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Acker-Riesenschirmpilz -
Macrolepiota excoriata (SCHAEFFER 1762 : FR. 1821) WASSER 1978
Artenprofil von Fredi Kasparek


Systematische Einordnung

Reich: Pilze (Fungi)
Klasse: Ständerpilze (Basidiomycetes)
Ordnung: Blätterpilze (Agaricales)
Familie: Egerlingsartige (Agaricaceae)
Gattung: Riesenschirmpilze (Macrolepiota)

Fotos (© Fredi Kasparek)
MTB 4208/2 Wulfen (An den Höfen)


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Klick auf die kleinen Bilder oder xxl-Ansicht möglich

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Besondere Merkmale, Beschreibung der Artmerkmale

Wissenschaftliche Fachbegriffe werden hier im Pilz-ABC erklärt!

Habitus: Ein beigebräunlicher, mittelgroßer Schirmpilz, der fein bis grob sternförmig aufreißen kann und einen glatten, schmal beringten Stiel besitzt.

Hut: 4-12 cm Ø, jung ei- bis glockenförmig, beige bis karamellbraun. Später aufschirmend, dabei reißt die Huthaut vom Rand erst flachschuppig-konzentrisch auf, oder bei Trockenheit eher striemig-sternförmig und gibt dann die weiße Grundfarbe des Hutes frei. Hutrand oft von fetzigen Resten des Stielringes behangen. Hutmitte glatt und braun bleibend, meistens flach, seltener deutlich, nie aber abgesetzt, oder spitz gebuckelt.

Lamellen: Weißlich, alt mit rosa Reflexen, dicht stehend, bauchig, dünn, frei. Schneiden gleichfarbig fein bereift.

Stiel: 5-11 x 0,7-1,3 cm, zylindrisch, zur Spitze etwas verjüngend, jung glatt, weiß und voll, ohne Natterung! Alt hohl, rau- bis feinflockig, mäßig rosabräunlich, zur Basis stärker bräunend, diese keulig oder knollig verdickt. Stielspitze bis zum Ring glatt und fein gerieft. Ring schmal, einfach, oft umgeschlagen oder sich einrollend, und dann doppelt erscheinend, Unterseite bräunend, alt locker hängend, frei, leicht verschiebbar.

Fleisch: Im Hut weiß, ziemlich dünn, 0,5-1 cm, reif schwammig, im Stiel faserig-zäh, creme- bis rosabräunlich, mit angenehmen Geruch und pilzig-nussigem Geschmack.

Sporenpulverfarbe: creme-rosafarbend

Ökologie, Substrat, Lebensweise
Der Acker-Riesenschirmpilz gedeiht auf ungedüngten, sandig-mageren Viehweiden besonders gut. Seltener findet man ihn auch auf gedüngten Wiesen. Auf Brachflächen und an bekrauteten Feldrändern, meistens ohne Baumbewuchs kann man ihn ebenfalls finden. Kurze Trockenperioden übersteht er meist schadlos. Er wächst einzeln aber gern gesellig.

Verwechslungsarten oder nahe Verwandte
Trotz ihrer stattlichen Größe und auffälligen Makromerkmale sind Riesenschirmpilze nicht leicht von ihren Gattungsverwandten zu unterscheiden. Das Abgrenzungsproblem bei Riesenschirmpilzen liegt im Speziellen darin, dass seit Schaeffers Erstbeschreibung unzählige Aufsammlungen als intermediäre Formen beobachtet wurden, die nach den bekannten Abgrenzungsmerkmalen keiner dieser Arten sicher zuzuordnen waren.
Der Zitzen-Riesenschirmpilz (Macrolepiota mastoidea) und der Schuppenlose Riesenschirmpilz (M. heimii) sollen hier anhand ihrer auffälligsten Makromerkmale mit dem Acker-Riesenschirmpilz verglichen werden.



Der Zitzen-Riesenschirmpilz (Macrolepiota mastoidea, Foto: F. Kasparek) xxl-Ansicht!


Ersterer besitzt einen warzigen bis spitzwarzigen Hutbuckel, seine braune Huthaut löst sich grobschollig vom Fleisch, und kontrastiert zur weißen Grundfarbe. Sein Ring ist breit und von wattiger Konsistenz. Außerdem wurde M. mastoidea s.l. durchwegs in verschiedenen Laub-Nadelwaldgesellschaften bezeugt, nie auf einer grünen baumlosen Wiese.



Der Schuppenlose Riesenschirmpilz (Macrolepiota heimii, Foto: F. Kasparek) xxl-Ansicht!


