Homepage

Konzeptidee

Artenlisten

Artenprofile

Naturschutz-Praxis

Chronologie

Links

Buchempfehlungen

Newsletter

Natur-Videos

Fotogalerie

Dank an...

Spiel

Suche

Kontakt & Spende

Hilfe

Impressum


 
 

Würziger Tellerling -
Rhodocybe gemina (PAULET 1809 : FR. 1838) KUYPER et NOORDELOOS 1987
Artenprofil von Fredi Kasparek


Systematische Einordnung

Reich: Pilze (Fungi)
Klasse: Ständerpilze (Basidiomycetes)
Ordnung: Blätterpilze (Agaricales)
Familie: Rötlingsartige (Entolomataceae)
Gattung: Tellerling (Rhodocybe)
Synonym:
Rhodocybe truncata (SCHAEFF. : FR.)
SINGER ss. auct.

Fotos (© Fredi Kasparek)
MTB 4517, Alme


(xxl-Foto)

(xxl-Foto)
 
Klick auf die kleinen Bilder oder xxl-Ansicht möglich
     
Besondere Merkmale, Beschreibung der Artmerkmale

Wissenschaftliche Fachbegriffe werden hier im Pilz-ABC erklärt!

Habitus: Mittelgroßer, derbfleischiger Pilz mit blass orangefarbigem Hut, kurzem, unberingten Stiel und würzigem Geruch.

Hut: 3-9 cm Ø, jung stark gewölbt, später flach ausgebreitet, alt tellerförmig eingefallen, Hutmitte dann hin und wieder mit flachem Bückelchen. Oberfläche blass ocker- bis orangen- oder gelbrötlich, seltener rötlichbraun oder ziegelrot. Jung glatt und matt, später fein filzig oder weißlich kleinschuppig bereift, nicht hygrophan (keine Wasserzone bildend), Hutrand kurz und scharf eingerollt, alt unregelmäßig wellig verbogen.

Lamellen: eng und gekräuselt stehend, breit mit Zähnchen angewachsen oder kurz herablaufend, ab und zu gegabelt, vom Fleisch ablösbar, weißlich-cremeweiß, alt mit rosafarbenem Ton, Schneiden gleichfarbig, fein schartig, alt rostfleckig

Stiel: 2,5-7 x 1-2,5 cm, ± zylindrisch, weißlich, alt mit rötlichem Schimmer, zur Basis kurz ausspindelnd und mit weißen Myzelsträngen (wurzelartige Pilzfäden) wurzelnd, ganzer Stiel fein mehlig-flockig behangen.

Fleisch: jung fest, in der Hutmitte dick, spröde brechbar, alt schwammig, weißlich bis cremerötlich. Geruch würzig-süßlich oder mehlartig, Geschmack mild bis bitterlich.

Sporenpulver: fleischrötlich

Ökologie, Substrat, Lebensweise
In Laub- und Nadelwäldern, an Wegen, Waldrändern und in Gebüschen, in Parkanlagen, Gärten und Wiesen, auf neutralen oder leicht kalkhaltigen Böden, einzeln, gesellig oder in kleinen Büscheln wachsend, seltener auch Hexenringe bildend.

Verwechslungsarten oder nahe Verwandte
Innerhalb der eigenen Gattung (Rhodocybe) gibt es zu dieser stattlichen Art keine ähnlichen Arten. Dagegen in Fremdgattungen reichlich. Drei nicht leicht vom Würzigen Tellerling zu unterscheidende Arten sind der Veilchenwurz-Rötelritterling (Lepista irina), der Violette Rötelritterling (Lepista nuda) (in blassen Farben) und der Orangerote Ritterling (Tricholoma aurantium).
Der Veilchenwurz-Rötelritterling zeigt weder rötliche-, noch orangene- oder rosafarbene Hüte. Dazu riecht er intensiv nach Veilchenwurzeln.



Veilchenwurz-Rötelritterling (Lepista irina, Foto: F. Kasparek) xxl-Ansicht!


Der häufigste Rötelritterling, der Violette Rötelritterling, kann in mehreren Farbnuancen erscheinen. Sein Hut, Stiel und vor allem die Lamellen und sein Fleisch sind irgendwo immer blass bis tief violett gefärbt. Sein Geruch ist aufdringlich süßlich, nach Blumen duftend, aber nicht würzig. Die Farbe Violett kommt dagegen beim Würzigen Tellerling nicht vor.



