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Echte Ohrzikade, Ohrenzikade, Ohrzirpe - Ledra aurita (LINNAEUS, 1758)
Artenprofil von Axel Steiner
Letzte Änderung: 01.09.2016


Systematische Einordnung

Stamm: Gliederfüßer (Arthropoda)
Klasse: Insekten (Insecta)
Ordnung: Schnabelkerfe (Hemiptera)
Unterordnung: Gleichflügler, Pflanzensauger (Homoptera)
Gruppe Zikaden (Auchenorrhyncha)
Rundkopfzikaden (Clypeorrhyncha (= Cicadomorpha))
Familie: Ohrzikaden (Ledrinae)

Fotos (© Axel Steiner)
Hagen


(xxl-Foto)
23.09.2007
Weibchen

(xxl-Foto)
23.09.2007
Weibchen

(xxl-Foto)
23.09.2007
Weibchen
Klick auf die kleinen Bilder oder xxl-Ansicht möglich

(xxl-Foto)
23.09.2007
Weibchen

(xxl-Foto)
23.09.2007
Weibchen

(xxl-Foto)
23.09.2007
Weibchen
Besondere Merkmale

Insekten-ABC, Erklärungen von Fachbegriffen

Durch die charakteristischen ohrenförmigen Auswüchse des Halsschilds (Pronotums) unverwechselbar! Die einzige europäische Vertreterin ihrer Gruppe.
Die Grundfarbe ist graugrün (-gelb) mit braunen Sprenkeln. Der Kopf ist vorne schaufelartig flach. Die Adern der Vorderflügel bilden ein stark vorspringendes Netzwerk.

Körperlänge: Männchen: 13 mm, Weibchen: 15-18 mm

Lebensraum
In offenen und geschlossenen Laubwäldern (besonders in Auwäldern), gerne an Eichen (Quercus), Buchen und Pappeln. Die Ohrzikade hält sich gerne in Wipfelregionen auf und ist auch ansonsten aufgrund ihrer guten Tarnung schwer auf Rinde/Borke zu finden.

Biologie und Lebensweise
Die Tiere fliegen nachts gerne ans Licht. Auch das fotografierte Exemplar fand sich nachts unter einer Leuchtreklame.
Die Imagines finden sich ab Mitte Juni bis Anfang Oktober. Die Fortpflanzung findet im Juli/August statt und die Larven überwintern zweimal (semivoltin). Die flache, graugrüne Larve überwintert beim ersten Mal jung und beim zweiten Mal bereits fast erwachsen.

   

Frisch geschlüpfte Ohrenzikade (links), rechts mit Larvenhülle (Exuvie) (Fotos: Marianne Schwiersch, xxl-Fotos per Mausklick)

Nahrung
Ohrenzikaden saugen mit ihrem Saugrüssel (auf Bild 6 erkennbar) Pflanzensaft an Bäumen und Sträuchern, insbesondere an Eichen (Quercus), aber auch an Birken (Betula), Pappeln (Populus) und gelegentlich auch an Linde (Tilia), Buche (Fagus), Apfel (Malus), Ahorn (Acer), Erle (Alnus) und Hasel (Corylus).

Verbreitung in D/Welt
Ledra aurita kommt in Europa und Asien vor. Die Ohrenzikade ist in allen deutschen Bundesländern nachgewiesen. Die Art ist im Mittelgebirge und im Alpenvorland bis zu einer Höhe von 550 m ü NN nachgewiesen worden. Gebietsweise nicht selten, aber aufgrund der guten Tarnung und der Lebensweise in den Baumwipfeln sehr schwer zu finden.

Verbreitung in NRW
Über die Verbreitung in NRW liegen mir keine Informationen vor. Mein Exemplar habe ich in Hagen gefunden, weitere NRW-Fundpunkte kenne ich aus Borgholzhausen, Kleve, Mülheim/Ruhr und Dortmund.
In unserem Nachbarland, den Niederlanden, werden zufällige Beobachtungen der Lederzikade kartiert: NL-Verbreitungskarte der Lederzikade bei Waarneming.nl. Die relativ regelmäßige Verteilung der Fundpunkte lässt zumindestens erahnen, dass die Art auch in NRW weit verbreitet sein wird.

Benutzte Literatur
BELLMANN, H. (1999): Der neue Kosmos-Insektenführer. Franckh-Kosmos Verlag, Stuttgart. 446 S.

BIEDERMANN, R.; NIEDRINGHAUS, R. (2004): Die Zikaden Deutschlands. Bestimmungstafeln für alle Arten. Fründ, Scheeßel. 409 S.

NICKEL, H., REMANE, R. (2003): Fauna Germanica - Verzeichnis der Zikaden (Auchenorrhyncha) der Bundesländer Deutschlands. - In: KLAUSNITZER, B. (Hrsg.): Entomofauna Germanica 6. - Ent. Nachrichten und Berichte, Beiheft 8: 130-154.
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NICKEL, H. (2003): The leafhoppers and planthoppers of Germany (Hemiptera, Auchenorrhyncha): patterns and strategies in a highly diverse group of phytophagous insects. Thesis University of Göttingen. Pensoft Publishers, Sofia - Moscow. 460 pp.

SAUER, F. (1996): SAUERS Naturführer - Wanzen und Zikaden nach Farbfotos erkannt. 184 S.


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Weitere Informationen zu Zikaden (Auchenorrhyncha) im Internet

Zikadenprojekt, Uni-Oldenburg: Buchempfehlung, Wissenswertes über Zikaden, Publikationen, Bestimmungsschlüssel, Projekte...

Georg-August-Universität Göttingen, Abteilung Ökologie (Dr. Herbert Nickel): Infos, Literaturempfehlungen usw.


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