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Graureiher - Ardea cinerea (LINNAEUS, 1758)
Artenprofil von Axel Steiner
Letzte Änderung: 17.01.2017


Systematische Einordnung

Stamm: Wirbeltiere (Vertebrata)
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Storchen- und Schreitvögel (Ciconiiformes)
Familie: Reiher (Ardeidae)

Fotos (© Kirstin Meyer (1-4), Wolfgang Rutkies (5))
Duisburg (1), Gelsenkirchen (2), Bochum/Ümminger See (3-4), Osnabrück (5)


(xxl-Foto)
05.2006
Adult

(xxl-Foto)
06.2005
Adult

(xxl-Foto)
04.2006
Adult/Flugbild
Klick auf die kleinen Bilder oder xxl-Ansicht möglich

(xxl-Foto)
06.2006
Jungvogel

(xxl-Foto)
07.02.2007
Adult/Flugbild
 
Besondere Merkmale



Abfliegender Graureiher (Foto © Axel Steiner, Lüdenscheid, 06.06.2013, xxl-Foto per Fotoklick)

Etwas kleiner als ein Storch mit langem und dickem, hellen Hals und langen, graubraunen Beinen (im Frühjahr orange-rötlicher werdend).

Adult: gelblicher langer Dolchschnabel (im Frühjahr orange-rötlicher werdend), weißer Kopf und Hals; am Vorderhals eine zentrale Linie schwarzer Striche herablaufend; Seiten des Oberkopfes und 2 lange Nackenfedern schwarz; Unterseite weiß, Oberseite grau



Selten kommt man einem Graureiher so nah: Makro eines Graureiher-Auges (Foto © Frank Seifert, xxl-Foto per Fotoklick)

Juvenil: überwiegend grauer Hals; fehlende Schmuckfedern,; schwärzlich-hornfarbener Schnabel, grau-schwarzer Scheitel

Flug: Anhand des schweren, schaufelnden Flügelschlags und dem s-förmig eingezogenem Hals und den weit nach unten gebogenen Flügeln leicht im Flug zu identifizieren. Kein Segler wie der Weißstorch.

Das komplette Federkleid des Graureihers können Sie sich hier anschauen: www.vogelfedern.de

Körperlänge: 90-98 cm
Flügelspannweite: 145-195 cm
Gewicht: 1000-2100 g

Lebensraum
Graureiher findet man in allen Arten von Feuchtgebieten und in der Agrarlandschaft.

Biologie und Lebensweise
Die Daten zu Nest, Eiern und Jungvögeln sind HARRISON (1975) entnommen:

Nest: Das Nest befindet sich meist auf hohen Bäumen in der Nähe vom Wasser, selten auch auf Schilf, am Boden oder auf Felssimsen. Meist wird in Kolonien gebrütet, manchmal aber auch einzeln. Das Nest ist eine Plattform aus Zweigen mit einer Mulde in der Mitte. Es wird jährlich vergrößert und kann im Laufe der Zeit sehr umfangreich werden. Das Männchen schafft die Zweige heran (vgl. Bild 3) und das Weibchen baut das Material in das Nest ein. Mitte März/April beginnt die eine Jahresbrut.

Eier: (2)3-5(-7) elliptisch bis spindelförmige grünblaue, glatte und glanzlose Eier mit einer Größe von 60,6 x 43 mm werden gelegt.

Brutdauer/Brutpflege: 25-28 Tage werden die Eier bebrütet.

Nestlingsdauer: Die Nestlinge werden 50-55 Tage von beiden Altvögeln gefüttert.
Sie würgen ihnen zunächst Futter direkt in den Schnabel, später legen sie es nur am Horstrand ab. Ab etwa dem 30 Tag beginnen die Jungen auf den Nachbarästen herumzuklettern, kommen in der ersten Zeit aber zum Nest zurück. Wenn die Jungvögel vom Baum fallen und den Weg zum Nest zurück nicht mehr finden müssen sie verhungern, dqa die Elterntiere außerhalb vom Nest nicht füttern.
Die flüggen Jungvögel verlassen das Brutgebiet sehr schnell und verstreuen sich in alle Himmelsrichtungen.

Nach BEZZEL (1985) ist pro Brutpaar mit 2,3 bis 2,5 flüggen Jungvögeln zu rechnen. Die Sterblichkeit der Jungvögel beträgt im 1. Lebensjahr rund 70%. Für die Altvögel sinkt diese Zahl auf rund 20% pro Jahr.

