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Literaturempfehlungen zu Naturbüchern
(Wissenswertes, Ökologie, Natur-Aktionen...)

Ich bemühe mich darum, hier immer die neueste Literatur zu den verschieden Artengruppen aufzulisten.
Falls empfehlenswerte Literatur fehlt wäre ich für eine E-Mail sehr dankbar!

Bei den online lieferbaren Büchern ist oft zum Internetbuchhändler Amazon verlinkt. Das spart Ihnen die Sucherei und Sie können mich und meine Seite unterstützen, da geringfügige Anteile der Bestellung an mich überwiesen werden. Ihnen entstehen dadurch keine Zusatzkosten und in den meisten Fällen berechnet Amazon nicht einmal Versandkosten!


24,99 €

Titel: Die große Sauerei - Wie Agrarlobby und Lebensmittelindustrie uns belügen und betrügen - und was das für unsere Ernährung bedeutet
Autoren: Hannes Jaenicke & Fred Sellin
Erscheinungsjahr: 2022
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 271 S.
ISBN-NR.: 978-3-96905-202-0
Verlag: Yes Publishing

Kurzbeschreibung (Verlag)
Format (B x L): 14,5 x 21,5 cm; Gewicht: 434 g; Hardcover
In seinem „Ernährungsreport“ bejubelt das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft seine Errungenschaften sowie das Vertrauen der Bürger*innen in unsere Lebensmittel – doch die Wirklichkeit sieht anders aus. Wenn es um unser Essen geht, werden wir nach wie vor schamlos belogen und betrogen, eine hohe Qualität der Produkte wird vorgegaukelt – von der Agrarlobby und der Lebensmittelindustrie, aber auch die Politik spielt auf verantwortungslose Weise mit. Vermeintlich unabhängige Ernährungswissenschaftler lassen sich von Lobbyisten anheuern. Studien über Gesundheitsrisiken werden unterdrückt, ignoriert oder geschönt, andere von der Wirtschaft finanziert. Industrielobbys nehmen massiv Einfluss auf Gesetzgebung und Ernährungsempfehlungen, mit dem einzigen Ziel, die Profite zu maximieren. In der seit langem geführten Diskussion über das Tierwohl und entsprechende Zertifizierungen schiebt die Politik dem Verbraucher die Verantwortung zu, während die industrielle Massentierhaltung mit allen ihren skandalösen Auswüchsen weiter erlaubt bleibt und faktisch nicht kontrolliert wird.
In diesem investigativen Enthüllungsbuch deckt Hannes Jaenicke, Deutschlands bekanntester Umweltschützer und Autor des SPIEGEL-Bestsellers „Die große Volksverarsche“, die dreistesten Industrie- und Werbelügen auf und erklärt, was Verbraucher von tierischen Produkten wie Fleisch, Eiern und Milchprodukten unbedingt wissen sollten, um vor dem Kauf und Verzehr die richtige Wahl zu treffen.

