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Purpurfleckender Klumpfuß - Cortinarius purpurascens (FR. 1818) FR. 1838
Var. largusoides HENRY
Artenprofil von Fredi Kasparek


Systematische Einordnung

Reich: Pilze (Fungi)
Klasse: Ständerpilze (Basidiomycetes)
Ordnung: Blätterpilze (Agaricales)
Familie: Schleierlingsverwandte, Haarschleierlinge (Cortinariaceae)
Gattung: Haarschleierlinge (Cortinarius)
Untergattung:Schleimköpfe u. Klumpfüße (Phlegmacium)

Fotos (© Fredi Kasparek)
Südschwarzwald (Hinterzarten)


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Besondere Merkmale, Beschreibung der Artmerkmale

Wissenschaftliche Fachbegriffe werden hier im Pilz-ABC erklärt!

Haarschleierlinge werden nach moderner mykologischer Erkenntnis in zahlreiche Untergattungen und Sektionen unterteilt. Der Purpurfleckende Klumpfuß gehört zur Sektion Scauri (Purpurascentes) und zeichnet sich durch folgende arttypische Merkmale aus:

Hut: 4-13 cm, jung fast kugelig geschlossen, dann gewölbt bis ausgebreitet, feucht schmierig und glänzend, zuerst purpurviolett, im Alter schwinden die Purpurfarben und werden durch rotbraune bis braune Farben mit den für diese Art typischen, purpurroten faserigen Flecken ersetzt.

Lamellen: lange violett, alt rostbraun

Stiel: bis 10 x 3 cm, voll, gerade, mit abgerundeter, selten mit schwach gerandeter Knolle, violett bis blasslila, alt purpurbraun, Basis weißfilzig, auf Druck dunkler fleckend. Haarschleier (Cortina) blasslila-weißlich, alt von ausfallendem Sporenpulver gelbbraun, bei älteren Fruchtkörpern oft rudimentär oder ganz flüchtig.

Fleisch: blassviolett, auf Druck purpurfleckig. Geruch angenehm würzig. Geschmack mild bis unangenehm.

Sporenpulverfarbe: gelbbraun

Ökologie, Substrat, Lebensweise
Im Nadel- und Laubmischwald vorkommend, gerne bei Buchen und Fichten, auch in Jungbeständen, überwiegend jedoch im Nadelwald auf mehr oder weniger sauren Böden wachsend. Alle Haarschleierlinge sind Mykorrhizapilze. Sie können nur mit lebenden Bäumen in einer Symbiose leben. Ergiebige Cortinarienvorkommen zeugen von einer intakten Wald-Lebensgemeinschaft.

Verwechslungsarten oder nahe Verwandte
Der Purpurfleckende Klumpfuß ist im Feld wegen seiner vielfältigen Variationsbreite nur schwer auf Anhieb sicher zu benennen. Die hier vorgestellte Variation largusoides zeichnet sich durch ihre kompakte Form, purpurviolette Farben des gesamten Fruchtkörpers, eine blassviolette Cortina sowie eine stark rundlich-knollige Stielbasis aus. Ähnliche Merkmale besitzen aber auch einige Gattungsverwandte, die zu Verwechslungen führen können.

Der Erdigriechende Schleimkopf (Cortinarius variecolor) kann leicht mit dem Purpurfleckenden Klumpfuß verwechselt werden. Er unterscheidet sich durch seinen auffällig erdigen Geruch, seine weniger freudig violetten Farben und eine weiße Cortina.



Erdigriechender Schleimkopf (Cortinarius variecolor, Foto: Fredi Kasparek)


Weitere blaue, violette oder violettbraune Haarschleierlinge gibt es reichlich. Sie korrekt zu bestimmen, ist den Spezialisten vorbehalten. Für den Speisepilzsammler ist dies ohne Bedeutung, da diese Haarschleierlinge allesamt als ungenießbar gelten.

Giftigkeit bzw. Speisewert
Der Purpurfleckende Klumpfuß ist ungenießbar. Manche Autoren bezeichnen ihn als essbar. Unsichere Speisepilzkenner sollten auf jeden Fall auf ihn verzichten, da diese Art mit ähnlichen, giftigen Gattungsverwandten verwechselt werden kann.

Erscheinungszeitraum
Spätsommer-Spätherbst

Verbreitung/Häufigkeit in Deutschland
In Süd- und Südwestdeutschland ist C. purpurascens eine gut verbreitete Art. In den übrigen Ländern werden nur noch zerstreute Vorkommen gemeldet.

Verbreitung in NRW
Nach Atlas KRIEGLSTEINER (1991) sind für den Purpurfleckenden Klumpfuß ganze zwei MTB gepunktet. Eines in der Niederrheinischen Bucht, das zweite im tiefen Sauerland (Alme/Brilon). Warum dieser Haarschleierling NRW so sehr meidet, ist noch nicht ergründet. Kurioserweise sind dicht hinter der Grenze Nordrhein-Westfalens, in Niedersachsen, wieder vermehrt Fundstellen dokumentiert.

Benutzte Literatur
BREITENBACH, J., F, KRÄNZLIN (2000): Pilze der Schweiz. Band 5, Blätterpilze 3. Teil, Cortinariaceae, Verl. Mykologia Luzern

HORAK, E. (2005): Röhrlinge und Blätterpilze in Europa, Bestimmungsbuch. Elsevier, Spektrum Akademischer Verlag

KRIEGLSTEINER, G. J. (1991): Verbreitungsatlas der Großpilze Deutschlands West. Band 1: Ständerpilze, Teil B: Blätterpilze. Eugen Ulmer Verlag

MONTAG, K. (1999): Zeitschrift Der Tintling, 4. Jg. Heft 6. Gar nicht so schleierhaft: Schleierlinge.


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Weitere Informationen zu Pilzen (Fungi) im Internet

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