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Gartenbaumläufer - Certhia brachydactyla BREHM, 1820
Artenprofil von Axel Steiner
Letzte Änderung: 02.06.2016


Systematische Einordnung

Stamm: Wirbeltiere (Vertebrata)
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes)
Familie: Gartenbaumläufer (Certhiidae)

Fotos (© Axel Steiner)
Breckerfeld



(xl-Foto)


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Klick auf die kleinen Bilder oder xl-Ansicht möglich


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Besondere Merkmale
Der Gartenbaumläufer ist von seiner Zwillingsart dem Waldbaumläufer im Freien meist nur (oder auf jeden Fall am leichtesten) an der unterschiedlichen Stimme zu erkennen. Der Gartenbaumläufer lockt mit einem lauten "tüt-tüt oder ti ti ti" (www.Vogelwarte.ch) und singt scharf rhythmisch sein "Tüt-tüt-tütteroititt". Der Waldbaumläufer ruft leise "srih-srih" (www.Vogelwarte.ch) und schliesst sein an Zaunkönig und Blaumeise erinnerndes weiches Zwitschern mit einem Triller. Leider gibt es auch bei den beiden Vogelstimmen Überschneidungen.

Dennoch gibt es auch einige kleinere morphologische Unterschiede:
Der Schnabel des Gartenbaumläufers ist etwas länger und stärker gebogen (Oberschnabel oft dunkler als beim Waldbaumläufer), die Kralle der Hinterzehe ist kürzer, die Oberseite ist grauer (Waldbaumläufer oberseits intensiver braun gefärbt), die Unterseite ist schmutzig gräulich weiß (statt silbrigweiß beim Waldbaumläufer), die Flanken sind dunkler, die Stirn ist nicht oder nur schwach hell gefleckt, der Überaugenstreif ist oft verwaschen (gräulich oder gelblichweiß > beim Waldbaumläufer stärker weiß kontrastierend) und reicht nicht bis zum Schnabel bzw. bis zur Stirn. Außerdem ist der Bürzel weniger rostfarben ausgefärbt als beim Waldbaumläufer.
Beim Gartenbaumläufer findet man in der Regel am Flügel eine große Alula mit durchgehendem hellem Rand der Außenfahne (Pfeil in der Abbildung). Dieser ist beim Waldbaumläufer meist unterbrochen. Leider überlappen sich all diese Merkmale, so dass man bei einer Artzuweisung zu einem Gesamtbild (möglichst mit Vogelstimme) kommen muß.


Gartenbaumläufer: Alula mit hellem Außensaum


Die Baumläufer sind mit ihrem Gefieder perfekt an die Rinde der Bäume angepaßt, wo sie auf Nahrungssuche gehen:

Ein Klick zeigt die Lösung!

Suchbild mit Gartenbaumläufer (Ein Klick auf das Bild zeigt die Lösung)




Das Schwanzgefieder des Gartenbaumläufers fungiert als Stützschwanz und ähnelt sehr dem Gefieder eines Spechtes
(Foto: © Sylvia Urbaniak, Greifvogelhilfe Mönchengladbach, xxl-Foto bei Bildklick)


Das komplette Federkleid des Gartenbaumläufers können Sie sich hier anschauen: www.federbestimmung.de


Körperlänge: 12,5 cm
Gewicht: 9 g

Lebensraum
Der Gartenbaumläufer bevorzugt, anders als der Waldbaumläufer, Laubwälder, Parks und Gärten mit vielen Obstbäumen. Dabei werden besonders tiefrindige Baumarten bevorzugt (z. B. Eiche). Der Waldbaumläufer lebt lieber in der Nähe von Nadelbäumen (Fichtenwälder).

Biologie und Lebensweise
Im Gegensatz zum Kleiber kann der Gartenbaumläufer nicht kopfüber den Baumstamm herablaufen. Dies zwingt ihn zu einer anderen Strategie. Er fliegt zum unteren Teil eines Baumes und beginnt mit Hilfe seiner spitzen langen Krallen an den Füßen spiralenförmig den Baumstamm zu erklimmen. Dabei stochert er mit seinem Pinzettenschnabel in der Baumrinde nach allem Essbaren. Wenn er den Baumstamm erklommen hat fliegt er zum nächsten Baum, landet dort im unteren Stammbereich und die Nahrungssuche beginnt auf ein Neues.

Wichtige Eckdaten:
Gewicht: ca. 9 g; Brut: April-Juli, Brutdauer: 14-15 Tage, Gelegegrösse: 5-7 Eier (weiß mit bräunlichroten Flecken), Nestlingsdauer: 15-17 Tage, 2 Bruten im Jahr.

Der Gartenbaumläufer wählt meist niedrig gelegene Baumspalten, Hohlräume hinter abstehender Rinde oder Baumhöhlen als Nistplatz. Das Nest wird vom Weibchen mit Moos, Federn und Halmen gebaut. Nur das Weibchen brütet, aber beide Elterntiere füttern die Nestlinge. Die Paare bleiben meist auch im Winter, den sie in Deutschland verbringen (= Standvögel) zusammen. In kalten Nächten finden sich die sonst eher ungeselligen Vögel zu mehreren (es wurden bereits bis zu 15 (!) gefunden) zusammen und verbringen die Nacht in einem dichten wärmenden Knäuel.
Zu den Feinden gehören Sperber, Waldkauz und Sperlingskauz.

Nahrung
Insekten, Spinnen und alles Lebende, was in und auf Baumrinden gefunden werden kann.

Verbreitung in D/Welt
Der Gartenbaumläufer ist in ganz Deutschland anzutreffen.
Weltweite Verbreitungskarte des Gartenbaumläufers (Avibase).

Verbreitung in NRW
Der Gartenbaumläufer ist in NRW nicht gefährdet und überall in geeigneten Lebensräumen anzutreffen.

Benutzte Literatur
JONSSON, LARS (1999): Die Vögel Europas und des Mittelmeerraumes. Franckh-Kosmos Verlag. 559 S.

NICOLAI, JÜRGEN (1982): Fotoatlas der Vögel. Gräfe und Unzer GmbH, München. 300 S.

HARRIS, A. ; TUCKER, L. ; VINICOMBE, K. (1991): Vogelbestimmung für Fortgeschrittene: ähnliche Arten auf einen Blick. - Franck-Kosmos Verlag. 224 S.

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Weitere Informationen zu Vögeln (Aves) im Internet

Avibase: Umfangreiches Datenbank-Informations-System über alle Vögel der Welt. Sie enthält nahezu 2 Million Aufzeichnungen über 10.000 Spezies und 22.000 Subspezies von Vögeln, einschließlich Verbreitungs-Informationen, Taxonomie, Synonyme in mehreren Sprachen und anderes.

birdnet.de: Das Deutsche Forum zum Thema Vögel. Aktuelles, Forum, Fotos, Archiv...


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