Homepage

Konzeptidee

Artenlisten

Artenprofile

Naturschutz-Praxis

Chronologie

Links

Buchempfehlungen

Newsletter

Natur-Videos

Fotogalerie

Dank an...

Spiel

Suche

Kontakt & Spende

Hilfe

Impressum


 
 

Blaugrüner Reiftäubling, Graublauer Reiftäubling -
Russula parazurea J. SCHÄFFER 1931
Artenprofil von Fredi Kasparek


Systematische Einordnung

Reich: Pilze (Fungi)
Klasse: Ständerpilze (Basidiomycetes)
Ordnung: Täublingsartige, Sprödblättler (Russulales)
Familie: Milchlinge und Täublinge (Russulaceae)
Gattung: Täublinge (Russula)

Fotos (© Fredi Kasparek)
MTB 4408/2 Gelsenkirchen-Herten (Waldfriedhof und Schlosspark)


(xxl-Foto)

(xxl-Foto)

(xxl-Foto)
Klick auf die kleinen Bilder oder xl-Ansicht möglich

(xxl-Foto)

(xxl-Foto)
 
Besondere Merkmale, Beschreibung der Artmerkmale

Wissenschaftliche Fachbegriffe werden hier im Pilz-ABC erklärt!

Habitus: Mittelgroßer, blaugrüner Täubling der bei trockenem Wetter einen ± weiß bereiften Hut aufweist und hauptsächlich unter Laubbäumen (Birken, Buchen, Eichen) zu finden ist.

Hut: 2-6 cm breit; erst halbkugelig, dann konvex, später flach ausgebreitet, alt muldig-tellerförmig; Rand scharf, fein gerieft; Oberfläche glatt und matt, graublau bis blaugrün, Hutmitte meist olivgrünlich, nie violettstichig; Huthaut trocken, ± stark weiß bereift, jung teilweise abziehbar.

Lamellen: jung weiß, alt cremefarben; bei einer Fingerprobe spröde splitternd; Schneiden glatt.

Stiel: 2-5 x 1-1,5 cm; zylindrisch, weiß, glatt, erst voll später hohl werdend; glatt brechend.

Fleisch: weiß; Fruchtkörper lässt sich glatt brechen; ohne besonderen Geruch, Geschmack mild.

Sporenpulver: cremegelblich.

Ökologie, Substrat, Lebensweise
Der Blaugrüne Reiftäubling ist wie alle Täublinge und Milchlinge ein Mykorrhizabildner. Er geht mit den feinsten Saugwurzeln seiner Partnerbäume eine Verbindung (Wurzelsymbyose ein). Der Blaugrüne Reiftäubling kommt in Laubmischwäldern, Parkanlagen, gerne auf den Rasenflächen alter Friedhöfe oder an Wegrändern mit Baumbestand vor. Seltener entdeckt man ihn auch auf Nadelwaldlichtungen oder an Waldrändern unter Kiefern. Obwohl er bodensaure Standorte bevorzugt, sagen ihm auch neutrale oder sandig durchsetzte ärmere Böden zu. Kalkböden werden von ihm gemieden.

Verwechslungsarten oder nahe Verwandte
Farblich ähnliche Täublinge gibt es reichlich. Sie sind nicht immer leicht vom Blaugrünen Reiftäubling zu unterscheiden. Vor allem der Frauentäubling (Russula cyanoxantha) und der Papageientäubling (Russula ionochlora) werden öfter mit Russula parazurea verwechselt.

    

Frauentäubling (Russula cyanoxantha) und Papageientäubling (Russula ionochlora) (Fotos: F. Kasparek)


Ersterer zeichnet sich u. a. durch elastische, nicht splitternde Lamellen aus. Beide Täublinge besitzen immer Violettanteile in der ± blauen-blaugrünen Hutfarbe. Außerdem sind sie in ihrer Konsistenz fester und schwerer. Der Grasgrüne Birkentäubling (Russula aeruginea) zeigt keinerlei Blau-, Grau- oder Violettfärbung auf seinem Hut. Allen Dreien fehlt außerdem die weiße Hutbereifung des Blaugrünen Reiftäublings.



Grasgrüner Birkentäubling (Russula aeruginea, Foto: F. Kasparek)


Giftigkeit bzw. Speisewert
Der Blaugrüne Reiftäubling ist essbar. Eine Geschmacksprobe der rohen Lamellen hinterlässt eine leichte Schärfe auf der Zunge. Sie verliert sich bei der Zubereitung. Da das Fleisch der oben genannten Arten mild schmeckt, bliebe eine Verwechslung für Speisepilzsammler ohne Bedeutung. Von Täublingen und Milchlingen (Sprödblättlern) dürfen, sofern die Gattungen sicher erkannt wurden, kleine Geschmacksproben von den Lamellen oder der Milch genommen werden.

Die Regel bei Sprödblättlern lautet:

Mild schmeckende Täublinge und Milchlinge sind essbar, scharf oder bittere ungenießbar, bzw. giftig.

Erscheinungszeitraum
Sommer-Herbst

Verbreitung/Häufigkeit in Deutschland
In West-, Nord- und Ostdeutschland ist Russula parazurea oft flächendeckend verbreitet. In Süddeutschland nur noch selten, vielerorts fehlend.

Verbreitung in NRW
Der Blaugrüne Reiftäubling gehört zu den häufigsten Täublingen in NRW.

Benutzte Literatur
BOLLMANN, A., A. GMINDER. & P. REIL. (2002): Abbildungsverzeichnis europäischer Großpilze. Jahrbuch der Schwarzwälder Pilzlehrschau Vol. 2

BREITENBACH, J. & F. KRÄNZLIN. (2005): Pilze der Schweiz; Band 6 Russulaceae. Milchlinge, Täublinge. Verlag Mykologia Luzern

EINHELLINGER, A. (1987): BIBLIOTHECA MICOLOGICA. Die Gattung Russula in Bayern, Band 112. Verlag J. Cramer, Berlin-Stuttgart 1987

HORAK, E. (2005): Röhrlinge und Blätterpilze in Europa. Verlag Elsevier GmbH München

KRIEGLSTEINER, G. J. (1991): Verbreitungsatlas der Großpilze Deutschlands (West) Band 1: Ständerpilze, Teil A: Nichtblätterpilze. Verlag Eugen Ulmer GmbH & Co.

KRIEGLSTEINER, G. J. (2000): Die Großpilze Baden-Württembergs Band 2: Ständerpilze: Leisten-, Keulen-, Korallen- und Stoppelpilze, Bauchpilze, Röhrlings- und Täublingsartige. Verlag Eugen Ulmer Gmbh & Co. Stuttgart


Zur Buchliste weiterer interessanter Pilz-Bücher auf www.natur-in-nrw.de

Weitere Informationen zu Pilzen (Fungi) im Internet

www.tintling.de: Pilzzeitung (Der Tintling), Wochenkalender, Infos, Fachbeiträge, Fotos, Rezepte, Literatur...

www.pilzepilze.de: Forum, mehr als 500 Pilze in der Galerie, Interessantes über Pilze, Literaturempfehlungen...

www.pilzfinder.de: Sehr schöne Bildsuche, Kochrezepte, Pilze von A-Z, Tipps, Infos...


Zur Linkliste weiterer interessanter Pilz-Internetseiten auf www.natur-in-nrw.de