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Braunweiße Kugelspinne - Theridion impressum L. KOCH, 1881
Artenprofil von Nicolaj Klapkarek
Letzte Änderung: 04.07.2012


Systematische Einordnung

Stamm: Gliederfüßer (Arthropoda)
Klasse: Spinnentiere (Arachnida)
Ordnung: Webspinnen (Araneae)
Familie: Kugelspinnen (Theridiidae)

Synonym:

Phylloneta impressa

Fotos (© Nicolaj Klapkarek)
Wachtberg-Ließem


(xxl-Foto)
Männchen
03.07.2010

(xxl-Foto)
Männchen
03.07.2010
 
Klick auf die kleinen Bilder oder xxl-Ansicht möglich

(xxl-Foto)
Männchen
03.07.2010

(xxl-Foto)
Weibchen
03.07.2010
 
Besondere Merkmale
Vorderkörper: Gelbbraun bis hellbraun mit dunkelbraunem Mittelband und Seitenrändern; Sternum hellbraun bis gelbbraun mit dunklem Rand

Hinterleib: Weiß manchmal auch gelbllich oder hellgrünlich gefärbt; auf der Oberseite Mittelband bestehend aus bräunlichen bis rötlichen unregelmäßigen hintereinander liegenden Dreiecken, die breit weiß umrandet sind; beiderseits des Mittelbandes gebogene Reihe aus (rot-) braun bis schwarz gefärbten unregelmäßigen Vierecken, die von dünnen weißen leicht schräg nach hinten laufenden Querbändern getrennt sind; Unterseite graubraun bis graugelb; vor den Spinnwarzen schwarzer Fleck vorhanden

Beine: Gelbbraun bis hellbraun mit brauner bis dunkelbrauner Ringelung am unteren Ende der Beinglieder

Körperlänge: Männchen: 2,5-3,5 mm; Weibchen: 3,5-5,5 mm

Ähnliche Arten: Theridion impressum ähnelt Theridion sisyphium sehr und ist nur genitalmorphologisch sicher von dieser Art zu unterscheiden. Theridion sisyphium ist allerdings etwas kleiner als Theridion impressum.

Lebensraum
Die Braunweiße Kugelspinne besiedelt ein breites Spektrum an Habitattypen. Bevorzugt ist sie in Lebensräumen des Offenlandes zu finden wie Stauden- und Ruderalfluren, Frischwiesen und -weiden, Mager- und (Halb-) Trockenrasen, Sümpfen und Mooren, Zwergstrauch- und Wacholderheiden, Ackerfluren und Wegrändern. Darüber hinaus kommt sie vereinzelt auch in Wäldern, Hecken und Obstbaumbeständen vor.

Biologie und Lebensweise
Theridion impressum baut ihr Haubennetz vor allem im oberen Bereich von Stauden, gelegentlich aber auch in Sträuchern. Der im oberen Bereich des Netzes befindliche Schlupfwinkel besteht aus einer nach unten offenen napfförmigen Vertiefung, die sehr dicht gesponnen ist und mit trockenen Blättern und toten Insekten ausgekleidet wird. Die 1-2 kugeligen und graugrünen Eikokons werden im Schlupfwinkel abgelegt. Dort bewacht das Muttertier die Eikokons bis die Jungen schlüpfen.

Die Jungspinnen verbleiben dann im Netz der Mutter und werden von dieser bis zur ersten Hätung per Mund-zu-Mund-Fütterung (Regurgitationsfütterung) ernährt. Dabei lässt die Mutter eine "Nährflüssigkeit" aus vorverdauter Nahrung in Form eines Tropfens am Mund erscheinen, der von den Jungspinnen aufgenommen wird. Diese Art von Brutpflege ist bei Spinnen sehr selten. Nach der ersten Häutung wird bei Theridion impressum die Regurgitationsfütterung verweigert. Allerdings füttert das Muttertier die Jungspinnen anschließend mit getöteten Insekten. Ältere Jungspinnen werden schließlich von der Mutter aus dem Netz vertrieben. Die Nährflüssigkeit ist zwar nicht lebensnotwendig für die Jungspinnen, gewährleistet aber in Verbindung mit der Fütterung mit Insekten eine schnellere Entwicklung.

Adulte Männchen findet man von Mai bis August, adulte Weibchen von Mai bis November.
Theridion impressum hat ein recht starkes Gift, mit dem sie auch deutlich größere Beutetiere erbeuten kann.

Nahrung
Insekten

Verbreitung in D/Welt
Theridion impressum ist holarktisch verbreitet. Sie kommt in ganz Europa vor. Nach Osten hin reicht die Verbreitung bis nach Sibirien. Des Weiteren ist sie auch in Nordamerika verbreitet. In Deutschland ist die Braunweiße Kugelspinne weit verbreitet und häufig.

Verbreitung in NRW
Die Braunweiße Kugelspinne ist in NRW weit verbreitet und häufig.

Benutzte Literatur
FOELIX, R. F. (1992): Biologie der Spinnen. Thieme Verlag. Stuttgart. 331 S.

HÄNGGI, A. et al. (1995): Lebensräume mitteleuropäischer Spinnen. Charakterisierung der Lebensräume der häufigsten Spinnenarten Mitteleuropas und der mit diesen vergesellschafteten Arten. Misc. Faunistica Helvetiae 4, 1-460.

HEIMER, S. & NENTWIG, W. (1991): Spinnen Mitteleuropas. Verlag Paul Parey. Berlin, Hamburg. 543 S.

JONES, D. (1987): Der Kosmos-Spinnenführer. Franckh'sche Verlagshandlung, Stuttgart. 3. Auflage. 320 S.

LOCKET, G. H. & MILLIDGE, A. F. (1951): British Spiders. Vol. I und Vol. II. Ray Society. London 310 und 449 S.

WIEHLE, H. (1937): Spinnentiere oder Arachnoidea. VIII. 26. Familie. Theridiidae oder Haubennetzspinnen (Kugelspinnen). - S. 119-222 . In: F. DAHL, M. DAHL & H. BISCHOFF (Hrsg.): Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile. 33. Teil G. Fischer, Jena.


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Weitere Informationen zu Spinnen (Arachnida) im Internet

Arachnologische Gesellschaft e. V. - Nachweiskarten der Spinnentiere Deutschlands

Arachnologische Gesellschaft e. V. - Checklisten, Publikationen, Links...

Araneae: Spiders of Europe: Verschiedene Spinnen-Bestimmungsschlüssel und Fotogalerien in deutsch und englisch. Editiert von Wolfgang Nentwig, Theo Blick, Daniel Gloor, Ambros Hänggi & Christian Kropf.


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