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Xerolycosa miniata (C. L. KOCH, 1834) |
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Artenprofil von Nicolaj Klapkarek |
Systematische Einordnung
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Stamm: | Gliederfüßer (Arthropoda)
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Klasse: | Spinnentiere (Arachnida)
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Ordnung: | Webspinnen (Araneae)
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Familie: | Wolfspinnen (Lycosidae)
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Fotos (© Nicolaj Klapkarek)
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Troisdorf (NSG Wahner Heide)
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 (xl-Foto) Weibchen 01.06.2005 |
 (xl-Foto) Weibchen 01.06.2005 |
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Besondere Merkmale |
Vorderkörper: Braun bis schwarz mit breitem hellen Mittelband, dessen Seiten parallel verlaufen und etwa in der Mitte eine Einschnürung aufweisen. Die schmalen Seitenbänder bestehen aus dicht stehenden weißen Härchen und sind auf die hintere Hälfte des Vorderkörpers beschränkt. Der Vorderkörper ist mehr oder weniger stark mit hellen Härchen überzogen, die manchmal (bis auf Mittel- und Seitenband) auch fast fehlen können. Das Sternum (= Bauchplatte) ist dunkelbraun bis schwarz.
Das Bild zeigt schön das Muster auf dem Vorderkörper von Xerolycosa miniata (© N. Klapkarek).
Hinterleib: Typisches wenngleich nicht sehr deutliches Muster, mit einem mehr oder weniger deutlich abgesetzten Herzmal und 2 Reihen weißer Punkte etwa von der Mitte des Hinterleibs nach hinten verlaufend.
Beine: : Beim Weibchen braun mit dunkleren Flecken, die sich manchmal zu einer Ringelung ausweiten und insgesamt weniger deutlich als bei X. nemoralis sind. Die Beine sind teilweise mit hellen (grauen) Härchen überzogen. Beim Männchen sind die Beine ähnlich wie bei den Weibchen, erscheinen allerdings meist etwas dunkler, insbesondere die Femora (Schenkel).
Ähnliche Arten: Xerolycosa miniata kann leicht mit X. nemoralis verwechselt werden. Neben geschlechtsmorphologischen Merkmalen können die beiden Arten auch anhand des Mittelbands auf dem Vorderkörper unterschieden werden. Bei X. miniata ist das Mittelband in der Mitte deutlich eingebuchtet, bei X. nemoralis ist es parallelseitig ohne Einbuchtung.
Daneben kann X. nemoralis auch mit Pardosa lugubris s.l. und mit einigen Alopecosa-Arten verwechselt werden, die ebenfalls ein ähnliches Mittelband auf dem Vorderkörper aufweisen wie X. miniata. Bei Pardosa lugubris s.l. hilft zum einen die Form des Kopfes. Bei X. miniata fallen die Seiten nicht so steil ab wie bei P. lugubris s.l. (typisch für die Gattung Pardosa). Des Weiteren verengt sich das Mittelband bei P. lugubris s.l. nach hinten, während es bei X. miniata parallelseitig ist. Ein weiteres Merkmal sind die 2 Zähne am inneren Rand der Cheliceren, Pardosa besitzt hier 3 (nur unter einer starken Lupe zu erkennen).
Im Gegensatz zu X. miniata sind Alopecosa-Arten (z. B. A. pulverulenta) größer und weisen eine deutlichere und andere Hinterleibszeichnung auf.
Körperlänge: Männchen: 4,5-5,5 mm; Weibchen: 5,5-6,5 mm
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Lebensraum |
Xerolycosa miniata ist eine typische Art trockener und vegetationsloser bis vegetationsarmer, kurzrasiger Biotoptypen und damit wesentlich anspruchsvoller als ihre Schwesterart X. nemoralis. Sie besiedelt sonnige Sandflächen an Küsten und im Binnenland, Rohbodenflächen, vegetationsarme Sandtrockenrasen und Trockenrasen sowie vegetationsarme Stellen in Heiden, auf Magerrasen und Ruderalstandorten.
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Biologie und Lebensweise |
Xerolycosa miniata lebt auf dem Boden, wo sie geschickt und flink umherläuft.
Adulte Exemplare können von Mai bis August angetroffen werden.
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Nahrung |
Bodenlaufende Insekten
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Verbreitung in D/Welt |
Über ganz Deutschland verbreitet, wobei sie im Osten etwas häufiger erscheint als im Westen. Jedoch ist sie nirgends häufig, sondern nur lokal anzutreffen. Das deutschlandweite Verbreitungsmuster von Xerolycosa miniata finden Sie hier: Arachnologische Gesellschaft e. V.: Nachweiskarten der Spinnentiere Deutschlands
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Verbreitung in NRW |
Xerolycosa miniata besiedelt in NRW vor allem die warmen Tieflagen. Das Bergland meidet sie weitestgehend. Sie ist im Tiefland zwar mehr oder weniger über ganz NRW verbreitet, aber nirgends häufig und nur lokal anzutreffen.
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Benutzte Literatur |
BELLMANN, H. (1984): Spinnen. Beobachten, bestimmen. Neumann-Neudamm. Melsungen, Berlin, Basel, Wien. 160 S.
HEIMER, S. & NENTWIG, W. (1991): Spinnen Mitteleuropas. Verlag Paul Parey. Berlin, Hamburg. 543 S.
JONES, D. (1987): Der Kosmos-Spinnenführer. Franckh'sche Verlagshandlung, Stuttgart. 3. Auflage. 320 S.
SAUER, F. & WUNDERLICH, J. (1991): Die schönsten Spinnen Europas. Fauna-Verlag. Karlsfeld. 4. Auflage. 202 S.
LOCKET, G. H. & MILLIDGE, A. F. (1951): British Spiders. Vol. I und Vol. II. Ray Society. London 310 und 449 S.
HÄNGGI, A. et al. (1995): Lebensräume mitteleuropäischer Spinnen. Charakterisierung der Lebensräume der häufigsten Spinnenarten Mitteleuropas und der mit diesen vergesellschafteten Arten. Misc. Faunistica Helvetiae 4, 1 -460.
FOELIX, R. F. (1992): Biologie der Spinnen. Thieme Verlag. Stuttgart. 331 S.
Zur Buchliste weiterer interessanter Spinnen-Bücher auf www.natur-in-nrw.de
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Weitere Informationen zu Spinnen (Arachnida) im Internet |
Arachnologische Gesellschaft e. V. - Nachweiskarten der Spinnentiere Deutschlands
Arachnologische Gesellschaft e. V. - Checklisten, Publikationen, Links...
Araneae: Spiders of Europe: Verschiedene Spinnen-Bestimmungsschlüssel und Fotogalerien in deutsch und englisch. Editiert von Wolfgang Nentwig, Theo Blick, Daniel Gloor, Ambros Hänggi & Christian Kropf.
Zur Linkliste weiterer interessanter Spinnen (Arachnida)-Internetseiten auf www.natur-in-nrw.de
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