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Braune Mulmschwebfliege - Brachypalpus laphriformis (FALLEN, 1816)
Artenprofil von Axel Steiner


Systematische Einordnung

Stamm: Gliederfüßer (Arthropoda)
Klasse: Insekten (Insecta)
Ordnung: Diptera (Zweiflügler)
Familie: Schwebfliegen (Syrphidae)
Synonyme:


B. bimaculatus (MACQUART, 1829)
B. angustus EGGER, 1860
B. angustatus SCHINER, 1862

Fotos (© Horst Köcher - det. André P.W. van Eck)
Hennef


(xxl-Foto)
26.04.2008
Männchen

(xxl-Foto)
26.04.2008
Männchen

(xxl-Foto)
26.04.2008
Männchen
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Besondere Merkmale

Insekten-ABC, Erklärungen von Fachbegriffen




Die Braune Mulmschwebfliege (Brachypalpus laphriformis) (Fotos: © Horst Köcher)

Eine kräftige, besonders an Brust und Hinterleib stark rostrot behaarte, glänzend schwarzbraune Art mit bienenartigem Aussehen.

Weitere Merkmale: Fühlerborste kahl; Hinterschenkel verdickt, von unten mit kleinen Dornen versehen; Brust glänzend ohne Längsstreifen, Hinterleibsegmente 3 und 4 ohne Flecken; Hinterleib des Männchen parallelseitig und breiter als beim Weibchen; Gesicht: untere Hälfte gelb und ohne schwarzen Mittelstreifen; manchmal sind die Hinterleibssegmente 1 und 2 seitlich gelborange gefärbt; beim Männchen berühren sich die Augen; der Kopf wirkt von vorne gesehen dreieckig (im Gegensatz zu dem von Criorhina- und Xylota-Arten); Flügellänge 8,5-10,75 mm; im Flug erinnert die Schwebfliege an Bienen der Gattung Andrena oder Osmia

Körperlänge: 10-12 mm

Ähnliche Arten:
Südliche Mulmschwebfliege (Brachypalpus valgus): sehr seltene Art; Weibchen: am distalen Ende (auf einem 1/3 der Gesamtlänge) der Hinterschiene befindet sich ein eckiger Vorsprung, der bei Brachypalpus laphriformis fehlt; Männchen: das zweite Glied der Hintertarsen ist ungefähr zweimal so lang wie die Maximalhöhe (bei laphriformis deutlich länger)

Lebensraum
Brachypalpus laphriformis wird meist an Waldrändern (alter Wälder mit hohem Totholzanteil, aber auch in Stadtwäldern, Gärten und Parks) auf Blättern oder an gefällten bzw. an brüchigen Stämmen von Laubbäumen (z. B. Buche, Eiche) angetroffen (DREES 1997). Noch stehende hohle Stämme, die 2-4 m über dem Boden abgebrochen sind scheinen besonders gerne aufgesucht zu werden.

Biologie und Lebensweise
Die Larve der Braunen Mulmschwebfliege entwickelt sich in hohlen Baum-Stubben und bevorzugt bereits stärker zersetztes Holz (BASTIAN, 1986). Sie hat einen kurzen Schwanz, innenliegende Mundhaken und an den Randbereichen des Mesothorax befinden sich 2 Paar große rückwärts gerichtete Haken, einer davon steht einzeln und unterhalb der anderen (ROTHERAY 1993).
Die Flugzeit reicht von Ende April bis Juni/Juli mit einem Schwerpunkt im Mai.

Nahrung
Blütenbesuch konnte an weißblühenden Pflanzen, wie z. B. am Pfaffenhütchen (Euonymus europaea), Weißdorn (Crataegus sp.), Kirsche (Prunus), Vogelbeere (Sorbus aucuparia), Giersch (Aegopodium podagraria) und Bärwurz (Meum athmanticum) beobachtet werden (RÖDER, 1990 & BARKEMEYER, 1994).

Verbreitung in D/Welt
In Deutschland ist Brachypalpus laphriformis nach KORMANN (1988) als seltene Schwebfliegenart zu bezeichnen, die auch auf der Vorwarnliste für die Rote Liste der bedrohten Tierarten (1998) geführt wird. Nach Norden hin immer seltener werdend. Dennoch immer noch die häufigste und verbreitetste Art der Gattung.

Verbreitung in NRW
In NRW ist Brachypalpus laphriformis in den Großlandschaften Niederrheinisches Tiefland, Westfälische Bucht mit westfälischem Tiefland, Weserbergland und Süderbergland nachgewiesen worden. In der Niederrheinischen Bucht und der Eifel fehlen bisher Nachweise (FREUNDT; SSYMANK & STANDFUSS, 2005).

Benutzte Literatur
BARKEMEYER. W. (1994): Untersuchung zum Vorkommen der Schwebfliegen in Niedersachsen und Bremen (Diptera:Syrphidae). Naturschutz Landschaftspfl. Niedersachs. Heft 31, 1-514, Hannover.

BASTIAN, O. (1986): Schwebfliegen (Syrphidae); Die Neue Brehm-Bücherei Band 576, Wittenberg - 168 S.

DREES, M. (1997): Zur Schwebfliegenfauna des Raumes Hagen (Diptera: Syrphidae), Abhandlungen aus dem Westfälischen Museum für Naturkunde - 59. Jahrgang, Heft 2, Münster -64 S.

FREUNDT, R.; SSYMANK, A. & K. STANDFUSS (2005): Schwebfliegen in Nordrhein-Westfalen (Diptera: Syrphidae). Checkliste der seit 1980 nachgewiesenen Arten. - Mitt. der AG westf. Entomologen Band 21 (Beiheft 11): 1-18.

KORMANN, K. (1988): Schwebfliegen Mitteleuropas: Vorkommen - Bestimmung - Beschreibung, ecomed-Verlag, Landsberg a.L. - 176 S.

RÖDER, G. (1990): Biologie der Schwebfliegen Deutschlands (Diptera: Syrphidae). Erna Bauer Verlag. 575 S.

SSYMANK, A., DOCZKAL, D. (1998): Rote Liste der Schwebfliegen (Diptera: Syrphidae) (Bearbeitungsstand: 1998), pp 65-72. In: Rote Liste gefährdeter Tiere Deutschlands (Bundesamt für Naturschutz, ed.) – Schriftenreihe für Landschaftspflege und Naturschutz 55. – Bundesamt für Naturschutz, Bonn-Bad Godesberg.

STUBBS, A. E. (2002): British Hoverflies. An Illustrated Identification Guide. Text and illustrated keys by Alan E. Stubbs. Colour plates depicting 190 species by Steven J. Falk. British Entomological and Natural History Society London. 469 S.

VAN VEEN, M. P. (2004): Hoverflies of Northwest Europe - Identification keys to the Syrphidae. KNNV Publishing - 254 S.


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Weitere Informationen zu Schwebfliegen (Syrphidae) im Internet

Privatseite über Schwebfliegen von Wolfgang Rutkies: Infos, sehr viele Fotos, Links, Artenlisten

Englische Seite über Fliegen, u. a. auch Schwebfliegen: www.diptera.info: Jede Menge Bilder (293: Stand 2.09.2007), Forum...


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