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Schlanker Rinden-Schnurfüßer - Nemasoma varicorne (C. L. KOCH, 1844)
Artenprofil von Peter Decker


Systematische Einordnung

Stamm: Gliederfüßer (Arthropoda)
Überklasse: Tausendfüßer (Myriapoda)
Klasse: Doppelfüßer (Diplopoda)
Ordnung: Schnurfüßer (Julida)
Familie: (Nemasomatidae)

Synonyme:

Isobates varicornis (C. L. KOCH, 1844)

Fotos (© Axel Steiner (1-3), Peter Decker (4-6))
Breckerfeld (1-3), NSG Fulder Aue/Ilmen Aue (4-6)


(xxl-Foto)
08.09.2007

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08.09.2007

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08.09.2007
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Präparat
Gesamtansicht

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Präparat
Kopf

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Präparat
Segmente
Besondere Merkmale
Kleine und zierliche hellbraune bis dunkelbraune, teilweise auch rötlichbraune Art. Die Bauchseite ist aufgehellt und die Wehrdrüsen sind dunkelbraun gefärbt. Die bis zu 27 Ocellen sind in einem charakteristischen dreieckigen Haufen angeordnet. Die Metazoniten (hinterer teil der Rumpfsegmente) sind in den Flanken fein gefurcht. An den Analklappen befinden sich je 2 Borsten. Ein Fortsatz am letzten Segment (Telson) ist nicht vorhanden. Die Beine sind relativ lang. 25 bis 53 Segmente.

Körperlänge:
Männchen: 4-13 mm lang, 0,33-0,45 mm breit
Weibchen: 5-14 mm lang, 0,4-0,5 mm breit

Lebensraum
Eurytope (nicht streng an einen bestimmten Lebensraum gebunden) hygrophile (wasserliebende) Art mit Schwerpunkt Wald, komt aber auch an vereinzelten Bäumen vor. Reiner Rindenbewohner welcher auf sämtlichen Laubbäumen anzutreffen ist, aber nur vereinzelt auf Nadelbäumen.

Biologie und Lebensweise
Nemasoma varicorne lebt hauptsächlich unter und auf Baumrinde, auch von abgestorbenen Bäumen, und konnte bis in ein Höhe von 12 m nachgewiesen werden. Die Art wurde aber auch in Ameisen- und Vogelnestern gefunden. Sie ist ganzjährig aktiv und verfällt bei Frost in eine Kältestarre. Die Paarung und Ablage der Eier findet im Mai statt. Juvenile treten dann vor allem im Juni auf. Die Art hat einen Aktionsradius von weniger als einem cm pro Tag. Wahrscheinlich verbreitet sich diese Art durch den Wind, denn ein adultes Weibchen wiegt weniger als 10mg. Diese Art benötigt 2 Jahre zur Erlangung der Geschlechtsreife. In Mitteleuropa vermehrt sich Nemasoma varicorne hauptsächlich geschlechtlich. In den angrenzenden westlichen, nördlichen und östlichen Verbreitungsgebieten vermehren sie sich auch parthenogenetisch. Männchen treten dort extrem selten auf und haben vermutlich keine Funktion.

Nahrung
Hauptsächlich Moos, Holz und Pilzhyphen und nur zu einem geringen Anteil auch Laubstreu.

Verbreitung in D/Welt
Der Schlanke Rinden-Schnurfüßer ist in ganz Deutschland verbreitet.

Verbreitung in NRW
Wahrscheinlich in ganz NRW verbreitet.

Benutzte Literatur

BLOWER, J. G. (1985): Millipedes. Keys and notes for the identification of the species. - Synopses of the British Fauna 35: 1-242.

HAACKER, U. (1968): Deskriptive, experimentelle und vergleichende Untersuchungen zur Autökologie rhein-mainischer Diplopoden. - Oecologia 1: 87-129

HAACKER, U. (1968): Die Diplopoden des Rhein-Main-Gebietes. Senckenbergiana biologica 49 (1): 31-38

SCHALLNASS, H.-J.; RÖMBKE, J.; BECK, L. (1992): Zur Biologie eines Buchenwaldbodens. 15. Die Doppelfüßer (Diplopoda). Carolinea 50: 145-170 - (ISSN: 0176-3997).

SCHUBART, O. (1934): Tausendfüßler oder Myriapoda. I: Diplopoda. -In: Dahl, F.: Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile 28: 1-318.

SPELDA, J. (1999): Verbreitungsmuster und Taxonomie der Chilopoda und Diplopoda Südwestdeutschlands. Diskriminanzanalytische Verfahren zur Trennung von Arten und Unterarten am Beispiel der Gattung Rhymogona Cook, 1896 (Diplopoda: Chordeumatida: Craspedosomatidae). -Dissertation zur Erlangung des akademischen Grades eines Doktors der Naturwissenschaften der Universität Ulm

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Weitere Informationen zu Doppelfüßern (Diplopoda) im Internet

www.diplopoda.de: Artenlisten, Artenprofile, Biologie (Aufbau), Bestimmungsschlüssel, Links usw.