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Tagpfauenauge - Inachis io (LINNAEUS, 1758)
Artenprofil von Dr. Ralph Schöpwinkel
Letzte Änderung: 05.02.2014


Systematische Einordnung

Stamm: Gliederfüßer (Arthropoda)
Klasse: Insekten (Insecta)
Ordnung: Schmetterlinge (Lepidoptera)
Familie: Edelfalter (Nymphalidae)

Fotos (© Dr. Ralph Schöpwinkel (1), Axel Steiner (2, 4-6), Bernhard Renke (3)
Neunkirchen-Seelscheid (1), Breckerfeld (2, 4-6), Lünen (3)


(xxl-Foto)
20.04.2006

(xxl-Foto)
13.08.2005

(xxl-Foto)
24.07.2005
Klick auf die kleinen Bilder oder xl-Ansicht möglich

(xxl-Foto)
30.06.2006
Raupe

(xxl-Foto)
30.06.2006
Schmarotzerfliege

(xxl-Foto)
30.06.2006
Schmarotzerfliege
Besondere Merkmale

Insekten-ABC, Erklärungen von Fachbegriffen

Unverwechselbar.
Auf der Oberseite jedes Flügels ein auffälliger leuchtend blauer Augenfleck. Die Flügelgrundfarbe ist rotbraun.



Flügeldetail (Foto © Axel Steiner, xl-Foto per Fotoklick)

Die Unterseite der Flügel ist schwarzbraun gefärbt.

Die erwachsene Raupe ist schwarz, besitzt Stacheln auf den Leibringen und ist übersät mit weißen Punkten (Foto 4).

Spannweite: 50-60 mm

Lebensraum
Das Tagpfauenauge besiedelt eine Vielzahl von Lebensräumen vom Offenland über Wälder bis hin zum Siedlungsbereich.

Biologie und Lebensweise
Flugzeit von März bis Oktober
In Mitteleuropa werden 1 bis 2 Generationen ausgebildet. Das Tagpfauenauge überwintert als Falter an geschützten, mäßig feuchten Orten. An diesen Plätzen sollte man die Tiere auch ungestört sitzen lassen!



Tagpfauenauge auf Schmetterlingsflieder (Foto © Axel Steiner, 21.08.2013, xl-Foto per Fotoklick)

Die Eier werden in dichten Haufen (mehrere Hundert) an der Blattunterseite der Futterpflanze (Urtica dioica) abgelegt. Für die Eiablage werden sonnig und gleichzeitig luftfeucht stehende Brennesselbestände ausgewählt. Die anfangs gesellig lebenden Raupen beginnen nach dem Schlüpfen damit die Brennesselpflanze mit einem spinnwebartigen Gespinst, in das sie sich während der Fresspausen zurückziehen, zu überziehen. Zu den zahlreichen Feinden, gehört u. a. auch eine Schmarotzerfliegenart (Tachinidae), deren Larven sich in den Raupen entwickeln (Fotos 5-6).

Die Verpuppung findet als Stürzpuppe statt.


Puppe vom Tagpfauenauge (Foto © Axel Steiner, det. Markus Knust)



Die Metamorphose des Tagpfauenauge in Fotos und Bildern von Jochen Rodenkirchen (xl-Fotos per Foto-Klick)

Der Brennesselhorst zwischen Gartenteich und und dem alten Birnbaum ist ein beliebter Brutplatz des Tagpfauenauges. Fast alljährlich finde ich dort zu meiner Freude die schwarzen bedornten Raupen dieses großen, bunten und nicht seltenen Tagfalters. Am 14.09.2013 sah ich, dass sich eine Raupe zur Verpuppung mit ihren Hinterfüßen aufgehangen hatte.



Die Umwandlung von der Raupe zur Puppe ging recht schnell vonstatten. Um 15:04 Uhr platzte die Raupenhaut hinter dem Kopf auf;



um 15:32 Uhr war die Raupenhaut abgestreift und die frische noch weiche Puppe hing frei. Einen Tag später, am 15.09. hatte die Puppe schon fast ihre spätere Farbe angenommen. Die Puppe habe ich dann täglich beobachtet,um vielleicht den Schlupf zu erwischen.

Bei der Kontrolle am 27.09. sah ich, dass sich die Puppe verfärbt hatte und die Flügel des Falters zu erkennen waren. Am 28.09. um 11:25 Uhr war der Falter geschlüpft und saß mit schon voll entwickelten Flügeln an der Puppenhülle.



Nahrung
Die Raupen des Tagpfauenauges fressen an Brennesseln, vermutlich ausschließlich an der Großen Brennessel (Urtica dioica). Die Falter saugen im Frühjahr an Weidenblüten oder Huflattich; im Hochsommer zeigen sie eine Vorliebe für rot- bis blauviolette Blüten wie die von Kratzdisteln, Wasserdost, Schmetterlingsstrauch oder Sommerflieder. Auch an Fallobst saugen sie im Herbst gelegentlich.

   

Tagpfauenauge auf Fallobst (Fotos © Jochen Rodenkirchen, xxl-Fotos per Fotoklick)

Verbreitung in D/Welt
In Deutschland in allen Bundesländern nachgewiesen. In den Alpen geht die Art bis zu einer Höhe von 2500 m.
Gesamtverbreitung: fast ganz Europa (bis auf den hohen Norden), östlich bis Japan

Verbreitung in NRW
Die Art ist in ganz NRW verbreitet und eine der häufigsten Tagfalterarten.

Benutzte Literatur
BELLMANN, H. (2003): Der neue Kosmos Schmetterlingsführer. - Kosmos, Stuttgart

EBERT, G. & RENNWALD, E. (1991): Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. Band 1: Tagfalter I. - Ulmer, Stuttgart

FORSTER, W. & WOHLFAHRT, T. A. (1955): Die Schmetterlinge Mitteleuropas. Band II. - Tagfalter. - Franckh'sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart

LOHMANN, M. (1993): Schmetterlinge. - BLV, München

SETTELE, J.; STEINER, R.; REINHARDT, R. & FELDMANN, R. (2005): Schmetterlinge. Die Tagfalter Deutschlands. - Ulmer, Stuttgart

STETTMER, C; BRÄU, M.; GROS, P. & WANNINGER, O. (2006): Die Tagfalter Bayerns und Österreichs. - ANL, Laufen/Salzach

WEIDEMANN, H-J. (1995): Tagfalter beobachten, bestimmen. - 2. Auflage, Naturbuch Verlag, Augsburg


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Weitere Informationen zu Schmetterlingen (Lepidoptera) im Internet

Portal für Schmetterlinge und Raupen (Walter Schön): über 5000 Fotos, mehr als 500 Artenportraits, Bestimmungshilfen, Infos, Kontakte, Links (Stand 08/2007)

Arbeitsgemeinschaft Rheinisch-Westfälischer Lepidopterologen e.V.: Infos, Kontakte, Links

Naturschutzbund (NABU) Nordrhein-Westfalen: TagfalterMonitoring in NRW, Kartieranleitung, Kommentierte Artenliste NRW, Infos...

Moths and Butterflies of Europe and North Africa: Diese italienische Seite in englischer Sprache zeigt jede Menge Fotos zu den Tag- und Nachtfaltern Europas.


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