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Spitzbauchwanze - Troilus luridus (FABRICIUS, 1775) |
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Artenprofil von Axel Steiner
Letzte Änderung: 06.01.2014 |
Systematische Einordnung
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Stamm: | Gliederfüßer (Arthropoda)
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Klasse: | Insekten (Insecta)
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Ordnung: | Schnabelkerfe (Hemiptera)
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Unterordnung: | Wanzen (Prosorrhyncha (Heteroptera und Coleorrhyncha))
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Familie: | Baumwanzen (Pentatomidae)
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Fotos: (© Axel Steiner (1-5), Bernhard Renke (6)
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Essen-Kupferdreh (1-4), Breckerfeld (5), Herten (6)
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 (xxl-Foto) 11.03.2007 |
 (xxl-Foto) 11.03.2007 |
 (xxl-Foto) 11.03.2007 |
Klick auf die kleinen Bilder oder xxl-Ansicht möglich |
 (xxl-Foto) 11.03.2007 |
 (xxl-Foto) 18.08.2005 L5-Larve |
 (xxl-Foto) 17.08.2005 Larve |
Besondere Merkmale |
Insekten-ABC, Erklärungen von Fachbegriffen
Der Körper von Troilus luridus ist graubräunlich und mit schwarzen Einstichen übersät. Am Hinterleibsrand finden sich gelbe und bronzegrüne Zeichnungen. Der Kopf und die Seiten des Halsschildes besitzen einen grünlichen Metallglanz. Am besten erkennt man die Art am schwarzen Fühler dessen 4. Glied (vom Kopf gesehen) gelblich eingefärbt ist und damit einen gut erkennbaren Ringeleffekt bewirkt. Die Brustschildecken sind gerundet und etwas vorgebogen. Am 2. Bauchsegment sitzt der namensgebende nach vorne gerichtete Dorn.
Die Larven (vgl. Fotos) sehen völlig anders aus und haben größere weiße- bzw. rötliche Färbungsanteile. Auch die Larven haben allerdings den typischen gelblich geringelten Fühler.
Körperlänge: 10-13 mm
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Lebensraum |
Die Larven sind in der Krautschicht (Foto 1 auf Brennessel) und auf Büschen und Bäumen zu finden. Die Imagines bevorzugen Laub- und Nadelhölzer, sind aber auch an feuchten Sumpf- und Wiesenrändern anzutreffen.
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Biologie und Lebensweise |
Die Spitzbauchwanze legt im Mai/Juni insgesamt ca. 200 Eier. Diese werden in Gelegen von jeweils ca. 20 um Nadeln oder dünne Äste herum angekittet.
Die geselligen jungen Larven saugen zunächst Pflanzensäfte (= phytophag), die räuberischen Älteren zerstreuen sich dann und gehen auf die Jagd.
Troilus luridus bewegt sich bei niedrigeren Temperaturen ziemlich langsam, ab 23°C wird sie jedoch lebhafter und fliegt dann auch häufiger. Besonders bei Gefahr fliegen die Tiere davon.
Die Überwinterung findet als Imago in trockenem Moos, unter Rinde und in der Bodenstreu im oder am Wald statt.
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Nahrung |
Die räuberische Spitzbauchwanze jagt Schmetterlinge, Hautflüglerlarven, Käferlarven und adulte Käfer, Blattläuse und auch größere Raupen, die auf den Rüssel gespießt und vom Wanzenspeichel gelähmt werden. Wenn Sie einmal angestochen wurden sterben sie auch ohne ausgesaugt zu werden.
Da sich unter der Beute auch Forstschädlinge, wie Afterraupen, Forleulenraupen, Nonnenraupen und -puppen befinden gilt die Art als für den Menschen sehr nützlich.
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Verbreitung in D/Welt |
Troilus luridus ist in Deutschland in allen Bundesländern vertreten. Über die Häufigkeit liegen mir keine Informationen vor. Da es allerdings relativ wenig Meldungen im Internet gibt vermute ich, das die Art relativ selten anzutreffen ist.
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Verbreitung in NRW |
Die Art ist in NRW vermutlich weit verbreitet und kommt nach Michael DREES (E-Mail-Mitteilung vom 04.01.2014) mindestens im Hagener Raum ziemlich häufig vor.
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Benutzte Literatur |
FORTMANN, M. (2000): Das grosse Kosmosbuch der Nützlinge. Neue Wege der biologischen Schädlingsbekämpfung. 2. Aufl., Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co., Stuttgart. 320 S.
SAUER, F. (1996): SAUERS Naturführer - Wanzen und Zikaden nach Farbfotos erkannt. 184 S.
SEDLAG, U. (1986): Insekten Mitteleuropas - Beobachten und bestimmen. Neumann Verlag, Leipzig Radebeul. 408 S.
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Weitere Informationen zu Wanzen (Prosorrhyncha) im Internet |
Wanzen Mitteleuropas bei www.koleopterologie.de/heteroptera: Fotogalerie, Familien, Infos, Kontakte, Links...
Wanzen in NRW (Helga Stein): Wissenswertes über Wanzen, Fotogalerie, Systematik, Steckbriefe...
Zur Linkliste weiterer interessanter Wanzen-Internetseiten auf www.natur-in-nrw.de
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