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Speisemorchel - Morchella esculenta (L.: FR.) PERSOON 1794
Artenprofil von Fredi Kasparek


Systematische Einordnung

Reich: Pilze (Fungi)
Klasse: Schlauchpilze (Ascomycetes)
Ordnung:


Schlauchpilze deren Schläuche sich zwecks Sporenbefreiung durch ein Deckelchen öffnen = operculate Ascomyceten (Pezizales)
Familie: Morchelartige (Morchellaceae)
Gattung: Morcheln (Morchella)

Fotos (© Fredi Kasparek)
MTB 4109/3 Dülmen,
MTB 4408/2 Gelsenkirchen-Herten (Hoppenbruchhalde)


(xxl-Foto)
junge Fruchtkörper

(xxl-Foto)
ältere Fruchtkörper
 
Klick auf die kleinen Bilder oder xxl-Ansicht möglich

(xxl-Foto)
forma umbrina

(xxl-Foto)
forma umbrina
 
Besondere Merkmale, Beschreibung der Artmerkmale

Wissenschaftliche Fachbegriffe werden hier im Pilz-ABC erklärt!

Habitus: Fruchtkörper bis 20 cm groß werdend, Hut in verschiedenen Brauntönen, wabig gekammert, mit dem Stiel verwachsen, Stiel hohl, außen kleiig bereift. Oft in Auenwäldern und Gebüschen erscheinend.

Fruchtkörper: 3-20 cm groß werdend.

Kopfteil: Die Hälfte bis Zweidrittel der Gesamtgöße erreichend, rundlich bis oval, unregelmäßig tief grubig, bienenwabenartig gekammert, durch rundlich-eckige, erhabene Alveolen gemustert, hohl, beige-/hell- bis dunkelbraun, Rippenränder meist heller abgesetzt, der Hutrand ist mit dem Stiel fest verwachsen.

Oberfläche (= Hymenophor): Asci mit Sporenbildung werden an der gesamten Oberfläche des Kopfteils erzeugt

Stiel: weißlich bis hell ockerlich, meist zur Basis keulig verdickt, wirkt oft wie aufgeblasen, grob kleiig - körnig oder auch nur zart bereift, zur Basis bräunend, runzelig oder breitgrubig, hohl

Fleisch: Im Hut wachsartig, sehr brüchig, im Stiel knorpelig-zäh, Geruch aromatisch pilzig, alt etwas muffig, Geschmack würzig, mild.

Sporenpulverfarbe: weiß

Auf den Abbildungen 3 und 4 ist Morchella esculenta forma umbrina abgebildet. Es handelt sich hierbei um eine reine Farbvariante, die keine mikroskopisch unterscheidbaren Merkmale gegenüber M. esculenta aufweist.

Ökologie, Substrat, Lebensweise
Speisemorcheln wachsen in Auenwäldern, Laubmischwäldern, Gebüschen und Hecken, weiter an Böschungen, auf Ruderalplätzen, an Wald- und Wiesenrändern, hier auf nicht zu nassen und fetten Böden. Die Esche scheint der eindeutig bevorzugte Wirt von Speisemorcheln zu sein. In ihrer Nähe werden die ertragreichsten Funde gemacht. Aber auch in Eichen-Hainbuchenwäldern, mit frischem Krautbewuchs vor allem von Waldlabkraut u. a. Jungpflanzen auf kalkhaltigen lehmigen Böden fühlt sich die Speisemorchel wohl. Darüber hinaus gibt es noch weitere Standorte z. B. Halbtrockenrasen an denen Speisemorcheln vorkommen können. Doch überall wo sie vorkommen sind sie nur schwer zu entdecken.

Verwechslungsarten oder nahe Verwandte
Es gibt verschiedene Morchelarten. Erkennen kann man sie an ihrem stets wabig-gekammerten Hut. Dagegen besitzen Lorcheln einen lappigen-, oder hirnartig gewundenen Hut.



Frühjahrslorchel (Gyromitra esculenta, Foto: F. Kasparek) xxl-Ansicht!


Die Frühjahrslorchel (Gyromitra esculenta) erscheint zeitlich zur gleichen Zeit wie Morcheln. Obwohl sie eindeutige, unterschiedliche Erkennungsmerkmale aufweist, wird sie immer wieder mit Speisemorcheln verwechselt, was nicht selten zu erheblichen Vergiftungen geführt hat, da die Frühjahrslorchel eindeutig giftig ist.



Spitzmorchel (Morchella conica, Foto: F. Kasparek) xxl-Ansicht!


Die Spitzmorchel (Morchella conica) erkennt man an ihrem walzenförmigen bis spitzkegeligen düster graubraunen Hut mit mehr längsgerippten Kammern. Sie wird höchstens 1/2 so groß wie ihre Verwandten und erscheint, wenn außerhalb von Wäldern, gern auf vorjährig mit Nadelholz gemulchten Gartenbeeten oder Anlagen jeder Art.



Käppchenmorchel (Morchella gigas, Foto: F. Kasparek) xxl-Ansicht!


Die Käppchenmorchel (Morchella gigas, Synonym: Mitrophora semilibera), auch Halbfreie Morchel genannt, besitzt einen kleineren meist spitzkegeligen Hut der nur undeutlich mit dem Stiel verbunden ist. Eine Verwechslung mit Speisemorcheln bliebe ohne Folgen, da sie wie alle Morcheln essbar ist.

Giftigkeit bzw. Speisewert
Die Speisemorchel ist ein delikater Speisepilze. Nur bei grob fahrlässiger Bestimmung kann sie mit der giftigen Frühjahrslorchel verwechselt werden.

Erscheinungszeitraum
Nur im Frühjahr erscheinend, April-Mai.

Verbreitung/Häufigkeit in Deutschland
Die Speisemorchel ist in allen Bundesländern verbreitet, wenn auch in einigen Regionen nur zerstreut bis selten vorkommend. Im Hochgebirge fehlt sie.

Verbreitung in NRW
In NRW, vor allem in den Industrie-Ballungszentren macht sich die Speisemorchel wohl hauptsächlich wegen der unzureichend geeigneten Biotope ziemlich rar. Ein weiteres Handicap: Sie ist ein hervorragender Speisepilz der ähnlich wie der Pfifferling eher gejagt statt gesucht wird.

Benutzte Literatur
BREITENBACH, J. & F. KRÄNZLIN (1981): Pilze der Schweiz. Band 1 Ascomyceten

DÄHNCKE, R. M. (2004): 1200 Pilze in Farbfotos

HÄFFNER, J. (1994): Rheinland-Pfälzisches Pilzjornal, Die Gattung Morchella. Heft (4) 1

MICHAEL, HENNIG, KREISEL (1986): Handbuch für Pilzfreunde. Zweiter Band

MONTAG, K. (2000): Pilze schneller und einfacher bestimmen. Franckh-Kosmos Verlags-Gmbh & Co., Stuttgart

MONTAG, K. (2003): Die Pilzzeitung "Der Tintling". Heft 4, 8. Jahrg.

RYMAN, S. / I. HOLMASEN (1992): Pilze. Über 1500 Pilzarten ausführlich beschrieben und in natürlicher Umgebung fotografiert. Bernhard Thalacker Verlag Braunschweig.


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Weitere Informationen zu Pilzen (Fungi) im Internet

www.tintling.de: Pilzzeitung (Der Tintling), Wochenkalender, Infos, Fachbeiträge, Fotos, Rezepte, Literatur...

www.pilzepilze.de: Forum, mehr als 500 Pilze in der Galerie, Interessantes über Pilze, Literaturempfehlungen...

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