Meine Meinung:
Hannes Jaenicke ist den meisten Fernsehzuschauern in seiner Rolle als Schauspieler aus zahlreichen Spiel- und Dokumentarfilmen, aber immer stärker auch durch sein bereits vielfach ausgezeichnetes Engagement für den Tier- und Umweltschutz, bekannt. Auch als Buchautor ist er bereits in Erscheinung getreten und legt nun gemeinsam mit dem erfolgreichen Buchautor Fred Sellin sein neuestes Werk "Die große Sauerei - Wie Agrarlobby und Lebensmittelindustrie uns belügen und betrügen - und was das für unsere Ernährung bedeutet", herausgegeben in dem noch relativ neuen Münchener Yes Publishing Verlag, vor.
Kapitelweise werden ausführlich u. a. die Themen Erzeugung von Milch und Fleisch, Prüfzeichen und Gen-Food bzw. Fleisch aus der Petrischale behandelt. In dem Buch wird komplett auf Abbildungen verzichtet, was insbesondere dem einen oder anderen sensiblen Leser zu Gute kommt, der keinen Wert auf Bilder von misshandelten Tieren legt. Jaenicke informiert über die zahlreichen grundsätzlichen Probleme die bei der Produktion von Milch und Fleisch in der Landwirtschaft entstehen. Dazu gehören u. a. überzüchtete Tierrassen, auf engstem Raum eingesperrte Tiere, Wegwerfkälber, betäubungslose Amputationen von Hörnern, Schnäbeln und Schwänzen, Masseneinsatz von Antibiotika und die damit einhergehenden Probleme, Krankheiten und Körperdeformationen aufgrund unzulänglicher Haltungsformen, Kastenstand, Werbelügen der Milch- und Fleischindustrie, Lobbyverflechtungen, Arbeitsbedingungen in Schlachthöfen, zweifelhafte Studien mit verdrehten Wahrheiten und verheimlichten Geldgebern, bedeutungslose und irreführende "Gütesiegel" und Prüfzeichen und Separatorenfleisch. Viele Dinge kennt man davon bereits, aber bestimmt sind für die meisten Leser auch neue Informationen dabei. So war mir z. B. bisher die unappetitliche Rolle von Stutenblut bei der Synchronisation der Brunstzyklen von Zuchtsauen noch nicht bewusst. Alles in allem bringen die Autoren den Leser, in den genannten Themen, auf einen umfassenden und aktuellen Wissensstand.
Die Autoren bleiben in meiner Wahrnehmung dabei sachlich und schildern auch die Probleme in der Bio-Branche, die nicht verklärt dargestellt wird. So wird klargestellt, dass Bioprodukte zwar gesünder und nutztierfreundlicher sind, aber den Tieren auch kein Leben im Schlaraffenland ermöglichen.
Ein interessantes Kapitel widmet sich zukünftigen Ernährungsmodellen (Stichworte: Laborfleisch, Insekten) und der Rolle der Gentechnik.
Ein abschließendes 18-seitiges kapitelbezogenes Quellenverzeichnis gibt dem interessierten Leser die Möglichkeit sich in den Originalquellen weiterführend zu informieren oder die geschilderten Dinge auf Richtigkeit zu überprüfen. Nebenbei sieht man auch, dass auf seriöse Quellen zurückgegriffen wurde.
Die Autoren empfehlen sich an den Ernährungsvorschlägen der "The EAT-Lancet Commission on Food, Planet, Health" zu orientieren. Diese Kommission, zusammengesetzt aus 37 Wissenschaftlern aus 16 Ländern, hat in langjähriger Arbeit einen Speiseplan erarbeitet, der als Ziel nicht weniger als die Weltrettung beinhaltet. Die in dem Speiseplan empfohlenen täglichen Mengen an Milch-, Fisch- und Fleischprodukten sind im Vergleich zu den befürworteten Anteilen von Vollkorngetreide, Gemüse, Obst, Hülsenfrüchten und Nüssen, verschwindend klein.

Fazit: Jaenicke & Sellin informieren über die Missstände bei der Milch- und Fleischerzeugung auf lesenswerte Weise und ohne aufdringlichen Missionswillen. Es gibt keine platten Anklagen, stattdessen werden die Sachverhalte klar und deutlich benannt. Die Texte sind gut lesbar, Fachbegriffe werden einfach erklärt und zahlreiche persönliche Anekdoten lockern das Leseerlebnis wohltuend auf. Nach der Lektüre des Buches weiß der Leser woran er ist und kann dann entscheiden ob es mit seinem Milch- und Fleischkonsum so weitergehen soll wie bisher oder ob man an dieses Thema vielleicht etwas kritischer herangehen sollte. Wem ein kompletter Verzicht zu weit geht kommt hoffentlich nach dem Lesen des Buches zu der Erkenntnis zukünftig weniger Milch und Fleisch zu konsumieren und stattdessen auf "naturnähere" Haltungsformen zu setzen.
Ich würde mich selber als Veganer/Vegetarierer bezeichnen, der komplett auf den Verzehr von Fisch & Fleisch verzichtet, aber in Ausnahmefällen auch einmal zu Milchprodukten greift. Deshalb ist mir das Buch "aus der Seele" geschrieben. Dass es keine naturnahe, tiergerechte Haltung von Nutztieren in der Massenproduktion geben kann, sollte dem Leser spätestens nach der Lektüre dieses sehr empfehlenswerten Buches klar sein. Oft höre ich im Bekanntenkreis den Satz "Och, so genau will ich das alles gar nicht wissen." Sollten Sie jedoch auf der Suche nach guten Argumenten sein um ihren eigenen Milch-/Fleischkonsum zu hinterfragen oder ihren Standpunkt in Diskussionen faktenbasiert vertreten zu können, wird Ihnen mit der Lektüre dieses Buches das richtige Werkzeug zur Verfügung gestellt.
Möchten Sie sich auf das Buch einstimmen? Dann lohnt es sich den Beitrag vom 25.11.2022 aus 3nach9 (Radio Bremen) "Schauspieler Hannes Jaenicke über Lebensmittel-Betrug" anzusehen.


