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Koppe, Groppe - Cottus gobio LINNAEUS, 1758
Artenprofil von Axel Steiner - letzte Änderung: 06.01.2012


Systematische Einordnung

Stamm: Wirbeltiere (Vertebrata)
Klasse: Fische (Pisces)
Teilklasse: Echte Knochenfische (Teleostei)
Unterordnung: Stachelflosser (Acanthopterygii)
Ordnung: Panzerwangen (Scorpaeniformes)
Familie: Groppen (Cottidae)

Fotos (© Axel Steiner)
Breckerfeld/Saure Epscheid


(xxl-Foto)
05.04.2010

(xxl-Foto)
05.04.2010
 
Klick auf die kleinen Bilder oder xxl-Ansicht möglich

(xxl-Foto)
05.04.2010

(xxl-Foto)
05.04.2010
 
Besondere Merkmale
Schuppenloser Körper mit Ausnahme einiger Schuppen entlang der Seitenlinie; Seitenlinie mit 30-35 Poren, die bis zur Schwanzflosse reicht; großer breiter und von oben abgeflachter Kopf; großer Mund mit wulstigen Lippen; 2 Rückenflossen; sehr variable Färbung, die vom jeweiligen Gewässeruntergrund abhängt (bei hellem Untergrund bräunlich, bei dunklem Untergrund fast schwarz, manchmal gestreift, marmoriert oder hellgrau); mit Ausnahme der Bauchflossen sind alle Flossen dunkel gestreift; weißliche Bauchflossen ohne jede Zeichnung (die Bauchflossen der Sibirischen Groppe sind dunkel gestreift!); die beiden Bauchflossen sind deutlich voneinander getrennt (im Unterschied zu Grundeln!); Grundfarbe von Rücken und Seiten braun bis grau und oft auch mit gelblichen Tönen; dunkle Flecken oder Bänder kontrastieren zur Grundfarbe; Unterseite schmutzig weiß; am Ende beider Kiemendeckel mit spitzem Knochendorn; Kieferknochen mit feinen Hechelzähnen bezahnt

Männchen = Milchner: wuchtigerer Kopf als die Weibchen
Weibchen = Rogner: im Frühling vor dem Laichen mit prallen Bäuchen

Körperlänge: 10-15 (-18) cm

Flossenformel: Rückenflosse (RF) 1 = 5-9 Hartstrahlen; RF 2 = 13-19 gefiederte Weichstrahlen; Afterflosse = 10-17 gefiederte Weichstrahlen


Brustflosse der Groppe (Foto: Axel Steiner)

Lebensraum



Hier können Sie sich eine kurze Filmsequenz einer juvenilen Groppe anschauen (Film © Reinhard Weidlich)

In steinig-kiesigen Fließgewässern und einigen oligotrophen Seen zu finden. Insbesondere kleinere, klare und rasch fließende Bäche der Forellen- und Äschenregion bis hinauf in 2000 m Höhe werden bevorzugt bewohnt. Aufgrund der Bindung dieser Fischart an saubere, kühle und sauerstoffreiche Gewässer dient die Groppe als Indikatororganismus für Gewässer der Gewässergüteklasse II oder besser. Meist handelt es sich dabei um strukturreiche (= versteckreiche) und naturnahe Fließgewässer.
Groppen kommen jedoch auch im Brackwasser und in der Ostsee vor.

Biologie und Lebensweise
Weitere volkstümliche Namen der Groppe sind Mühlkoppe, Breitschädel, Kaulkopf, Kopp, Küling, Dolm, Papst und Tulzbull. Groppen pflanzen sich im Frühjahr (März-Mai) fort. Die Männchen verfärben sich in dieser Zeit dunkel und vollführen ein Balzritual indem sie heftig mit dem Kopf nicken. Anschließend bewachen sie die ca. 100-200 vom Weibchen in einer Laichgrube abgelegten oder an die Unterseite von Steinen gehefteten Eier (Durchmesser der Eier: 2 mm) bis zum Schlupf. Die Jungfische schlüpfen nach 20-25 Tagen. Mit 2 Jahren erreichen die Tiere ihre Geschlechtsreife. Eine Groppe kann etwa 6 Jahre alt werden.
Zu den natürlichen Feinden der Groppe gehören größere Forellen.
Als typischer Bodenfisch besitzt die Groppe keine Schwimmblase. Sie ist nachtaktiv und hält sich tagsüber meist unter Steinen und Wurzeln versteckt.

Nahrung
Wirbellose (Insektenlarven, Bachflohkrebse, Würmer), Fischeier und Jungfische

Verbreitung in D/Welt
Mit Ausnahme des äußersten Nordens und Südens in Europa verbreitet. Groppen fehlen in Irland, Schottland, Norwegen, Süditalien und Süddalmatien. Östlich der Elbe wird die ökologische Nische der heimischen Groppe durch die sehr ähnliche Sibirische Groppe (Cottus poecilopus) besetzt.
Die Groppe ist nach der "Roten Liste der im Süßwasser reproduzierenden Neunaugen und Fische (Cyclostomata & Pisces) (2009)" deutschlandweit nicht in ihrem Bestand gefährdet.

Verbreitung in NRW
Die Groppe gehört nach der Roten Liste der bedrohten Fischarten (1999) in NRW nicht zu den gefährdeten Fischarten. Nur BEISENHERZ & SPÄH (1990) weisen der Groppe für die Region Ostwestfalen-Lippe den Status "gefährdet" zu.

Dennoch leiden Groppen insbesondere unter Gewässerverschmutzung und strukturarmen begradigten Bachverläufen ebenso wie unter starken Hochwasserschüben. Als relativ schlechter Schwimmer dauert es oft recht lang, einmal verlorengegangene Gewässer aus eigener Kraft wieder neu zu besiedeln.

Benutzte Literatur
BEISENHERZ, W. & H. SPÄH (1990): Die Fische Ostwestfalens. Reihe "ILEX-Bücher Natur" Band 1. Graphischer Betrieb Ernst Gieseking GmbH, Bielefeld. 135 S.

CIHAR, J. (1993): Europäische Süsswasserfische. Verlag Werner Dausien, Hanau/Main. 184 S.

HAUER, W. (2007): Fische - Krebse - Muscheln in heimischen Seen und Flüssen. Leopold Stocker Verlag, Graz. 231 S.

MAITLAND, P. & K. LINSELL (2007): Süßwasserfische - Alle Arten Europas gezeichnet. Kosmos Naturführer. Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, Stuttgart. 272 S.

MINISTERIUM FÜR UMWELT, RAUMORDNUNG UND LANDWIRTSCHAFT DES LANDES NORDRHEIN-WESTFALEN (HRSG.)(1992): Fische unserer Bäche und Flüsse. Verbreitung, Gefährdung und Schutz in Nordrhein-Westfalen. 121 S.

SCHINDLER, O. (1968): Unsere Süßwasserfische. Franckh'sche Verlagshandlung, W. Keller & Co., Stuttgart. 234 S.


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Weitere Informationen zu Fischen (Pisces) im Internet

ASV Dalbke e.V. - Fischarten in NRW Anglerverein in Bielefeld mit Anglertipps, Links, Arteninfos, Fotos...

Pisci Page (Siegfried Blank): Sehr gute Fischartenprofile, Literaturempfehlungen der verschiedenen Bundesländer, Rote Liste