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Gemeiner Teichläufer, Stelzfuß - Hydrometra stagnorum (LINNAEUS, 1758)
Artenprofil von Axel Steiner


Systematische Einordnung

Stamm: Gliederfüßer (Arthropoda)
Klasse: Insekten (Insecta)
Ordnung: Schnabelkerfe (Hemiptera)
Unterordnung: Wanzen (Prosorrhyncha
(Heteroptera und Coleorrhyncha))
Familie: Teichläufer (Hydrometridae)

Fotos (© Axel Steiner)
Ennepetal (1-4), Essen (5)


(xxl-Foto)
12.04.2008

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12.04.2008

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12.04.2008
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(xxl-Foto)
12.04.2008

(xxl-Foto)
04.05.2008
 
Besondere Merkmale

Insekten-ABC, Erklärungen von Fachbegriffen



Sehr schlanker Körper (nadelförmig), der durch die stabförmige Verlängerung des Kopfes noch bizarrer wirkt; beweglicher, viergliedriger, sehr langer Saugrüssel; Kopf vor den Augen fast doppelt so lang wie hinter Ihnen; schwarz-braunschwarzer Körper; Fühler und Beine lang und dünn; Flügel meist teilweise reduziert (selten auch vollgeflügelt); langsamer staksender Gang

Körperlänge: 9-12 mm

Ähnliche Art:
Hydrometra gracilenta HORVATH, 1899: 7,2-9 mm; Kopfabstand vor den Augen höchstens 1,5mal so lang wie der dahinter; meist gelbbraun-bräunlich gefärbt (nicht so dunkel wie H. stagnorum); deutlich seltenere Art als H. stagnorum

Lebensraum
Hydrometra stagnorum bevorzugt die oft mit Wasserpflanzen bedeckte ufernahe Zone mit wenig bewegtem Wasser. Deutlich anspruchslosere Art als Hydrometra gracilenta. Es werden auch vegetationsarme sterile, verbaute Ufer besiedelt.

Biologie und Lebensweise
Die Teichläufer nutzen die Spannung des Oberflächenhäuchens der Wasseroberfläche aus, auf der sie sich vorsichtig schreitend fortbewegen können ohne zu versinken. Die gesamte Körperoberfläche ist aufgrund einer Mikrobehaarung unbenetzbar.
Während der Paarung trägt das Weibchen das Männchen stundenlang mit sich herum. Die länglichen Eier sind mit 1,66 mm sehr lang, zierlich und mit einer strukturierten Oberfläche (kornähnliche Erhebungen und erhabene Längsleisten) versehen. Die zunächst weißen (später hellbräunlichen) Eier werden mit einer Haftscheibe an Pflanzen (z. B. an der Blattunterseite von Vergißmeinnicht, Wasserminze, Blutweiderich, Wasserschwertlilie) festgeklebt. Die jungen Larven leben zunächst an Land. Innerhalb von 1,5 Monaten durchläuft die junge Wanze 5 Larvenstadien. Ab Mitte Juli stirbt die alte Generation ab und wird durch die neue Generation ersetzt. Die Überwinterung findet als Imago in der Bodenstreu statt. Aufgrund dieses Lebenszyklus sind ganzjährig ausgewachsene Gemeine Teichläufer zu finden.

Vollgeflügelte Formen gibt es zwar - sind aber sehr selten zu finden.

Nahrung
Auf die Wasseroberfläche gefallene Insekten, wie z. B. Blattläuse, Mücken und Fliegen (nach JORDAN (1952) keine Springschwänze) werden als Beute bevorzugt und oft direkt an Ort und Stelle - nachdem das Körperinnere zu einem Nahrungsbrei verflüssigt worden ist - ausgesaugt. Manchmal wird die Nahrung auch an Land gebracht und dort verzehrt. Auch direkt unter der Wasseroberfläche befindliche Mückenlarven und Wasserflöhe gehören zur Beute des Gemeinen Teichläufers.

Verbreitung in D/Welt
In ganz Europa, im Mittelmeergebiet einschließlich Nordafrika und im Nahen Osten, bis Mittelasien verbreitet. In Mitteleuropa überall verbreitet und häufig.

Verbreitung in NRW
Hydrometra stagnorum ist auch in NRW verbreitet und häufig.

Benutzte Literatur
JORDAN, K. H. C. (1952): Wasserläufer, Neue Brehm Bücherei, A. Ziemsen Verlag Wittenberg Lutherstadt. 32 S.

SAUER, F. (1988): Sauers Naturführer: Wasserinsekten nach Farbfotos erkannt. Fauna Verlag. 162 S.

WACHMANN, E. (1989): Wanzen beobachten - kennenlernen. Neumann-Neudamm Verlag, Melsungen

WACHMANN, E. ; A. MELBER & J. DECKERT (2006): Wanzen Band 1 - Die Tierwelt Deutschlands 77. Goecke & Evers, Keltern. 263 S.

WICHARD , W. ; W. ARENS & G. EISENBEIS (1995): Atlas zur Biologie der Wasserinsekten. Stuttgart; Jena; New York. Gustav Fischer Verlag. 338 S.


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Weitere Informationen zu Wanzen (Prosorrhyncha) im Internet

Wanzen Mitteleuropas bei www.koleopterologie.de/heteroptera: Fotogalerie, Familien, Infos, Kontakte, Links...

Wanzen in NRW (Helga Stein): Wissenswertes über Wanzen, Fotogalerie, Systematik, Steckbriefe...


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