Titel: Mein Naturkalender 2018: Naturillustrationen von Christopher Schmidt
Autor: Christopher Schmidt
Erscheinungsjahr: 2017
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 136 S.
ISBN-NR.: 978-3895663710
Verlag: pala Verlag

Kurzbeschreibung (Verlag)
Größe: 16,9 x 1,7 x 22,8 cm
Der schönste Planer fürs Jahr – der neue Wochenkalender 2018 von Naturmaler Christopher Schmidt: Ein Kalender, der mit persönlichen Naturimpressionen und Texten durch die Jahreszeiten begleitet und die ganze Palette der Schönheit in der Natur vor Augen führt.
Bekanntes und Unbekanntes, Auffälliges und Übersehenes, Ruhiges und Lebendiges laden zum Entdecken und Erleben ein. Der Kalender hat eine praktische Spiralbindung und bietet ausreichend Platz für Termine und Notizen. Eigene Naturbegegnungen im Garten, auf Spaziergängen und Reisen lassen sich hier ebenso festhalten wie wertvolle und einmalige Momente im Jahr: Mein Naturkalender wird so zum persönlichen Naturtagebuch.
· fester Einband
· robuste Spiralbindung
· FSC-Papier
· durchgängig farbig illustriert
· Doppelseite pro Kalenderwoche
· Wochenenden und Feiertage farblich hervorgehoben
· zur Jahreszeit passende Naturmotive für jede Kalenderwoche
· teilweise kurze erklärende Texte zu den Abbildungen
· Monatsübersichten mit Raum für Notizen
· Raum zum Notieren eigener Beobachtungen
· Raum für Dokumentation jahreszeitlicher Erstbeobachtung ausgewählter Tierarten und erster Blühtermine bestimmter Pflanzenarten
· leichte Dokumentation eigener Beobachtungen in tabellarischer Form

Meine Meinung:
Dieser hübsch gestaltete Naturkalender lädt dazu ein eigene Naturbeobachtungen zu notieren. Für jeden Tag gibt es auf den Wochenblättern genug Platz für Einträge und am Ende jedes Monats gibt es noch ein zusätliches "Meine-Beobachtungen"-Feld. Illustriert wird der Kalender mit zahlreichen farbigen Zeichnungen von Christopher Schmidt. Der mit zahlreichen Auszeichnungen dekorierte Vogel- und Naturmaler zeigt - passend zu der jeweiligen Jahreszeit - was es möglicherweise in der Natur zu entdecken gibt. Ich kenne bereits das schöne Buch "Strandläufer" von ihm und hatte mir schon bei meiner Rezension seinerzeit gewünscht einmal ein Originalbild von ihm bewundern zu können. Er beschreibt auf der ersten Seite dieses Kalenders worum es ihm geht "Das Ziel meiner Bilder ist es, den Vogel nicht nur so zu malen, wie ich ihn gesehen, sondern wie ich ihn erlebt habe." Das gelingt ihm hier nicht nur mit den zahlreichen Vogel- sondern auch mit Insekten- und Pflanzenbildern. Teilweise erlaubt er dabei auch Einblicke in Skizzenblätter mit mehreren Darstellungen des Motivs. Am Ende des Kalenders finden sich nützliche Tabellen, in denen man z. B. den ersten beobachteten Blühtermin von Pflanzenarten oder die ersten Beobachtungen von Insekten bzw. Vögeln notieren kann. Diese Tabellen kann man dann im nächsten Jahr weiterführen und Vergleiche vornehmen.

