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Milder Kiefern-Zapfenrübling, Milder Nagelschwamm -
Strobilurus stephanocystis (HORA 1960) SINGER 1962
Artenprofil von Fredi Kasparek


Systematische Einordnung

Reich: Pilze (Fungi)
Klasse: Ständerpilze (Basidiomycetes)
Ordnung: Blätterpilze (Agaricales)
Familie: Ritterlingsartige (Tricholomataceae)
Gattung: Zapfenrübling (Strobilurus)

Fotos (© Fredi Kasparek)
MTB 4408/2 Gelsenkirchen-Herten (Schlosswald)


(xxl-Foto)

(xxl-Foto)

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Klick auf die kleinen Bilder oder xxl-Ansicht möglich
     
Besondere Merkmale, Beschreibung der Artmerkmale

Wissenschaftliche Fachbegriffe werden hier im Pilz-ABC erklärt!

Habitus: Kleiner, flach gewölbter, dünnfleischiger brauner Hut, mit weißlichen Lamellen und dünnem, bräunlich-weißem Stiel, im Frühjahr auf Kiefernzapfen vorkommend.

Hut: 0,5-2,5 cm Ø, jung stark gewölbt, später tellerförmig einfallend, hin und wieder schwach gebuckelt, gelb-, ocker-, rötlich-, oder russbraun, Hutoberfläche trocken glatt und matt, feucht glänzend, austrocknend gelegentlich hygrophan, Hutrand gerade, alt kurz gerieft

Lamellen: normal weit auseinander stehend, abgerundet bis kurz ausgebuchtet angewachsen, weißlich, grauweißlich, alt creme-ockergelblich, Schneiden glatt, gleichfarbig

Stiel: 2-6 x 0,15-0,25 cm, zylindrisch, gerade oder verbogen, elastisch, Spitze weißlich lamellenfarbig, dann gelb- bis rotbräunlich, von der Basis aus unterirdisch als eine fadenförmige scheinwurzelartige Verlängerung ausgebildet, die stets auf einem vergrabenen Kiefernzapfen wurzelt (Zur Überprüfung den scheinbar auf der Erde wachsenden Pilz vorsichtig ausgraben!).

Fleisch: dünn, weißlich, Geruch kaum wahrnehmbar, Geschmack angenehm pilzig, mild. Bei dem makroskopisch nicht zu unterscheidenden Bitteren Kiefern-Zapfenrübling schmeckt das Fleisch bitter.

Sporenpulver: cremefarbig

Ökologie, Substrat, Lebensweise
Der Milde Kiefern-Zapfenrübling tritt überall dort in Erscheinung wo Kiefernwälder, -forste, -gruppen oder einzelne Kiefern wachsen. Gerne auch auf grasigen Waldwegen, offenen Rasenflächen in Parks, Heiden, auf Schlagflächen u. ä. Standorten. Sein einziges Substrat sind vergrabene oder teilweise vergrabene Kiefernzapfen verschiedener Kiefernarten.

Verwechslungsarten oder nahe Verwandte
Makroskopisch nicht zu unterscheiden ist der am gleichen Substrat wachsende Bittere Kiefern-Zapfenrübling (Strobilurus tenacellus), allenfalls an einer Geschmacksprobe, die dann bitter ausfällt. Mikroskopisch lässt er sich an seinen schlanken, spindelförmigen, nur teilweise wenig inkrustierten Zystiden erkennen, gegenüber breiten, struwelkopfartig inkrustierten Zystiden beim Milden Kiefern-Zapfenrübling.



Bitterer Kiefern-Zapfenrübling (Strobilurus tenacellus, Foto: F. Kasparek) xxl-Ansicht!


Eine weitere sehr ähnliche Verwechslungsart ist der Fichten-Zapfenrübling (Strobilurus esculentus). Er fruktifiziert ausschließlich an Fichtenzapfen. Dadurch lässt er sich einwandfrei von den Kiefern-Zapfenrüblingen abgrenzen.



Fichten-Zapfenrübling (Strobilurus esculentus, Foto: F. Kasparek) xxl-Ansicht!


