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Safran-Riesenschirmpilz - Macrolepiota rachodes (VITTADINI 1835) SINGER 1948
Artenprofil von Fredi Kasparek


Systematische Einordnung

Reich: Pilze (Fungi)
Klasse: Ständerpilze (Basidiomycetes)
Ordnung: Blätterpilze (Agaricales)
Familie: Egerlingsartige (Agaricaceae)
Gattung: Riesenschirmpilze (Macrolepiota)

Fotos (© Fredi Kasparek)
MTB 4208/2 Wulfen (An den Höfen)


(xxl-Foto)

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Klick auf die kleinen Bilder oder xxl-Ansicht möglich

(xxl-Foto)

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Besondere Merkmale, Beschreibung der Artmerkmale

Wissenschaftliche Fachbegriffe werden hier im Pilz-ABC erklärt!

Habitus: Bis 20 cm Ø groß werdender weißbrauner Schirmpilz dessen Huthaut grob braunschollig aufreißt, einen wattig beringten Stiel nachweist, und meistens gesellig inner- und außerhalb von Laub- wie Nadelwäldern auftreten kann.

Hut: 5-20 cm Ø, erst halbkugelig, dann glockig aufschirmend, mit stumpfem glatten haselnussbraunen Buckel, Hutbeschuppung schon früh in konzentrische, ± grobschollig abstehende bräunliche Schuppen aufbrechend. Hutdeckschicht weiß, Hutrand gerade, ungerieft.

Lamellen: Dünn und gedrängt stehend, frei, (den Stiel nicht erreichend), weißlich bis cremefarben, auf Druck rötend oder bräunend.

Stiel: Bis 15 x 2 cm, zylindrisch, zur Basis bis 3,5 cm keulig anschwellend, im Substrat knollig oder zwiebelförmig verdickt, weißlich bis bräunend, fein längs gefasert, Ring dauerhaft, häutig, wattig, frei hängend, von Anfang an verschiebbar, oberseits weiß, unterseits sternförmig gezackt, Rand mit einer braunen Wulst abgesetzt.

Fleisch: weiß, verfärbt auf Druck oder bei Verletzung augenblicklich orange-, safran-, bis weinrötlich. Geruch angenehm nussartig, Geschmack mild.

Sporenpulverfarbe: blassgelb

Ökologie, Substrat, Lebensweise
Standorte des Safran-Riesenschirmpilzes sind Nadel- und Laubwälder. Gern erscheint er an Waldrändern auf Ameisenburgen, in dicker Nadel- oder Laubhumusstreu, auch in Gärten, Parkanlagen oder auf Obstwiesen ist er häufig zu finden. Ein Saprobiont (Humus-Streuzersetzer) der einzeln, gesellig oder büschelig in Erscheinung tritt.

Verwechslungsarten oder nahe Verwandte
Es existieren mehrere orange-, orangegelbe, safran-, oder rötlichbraun verfärbende Riesenschirmpilze (Macrolepiota) und Egerlingsschirmpilze (Leucoagaricus). Sie sind allesamt äußerst schwierig voneinander abzugrenzen. Bei der geringsten Unsicherheit mit der Erkennung dieser im Fleisch verfärbenden Arten sollten Speisepilzsammler einen Pilzkenner (Pilzsachverständiger) zu Rate ziehen. Fatal könnte eine Verwechslung mit dem Gift-Riesenschirmpilz (Macrolepiota venenata) enden. Diese in Deutschland äußerst selten nachgewiesene Art unterscheidet sich vom Safran-Riesenschirmpilz hauptsächlich durch eine dunkelbraune grob schollig aufreißende Huthaut die zur weißen Grundfarbe auffällig kontrastiert. Die Stielbasis ist derb knollig, stark abgesetzt- gerandet und auffällig dicht mit Humusresten besetzt, wie paniert aussehend, sein Fleisch rötet, und kommt nach bisherigen Kenntnissen ausschließlich in Gärten, hier nur auf Kompostablagerungen büschelig wachsend vor. Eine gute Abb. dieser Art ist in der Pilzzeitschrift "Der Tintling" (1998) 3. Jahrg. Heft 2 zu finden.



Büscheliger Egerlingsschirmpilz (Leucoagaricus bresadolae, Foto: F. Kasparek) xxl-Ansicht!


