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Schwarze Heidelibelle - Sympetrum danae (SULZER, 1776)
Artenprofil von Karsten Lange
(Letzte Änderung: 24.12.2013)


Systematische Einordnung

Stamm: Gliederfüßer (Arthropoda)
Klasse: Insekten (Insecta)
Ordnung: Libellen (Odonata)
Familie: Segellibellen (Libellulidae)

Fotos (© Anne Giebing (1-2), Fredi Kasparek (3-4),
Karsten Lange (5-6))

Bocholt (1-2), Wulfen (3-4), Diersfordter Wald (bei Wesel) (5-6)


(xxl-Foto)
Männchen
08.2007

(xxl-Foto)
Altes Weibchen
07.2005

(xxl-Foto)
Männchen
Klick auf die kleinen Bilder oder xxl-Ansicht möglich

(xxl-Foto)
Männchen

(xxl-Foto)
Weibchen
07.2005

(xxl-Foto)
Männchen
07.2005
Besondere Merkmale

Insekten-ABC, Erklärungen von Fachbegriffen




Schwarze Heidelibelle (Sympetrum danae): oben Weibchen, unten Männchen (Fotos: © Karsten Lange)


Das ausgefärbte Männchen ist durch seine fast völlig schwarze Körperfärbung mit keiner anderen männlichen Heidelibelle zu verwechseln. Nur an den Thoraxseiten erkennt man etwas hellere Streifen. Junge Männchen sind ähnlich wie die Weibchen gefärbt, gelbbraun mit schwarzen Streifen an den Seiten des Thorax, die Unterseite des Abdomens ist schwarz.

Ähnliche Arten:
Die Weibchen unterscheiden sich von den anderen Sympetrum-Arten mit völlig schwarzen Beinen, der Blutroten Heidelibelle (Sympetrum sanguineum) und der Sumpf-Heidelibelle (Sympetrum depressiusculum) durch ihren deutlich abstehenden Legebohrer.

Körperlänge: 30-35 mm
Flügelspannweite: 45-55 mm

Larve/Exuvie (Angaben aus BELLMANN 2007): Plumpe Larve mit Analpyramide aus 5 Dornen > Fangmaske gewölbt, Fanghaken dreieckig mit fein gewelltem Rand und kurzem, beweglichen Zahn > Kopf hinter den Augen deutlich verschmälert > Ventralseite des Abdomens ohne dunkle Flecke > Abdomen mit Dorsaldornen > Segment 8 ohne oder mit rudimentärem Dorsaldorn >
Körperlänge bis 17 mm

Übersicht aller in NRW vorkommenden Libellenarten der Gattung Sympetrum:


S. danae
Schwarze Heidelibelle



S. depressiusculum
Sumpf-Heidelibelle



S. flaveolum
Gefleckte Heidelibelle



S. fonscolombii
Frühe Heidelibelle



S. meridionale
Südliche Heidelibelle



S. pedemontanum
Gebänderte Heidelibelle



S. sanguineum
Blutrote Heidelibelle


S. striolatum
Große Heidelibelle


S. vulgatum
Gemeine Heidelibelle


Lebensraum
Die Schwarze Heidelibelle ist in der Tiefebene bevorzugt an kleinen und flachen, oft sehr sauren, stehenden oder langsam fließenden Gewässern in Torfabbaugebieten und in Hochmooren zu finden. Sie passt sich hier den Veränderungen ihrer Umwelt an und wird so zum "Störanzeiger" für empfindliche Moorgebiete. In höheren Lagen ist sie hingegen an Gewässern fast jeglicher Art zu finden. Die Art ist jedoch allgemein sehr wanderfreudig und kann so auch entlegene Biotope finden und besiedeln, einzelne Exemplare wurden schon bis zu 40 km (!) vom nächstgelegenen Fortpflanzungsgewässer gefunden.

Biologie und Lebensweise
Sympetrum danae ist sehr "sonnenhungrig" und setzt sich zum Sonnen selten direkt auf den Boden sondern auf Halme, Steine oder helles Holz, bei vorsichtiger Annäherung ist sie dabei weniger scheu als andere Sympetrum-Arten und lässt sich so oft sehr schön beobachten. Durch ihre dunkle Körperfärbung heizen sich besonders Männchen sehr schnell auf und sind hierdurch schon bei geringeren Umgebungstemperaturen flugaktiv.



Sympetrum danae - Paarungstandem (Foto: © Anne Giebig, (xxl-Foto))


Die Paarung erfolgt meist abseits der Gewässer, die Dauer ist dabei abhängig von der Tageszeit, der Lufttemperatur und der an diesem Tag bereits erfolgten Paarungen (bis zu 6), im Schnitt hält das "Paarungstandem" ca. eine Viertelstunde lang zusammen. Die Eiablage erfolgt ähnlich wie bei den anderen Sympetrum-Arten im Tandemflug oder allein durch das Weibchen (das Männchen kann das Weibchen hierbei bewachen).

Flugzeit: Juli bis September

Nahrung
Die Larven erbeuten mit ihrer sehr beweglichen Fangmaske Kleinkrebse, Mückenlarven und ähnliche Kleininsekten.
Die Imagines erbeuten alle möglichen Arten von Insekten (dabei auch Kleinlibellen), wobei sie wie andere Heidelibellen "Ansitzjäger" sind, d. h. sie wählen einen exponierten "Aussichtsplatz", starten von dort zu Jagdflügen und kehren jeweils wieder auf den Startplatz zurück.

Verbreitung in D/Welt
Besonders in der norddeutschen Tiefebene eine der häufigsten Libellen, im mittleren und südlichen Deutschland seltener und auf die oberen Lagen beschränkt. Ein ähnliches Bild zeigt sich auch europaweit, wo sie im Süden eher in den Hochlagen, im Norden dagegen fast bis zum Polarkreis anzutreffen ist.

Verbreitung in NRW
Sympetrum danae ist in NRW in allen Naturgroßräumen als ungefährdet eingestuft und weit verbreitet.

Eine Übersicht über die Fundpunkte in NRW zeigt die Verbreitungskarte der Schwarzen Heidelibelle des Arbeitskreises zum Schutz und zur Kartierung der Libellen in Nordrhein-Westfalen.

Benutzte Literatur
BELLMANN, H. (2007): Der Kosmos Libellenführer - Die Arten Mitteleuropas sicher bestimmen. Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, Stuttgart, 279 S.

JURITZA, G. (2000): "Der Kosmos Libellenführer", Kosmos Verlag, 191 S.

STERNBERG, K. & R. BUCHWALD (2000): "Die Libellen Baden-Württembergs", Bd. 2, Verlag Eugen Ulmer, 712 S.


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Weitere Informationen zu Libellen (Odonata) im Internet

Arbeitskreises zum Schutz und zur Kartierung der Libellen in Nordrhein-Westfalen: Infos, Kontakte, Fotos, Links, Artenliste

Schutzgemeinschaft Libellen in Baden-Württemberg e.V. (SGL): Infos, Kontakte, Fotos, Links, Artenliste, Kartierung, Biologie, Ökologie usw.


Zur Linkliste weiterer interessanter Libellen-Internetseiten auf www.natur-in-nrw.de