Der Mäuseschwanz-Amyloidsporrübling (Baeospora myosurus) kann an Kiefern- und Fichtenzapfen erscheinen. Sein sicherstes Unterscheidungsmerkmal zu den Zapfenrüblingen ist die Erscheinungszeit. Während die drei Zapfenrüblinge im Frühjahr wachsen, erscheint der Mäuseschwanz-Amyloidsporrübling erst im Herbst. Mikroskopisch tragen seine Zystiden keine Kristalle, und die Sporen reagieren in Melzers Reagenz + (amyloid), bei den Kiefern-Zapfenrüblingen bleiben sie ohne Reaktion - (negativ) und die Zystiden sind mit Kristallen beschopft.



Mäuseschwanz-Amyloidsporrübling (Baeospora myosurus, Foto: F. Kasparek) xxl-Ansicht!

Giftigkeit bzw. Speisewert
Der Fichten-Zapfenrübling ist essbar. Da er in manchen Jahren als Massenpilz auftritt, lohnt es sich, ihn trotz seiner Kleinheit als Suppenbeilage zu sammeln. Alle weiteren hier angesprochenen Arten gelten auf Grund ihres wechselnden Geschmacks als ungenießbar (manchmal mild, manchmal bitter).

Erscheinungszeitraum
Der Milde- und der Bittere Kiefern-Zapfenrübling, sowie der Fichten-Zapfenrübling sind ausgesprochene Frühjahrspilze, deren Haupterscheinungszeit von März bis Mai (Juni) dauert. Funde ab Juli auf Koniferenzapfen sollten auf den Mäuseschwanz-Amyloidsporrübling untersucht werden, der wiederum ein klassischer Herbstpilz ist und nie im Frühjahr erscheint.

Verbreitung/Häufigkeit in Deutschland
Alle in diesem Profil beschriebenen oder erwähnten Arten sind in Kiefern- und Fichtengesellschaften in ganz Deutschland gut verbreitet und nirgendwo fehlend.

Verbreitung in NRW
In NRW ist die Verbreitung und Häufigkeit der Kiefern- und Fichten-Zapfenrüblinge ähnlich dicht ausgeprägt wie in den übrigen Bundesländern.

Eingesehene Literatur
BOLLMANN, A.; A. GMINDER, & P. REIL (2007): Abbildungsverzeichnis europäischer Großpilze, 4. überarbeitete und erweiterte Auflage. Jahrbuch der Schwarzwälder Pilzlehrschau. Vol. 2

BREITENBACH, J. & F. KRÄNZLIN (1991): Pilze der Schweiz, Band 3. Röhrlinge und Blätterpilze 1. Teil. Verlag Mykologia Luzern

DÄHNCKE, R. M. (2004): 1200 Pilze in Farbfotos. Weltbild Verlag GmbH, Augsburg

HORAK, E. (2005): Röhrlinge und Blätterpilze in Europa, Bestimmungsbuch. Elsevier, Spektrum Akademischer Verlag

KAJAN, E. (1988): Pilzkundliches Lexikon

KRIEGLSTEINER, G. J. (1991): Verbreitungsatlas der Großpilze Deutschlands West. Band 1: Ständerpilze, Teil B: Blätterpilze. Eugen Ulmer Verlag

KRIEGLSTEINER, G. J. (2001): Die Großpilze Baden-Württembergs, Band 3 Ständerpilze: Blätterpilze I. Verlag Eugen Ulmer Gmbh & Co. Stuttgart

LANGE, J. E. (1935): Flora Agaricina Danica

LUDWIG, E. (2001): Pilzkompendium Band 1, Beschreibungen. IHW-Verlag Eching

LUDWIG, E. (2001a): Pilzkompendium Band 1, Abbildungen. IHW-Verlag Eching

MICHAEL, E.; B. HENNIG & H. KREISEL (1987): Handbuch für Pilzfreunde, Dritter Band. Blätterpilze - Hellblättler und Leistlinge. Gustav Fischer Verlag Jena. 1978

RYMAN, S. & I. HOLMASEN (1992): Pilze. Bernhard Thalacker Verlag Braunschweig


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Weitere Informationen zu Pilzen (Fungi) im Internet

www.tintling.de: Pilzzeitung (Der Tintling), Wochenkalender, Infos, Fachbeiträge, Fotos, Rezepte, Literatur...

www.pilzepilze.de: Forum, mehr als 500 Pilze in der Galerie, Interessantes über Pilze, Literaturempfehlungen...

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