Der Schuppenlose Riesenschirmpilz fällt durch seine fast weiße, kleiige Hutfarbe auf, die kaum geschuppt ist und so aus dem Verwechslungsrahmen fällt. Er wächst auch in offenem Gelände, z. B. an Wiesen- oder mit Wildkräutern besetzten Feldrändern. Die Eigenständigkeit dieser Art wird von verschiedenen Autoren angezweifelt und als bloße Varietät des Acker-Riesenschirmpilzes gesehen.

Giftigkeit bzw. Speisewert
Der Acker-Riesenschirmpilz ist essbar. Sein Stiel und alte Hüte werden bei der Zubereitung allerdings zäh und hart. Der Speisewert vom Schuppenlosen Riesen-Riesenschirmpilz ist nicht genau bekannt. Vermutlich ist er ungenießbar. Alle weiteren Riesenschirmpilzarten (außer dem Gift-Riesenschirmpilz Macrolepiota venenata, siehe dazu auch das Porträt M. rachodes) sind essbar.

Erscheinungszeitraum
Sommer-Herbst

Verbreitung/Häufigkeit in Deutschland
In ganz Deutschland ist der Acker-Riesenschirmpilz zerstreut verbreitet. Macrolepiota excoriata wird in der Roten Liste der bedrohten Arten Deutschlands als gefährdet (RL 3) eingestuft.

Verbreitung in NRW
Die Vorkommen in NRW gehen schon seit Jahren kontinuierlich zurück. Galt der Acker-Riesenschirmpilz noch vor ca. 20 Jahren flächendeckend als zerstreut vorkommend, ist die Art heute wegen der immer seltener werdenden extensiv genutzten Weideflächen eine Rote-Listeart mit dem Status R = Rarität geworden.

Benutzte Literatur
BOLLMANN, A., A. GMINDER, & P. REIL (2002): Abbildungsverzeichnis europäischer Großpilze, Jahrbuch der Schwarzwälder Pilzlehrschau. Vol. 2.

BON, M. (1988): Pareys Buch der Pilze.

BREITENBACH, J., & F. KRÄNZLIN (1995): Pilze der Schweiz, Band 4. Blätterpilze 2. Teil. Verlag Mycologia Luzern. BRESADOLA. J. (1927): ICONOGRAPHICA MYCOLOGICA Vol. 1.

CANDUSSO, M. & LANZONI, G. (1990): Lepiota S. L. Fungi Europaei 4. Libreria editrice Giovanna Biella, I-21047 Saronno.

DÄHNCKE, R. M. (2004): 1200 Pilze in Farbfotos.

HORAK, E. (2005): Röhrlinge und Blätterpilze in Europa. Verlag Elsevier GmbH, München.

KRIEGLSTEINER, G. J. (1991): Verbreitungsatlas der Großpilze Deutschlands (West) Band 1: Ständerpilze, Teil B: Blätterpilze. Verlag Eugen Ulmer GmbH & Co.

KRIEGLSTEINER, G. J. (2003): Die Großpilze Baden-Württembergs, Band 4. Ständerpilze: Blätterpilze II.

MONTAG, K. (1997): Der Tintling, Die Pilzzeitung. Heft 3, 2. Jahrg.

MONTAG, K. (1998): Der Tintling, Die Pilzzeitung. Heft 2, 3. Jahrg.

MONTAG, K. (1999): Der Tintling, Die Pilzzeitung. Heft 3, 4. Jahrg.

MONTAG, K. (2000): Pilze schneller und einfacher bestimmen. Franckh-Kosmos Verlags-Gmbh & Co., Stuttgart

MONTAG, K. (2001): Der Tintling, Die Pilzzeitung. Heft 2, 6. Jahrg.

RYMAN, S. / I. HOLMASEN (1992): Pilze. Über 1500 Pilzarten ausführlich beschrieben und in natürlicher Umgebung fotografiert. Bernhard Thalacker Verlag Braunschweig.


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Weitere Informationen zu Pilzen (Fungi) im Internet

www.tintling.de: Pilzzeitung (Der Tintling), Wochenkalender, Infos, Fachbeiträge, Fotos, Rezepte, Literatur...

www.pilzepilze.de: Forum, mehr als 500 Pilze in der Galerie, Interessantes über Pilze, Literaturempfehlungen...

www.pilzfinder.de: Sehr schöne Bildsuche, Kochrezepte, Pilze von A-Z, Tipps, Infos...


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