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Große Zitterspinne - Pholcus phalangioides (FUESSLIN, 1775)
Artenprofil von Axel Steiner


Systematische Einordnung

Stamm: Gliederfüßer (Arthropoda)
Klasse: Spinnentiere (Arachnida)
Ordnung: Webspinnen (Araneae)
Familie: Zitterspinnen (Pholcidae)

Fotos (© Axel Steiner)
Breckerfeld


(xl-Foto)

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Besondere Merkmale
Die an einen Weberknecht erinnernde Große Zitterspinne ist die größte und bei weitem häufigste Zitterspinne bei uns. Im Unterschied zu Weberknechten (Opiliones) besitzt sie allerdings einen deutlich abgeschnürten Hinterleib. Dieser ist blaßgrau/bräunkich mit unregelmäßigen dunkleren Flecken besetzt und mit feinen, kurzen Härchen besetzt.
Die dünnen Beine, die etwa fünfmal so lang sind wie der Körper sind mit langen, feinen Haaren besetzt.
Am ehesten ist die Art mit der Kleinen Zitterspinne (Pholcus opilionoides) zu verwechseln. Das folgende Bild zeigt schön die Unterschiede auf. Auf dem Vorderkörper fällt bei der Großen Zitterspinne (Pholcus phalangioides) ein größerer dunkler mittiger Fleck, ein breiter Augenabstand und dichtere Behaarung hinter den Augen auf. Die deutlich kleinere (4-5 mm) Kleine Zitterspinne hat hingegen einen schmaleren mittigen dunklen Fleck, der von weiteren seitlichen Flecken flankiert wird, die Augen stehen dichter beieinander und hinter den Augen stehen nur ein paar spärliche Haare.




Foto © Aloysius Staudt


Ferner hat die Kleine Zitterspinne auf der Brustplatte ein deutliches Fleckenmuster während bei der Großen Zitterspinne überhaupt kein Muster vorhanden ist.



Foto (© Aloysius Staudt):
Brustplatte (= Sternum) der Kleinen Zitterspinne


Körperlänge: Männchen: 7-10 mm; Weibchen: 7-10 mm

Lebensraum
In Mitteleuropa kommt die Große Zitterspinne fast ausschließlich in Gebäuden, besonders in trockenen, warmen Kellerräumen (Heizungskeller) vor. Selbst in extrem spinnenfeindlichen staubtrockenen Betonbauten kann man die Art finden. Nur im Mittelmeerraum kommt die Art an ihren natürlichen Standorten in Höhlen vor.

Biologie und Lebensweise
Große Zitterspinnen können 3 Jahre alt werden und sind somit das ganze Jahr über ausgewachsen anzutreffen.
Die Spinne baut unregelmäßige fadenarme Netze, meist im Winkel zwischen Decke und Wand. In diesen Netzen hängt die Spinne meist mit dem Bauch nach oben. Die Große Zitterspinne sieht sehr zart und zerbrechlich aus, kann aber auch bei weitem größere Spinnen (z. B. Hausspinnen) überwältigen.
Die Großen Zitterspinnen paaren sich im Frühsommer und im Juli/August findet die Eiablage statt. Der mit Spinnfäden gesicherte rosafarbene Eiklumpen wird mit den Cheliceren vor dem Körper getragen. Erst wenn die Jungen geschlüpft sind wird der Kokon im Netz befestigt.
Wenn die Spinne beunruhigt wird fängt sie an mit dem Körper zu wippen, was ihr den Namen Zitterspinne verpaßt hat. Der Sinn und Zweck dieser Maßnahme könnte darin liegen für einen Feind praktisch unsichtbar zu werden und nicht mehr als deutliches Ziel wahrnehmbar zu sein.

Nahrung
Insekten (kleine Fliegen und Mücken) und andere Spinnen. Da die Spinnen auch sehr gerne Stechmücken als Nahrung zu sich nehmen sind sie für den Menschen ausgesprochen nützlich. Das Aussaugen der Beute dauert oft sehr lange. Übrig bleibt das vollständige Außenskelett der Beute.

Verbreitung in D/Welt
Die Häufigkeit der Art nimmt von Süd- nach Norddeutschland ab. Ein genaues Verbreitungsmuster der Art in Deutschland finden Sie hier: Arachnologische Gesellschaft e. V.: Nachweiskarten der Spinnentiere Deutschlands

Verbreitung in NRW
Die Große Zitterspinne gehört sicherlich zu den häufigen Spinnenarten in NRW.

Benutzte Literatur
BAEHR, BARBARA (1987): Welche Spinne ist das?: Kleine Spinnenkunde für jedermann. Franckh'sche Verlagshandlung, Stuttgart - 128 S.

BELLMANN, HEIKO (1984): Spinnen: beobachten, bestimmen. J. Neumann-Neudamm Verlag, Melsungen - 160 S.

BELLMANN, HEIKO (1997): Kosmos-Atlas Spinnentiere Europas. Kosmos-Verlag, Stuttgart - 304 S.

HEIMER, STEFAN & NENTWIG, WOLFGANG (1991): Spinnen Mitteleuropas. Paul Parey Verlag, Berlin.

JONES, DICK (1990): Der Kosmos-Spinnenführer: über 350 mitteleuropäische Spinnen und Weberknechte. 4. Aufl. Franckh'sche Verlagshandlung, Stuttgart - 320 S.


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Weitere Informationen zu Spinnen (Arachnida) im Internet

Arachnologische Gesellschaft e. V. - Nachweiskarten der Spinnentiere Deutschlands

Arachnologische Gesellschaft e. V. - Checklisten, Publikationen, Links...

Araneae: Spiders of Europe: Verschiedene Spinnen-Bestimmungsschlüssel und Fotogalerien in deutsch und englisch. Editiert von Wolfgang Nentwig, Theo Blick, Daniel Gloor, Ambros Hänggi & Christian Kropf.


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