Nahrung

   

   

   

   

   

Graureiher: Szenen einer Jagd (Fotos © Axel Steiner, Lüdenscheid, 06.06.2013, xxl-Fotos per Fotoklick)

Bei der Jagd schreitet der Graureiher sehr langsam vorwärts. Ist eine Beute erspäht bleibt er stehen und neigt langsam den Kopf in deren Richtung, bevor er blitzschnell zustößt und sie mit dem Schnabel packt.
Gejagt werden Mäuse, Maulwürfe, Amphibien, Reptilien, große Insekten, Krebse und Fische bis max. 25 cm Größe (vor allem Weißfische).



Graureiher (Foto © Axel Steiner, Lüdenscheid, 06.06.2013, xxl-Foto per Fotoklick)

Der Graureiher wird insbesondere von seinen Gegnern oft als Fischreiher bezeichnet und vehement bekämpft. Insbesondere Fischteichbesitzer sind nicht gut auf den schönen Vogel zu sprechen, da er auch in ihren Fischteichen auf Nahrungssuche geht. Einen zuverlässigen Schutz vor Graureihern bieten jedoch steile Uferböschungen, da Graureiher nur im seichten Wasser (bis etwa 60 cm) erfolgreich jagen können. Weitere erfolgversprechende Schutzmassnahmen sind die Teiche mit Drähten/Netzen zu überspannen und die Vögel mit Schreckschüssen zu verjagen.

Verbreitung in D/Welt
Der Graureiher (engl. = Common Grey Heron) ist in ganz Europa die häufigste und am weitesten verbreitete Reiherart. Nördliche und östliche Graureiher ziehen im Herbst - im übrigen Europa bleiben sie auch im Winter. Brutvogel in Eurasien, Ost- und Südafrika.
Weltweite Verbreitungskarte des Graureiher bei Avibase.

Verbreitung in NRW



Graureiher bei der Landung (Foto © Axel Steiner, Lüdenscheid, 06.06.2013, xxl-Foto per Fotoklick)

Folgende Angaben stammen vom Naturschutz Fachinformationssystem NRW:
Der Graureiher kommt in Nordrhein-Westfalen in allen Naturräumen als Brutvogel vor. Im Bergland ist er jedoch nur zerstreut verbreitet. Verstärkt haben sich Graureiher in jüngster Zeit in Ballungsräumen angesiedelt. Durch Bejagung und Härtewinter wurde der Brutbestand bis in die 1960er Jahre auf 50 BP reduziert. Erst nach Aufgabe der Jagd stieg die Brutpaarzahl wieder kontinuierlich an. Im Jahr 2003 wurden etwa 2.750 Brutpaare gezählt.

Karte der Brutnachweise in NRW: Naturschutz Fachinformationssystem NRW

Benutzte Literatur
BEZZEL, E. (1985): Vögel. Band 3: Taucher, Entenvögel, Reiher, Watvögel, Möwen u. a. - Spektrum der Natur, Büchergilde Gutenberg, Frankfurt. 191 S.

BOYER, T. & J. GOODERS (1991): Taschenführer Enten. Natur Verlag, Augsburg. 143 S.

COUZENS, D. (2006): Der große Vogelatlas. Alle europäischen Arten. Eugen Ulmer KG, Stuttgart. 336 S.

HARRISON, C. (1975): Jungvögel, Eier und Nester aller Vögel Europas, Nordafrikas und des Mittleren Ostens: ein Naturführer z. Fortpflanzungsbiologie. Verlag Paul Parey, Hamburg und Berlin. 435 S.

JONSSON, L. (1999): Die Vögel Europas und des Mittelmeerraumes. Franckh-Kosmos Verlag. 559 S.

KEITH, ST. & J. GOODERS (1982): BLV Vogelführer: 467 Vogelarten Europas. - München; Wien; Zürich: BLV Verlagsgesellschaft. 768 S.

NICOLAI, JÜRGEN (1982): Fotoatlas der Vögel. Gräfe und Unzer GmbH, München. 300 S.

PETERSON, R. (1985): Die Vögel Europas: ein Taschenbuch für Ornithologen und Naturfreunde über alle in Europa lebenden Vögel. 14., verbesserte Aufl. Verlag Paul Parey, Hamburg und Berlin. 535 S.


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Weitere Informationen zu Vögeln (Aves) im Internet

Avibase: Umfangreiches Datenbank-Informations-System über alle Vögel der Welt. Sie enthält nahezu 2 Million Aufzeichnungen über 10.000 Spezies und 22.000 Subspezies von Vögeln, einschließlich Verbreitungs-Informationen, Taxonomie, Synonyme in mehreren Sprachen und anderes.

birdnet.de: Das Deutsche Forum zum Thema Vögel. Aktuelles, Forum, Fotos, Archiv...


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