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Zackeneule, Zimteule, Krebssuppe - Scoliopteryx libatrix (LINNAEUS, 1758)
Artenprofil von Axel Steiner
Letzte Änderung: 14.11.2016


Systematische Einordnung

Stamm: Gliederfüßer (Arthropoda)
Klasse: Insekten (Insecta)
Ordnung: Schmetterlinge (Lepidoptera)
Familie: Eulenfalter (Noctuidae)
Unterfamilie: Scoliopteryginae

Synonym:

Bombyx libatricus HAWORTH, 1803

Fotos (© Axel Steiner)
Breckerfeld


(xxl-Foto)
08.11.2016

(xxl-Foto)
08.11.2016
 
Klick auf die kleinen Bilder oder xxl-Ansicht möglich
     
Besondere Merkmale

Insekten-ABC, Erklärungen von Fachbegriffen

Vorderflügel grau bis zimtbraun mit rötlichen Anteilen; charakteristischer gezackter hinterer Flügelrand; Flügelansatz und Mittelteil orangebraun; doppelte weißliche Querlinien; Ringmakel durch weißen und Nierenmakel durch 1-2 schwarze Punkte markiert; am Vorderrand vor der Spitze weißgraue Wische; Spitze und Mitte der Vorderflügel stark eckig vortretend; Hinterflügel grau mit dunkler Mittellinie





Zackeneule (Fotos: Axel Steiner, Breckerfeld, 08.11.2016, xxl-Foto bei Bildklick)



Makro der hübsch gefärbten Zackeneulen-Flügel (Foto: Axel Steiner, Breckerfeld, 08.11.2016, xxl-Foto bei Bildklick)


Vorderflügellänge: 19-24 mm; Flügelspannweite: (40-) 45 (-52) mm


Ei: Farbe: gelb mit grünen Fleckchen übersät; Eistruktur: Rippen mit Gratrippung, 40-45 Rippen, 20-22 erreichen die Micropylzone, 20 Querrippen von Stärke des Grates, Micropylrosette 11-12-blättrig, Micropylrosette erhöht liegend und von 4 Reihen wirrem Netzwerk umgeben; Durchmesser: 0,75-0,8 mm; Höhe: 0,3-0,4 mm

Raupe: Die bis zu 5 cm lange schlanke Raupe ist hellgrün gefärbt und besitzt einen gelbweißen Seitenstreifen.



Zackeneulen-Raupen
(Foto: Jochen Rodenkirchen, 09.08.2013, xxl-Foto bei Bildklick)

Puppe: schwarz gefärbt (Abbildungen: hier in der Bestimmungshilfe des lepiforum)

Lebensraum
In Gärten, Parks mit Weidengebüsch und Pappeln, Auen, Moor- und Bruchwälder, Teich- und Seeufer, Kiesgruben, Lichtungen, bachbegleitenden Gehölzstreifen, Buschland und lichten Laub- und Mischwäldern anzutreffen. Trockene Lebensräume werden eher gemieden.



Zackeneulen sind auf Baumstammrinde gut getarnt (Foto: Axel Steiner, Breckerfeld, 08.11.2016, xxl-Foto bei Bildklick)

Biologie und Lebensweise
Die Flugzeiten der Zackeneule liegen in zwei Generationen von Juni bis Juli und von August mit Überwinterung bis Juni des folgenden Jahres. Aufgrund einer starken Überschneidung ist eine Trennung der beiden Generationen allerdings kaum möglich.
Die Raupen können von Mai bis September an Weiden- und Pappelarten gefunden werden. Sie fressen an den Futterpflanzen zunächst die Blätter an den Zweigspitzen. Bei Störungen lassen sie sich sofort fallen.
Die Verpuppung findet in einem Kokon aus zusammengesponnenen Blättern der Futterpflanze statt.



Bei einer Frontalansicht kann man erahnen warum die Zackeneule zu den Eulenfaltern gehört
(Foto: Axel Steiner, Breckerfeld, 08.11.2016, xxl-Foto bei Bildklick).

Die Überwinterung findet gerne in feuchten Kellern, Stollen, Spalten von Bauwerken oder Felsen, Gartenhäusern, Nistkästen, hohlen Bäumen und Höhlen als Falter statt. An günstigen Stellen sammeln sich gelegentlich mehrere Exemplare und überwintern in der Gruppe gemeinsam. Eine Überwinterung gelingt nur an feuchten Stellen. Die Falter sind dann oft vollständig von Tautropfen besetzt.



Zackeneule in der Seitenansicht (Foto: Axel Steiner, Breckerfeld, 08.11.2016, xxl-Foto bei Bildklick)

Nahrung
Die Raupe der Zackeneule lebt an Weiden (u. a. Salix caprea und Salix viminalis) und Pappeln (u. a. Populus tremula).



