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Pappel-Ritterling - Tricholoma populinum LANGE, 1933 |
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Artenprofil von Fredi Kasparek |
Systematische Einordnung
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Reich: | Pilze (Fungi)
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Klasse: | Ständerpilze (Basidiomycetes)
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Ordnung: | Blätterpilze (Agaricales)
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Familie: | Ritterlingsartige (Tricholomataceae)
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Gattung: | Ritterlinge (Tricholoma)
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Fotos (© Fredi Kasparek)
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MTB 4408/2 Gelsenkirchen-Herten (Hertener Schloßpark)
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 (xxl-Foto) |
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 (xxl-Foto) |
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Besondere Merkmale, Beschreibung der Artmerkmale |
Wissenschaftliche Fachbegriffe werden hier im Pilz-ABC erklärt!
Habitus: Brauner, glatthütiger meistens gedrängt wachsender Ritterling mit weißen Lamellen und unberingtem Stiel, unter Pappeln vorkommend.
Hut: 5-15 cm Ø, jung durch das büschelig-gedrängte Wachstum knollig verformt, später flach gewölbt, meist mit stumpfen Buckel, Rand lange schmal eingerollt und von der braunen bis rotbraunen Hutfarbe weißlich ausblassend. Huthaut teilweise abziehbar. Feucht schmierig, glatt, trocken matt glänzend.
Lamellen: Jung weißlich mit blassorangefarbenem Schein, alt bräunend oder rotbräunlich fleckend, dünn und engstehend, kurz ausgebuchtet-angewachsen, fast frei.
Stiel: 5-10 x 1-3,5 cm, zylindrisch, zur Basis meistens keulig verdickt, im Erdreich spindelig, Stielspitze weißlich, abwärts bräunend, fein längsfaserig, fest und vollfleischig.
Fleisch: weiß, dick und fest, unter der teilweise abziehbaren Huthaut rötend, Geruch mehlartig, Geschmack leicht mehlartig mit bitterlichem Nachgeschmack.
Sporenpulverfarbe: weiß
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Ökologie, Substrat, Lebensweise |
Der Pappel-Ritterling ist ein treuer Symbiosepilz (Mykorrhizabildner) verschiedener Pappelarten. Sein bevorzugter Lebensraum sind Pappel-Alleen, Parkanlagen, Weg- und Straßenränder, Pappelanpflanzungen u. ä. Standorte, gern an grasigen, mit vorjährigem Laub durchsetzten Stellen auf sandig-lehmigen Böden. Sehr häufig bricht er in kräftigen Büscheln aus der Erde, vor allem nach einem langen heißen Sommer. Nach E. HORAK (2005) kommt Tricholoma populinum auch gelegentlich unter Weiden (Salix) vor.
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Verwechslungsarten oder nahe Verwandte |
Wie bei Pilzen üblich, gibt es auch zu diesem auffälligen Ritterling ähnliche Arten. Zwei davon sind der Gelbblättrige Ritterling (Tricholoma fulvum), und der Feinschuppige Ritterling (Tricholoma imbricatum), die sich durch folgende Merkmale vom Pappel-Ritterling unterscheiden.

Der Gelbblättrige Ritterling ( Tricholoma fulvum, Foto: F. Kasparek) xxl-Ansicht!
Ersterer ist ein strenger Birkenbegleiter, der nicht büschelig wächst und jung blassgelbe Lamellen besitzt die im Alter meistens bräunen. Dazu ist er in der Regel kleiner. Der Feinschuppige Ritterling (Tricholoma imbricatum) zeigt stets einen fein geschuppten oder gefaserten Hut. Er kann im saueren Nadelwald bei eingestreuten Birken, als auch in verschiedenen anderen Laub-Nadelwäldern (Buche, Hainbuche, Kiefer, Fichte) vorkommen. Nie aber bei Pappeln!

Der Feinschuppige Ritterling ( Tricholoma imbricatum, Foto: F. Kasparek) xxl-Ansicht!
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Giftigkeit bzw. Speisewert |
In populärwissenschaftlicher Literatur gehen die Angaben zur Genießbarkeit dieser Art auseinander. Die meisten Autoren bezeichnen den Pappel-Ritterling als ungenießbar, nur wenige als essbar. Von Eigenversuchen möchte ich Speisepilzsammlern eindringlich abraten.
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Erscheinungszeitraum |
Der Pappel-Ritterling ist ein ausgesprochener Herbstpilz. Nach einem heißen Sommer, den die Art besonders mag, kann er bis zu den ersten Frösten des Winteranfangs in immer neuen Schüben erscheinen.
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Verbreitung/Häufigkeit in Deutschland |
Dank des reichlichen Substratangebotes an Pappeln (Populus) in Deutschland ist der Pappel-Ritterling in allen Bundesländern nachgewiesen. In den südlichsten und nordöstlichsten Landesteilen macht er sich allerdings mangels Pappellvorkommen rar, und gilt gebietsweise als selten oder zerstreut verbreitet. In manchen Gegenden wurde er noch gar nicht nachgewiesen. Gefährdet ist die Art deswegen aber nicht.
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Verbreitung in NRW |
NRW gehört zu den Bundesländern mit der dichtesten Verbreitung dieses stattlichen Ritterlings.
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Benutzte Literatur |
BREITENBACH, J., F. KRÄNZLIN (1991): Pilze der Schweiz, Band 3 Röhrlinge und Blätterpilze 1. Teil, Verlag Mykologia Luzern
HORAK, E. (2005): Röhrlinge und Blätterpilze in Europa, Bestimmungsbuch. Elsevier, Spektrum Akademischer Verlag
KRIEGLSTEINER, G. J. (1991): Verbreitungsatlas der Großpilze Deutschlands West. Band 1: Ständerpilze, Teil B: Blätterpilze. Eugen Ulmer Verlag
KRIEGLSTEINER, G. J. (2001): Die Großpilze Baden-Württembergs, Band 3 Ständerpilze: Blätterpilze I. Verlag Eugen Ulmer Gmbh & Co. Stuttgart
MICHAEL, HENNIG, KREISEL (1987): Handbuch für Pilzfreunde, Band III. Blätterpilze - Hellblättler und Leistlinge
MONTAG, K. (2003): Zeitschrift "Der Tintling", Nr. 36/7, Heft 3.
Zur Buchliste weiterer interessanter Pilz-Bücher auf www.natur-in-nrw.de
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Weitere Informationen zu Pilzen (Fungi) im Internet |
www.tintling.de: Pilzzeitung (Der Tintling), Wochenkalender, Infos, Fachbeiträge, Fotos, Rezepte, Literatur...
www.pilzepilze.de: Forum, mehr als 500 Pilze in der Galerie, Interessantes über Pilze, Literaturempfehlungen...
www.pilzfinder.de: Sehr schöne Bildsuche, Kochrezepte, Pilze von A-Z, Tipps, Infos...
Zur Linkliste weiterer interessanter Pilz-Internetseiten auf www.natur-in-nrw.de
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