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Grüne Huschspinne - Micrommata virescens (CLERCK, 1757)
Artenprofil von Nicolaj Klapkarek


Systematische Einordnung

Stamm: Gliederfüßer (Arthropoda)
Klasse: Spinnentiere (Arachnida)
Ordnung: Webspinnen (Araneae)
Familie: Riesenkrabbenspinnen (Sparassidae)

Synonyme:

Micrommata viridissima, Micrommata rosea

Fotos (© Nicolaj Klapkarek)
Bonn (Kottenforst)



(xxl-Foto)

26.04.2008
Weibchen


(xxl-Foto)

26.04.2008
Weibchen


(xxl-Foto)

26.04.2008
Weibchen
Klick auf die kleinen Bilder oder xxl-Ansicht möglich
     
Besondere Merkmale

Vorderkörper: beim Weibchen leuchtend grasgrün bis dunkelgrün und mit feinen weißen Härchen überzogen;
beim Männchen gelbgrün bis dunkelgrün und mit feinen weißen Härchen überzogen; bei juvenilen Tieren gelbbraun mit 2 dunklen Mittel- und 2 dunklen Randstreifen; die Augen sind bei beiden Geschlechtern und den juvenilen Tieren mit weißen Härchen umrahmt und deshalb auffällig

Hinterleib: beim Weibchen oval, hinten spitz zulaufend, hell gelbgrün mit dunkelgrünem Herzmal, das oft gelb gesäumt ist, Hinterleib ist mit weißen Härchen überzogen;
beim Männchen schmal lanzettlich; mit auffälligem leuchtend rotem oder rotbraunem Mittelstreifen, der von breiten gelben Längsstreifen gesäumt ist; die Hinterleibsseiten sind rot gefärbt; Hinterleib von weißen Härchen überzogen;
bei juvenilen Tieren blass braun mit leuchtend roten Punkten entlang der Mittellinie und an den Seiten; beiderseits der Mittellinie heller mit weißlichen bis gelblichen Längsstreifen; Hinterleib von weißen Härchen überzogen

Beine:
Weibchen: grasgrün bis dunkelgrün, von weißen Härchen überzogen
Männchen: gelbgrün bis dunkelgrün
juvenile Tiere: gelbbraun

Körperlänge: Männchen: 7-10 mm; Weibchen: 12-15 mm

Lebensraum
Die Grüne Huschspinne ist eine wärmeliebende Art, die gerne in lichten trockenen bis frischen Wäldern, an Waldrändern und sonnigen Waldinnensäumen (z. B. Wegrändern) vorkommt. Zudem findet man sie auch in Weinbergen, Zwergstrauchheiden und Mooren sowie auf extensiv genutzten bzw. brachliegenden Feuchtwiesen und Magerrasen.

Biologie und Lebensweise
Die Grüne Huschspinne gehört zu der vor allem in den Tropen und Subtropen verbreiteten Familie der Riesenkrabbenspinnen. Sie ist die einzige im Freiland lebende Vertreterin dieser Familie in Deutschland. In Gewächshäusern ist darüber hinaus noch die Art Heteropoda venatoria anzutreffen.

