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Verschiedenfarbige Bodenwanze - Trapezonotus dispar STÅL, 1872 |
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Artenprofil von Axel Steiner
Letzte Änderung: 03.01.2014 |
Systematische Einordnung
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Stamm: | Gliederfüßer (Arthropoda)
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Klasse: | Insekten (Insecta)
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Ordnung: | Schnabelkerfe (Hemiptera)
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Unterordnung: | Wanzen (Prosorrhyncha (Heteroptera und Coleorrhyncha))
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Familie: | Bodenwanzen (Lygaeidae)
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Synonym: | Trapezonotus quadratus auct. non FABRICIUS, 1789
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Fotos (© Reiner Büdenbender - det. Ringo Dietze)
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Ennepetal
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 (xxl-Foto) 18.04.2010 |
 (xxl-Foto) 18.04.2010 |
 (xxl-Foto) 18.04.2010 |
Klick auf die kleinen Bilder oder xxl-Ansicht möglich |
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Besondere Merkmale |
Insekten-ABC, Erklärungen von Fachbegriffen
Lang- und kurzflügelige Formen treten in beiden Geschlechtern auf.
Körperlänge: 4,6-5,3 mm
Ähnliche Arten in NRW:
Die 3 in NRW vorkommenden Trapezonotus-Arten sind einander sehr ähnlich und sind am sichersten über genitalmorphologische Untersuchungen der Männchen zu unterscheiden. Die Arten werden vermutlich des Öfteren miteinander verwechselt.
Sand-Bodenwanze (Trapezonotus arenarius (LINNAEUS, 1758)): Vermutlich in NRW die häufigste Trapezonotus-Art. Im östlichen NRW ersetzt T. arenarius nach und nach T. desertus (SCHAEFER, P. & K. HANNIG, 2009).
4,1-5,0 mm; vor allem auf trocken-warmen und sandigen Böden an offenen bis halbschattigen Standorten zu finden; meist makroptere (= langflügelige) Tiere ohne Flügelverkürzungen
Trapezonotus desertus SEIDENSTÜCKER, 1951: bisher relativ selten in NRW nachgewiesen worden (u. a. auf dem Truppenübungsplatz Haltern-Borkenberge). Sie gilt als verbreitete Art der Calluna-Heiden in tieferen Lagen des nordwestlichen Mitteleuropas (SCHAEFER, P. & K. HANNIG, 2009).
3,7-4,7 mm; in offenen Calluna-Beständen auf Sand- und Moorböden oder in schattigen Bereichen in lichten Kiefernwäldern anzutreffen; meist brachypter (= kurzflügelig)
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Lebensraum |
Auf trockenen bis mäßig feuchten Böden an sonnigen, offenen bis teilweise beschatteten Standorten und oft in der (modernden) Laubschicht oder unter (verpilztem) Totholz am Rande und im Inneren von lichten Laubwäldern zu finden. Auch ehemalige Waldbrandflächen gehören zu den bevorzugten Lebensräumen. Insgesamt gesehen sind die Fundorte der Bodenwanze Trapezonotus dispar aber deutlich feuchter als bei ihrer Schwesternart Trapezonotus arenarius .
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Biologie und Lebensweise |
Kopulation und Eiablage können ab April beobachtet werden. Die Larven werden von Juni bis August gefunden und erste ausgewachsene Exemplare treten ab Mitte Juli auf. Eine unvollständige zweite Generation (mit Larvalüberwinterung) kann nur in sehr warmen südlicheren Gegenden gebildet werden. Trapezonotus dispar überwintert in NRW adult.
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Nahrung |
Eventuell ernährt sich Trapezonotus dispar durch das Besaugen von Pilzhyphen.
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Verbreitung in D/Welt |
Holomediterrane und mittelasiatische Art, die nördlich auch in Mitteleuropa vorkommt. Östlich bis Zentral- und Südrussland vertreten. In Deutschland im Süden häufiger, aber nach Norden seltener werdend.
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Verbreitung in NRW |
Im Bommecketal (Sauerland) von SCHAEFER (2003) und in Ennepetal fotografisch von R. BÜDENBENDER (2010) nachgewiesen. Alle 3 Trapezonotus-Arten wurden auch auf dem Gelände des Truppenübungsplatzes Haltern-Borkenberge von SCHAEFER, P. & K. HANNIG (2009) gefunden.
Über Häufigkeit und Verbreitung innerhalb von NRW liegen mir nur wenige Informationen vor. Michael DREES (E-Mail-Mitteilung vom 03.01.2014) beschreibt Trapezonotus dispar jedoch als nicht selten und konnte die Art u. a. in Wetter-Wengern, Hagen (Hengstey, Ambrock, Dahl) und in Waldbauer (EN) nachweisen.
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Benutzte Literatur |
SCHAEFER, P. (2003): Die Wanzenfauna (Heteroptera) des Naturschutzgebietes Bommecketal in Plettenberg (Sauerland). Der Sauerländische Naturbeobachter. Nr. 28, S. 293-311.
SCHAEFER, P. & K. HANNIG (2009): Die Wanzen (Insecta, Heteroptera) des Truppenübungsplatzes Haltern-Borkenberge (Kreise Coesfeld und Recklinghausen). Abhandlungen aus dem Westfälischen Museum für Naturkunde, 71 (3): 393-418. Münster
WACHMANN, E., A. MELBER & J. DECKERT (2007): Wanzen. Band 3 - Pentatomomorpha I. Goecke & Evers, Keltern. 272 S.
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Weitere Informationen zu Wanzen (Prosorrhyncha) im Internet |
Wanzen Mitteleuropas bei www.koleopterologie.de/heteroptera: Fotogalerie, Familien, Infos, Kontakte, Links...
Wanzen in NRW (Helga Stein): Wissenswertes über Wanzen, Fotogalerie, Systematik, Steckbriefe...
Zur Linkliste weiterer interessanter Wanzen-Internetseiten auf www.natur-in-nrw.de
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