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Südliche Eichenschrecke - Meconema meridionale A. COSTA, 1860
Artenprofil von Nicolaj Klapkarek
Letzte Änderung: 28.09.2016


Systematische Einordnung

Stamm: Gliederfüßer (Arthropoda)
Klasse: Insekten (Insecta)
Ordnung: Springschrecken (Saltatoria)
Unterordnung: Laubheuschrecken (Ensifera)

Fotos (© Nicolaj Klapkarek)
Bonn-Lannesdorf


(xl-Foto)
Männchen

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Weibchen
 
Klick auf die kleinen Bilder oder xl-Ansicht möglich

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Männchen

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Männchen
 
Besondere Merkmale

Insekten-ABC, Erklärungen von Fachbegriffen

Die Grundfärbung der Südlichen Eichenschrecke ist grün. Die Vorderflügel sind nur stummelförmig entwickelt und bis 2 mm lang. Die Hinterflügel fehlen komplett. Die Cerci der Männchen sind verhältnismäßig lang (4 mm) und am Ende leicht S-förmig geschwungen. Die Legeröhre des Weibchens ist leicht gebogen und ca. 7,5 mm lang. Die Subgenitalplatte der Weibchen ist abgerundet oder leicht eingebuchtet.

Ähnliche Arten: Meconema meridionale sehr ähnlich ist die Schwesterart Meconema thalassinum. Von letzterer unterscheidet sie sich durch ihre stummelförmigen Flügel, die bei der Schwesterart voll ausgebildet sind. Des Weiteren sind bei M. meridionale die Cerci des Männchens länger (4 mm im Gegensatz zu 3 mm bei M. thalassinum). Bei M. meridionale sind die Cerci des Männchens leicht S-förmig geschwungen, während sie bei M. thalassinum nur nach innen gebogen sind.



Cerci des Männchens - links: M. meridionale (Foto: N. Klapkarek), rechts: M. thalassinum (Foto: A. Steiner)


Beim Weibchen von M. meridionale ist die Legeröhre etwas kürzer als bei der Schwesterart (7,5 mm im Gegensatz zu 9 mm bei M. thalassinum) und stärker gebogen als bei M. thalassinum.



Legeröhre des Weibchens - oben: M. thalassinum (Foto: A. Steiner), unten: M. meridionale (Foto: N. Klapkarek)


Bei M. meridionale ist die Subgenitalplatte der Weibchen abgerundet oder leicht eingebuchtet, während sie bei M. thalassinum eine ausgezogene Spitze aufweist. Allerdings kann M. meridionale leicht mit Larven von Meconema thalassinum verwechselt werden, die noch nicht voll ausgebildete Flügel haben.

Körpergröße: Männchen: 11-13 mm; Weibchen: 11,5-17 mm

Lebensraum
Die Südliche Eichenschrecke lebt in Mitteleuropa auf verschiedenen Bäumen und Sträuchern vor allem in Parkanlagen, Gärten und Gehölzen größerer Städte und in Feldgehölzen, Hecken und Wäldern in warmen Flusstallagen bzw. klimatisch günstigen Regionen.

Biologie und Lebensweise
Die Männchen trommeln wie bei der Schwesterart mit einem Hinterbein auf einer Unterlage wie beispielsweise einem Blatt. Es erzeugt dabei aber nicht wie die Schwesterart Trommelserien sondern kurze Reihen von Einzel- oder Doppelschlägen, die von unterschiedlich langen Pause unterbrochen sind. Der Trommelton ist ungefähr 1 m weit hörbar. Die Eiablage erfolgt in Spalten der rissigen Rinde von Bäumen.
Dämmerungs- und nachtaktiv.



Weibchen von Meconema meridionale (07.09.2016, Wesseling - Foto: Beate Bunke, xxl-Foto bei Bildklick)

Adulte Tiere sind in NRW zwischen August und Oktober anzutreffen.

Nahrung
Blattläuse und andere kleine Insekten

Verbreitung in D/Welt
Die Südliche Eichenschrecke ist im Mittelmeergebiet von Süd-Frankreich über den Südrand der Alpen bis nach Kroatien im Osten und bis nach Sizilien im Süden verbreitet. Nördlich der Alpen wurde die Art erst ab der 2. Hälfte des letzten Jahrhunderts nachgewiesen. Es wird vermutet, dass diese Vorkommen (zumindest zum größten Teil) auf Verschleppung durch den Menschen zurückzuführen sind (mediterrane Gartenpflanzen, Windschutzscheibe von Autos). In Deutschland wurde die Südliche Eichenschrecke bislang in Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz und NRW nachgewiesen, wobei die Vorkommen auf warme Flusstallagen und Städte beschränkt sind. In Deutschland zeigt sie eine deutliche Ausbreitungstendenz.

Verbreitung in NRW
In NRW konnte die Südliche Eichenschrecke nur entlang des Rheins von Bonn bis Oberhausen nachgewiesen werden. Eine Ausbreitungstendenz dieser Art konnte in den letzten Jahren festgestellt werden. Auch im Sauerland (Arnsberg: E-Mail-Nachricht von Frau Anke Burger) ist diese Art inzwischen nachgewiesen.
Verbreitungskarte der "Südlichen Eichenschrecke" der AK Heuschrecken NRW

Benutzte Literatur
BELLMANN, Heiko (1993): Heuschrecken: beobachten, bestimmen - Naturbuch Verlag, Augsburg. 349 S.

DETZEL, Peter (1998): Die Heuschrecken Baden-Württembergs - Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart. 580 S.

WENDLER, A. , LORENZ, C. & J. HORSTKOTTE (1999): Heuschrecken. 13. unveränderte Auflage; Hamburg. HRSG.: Deutscher Jugendbund für Naturbeobachtung. 97 S.


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Weitere Informationen zu Heuschrecken (Saltatoria) im Internet

Arbeitskreis Heuschrecken NRW: Infos, Kontakte, Links, Artenlisten

Tier und Natur (Hans-Jürgen Martin): Informationen, Körperbau, Artenlisten...

Mark van Veen: Niederländische Seite mit Artenprofilen und Gesängen der Heuschrecken.


Zur Linkliste weiterer interessanter Heuschrecken-Internetseiten auf www.natur-in-nrw.de