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Konische Kreisspinne, Konusspinne - Cyclosa conica (PALLAS, 1772) |
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Artenprofil von Nicolaj Klapkarek |
Systematische Einordnung
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Stamm: | Gliederfüßer (Arthropoda)
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Klasse: | Spinnentiere (Arachnida)
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Ordnung: | Webspinnen (Araneae)
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Familie: | Radnetzspinnen (Araneidae)
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Fotos (© Nicolaj Klapkarek)
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Bonn-Kottenforst
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(xl-Foto) adultes Weibchen 26.06.2005 |

(xl-Foto) juvenil 27.08.2005 |
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Klick auf die kleinen Bilder oder xl-Ansicht möglich |

(xl-Foto) juvenil 27.08.2005 |
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Besondere Merkmale |
Vorderkörper: dunkelbraun bis schwarz, manchmal überzogen mit weißen Härchen. Das Sternum (Bauchplatte) ist ebenfalls dunkelbraun bis schwarz gefärbt.
Hinterleib: Der Hinterleib besitzt eine sehr charakteristische Form. Am hinteren Ende befindet sich ein die Spinnwarzen überragender konischer Höcker, der in der Größe (insbesondere bei juvenilen Exemplaren) variabel ist. Die Färbung ist ebenfalls sehr variabel. Manchmal ist der Hinterleib komplett schwarz, meist aber besteht die Färbung aus weißen, braunen bzw. rötlich braunen Bereichen. Auf dem Rücken ist oft ein mehr oder weniger ausgeprägtes dunkles Folium (Blattmuster) zu erkennen. Auf der Unterseite flankieren zwei längliche nach innen gebogene Flecken beiderseits ein dunkles Mittelband. An den Seiten der Spinnwarzen befinden sich oft 2 kleine helle Flecken.
Das Foto (© A. Staudt) zeigt eine in Flüssigkeit konservierte Konische Kreisspinne in verschiedenen Ansichten (von oben, seitlich, von unten).
Beine: hellbraun bis (rötlich) braun, meist deutlich dunkel geringelt, die Ringelung kann aber auch weniger ausgeprägt erscheinen. Die Beine sind meist eng an den Vorderkörper angezogen, so dass dieser verdeckt ist.
Körperlänge: Männchen: 4-5 mm; Weibchen: 5-8 mm
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Lebensraum |
Cyclosa conica ist vor allem eine Art der Nadelwälder. Vereinzelt kann man sie auch in Laubwäldern, in Obstbaumbeständen, Wacholderheiden und Hochmooren finden.
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Biologie und Lebensweise |
Die Konische Kreisspinne baut ein kreisförmiges, regelmäßiges und engmaschiges Radnetz, in das ein breites senkrechtes Stabiliment eingewoben wird. Ein weiterer deutscher Name - Kreisspinne - bezieht sich auf die regelmäßige Form des Netzes. Oft werden an das Stabiliment (flächiges Gespinst) zur Tarnung Klumpen aus Beuteresten oder in das Netz gefallene Pflanzenteile wie z. B. Fichtennadeln befestigt. Die in der Nabe sitzende Spinne ist so nur schwer auszumachen. Bei Störungen bringt die Konische Kreisspinne das Netz in Schwingung, was Räubern zusätzlich erschwert, die Spinne zu erspähen. Das Netz wird bis zu einer Höhe von ca. 2 m angelegt. Da Cyclosa conica keinen Schlupfwinkel baut, sitzt sie die ganze Zeit in der Nabe.
Die Konische Kreisspinne baut ihr Netz meist auf Bäumen, wobei sie Nadelbäume zu bevorzugen scheint. Hier findet sie einfach geeignete Überwinterungsquartiere. Bisweilen wird das Netz auch auf Sträuchern und Brombeergestrüpp angelegt.
Adulte Exemplare finden sich von April bis Juni.
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Nahrung |
Insekten
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Verbreitung in D/Welt |
Die Konische Kreisspinne ist holarktisch verbreitet, sprich sie kommt in der gesamten nördlichen Hemisphäre vor. Sie ist über ganz Deutschland verbreitet. Das Verbreitungsmuster der Konischen Kreisspinne in Deutschland finden Sie hier: Arachnologische Gesellschaft e. V.: Nachweiskarten der Spinnentiere Deutschlands
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Verbreitung in NRW |
Die Konische Kreisspinne ist über ganz NRW verbreitet.
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Benutzte Literatur |
BELLMANN, H. (1984): Spinnen. Beobachten, bestimmen. Neumann-Neudamm. Melsungen, Berlin, Basel, Wien. 160 S.
HÄNGGI, A. et al. (1995): Lebensräume mitteleuropäischer Spinnen. Charakterisierung der Lebensräume der häufigsten Spinnenarten Mitteleuropas und der mit diesen vergesellschafteten Arten. Misc. Faunistica Helvetiae 4, 1 -460.
HEIMER, S. & NENTWIG, W. (1991): Spinnen Mitteleuropas. Verlag Paul Parey. Berlin, Hamburg. 543 S.
JONES, D. (1987): Der Kosmos-Spinnenführer. Franckh'sche Verlagshandlung, Stuttgart. 3. Auflage. 320 S.
SAUER, F. & WUNDERLICH, J. (1991): Die schönsten Spinnen Europas. Fauna-Verlag. Karlsfeld. 4. Auflage. 202 S.
LOCKET, G. H. & MILLIDGE, A. F. (1951): British Spiders. Vol. I und Vol. II. Ray Society. London 310 und 449 S.
WIEHLE, H. (1931): Spinnentiere oder Arachnoidea. VI. 27. Familie. Araneidae. In: F. DAHL, M. DAHL & H. BISCHOFF (Hrsg.): Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile. 23. G. Fischer, Jena. 1-136.
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Weitere Informationen zu Spinnen (Arachnida) im Internet |
Arachnologische Gesellschaft e. V. - Nachweiskarten der Spinnentiere Deutschlands
Arachnologische Gesellschaft e. V. - Checklisten, Publikationen, Links...
Araneae: Spiders of Europe: Verschiedene Spinnen-Bestimmungsschlüssel und Fotogalerien in deutsch und englisch. Editiert von Wolfgang Nentwig, Theo Blick, Daniel Gloor, Ambros Hänggi & Christian Kropf.
Zur Linkliste weiterer interessanter Spinnen (Arachnida)-Internetseiten auf www.natur-in-nrw.de
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