Violetter Rötelritterling (Lepista nuda, Foto: F. Kasparek) xxl-Ansicht!


Von den Ritterlingen (Tricholoma) bieten sich mehrere ähnliche Arten an. Einer davon, der Orangerote Ritterling erscheint meist in freudig orangeroten Farben. Seine Lamellen sind weiß, und sein Stiel ist bis zur Ringzone fein orangebraun genattert, darüber weiß. Ein deutlicher Mehlgeruch unterscheidet ihn zusätzlich vom Würzigen Tellerling.



Orangeroter Ritterling (Tricholoma aurantium, Foto: F. Kasparek) xxl-Ansicht!


Diese und weitere Verwechslungsarten aus Fremdgattungen zeichnen sich alle durch einen unterschiedlichen Sporentyp und andere prägnante Mikromerkmale aus. Sie sind mit dem Mikroskop leicht ihrer Gattung zuzuordnen.

Giftigkeit bzw. Speisewert
Der Würzige Tellerling ist essbar. Über seinen Speisewert ist dem Verfasser aber nichts bekannt.

Erscheinungszeitraum
... ist der Frühsommer bis zum Spätherbst.

Verbreitung/Häufigkeit in Deutschland
Die Art ist in Süddeutschland vor allem in Nadelwäldern gut verbreitet, jedoch nirgendwo häufig vorkommend. In Norddeutschland wird sie wesentlich seltener. In manchen nord- und ostdeutschen Bundesländern gilt sie als Rarität.

Verbreitung in NRW
In NRW sieht es mit der Verbreitung des Würzigen Tellerlings ähnlich trostlos aus wie in den nord- und ostdeutschen Bundesländern. In meinen Begehungsflächen in Westfalen, speziell im Ruhrgebiet konnte der Verfasser bisher noch keinen Fund nachweisen.

Benutzte Literatur
BOLLMANN, A.; A. GMINDER, & P. REIL (2007): Abbildungsverzeichnis europäischer Großpilze, 4. überarbeitete und erweiterte Auflage. Jahrbuch der Schwarzwälder Pilzlehrschau. Vol. 2

BREITENBACH, J., & F. KRÄNZLIN (1995): Pilze der Schweiz, Band 4. Blätterpilze 2. Teil. Verlag Mycologia Luzern

HORAK, E. (2005): Röhrlinge und Blätterpilze in Europa. Verlag Elsevier GmbH, München

KAJAN, E. (1988): Pilzkundliches Lexikon

KASPAREK, F. (1999): Pilzzeitschrift "Der Tintling", Heft 1. Pilzporträt: Würziger Tellerling

KRIEGLSTEINER, G. J. (1991): Verbreitungsatlas der Großpilze Deutschlands (West) Band 1: Ständerpilze, Teil B: Blätterpilze. Verlag Eugen Ulmer GmbH & Co.

KRIEGLSTEINER, G. J. (2003): Die Großpilze Baden-Württembergs, Band 4 Ständerpilze: Blätterpilze II. Verlag Eugen Ulmer Gmbh & Co. Stuttgart

LUDWIG, E. (2001): Pilzkompendium Band 1, Beschreibungen; -Band 1, Abbildungen. IHW-Verlag Eching

RYMAN, S. & I. HOLMASEN (1992): Pilze. Bernhard Thalacker Verlag Braunschweig


Zur Buchliste weiterer interessanter Pilz-Bücher auf www.natur-in-nrw.de

Weitere Informationen zu Pilzen (Fungi) im Internet

www.tintling.de: Pilzzeitung (Der Tintling), Wochenkalender, Infos, Fachbeiträge, Fotos, Rezepte, Literatur...

www.pilzepilze.de: Forum, mehr als 500 Pilze in der Galerie, Interessantes über Pilze, Literaturempfehlungen...

www.pilzfinder.de: Sehr schöne Bildsuche, Kochrezepte, Pilze von A-Z, Tipps, Infos...


Zur Linkliste weiterer interessanter Pilz-Internetseiten auf www.natur-in-nrw.de