrad 3 (= gefährdet) geführt.

Benutzte Literatur
BOLLMANN, A., A. GMINDER, P. REIL (2002): Abbildungsverzeichnis europäischer Großpilze

BREITENBACH, J., F. KRÄNZLIN (1986): Pilze der Schweiz, Band 2, Nichtblätterpilze, Verlag Mykologia, CH-6ooo Luzern 9

DÄHNCKE, R. M. (2004): 1200 Pilze in Farbfotos

KRIEGLSTEINER, G. J. (1991): Verbreitungsatlas der Großpilze Deutschlands (West) Band 1: Ständerpilze, Teil B: Blätterpilze. Verlag Eugen Ulmer GmbH & Co.

KRIEGLSTEINER, G. J. (2000): Die Großpilze Baden-Württembergs Band 2: Ständerpilze: Leisten-, Keulen-, Korallen, und Stoppelpilze, Bauchpilze, Röhrlings- und Täublingsartige

MONTAG, K. (2000): Pilze schneller und einfacher bestimmen. Franckh-Kosmos Verlags-Gmbh & Co., Stuttgart

RYMAN, S. & I. HOLMÄSEN (1992): Pilze. Über 1500 Pilzarten ausführlich beschrieben und in natürlicher Umgebung fotografiert. Bernhard Thalacker Verlag Braunschweig.


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Weitere Informationen zu Pilzen (Fungi) im Internet

www.tintling.de: Pilzzeitung (Der Tintling), Wochenkalender, Infos, Fachbeiträge, Fotos, Rezepte, Literatur...

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