Homepage

Konzeptidee

Artenlisten

Artenprofile

Naturschutz-Praxis

Chronologie

Links

Buchempfehlungen

Newsletter

Natur-Videos

Fotogalerie

Dank an...

Spiel

Suche

Kontakt & Spende

Hilfe

Impressum


 
 

Nachtigall-Grashüpfer - Chorthippus biguttulus (LINNAEUS, 1758)
Artenprofil von Nicolaj Klapkarek (letzte Änderung: 22.09.2011)


Systematische Einordnung

Stamm: Gliederfüßer (Arthropoda)
Klasse: Insekten (Insecta)
Ordnung: Springschrecken (Saltatoria)
Unterordnung: Feldheuschrecken (Caelifera)

Fotos (© Nicolaj Klapkarek)
Troisdorf (1); Wachtberg-Niederbachem (2)


(xl-Foto)
Männchen

(xl-Foto)
Weibchen
 
Klick auf die kleinen Bilder oder xl-Ansicht möglich
     
Besondere Merkmale

Insekten-ABC, Erklärungen von Fachbegriffen

Der Nachtigall-Grashüpfer gehört zur sog. Biguttulus-Gruppe, zu der neben Ch. biguttulus noch Ch. brunneus und Ch. mollis gehören. Bis 1927 wurden alle 3 Arten unter Stauroderus variabilis zusammengefasst. Faber konnte aber an Hand der Gesänge die 3 Arten von einander trennen. Der Gesang ist damit die einfachste Methode die Arten zu unterscheiden.

Im Folgenden können Sie sich die Gesänge der 3 Arten im Vergleich anhören. Der Sound wurde genehmigt entnommen von der niederländischen Seite (Kenmerkengids Sprinkhanen en krekels) von Mark van Veen. Das © des Gesangs liegt bei B. Odé:

Nachtigall-Grashüpfer - Chorthippus biguttulus
Verkannter Grashüpfer - Chorthippus mollis
Brauner Grashüpfer - Chorthippus brunneus

Hier können Sie sich ein kurzes Video mit Ton ansehen/-hören, in dem 2 Männchen des Nachtigall-Grashüpfer mit ihren Gesängen die Hauptrolle spielen (© Jonathan Neumann):



Charakterisiert ist Ch. biguttulus vor allem durch die Ausbuchtung am Vorderrand des Vorderflügels (typisch für Gattung Chorthippus), winkelig geknickte Halsschild-Seitenkiele und nierenförmige Tympanalorgane.
Grundfärbung variiert zwischen rotbraun, schwarzbraun oder grau. Es kommen aber auch grüne oder rot-violette Exemplare vor.

Die Abgrenzung innerhalb der Biguttulus-Gruppe kann wie folgt vorgenommen werden:

Männchen: Vorderrand des Deckflügels im Bereich der Spitze plötzlich nach hinten gebogen, dadurch stößt die Costa (1. Längsader im Flügel) mit einem Knick auf die Subcosta (2. Längsader im Flügel). Costalfeld (Flügelfeld hinter der Costa) am stärkesten der 3 Arten erweitert. Flügellänge 12 mm Flügelbreite 3 mm. Verhältnis Länge : Breite = 4 (Durchschnittswerte) Abdomenspitze rot überlaufen
Das Stigma liegt nahe dem Apex (Spitze) des Vorderflügels. Das Verhältnis der Entfernung des Stigmas vom Apex zur Gesamtlänge des Vorderflügels ist nicht größer als 0,36. Das Verhältnis der maximalen Breite des Costalfelds zur maximalen Breite des Vorderflügels beträgt 0,39 (LANDECK & LANDECK 2003).

Weibchen: schwach erweitertes Costalfeld. Flügellänge 15 mm, Flügelbreite 3 mm. Verhältnis Länge : Breite = 5 (Durchschnittswerte).
Das Stigma liegt nahe dem Apex des Vorderflügels. Das Verhältnis der Entfernung des Stigmas vom Apex zur Gesamtlänge des Vorderflügels ist nicht nicht größer als 0,4. Das Verhältnis der maximalen Breite des Costalfelds zur maximalen Breite des Vorderflügels beträgt 0,32 (LANDECK & LANDECK 2003).
Die Bestimmung der Weibchen ist aber nicht immer ganz sicher.

Körpergröße: Männchen: 13-17 mm; Weibchen: 17-22 mm




Flügel der männlichen Heuschrecken der Ch. biguttulus-Gruppe (© Thomas Thieme www.sauerland-makroland.de) (xxl-Abb.)

Lebensraum
Ch. biguttulus besiedelt bevorzugt trockene bis mäßig trockene wiesenartige Habitate wie Halbtrockenrasen, Frischwiesen oder extensiv Weiden. Daneben kommt er auch in einer Vielzahl anderer Lebensräumen vor wie etwa Wegränder, Böschungen, Brachen, Ruderalfluren, Kiesgruben oder Steinbrüchen.

Biologie und Lebensweise
1-jähriger Entwicklungszyklus mit obligater Diapause als Ei, die ihre Entwicklung nur nach einer Kälteperiode abschließen können.
Adult Ende Juni bis November.
Benötigt offene Bodenstellen für die Eiablage. Eier werden im Boden abgelegt (5-25 mm tief).

Nahrung
Gräser

Verbreitung in D/Welt
Der Nachtigall-Grashüpfer ist in ganz Deutschland verbreitet und überall häufig anzutreffen.

Verbreitung in NRW
In ganz NRW verbreitet und häufig.
Verbreitungskarte des Nachtigall-Grashüpfers der AK Heuschrecken NRW

Benutzte Literatur
BELLMANN, Heiko (1993): Heuschrecken: beobachten, bestimmen - Naturbuch Verlag, Augsburg. 349 S.

DETZEL, Peter (1998): Die Heuschrecken Baden-Württembergs - Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart. 580 S.

WENDLER, A. , LORENZ, C. & J. HORSTKOTTE (1999): Heuschrecken. 13. unveränderte Auflage; Hamburg. HRSG.: Deutscher Jugendbund für Naturbeobachtung. 97 S.

LANDECK, T. M. & LANDECK, I. (2003): Bestimmungsschlüssel für die Arten der Chorthippus biguttulus-Gruppe für den europäischen Teil der Russischen Förderation und der Ukraine. Aus Bukhvalova (1993), verändert nach Bukhvalova (1998) und Benediktov (1999) ins Deutsche übersetzt von T. M. & I. Landeck (2003).

Internet: www.ingmar-landeck.de


Zur Buchliste weiterer interessanter Heuschrecken-Bücher auf www.natur-in-nrw.de

Weitere Informationen zu Heuschrecken (Saltatoria) im Internet

Arbeitskreis Heuschrecken NRW: Infos, Kontakte, Links, Artenlisten

Tier und Natur (Hans-Jürgen Martin): Informationen, Körperbau, Artenlisten...

Mark van Veen: Niederländische Seite mit Artenprofilen und Gesängen der Heuschrecken.


Zur Linkliste weiterer interessanter Heuschrecken-Internetseiten auf www.natur-in-nrw.de