Eine weitere kleinere, auch büschelig auf humusreichen Böden meist außerhalb von Wäldern vorkommende Art die zu Verwechslungen Anlass gibt, wäre der Büschelige Egerlingsschirmpilz (Leucoagaricus bresadolae). Er wird in der Regel nur 3-10 cm groß, besitzt zarte eng anliegende rötliche Schüppchen, die Stielbasis spindelt im Substrat aus, der Stielring ist dünn und unterseits braun punktiert, sein Fleisch verfärbt sich bei Verletzung gelborange bis rötlichbraun. Die Art wächst nach meinen Beobachtungen immer gedrängt büschelig. Ganz selten wurden auch Kollektionen von kräftigem Wuchs gefunden.



Parasolpilz (Macrolepiota procera, Foto: F. Kasparek) xxl-Ansicht!


Weitere ähnliche Arten sind u. a. der Parasolpilz (Macrolepiota procera) und der Jungfern-Riesenschirmpilz (Macrolepiota puellaris). Das auffälligste unterschiedliche Merkmal dieser zwei Gattungsverwandten ist ihr absolut nicht verfärbendes Fleisch und beim Parasolpilz zusätzlich der deutlich genatterte Stiel.



Jungfern-Riesenschirmpilz (Macrolepiota puellaris, Foto: F. Kasparek) xxl-Ansicht!


Giftigkeit bzw. Speisewert
Der Safran-Riesenschirmpilz ist essbar. Wegen der hier angesprochenen stark giftigen und nur schwer zu unterscheidenden Verwechslungsarten sollten unsichere Speisepilzsammler diese Art meiden.

Erscheinungszeitraum
Sommer-Herbst

Verbreitung/Häufigkeit in Deutschland
In ganz Deutschland gut verbreitet, kaum irgendwo fehlend.

Verbreitung in NRW
Auch in NRW einer der häufigsten Arten aus der Gattung der Riesenschirmpilze.

Benutzte Literatur
BOLLMANN, A., A. GMINDER, & P. REIL (2002): Abbildungsverzeichnis europäischer Großpilze, Jahrbuch der Schwarzwälder Pilzlehrschau. Vol. 2.

BON, M. (1988): Pareys Buch der Pilze.

BREITENBACH, J., & F. KRÄNZLIN (1995): Pilze der Schweiz, Band 4. Blätterpilze 2. Teil. Verlag Mycologia Luzern. BRESADOLA. J. (1927): ICONOGRAPHICA MYCOLOGICA Vol. 1.

CANDUSSO, M. & LANZONI, G. (1990): Lepiota S. L. Fungi Europaei 4. Libreria editrice Giovanna Biella, I-21047 Saronno.

DÄHNCKE, R. M. (2004): 1200 Pilze in Farbfotos.

HORAK, E. (2005): Röhrlinge und Blätterpilze in Europa. Verlag Elsevier GmbH, München.

KRIEGLSTEINER, G. J. (1991): Verbreitungsatlas der Großpilze Deutschlands (West) Band 1: Ständerpilze, Teil B: Blätterpilze. Verlag Eugen Ulmer GmbH & Co.

KRIEGLSTEINER, G. J. (2003): Die Großpilze Baden-Württembergs, Band 4. Ständerpilze: Blätterpilze II.

MONTAG, K. (1997): Der Tintling, Die Pilzzeitung. Heft 3, 2. Jahrg.

MONTAG, K. (1998): Der Tintling, Die Pilzzeitung. Heft 2, 3. Jahrg.

MONTAG, K. (2000): Pilze schneller und einfacher bestimmen. Franckh-Kosmos Verlags-Gmbh & Co., Stuttgart

RYMAN, S. / I. HOLMASEN (1992): Pilze. Über 1500 Pilzarten ausführlich beschrieben und in natürlicher Umgebung fotografiert. Bernhard Thalacker Verlag Braunschweig.


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Weitere Informationen zu Pilzen (Fungi) im Internet

www.tintling.de: Pilzzeitung (Der Tintling), Wochenkalender, Infos, Fachbeiträge, Fotos, Rezepte, Literatur...

www.pilzepilze.de: Forum, mehr als 500 Pilze in der Galerie, Interessantes über Pilze, Literaturempfehlungen...

www.pilzfinder.de: Sehr schöne Bildsuche, Kochrezepte, Pilze von A-Z, Tipps, Infos...


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