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Starkgeriefter Sternsporling - Hygroaster asterosporus (LANGE) SINGER
Artenprofil von Fredi Kasparek


Systematische Einordnung

Reich: Pilze (Fungi)
Klasse: Ständerpilze (Basidiomycetes)
Ordnung: Blätterpilze (Agaricales)
Familie: Ritterlingsartige (Tricholomataceae)
Gattung: Sternsporling (Hygroaster)
Synonyme:
Omphaliaster asterosporus (LANGE) LAMOURE; Clitocybe asterospora (LANGE) MOSER

Fotos (© Fredi Kasparek)
MTB 4208/2 Wulfen/Lavesum


(xxl-Foto)
   
Klick auf die kleinen Bilder oder xxl-Ansicht möglich
     
Besondere Merkmale, Beschreibung der Artmerkmale

Wissenschaftliche Fachbegriffe werden hier im Pilz-ABC erklärt!

Habitus: Kleiner graubrauner Pilz mit gerieftem Hut und grauen, breit angewachsenen Lamellen, auf vermoosten Nadelwaldböden erscheinend.

Hut: 1-2 cm Ø, jung flach gewölbt, später scheibig mit muldig eingedrückter Mitte, graubraun, ockergrau, Hutmitte dunkelbraun, feucht glänzend, trocken matt und beigegrau ausblassend, Hutrand kurz eingeschlagen, deutlich und weit im Hut hinein gerieft

Lamellen: jung blassgrau, dann grauockerlich nachdunkelnd, entfernt stehend, leicht bogig-wellig, mit Lamelletten, breit am Stiel angewachsen bis schwach herablaufend, Schneiden ungefärbt

Stiel: 1,5-3 x 0,2-0,3 cm, zylindrisch, wässrig graubraun, glatt, gerade, voll, faserfleischig im Bruch, Basis leicht verdickt und schwach weißfilzig ummantelt.

Fleisch: dünn, blassgrau bis schmutziggrau. Geruch schwach mehlartig, Geschmack mild

Sporenpulver: weiß

Anmerkung zum Foto: Die feinen weißlichen Körnchen auf den Hüten sind Blütenstaubkörner von Fichten und kein besonderes Artmerkmal.

Ökologie, Substrat, Lebensweise
Hauptsächlich in Fichten- und Tannenwäldern, auf bemoosten, sauren Böden. Seltener in Kiefernforsten, Grasfluren, Dünenheiden, auf armen, sandigen Böden, auch an Moorrändern oder auf stark vermorschten Nadelholzstubben und Strünken. Die hier beschriebene Kollektion wuchs in einem bemoosten, kurzgrasigen Wegrandgraben mit angrenzendem Fichtenwald. Der Starkgeriefte Sternsporling lebt saprobiontisch.

Verwechslungsarten oder nahe Verwandte
Ungeübte Pilzfreunde ohne ausreichende Blätterpilzkenntnisse und Felderfahrung haben kaum eine Chance den Starkgerieften Sternsporling im Feld korrekt zu benennen, weil er kein besonderes Makromerkmal aufweist, an dem man ihn einwandfrei erkennen kann. Hier hilft nur die Methode: mikroskopieren!



Zeichnung der Sporen in Mikroskop-Ansicht (© Fredi Kasparek)


Anhand der stark sternförmig (Erklärung des Artnamens: asterosporus = sternsporig) ornamentierten Sporen lässt er sich allerdings gegen andere ähnliche Arten wie z. B. den Weichen Trichterling (Clitocybe vibecina), den Holz-Nabeling (Omphalina epichysium) oder den Geröll-Nabeling (Omphalina rickenii) einwandfrei abgrenzen, was makroskopisch nicht immer gelingt.



Weicher Trichterling (Clitocybe vibecina, Foto: Fredi Kasparek) (xxl-Foto)




Holz-Nabeling (Omphalina epichysium, Foto: Fredi Kasparek) (xxl-Foto)




Geröll-Nabeling (Omphalina rickenii, Foto: Fredi Kasparek) (xxl-Foto)

Giftigkeit bzw. Speisewert
Über Speise- oder Giftpilze kleiner und dazu seltener Arten wie dieser aus der Gattung Hygroaster ist nichts bekannt. Wahrscheinlich sind alle ungenießbar.

Erscheinungszeitraum
Der Starkgeriefte Sternsporling kann von Mai bis November fruktifizieren. Die vorgestellte Kollektion wurde vom Verfasser am 01.05.1997 gefunden.

Verbreitung/Häufigkeit in Deutschland
Die Art ist in allen Bundesländern extrem selten. Die gepunkteten MTBs im Verbreitungsatlas der Großpilze Deutschlands West (1991) von G. J. KRIEGLSTEINER (als Omphaliaster asterosporus) deuten meist nur auf einen Fund hin.

Verbreitung in NRW
Auch in NRW wurde der Starkgeriefte Sternsporling bis heute nur wenige Male nachgewiesen und dokumentiert. Die Pilzart ist in der Roten Liste NRW (1999) mit dem Gefährdungsgrad RL 2 = stark gefährdet geführt.

Benutzte Literatur
BOLLMANN, A., A. GMINDER, & P. REIL (2007): Abbildungsverzeichnis europäischer Großpilze, Jahrbuch der Schwarzwälder Pilzlehrschau. Vol. 2., 4. überarbeitete und erweiterte Auflage, Hornberg

BREITENBACH, J., & F. KRÄNZLIN (1991): Pilze der Schweiz, Band 3. Röhrlinge und Blätterpilze 1. Teil. Verlag Mycologia Luzern.

HORAK, E. (2005): Röhrlinge und Blätterpilze in Europa. Verlag Elsevier GmbH, München.

KAJAN, E. (1988): Pilzkundliches Lexikon. Einhorn-Verlag E. Dietenberger GmbH, Schwäbisch Gmünd.

KASPAREK, F. (1999): Pilzzeitschrift "Der Tintling" Heft 5, Porträt: Starkgeriefter Sternsporling

KRIEGLSTEINER, G. J. (1991): Verbreitungsatlas der Großpilze Deutschlands (West) Band 1: Ständerpilze, Teil B: Blätterpilze. Verlag Eugen Ulmer GmbH & Co.

KRIEGLSTEINER, G. J. (2001): Die Großpilze Baden-Württembergs, Band 3 Ständerpilze: Blätterpilze I. Verlag Eugen Ulmer Gmbh & Co. Stuttgart

LANGE, J. E. (1935-1940): Flora Agaricina Danica, S. 97, Tafel 59 G

LUDWIG, E. (1997): Z.-Myk. Band 63(2), Ein neuer Sternsporling - Hygroaster lacteus und die Gattungen Hygroaster/Omphaliaster aus heutiger Sicht

PHILLIPS, R. (1982): Das Kosmosbuch der Pilze, S. 51; Franckh`sche Verlagshandlung, W. Keller & Co., Stuttgart


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Weitere Informationen zu Pilzen (Fungi) im Internet

www.tintling.de: Pilzzeitung (Der Tintling), Wochenkalender, Infos, Fachbeiträge, Fotos, Rezepte, Literatur...

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