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Gartenwolfspinne - Pardosa hortensis (THORELL, 1872)
Artenprofil von Nicolaj Klapkarek


Systematische Einordnung

Stamm: Gliederfüßer (Arthropoda)
Klasse: Spinnentiere (Arachnida)
Ordnung: Webspinnen (Araneae)
Familie: Wolfspinnen (Lycosidae)

Synonyme:

Lycosa hortensis

Fotos (© Nicolaj Klapkarek)
Bad Honnef - Drachenfels


(xxl-Foto)

Weibchen
21.07.2010

(xxl-Foto)

Weibchen
21.07.2010
 
Klick auf die kleinen Bilder oder xxl-Ansicht möglich
     
Besondere Merkmale
Vorderkörper: graubraun (manchmal auch dunkelbraun); helles Mittelband vorne verbreitert und vorne dunkler als der Rest, bei lebenden Exemplaren wirkt das Mittelband deshalb bisweilen vorne zugespitzt (vor allem bei Männchen); Seitenbänder sind unterbrochen und teilweise undeutlich; Sternum dunkelbraun im Zentrum manchmal etwas aufgehellt

   

Detailansichten der Oberseite (links) und Unterseite (rechts) der Gartenwolfspinne (Pardosa hortensis) (Fotos: © Nicolaj Klapkarek)


Hinterleib: graubraun bis dunkelbraun und mit hellen Härchen überzogen, die ein helles Herzmal im vorderen Bereich bilden und im hinteren Bereich eine Doppelreihe dunkler Flecken freilassen; beim Männchen ist die Zeichnung oft undeutlich und nur angedeutet, im vorderen Bereich sind die Härchen dichter und mit dem Herzmal verschmolzen, im hinteren Bereich sind die Härchen weniger dicht

Beine: hellbraun, beim Weibchen deutlich auf dem Femur und der Tibia und undeutlich auf dem Metatarsus dunkelbraun geringelt, beim Männchen ist nur der Femur geringelt

Körperlänge: Männchen: 3,5-4,5 mm; Weibchen: 4,5-6,0 mm

Ähnliche Arten: Pardosa hortensis ähnelt Pardosa amentata, ist aber etwas heller gefärbt als Letztere. Grundsätzlich gilt für die Gattung Pardosa, dass sich die meisten Vertreter sehr ähnlich und im Feld nur schwer zu unterscheiden sind.


Ackerwolfspinne
(Pardosa agricola)

Dunkle Wolfspinne
(Pardosa amentata)

Trauerwolfspinne
(Pardosa lugubris)

Sumpfwolfspinne
(Pardosa palustris)

Lebensraum
Die Gartenwolfspinne ist eine wärmeliebende Art. Bevorzugt kommt sie auf Magerrasen, (Halb)-Trockenrasen, in Weinbergen, in Zwergstrauchheiden und trockenen Ruderalstandorten vor. Zudem findet man sie auch vereinzelt in lichten trockenen Wäldern, auf Waldlichtungen und in Mooren. In Gärten ist sie - auch wenn der Name es vermuten lassen könnte - nur selten anzutreffen.

Biologie und Lebensweise
Wie alle Arten der Gattung Pardosa baut auch die Gartenwolfspinne keine Netze, sondern jagt ihre Beute am Boden umherlaufend oder auf der Lauer liegend.
Auch die Brutfürsorge ist wie bei allen Arten der Gattung Pardosa sehr ausgeprägt. Das Weibchen trägt den Eikokon an den Spinnwarzen befestigt eine zeitlang mit sich umher. Nach dem Schlüpfen krabbeln die Jungtiere auf den Rücken des Weibchens und werden von ihr noch einige Zeit mit herumgetragen. Nach ca. einer Woche verlassen die Jungspinnen dann die mütterliche Fürsorge.
Adulte Tiere können von Ende März bis in den Oktober hinein gefunden werden.

Nahrung
Insekten

Verbreitung in D/Welt
Die paläarktisch verbreitete Gartenwolfspinne kommt vor allem in Europa vor. Hier ist sie in Südeuropa weit verbreitet. Nach Norden hin wird sie immer seltener und ist in Nordeuropa nur noch vereinzelt an klimatisch begünstigten Orten zu finden. Im Osten reicht ihr Verbreitungsgebiet bis nach Sibirien und Japan. In Deutschland ist Pardosa hortensis vor allem in den Mittelgebirgen anzutreffen. Das Norddeutsche Tiefland, der Osten und der Südosten Deutschlands sind weitestgehend von der Gartenwolfspinne unbesiedelt.
Eine Karte der bisherigen deutschlandweiten Fundpunkte finden Sie hier:
Arachnologische Gesellschaft e. V.: Nachweiskarten der Spinnentiere Deutschlands

Verbreitung in NRW
In NRW ist Pardosa hortensis nicht häufig. Ihre Verbreitung beschränkt sich vor allem auf das Tiefland und hier insbesondere auf das Rheinland. Das Bergland wie auch die Eifel, das Bergische Land oder das Sauerland werden nur vereinzelt besiedelt.

Benutzte Literatur
DAHL, F. & M. (1927): Spinnentiere oder Arachnoidea II: Lycosidae s. lat. (Wolfsspinnen im weiteren Sinne). In F. DAHL (Hrsg.): Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile 5. Teil. - G. Fischer, Jena, 80 S.

HÄNGGI, A. et al. (1995): Lebensräume mitteleuropäischer Spinnen. Charakterisierung der Lebensräume der häufigsten Spinnenarten Mitteleuropas und der mit diesen vergesellschafteten Arten. Misc. Faunistica Helvetiae 4, 1-460.

HEIMER, S. & NENTWIG, W. (1991): Spinnen Mitteleuropas. Verlag Paul Parey. Berlin, Hamburg. 543 S.

JONES, D. (1987): Der Kosmos-Spinnenführer. Franckh'sche Verlagshandlung, Stuttgart. 3. Auflage. 320 S.

LOCKET, G. H. & MILLIDGE, A. F. (1951): British Spiders. Vol. I und Vol. II. Ray Society. London 310 und 449 S.

MURPHY, J. (2006): World Distribution Map - Pardosa hortensis.


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Weitere Informationen zu Spinnen (Arachnida) im Internet

Arachnologische Gesellschaft e. V. - Nachweiskarten der Spinnentiere Deutschlands

Arachnologische Gesellschaft e. V. - Checklisten, Publikationen, Links...

Araneae: Spiders of Europe: Verschiedene Spinnen-Bestimmungsschlüssel und Fotogalerien in deutsch und englisch. Editiert von Wolfgang Nentwig, Theo Blick, Daniel Gloor, Ambros Hänggi & Christian Kropf.


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