Fazit: Christopher Schmidt legt hier einen wunderbar illustrierten Kalender für Naturfreunde vor, die ihre Naturbeobachtungen oder auch andere Ereignisse nicht digital sondern "old-school-mäßig" schriftlich festhalten möchten.


Titel: Natur & Kinder: Die besten Ideen für kleine und große Naturentdecker
Autor: Katja Maren Thiel
Erscheinungsjahr: 2014
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 160 S.
ISBN-NR.: 978-3-440-13577-8
Verlag: Kosmos (Franckh-Kosmos)

Kurzbeschreibung (Verlag)
Größe: 26,7 x 23,5 cm; Integralband mit Weichdecke; 301 Farbfotos
Das Mitmach-Buch für Naturkinder.
Wie viel Spaß es macht, wenn Eltern und Kinder gemeinsam die Natur entdecken und erleben, zeigt dieses liebevoll-lebendige Buch.
Kreative Ideen und Experimente laden zum Mitmachen ein: von Wildblumen pressen, Strandspielen, Flöten schnitzen bis zur selbstgemachten Kräuterseife oder Hagebuttenmarmelade, vom Mississippi-Dampfer bis zur Unterwasserlupe, von Indianerpflaster zum winterlichen Iglu.
Reich bebilderte Anleitungen erleichtern das Nachmachen und bieten Eltern einen großen Fundus an Beschäftigungsideen, die allen gefallen und das gemeinsame Naturerlebnis fördern. Zusätzlich sind Infos über Tiere und Pflanzen für große und kleine Naturforscher enthalten.

Meine Meinung:
Dieses Buch dient als Ideengeber und Lieferant für wissenswerte Informationen rund um die Tier- und Pflanzenwelt. Die zahlreichen Ideen werden kurz vorgestellt, aber verstehen sich nicht als detaillierte Anleitung. So wird an die eigene Kreativität bei der Umsetzung apelliert. Einige der Ideen sind Essbare Blüten, Ringelblumensalbe, Blumenschmuck, Naturtagebuch, Naturbaustoff Lehm, Spiele (u. a. Pinguinlauf), selbstgemachte Pflanzenfarben aus dem Naturmalkasten, Insektenhotel, Seife aus Wildkräutern, Dosenlupe zum Bach-Erforschen, Gipsabdrücke von Tierspuren, Mississipidampfer mit Schaufelradantrieb.
Ein großes Lob geht an die Fotografin Annette Timmermann, die in zahlreichen Fotos die Kinder sehr schön in Szene setzt.

Fazit: Das Buch richtet sich an Erwachsene, die Anregungen für ein "Natur-Programm" für sich und Ihre Kinder suchen. Der Mix aus Naturinformationen und Aktions-Ideen wird schön präsentiert, die Ideen hätten allerdings für meinen Geschmack oft etwas genauer beschrieben sein können.
Dennoch lohnt sich der Erwerb dieser Ideenschmiede und die Umsetzung der Projekte verspricht viel Spaß. So kann man das Interesse von Kindern für die Natur wecken und fördern.


Titel: Wald und Wiese: Das Natur-Mitmachbuch für Kinder
Autorin: Bärbel Oftring
Erscheinungsjahr: 2014
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 128 S.
ISBN-NR.: 978-3258078410
Verlag: Haupt

Kurzbeschreibung (Verlag)
Größe: 25,8 x 23,4 x 1 cm; über 780 Fotos und Illustrationen; Klappenbroschur, Gewicht: 623 g
Spielerisch die Natur erkunden - für Kinder von 7 bis 12 Jahren.
Mit diesem 1. Band machen sich Kinder begeistert auf in Wald und Wiese und erforschen die Natur - denn zu jeder Jahreszeit gibt es viel zu erkunden!
Wie sieht das Geweih des Rehs im März aus, wie im September? Welche giftigen Insekten gibt es und welches sind die harmlosen Nachahmer? Warum singen die Vögel und worauf muss man achten, wenn man auf Vogeltour geht?
Solche und unzählige andere Fragen aus dem Reich der Natur beantworten die neuen Natur-Mitmachbücher aus dem Haupt Verlag auf spielerische Art. Jeder Band begleitet Kinder auf Erkundungstouren, bietet Platz für Skizzen, Notizen und Fotos und enthält praktische Tabellen fürs Ankreuzen und Ausfüllen, damit die kleinen Forscher ihre eigenen Naturbeobachtungen einfach festhalten können.

