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Einreihiger Glattsamenfüßer - Chordeuma sylvestre C. L. KOCH, 1847
Artenprofil von Peter Decker


Systematische Einordnung

Stamm: Gliederfüßer (Arthropoda)
Überklasse: Tausendfüßer (Myriapoda)
Klasse: Doppelfüßer (Diplopoda)
Ordnung: Chordeumatida
Familie: Chordeumatidae

Synonyme:


Chordeuma silvestre f. primordiale VERHOEFF, 1927
Lysiopetalum seriale BERLESE, 1882

Fotos (© Peter Decker, www.diplopoda.de)
Soonwald (Hunsrück/Rheinland-Pfalz)


(xxl-Foto)
Weibchen
11.2006

(xxl-Foto)
Kopf
 
Klick auf die kleinen Bilder oder xxl-Ansicht möglich
     
Besondere Merkmale


Kopf mit Ocellen von Chordeuma sylvestre (Präparat) (© Peter Decker)

Gelblichweiße bis rostbräunliche Art mit schwach hell marmorierten Flanken. Die in einem Dreieck angeordneten 26 bis 28 Ocellen sind schwarzbraun. Die Fühler sind lang und dünn. Die Stirn und der Scheitel ist mit kurzen Borsten versehen. Das Collum (Kopfschild) ist klein und halbmondförmig.


Rumpfsegmente von Chordeuma sylvestre (Präparat) (© Peter Decker)


Die Rumpfsegmente sind glatt und zeigen nur ganz feine Nadelrisse. Auf den Metazoniten (hinterer Abschnitt der Rumpfsegmente) sitzen je 3 paar Borsten (Makrochaeten) auf kleinen Knötchen, welche beide an Größe zum Körperende zunehmen. Die Borsten sind mehr oder weniger in einer Reihe in der ersten Hälfte des Metazonites gelegen.


Borsten von Chordeuma sylvestre (Präparat) (© Peter Decker)


Die Jugendstadien zeigen stark ausgeprägte Knötchen an den letzten 6 Segmenten. In Alkohol konservierte Exemplar weisen einen dunkleren Kopf auf. Dadurch unterscheiden sie sich von den anderen Angehörigen der Chordeumatidae. Am 17. Segment besitzen die Männchen auf der Mitte des Rückens eine Drüsenausgang, durch welche während der Paarungszeit Pheromone abgegeben, welche anlockend auf die Weibchen wirken.


Hinterleib von Chordeuma sylvestre (Präparat) (© Peter Decker)


Am Telson (letztes Körpersegment) befinden sich ein paar Spinngriffel.

30 Segmente

Körperlänge: 13-18 mm lang; 1,2-1,8 mm breit

Lebensraum
Chodeuma sylvestre ist eine stenöke (= enge Toleranzspanne hinsichtlich schwankender Umweltfaktoren) Waldart, welche kühle und feuchte Edellaubwälder bevorzugt. Sie wurde aber auch schon in Gebüschformationen und Mooren (Wurzacher Ried) gefunden.

Biologie und Lebensweise
Die geschlechtsreifen Tiere dieser einjährigen hygrophilen (feuchteliebenden) Art treten von Herbst bis Frühjahr auf.

Nahrung
Die Hauptnahrung stellt wahrscheinlich Laubstreu und Moos dar.

Verbreitung in D/Welt
Der Verbreitungsschwerpunkt von Chodeuma sylvestre liegt in den Mittelgebirgen. Außerdem in Frankreich, Belgien, Luxemburg, den Niederlanden, England, der Schweiz, Italien, Österreich und Ungarn vertreten.

Verbreitung in NRW
Bisher in der Eifel, dem Siebengebirge und dem Bergischen Land nachgewiesen.

Benutzte Literatur

BLOWER, J. G. (1985): Millipedes. Keys and notes for the identification of the species. - Synopses of the British Fauna 35: 1-242.

HAACKER, U. (1968): Deskriptive experimentelle und vergleichende Untersuchungen zur Autökologie rhein-mainischer Diplopoden. Oecologia 1: 87-129 - (ISSN: 0029-8549).

SCHUBART, O. (1934): Tausendfüßler oder Myriapoda. I: Diplopoda. -In: Dahl, F.: Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile 28: 1-318.

SPELDA, J. (1999): Verbreitungsmuster und Taxonomie der Chilopoda und Diplopoda Südwestdeutschlands. Diskriminanzanalytische Verfahren zur Trennung von Arten und Unterarten am Beispiel der Gattung Rhymogona Cook, 1896 (Diplopoda: Chordeumatida: Craspedosomatidae). - Dissertation zur Erlangung des akademischen Grades eines Doktors der Naturwissenschaften der Universität Ulm

THIELE, H.-U. (1968): Die Diplopoden des Rheinlandes. - Decheniana 120: 343-366 - (ISSN: 0366-872X).

Internet: www.faunaeur.org


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Weitere Informationen zu Doppelfüßern (Diplopoda) im Internet

www.diplopoda.de: Artenlisten, Artenprofile, Biologie (Aufbau), Bestimmungsschlüssel, Links usw.