Auch zwischen Herbstlaub können Zackeneulen schnell mit einem Blatt verwechselt werden
(Foto: Axel Steiner, Breckerfeld, 08.11.2016, xxl-Foto bei Bildklick)

Die adulten Falter können mit ihren kräftigen Saugrüsseln Früchte anstechen und z. B. an Brom- oder Himbeeren, Holunderbeeren oder den Beeren vom Gewöhnlichen Schneeball (Viburnum opulus) saugen. Die nachtaktiven Zackeneulen verstecken sich tagsüber und besuchen nachts gerne Blumen und fliegen bei der Nahrungssuche auch gelegentlich an Lichtquellen. Noch lieber besuchen sie wohl Rotwein-Köder (PÄHLER & DUDLER, 2013).

Verbreitung in D/Welt
Über ganz Europa, Nordafrika bis nach Asien (Korea und Japan) und auch in Nordamerika verbreitet. Nördlich bis fast zum Polarkreis (Lappland) vorkommend. Zackeneulen sind nach der Roten Liste und Gesamtartenliste der Eulenfalter (2010) in ganz Deutschland häufig und ungefährdet.

Verbreitung in NRW
PÄHLER & DUDLER (2013) geben für den Raum Ostwestfalen-Lippe für die Zackeneule eine weite Verbreitung in allen naturräumlichen Lagen an. Sie ist überall nicht selten bis vereinzelt.



Zackeneule (Foto: Axel Steiner, Breckerfeld, 08.11.2016, xxl-Foto bei Bildklick)

Nach der Roten Liste der Eulenfalter (Noctuidae) Nordrhein-Westfalens (2010) gilt die hübsche Zackeneule in ganz NRW in allen Naturgroßräumen als ungefährdet.

Genutzte Literatur
BELLMANN, H. (2016): Der Kosmos Schmetterlingsführer. Schmetterlinge, Raupen und Nahrungspflanzen. Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, Stuttgart. 446 S.

DÖRING, E. (1955): Zur Morphologie der Schmetterlingseier. - Berlin (Akademie-Verlag).

EBERT, G. -HERAUSGEBER- (1998): Die Schmetterlinge Baden-Württembergs, Band 5 - Nachtfalter III - Stuttgart (Ulmer). 575 S.

KOCH, M. (1984): Wir bestimmen Schmetterlinge, Melsungen (Neumann). 792 S.

Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (2010): Rote Liste und Artenverzeichnis der Schmetterlinge (Lepidoptera) - Eulenfalter (Noctuidae) - in Nordrhein-Westfalen. 4. Fassung, Stand Juli 2010

LYNEBORG, L. & N. JONSSON (1975): Nachtfalter. BLV Naturführer. BLV Verlagsgesellschaft mbH, München. 160 S.

MARKTANNER, T. (1992): Welcher Nachtfalter ist das? Spinner, Spanner, Schwärmer und andere häufige Nachtschmetterlinge. Kosmos Naturführer, Franckh-Kosmos. 127 S.

NOVAK, I. & SEVERA; F. (1992): Der Kosmos-Schmetterlingsführer. 5. überarbeitete und verbesserte Auflage. Stuttgart (Franckh). 357 S.

PÄHLER, R. & H. DUDLER (2013): Die Schmetterlingsfauna von Ostwestfalen-Lippe und angrenzender Gebiete in Nordhessen und Südniedersachsen. Band 2, Eigenverlag, 544 S.

RUCKSTUHL, T. (2002): Schmetterlinge und Raupen. Bestimmen - Kennenlernen - Schützen. Gondrom Verlag. Bindlach. 240 S.

SAUER, F. (1982): Raupe und Schmetterling nach Farbfotos erkannt - Karlsfeld (Fauna-Verlag). 184 S.

STEINER, A., U. RATZEL, M. TOP-JENSEN & M. FIBIGER (2014): Die Nachtfalter Deutschlands. Ein Feldführer. Sämtliche nachtaktiven Großschmetterlinge in Lebendfotos und auf Farbtafeln. BugBook Publishing. 878 S., 76 Farbtafeln.

WACHLIN, V. & R, BOLZ (2010): Rote Liste und Gesamtartenliste der Eulenfalter, Trägspinner und Graueulchen (Lepidoptera: Noctuidae Deutschlands. Naturschutz und Biologische Vielfalt 70 (3). Bundesamt für Naturschutz. S. 197-239

WILLNER, W. (2012): Die Schmetterlinge Deutschlands in ihren Lebensräumen. Finden und Bestimmen. Quelle & Meyer Verlag Wiebelsheim. 288 S.


Zur Buchliste weiterer interessanter Schmetterling-Bücher auf www.natur-in-nrw.de

Weitere Informationen zu Schmetterlingen (Lepidoptera) im Internet

Portal für Schmetterlinge und Raupen (Walter Schön): über 12.000 Fotos, ca. 1050 Artenportraits, Bestimmungshilfen, Infos, Kontakte, Links (Stand 11/2016)

lepiforum.de: Fotos von Scoliopteryx libatrix

Arbeitsgemeinschaft Rheinisch-Westfälischer Lepidopterologen e.V.: Infos, Kontakte, Links

Moths and Butterflies of Europe and North Africa: Diese italienische Seite in englischer Sprache zeigt jede Menge Fotos zu den Tag- und Nachtfaltern Europas.


Zur Linkliste weiterer interessanter Schmetterling-Internetseiten auf www.natur-in-nrw.de