Bärbel Oftring ist Diplombiologin und erfolgreiche Autorin zahlreicher Naturführer, Sachbücher für große und kleine Naturfreunde. In ihrer Freizeit engagiert sie sich als Multiplikatorin in verschiedenen Umwelt- und Jugendprojekten.

Meine Meinung:
Ich muß zugeben, dass ich Probleme bei der Vorstellung habe, dass 7 bis 12-jährige Kinder dieses sehr großformatige Buch mit in den Wald oder auf die Wiese nehmen, um dort damit zu arbeiten. Die Kinder sollen aber vor Ort eine Menge Informationen in dem Buch eintragen oder Sachen abmalen.
Dabei werden eine Fülle an interessanten Themen angerissen und dazu passende Fragen gestellt. Im Klappentext steht allerdings, dass die Informationen aus dem Buch alleine oft nicht ausreichen um die Fragen beantworten zu können und in vielen Fällen weiterführende Literatur benötigt wird. Hinzukommt, dass die Bilder von Tier- bzw. Pflanzenarten, die gesucht werden sollen, teilweise so klein sind, dass man die Tiere meiner Meinung nach nicht eindeutig erkennen kann. Oder es werden z. B. Eichenarten anhand des Aussehens der Eicheln, die aber einen Großteil des Jahres nicht zu sehen sind, unterschieden. Es wird erwähnt, dass man die giftigen Grünen Knollenblätterpilze nicht anfassen soll, ohne jedoch zu erläutern woran man ihn genau erkennt und kurz darauf sollen die Kinder dann mit Pilzhüten Sporenbilder erstellen.
Oder man soll auf die Suche nach Erdkröten- und Grasfrosch-Kaulquappen gehen, leider aber ohne zu erklären, wie man diese voneinander unterscheiden kann. Einige fachliche Mängel sind auch enthalten, so besitzen z. B. Weberknechte keine Giftdrüsen und demnach auch keine Giftklauen.
Im Internet kann man erfreulicher Weise, passend zum Buch, über die Seite naturerleben.net weiteres Infomaterial, wie z. B. Videos oder z. B. Tonsequenzen von Vogelarten abrufen.
Die Autorin stellt in diesem Buch zu einer Fülle von Themen interessante Fragen, die von den Kindern auf unterschiedliche Weise bearbeitet werden sollen. In dem Mitmachbuch können Zeichnungen gemalt werden, Fotos eingeklebt werden, Beobachtungen notiert und gestellte Aufgaben gelöst werden. Aktivitäten, wie z. B. das Erstellen von Gips-Trittspuren richten sich zudem an die Praktiker unter den Kindern.

Fazit: Das hübsch designte Buch enthält eine Menge tolle Ideen, Fragen und Themen. Ich finde es jedoch im Format zu unpraktisch um vor Ort damit zu arbeiten. Dies ist aber konzeptionell so angedacht. Selbst wenn man das Buch mitnimmt und einem vor Ort eine interessante Naturbeobachtung gelungen ist, muss man blätternd auf die Suche gehen, wo diese Info im Buch einzutragen ist. Ein Buch, dass mich zwiespältig zurücklässt, aber ich habe allerdings auch kein Kind aus der Zielgruppe als Testkandidat zur Verfügung. Unter Anleitung eines Erwachsenen können Kinder jedoch mit Hilfe des Buches eine Menge über Wald und Wiese lernen.