Die Grüne Huschspinne ist tagaktiv und lebt in der Krautschicht auf niedrigen Pflanzen und auf Sträuchern und niedrigen Bäumen, wo Sie als flinker Jäger ihrer Beute nachjagt. Fangnetze baut die Grüne Huschspinne nicht. Gespinste werden nur als Unterschlupf angelegt. Aufgrund ihrer Färbung ist sie gut getarnt und somit nur schwer in der Vegetation zu entdecken.
Adulte Tiere sind von April bis Juli anzutreffen. Die Überwinterung findet im juvenilen Stadium in einem Gespinst am Boden statt.
Während der Paarungszeit kann man die Männchen dabei beobachten, wie sie im Zick-Zack-Lauf nach Weibchen suchen. Dabei stellt es sich in Abständen auf die Hinterbeine und dreht sich um die eigene Achse. Trifft es auf ein Weibchen, klopft das Männchen mit den Vorderbeinen auf den Hinterleib des Weibchens. Dann packt das Männchen das Weibchen mit seinen Kieferklauen an den Beinen oder am Hinterleib und es kommt zu Paarung, die mehrere Stunden andauern kann.
Vor der Eiblage baut das Weibchen ein geräumiges, bodennahes Gespinst aus lose zusammengesponnenen Blättern (oft Himbeerblättern), in das es die grünen Eier legt. Das Weibchen bewacht den Eikokon und verteidigt ihn aggressiv. Nachdem die Jungspinnen nach ca. 4 Wochen geschlüpft sind, werden sie noch eine Weile von dem Weibchen behütet.
Die Weibchen werden ca. 18 Monate alt, die Männchen sterben kurz nach der Paarung. Der Biss der Grünen Huschspinne ist schmerzhaft, aber für den Menschen ungefährlich.

Nahrung
Insekten

Verbreitung in D/Welt
Micrommata virescens ist eine paläarktisch verbreitete Spinnenart. Sie ist in ganz Europa zu finden, wobei sie in Richtung Norden immer seltener wird. In Asien reicht ihre Verbreitung bis nach China und Japan.
Die Grüne Huschspinne ist über ganz Deutschland verbreitet. Sie ist allerdings in den Mittelgebirgen bis hin zum Alpenrand deutlich häufiger anzutreffen als im norddeutschen Tiefland.
Das deutschlandweite Verbreitungsmuster der Grünen Huschspinne finden Sie hier:
Arachnologische Gesellschaft e. V.: Nachweiskarten der Spinnentiere Deutschlands

Verbreitung in NRW
In NRW ist die Grüne Huschspinne vor allem im Rheinland sowie in der Eifel und im Bergischen Land anzutreffen, ist aber nirgends häufig. Dabei kann es allerdings sein, dass sie wegen ihrer guten Tarnung vielfach übersehen wird.

Benutzte Literatur
HÄNGGI, A. et al. (1995): Lebensräume mitteleuropäischer Spinnen. Charakterisierung der Lebensräume der häufigsten Spinnenarten Mitteleuropas und der mit diesen vergesellschafteten Arten. Misc. Faunistica Helvetiae 4, 1-460.

HEIMER, STEFAN & NENTWIG, WOLFGANG (1991): Spinnen Mitteleuropas. Paul Parey Verlag, Berlin.

JONES, DICK (1987): Der Kosmos-Spinnenführer: über 350 mitteleuropäische Spinnen und Weberknechte. 4. Aufl. Franckh'sche Verlagshandlung, Stuttgart - 320 S.

LOCKET, G. H. & MILLIDGE, A. F. (1951): British Spiders. Vol. I und Vol. II. Ray Society. London 310 und 449 S.

SAUER, F. & WUNDERLICH, J. (1991): Die schönsten Spinnen Europas. Fauna-Verlag. Karlsfeld. 4. Auflage. 202 S.


Quellen im Internet:

KREUELS, M.; JÄGER, P. & HÄNGGI, A.: Grüne Huschspinne - Micrommata virescens (Clerck 1757) - Spinne des Jahres 2004.

MURPHY, J. (2006): World Distribution Map - Micrommata virescens


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Weitere Informationen zu Spinnen (Arachnida) im Internet

Arachnologische Gesellschaft e. V. - Nachweiskarten der Spinnentiere Deutschlands

Arachnologische Gesellschaft e. V. - Checklisten, Publikationen, Links...

Araneae: Spiders of Europe: Verschiedene Spinnen-Bestimmungsschlüssel und Fotogalerien in deutsch und englisch. Editiert von Wolfgang Nentwig, Theo Blick, Daniel Gloor, Ambros Hänggi & Christian Kropf.


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