Titel: An Tümpel, Fluss und Meer: Das Natur-Mitmachbuch für Kinder
Autorin: Bärbel Oftring
Erscheinungsjahr: 2014
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 128 S.
ISBN-NR.: 978-3258078427
Verlag: Haupt

Kurzbeschreibung (Verlag)
Größe: 25,8 x 23,4 x 1 cm; rund 600 Fotos und Illustrationen; Klappenbroschur, Gewicht: 623 g
Spielerisch die Natur erkunden - für Kinder von 7 bis 12 Jahren.
Mit diesem 2. Band machen sich Kinder begeistert auf zu Tümpel, Fluss und Meer und erforschen die Natur - denn zu jeder Jahreszeit gibt es viel zu erkunden!
Wer frisst im Teich wen? Welchen Bäumen macht es nichts aus, wenn sie bei Hochwasser nasse Füße kriegen? Was macht die Blätter der Seerose so besonders?
Solche und unzählige andere Fragen aus dem Reich der Natur beantworten die neuen Natur-Mitmachbücher aus dem Haupt Verlag auf spielerische Art. Jeder Band begleitet Kinder auf Erkundungstouren, bietet Platz für Skizzen, Notizen und Fotos und enthält praktische Tabellen fürs Ankreuzen und Ausfüllen, damit die kleinen Forscher ihre eigenen Naturbeobachtungen einfach festhalten können.

Meine Meinung:
Auch dieses Buch würde ich ähnlich bewerten, wie das 1. Buch dieser Mitmach-Buchreihe "Wald und Wiese" (s. o.) von Bärbel Oftring. Schöne Mitmach-Ideen, nette und interessante Aufmachung, reich bebildert und ansprechend illustriert - aber ich kann mir die praktische Arbeit mit diesem Buch nicht so recht vorstellen. Ein solch großformatiges Buch hätte ich im Alter von 7 bis 12 Jahren nur ungern mit in die Natur genommen.
Die Bestimmungsbilder sind teilweise zu klein und die Arten zu ungenau beschrieben um ohne Zusatzliteratur eine echte Artbestimmung vornehmen zu können.
Meiner Meinung nach kann das enorme Potential, das dieses Buch ohne Zweifel beinhaltet, in erster Linie dann ausgeschöpft werden, wenn sich Eltern die Zeit nehmen und das Buch mit ihren Kindern gemeinsam "in Angriff" nehmen.


Titel: Mit dem kleinen Salamander durchs Jahr. Das Buch für von Natur aus neugierige Kinder
Autor: Monika Niehaus (Übersetzerin aus dem Französischen)
Erscheinungsjahr: 2013
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 132 S.
ISBN-NR.: 978-3-258-07827-4
Verlag: Haupt

Kurzbeschreibung (Verlag)
Größe: 23,6 x 21,6 cm, durchgehend farbige Abbildungen, kartoniert
Ein Eierschmaus, ein brandneues Kostüm - wer feiert den Frühling mit Tanz und Farben? - die Molche im Teich!
Parfümfans und Essenbetaster - wer findet seine Liebste aus großer Entfernung mit Riechantennen und testet das Essen mit den Füßen? - der Nachtfalter!
Geduldig, ohne kalte Füße und absolut zielsicher - wer harpuniert Fische mit großem Geschick? - der Reiher!
Zu jeder Jahreszeit gibt’s mit dem «kleinen Salamander» etwas zu entdecken. Neugierige Kinder erfahren viel Wissenswertes aus dem Tierreich, lernen unterschiedliche Arten durchs genaue Hingucken kennen und machen sich so vertraut mit der Natur.

Meine Meinung:
Dieses kind- und jugendlichengerecht gestaltete Buch besticht durch seine hübschen Zeichnungen in denen es viel zu entdecken gibt, lustigen Salamander-Illustrationen, schönen Fotos und gut lesbaren und stets interessanten Texte. In zahlreichen Geschichten wird Wissenswertes rund um Tier- und Pflanzenarten erzählt. Dabei werden oft ähnliche Arten (z. B. Haus-/Waldmaus, Hermelin/Mauswiesel, Kleiner Fuchs/Distelfalter, Mauer-/Zauneidechse) gegenübergestellt und genau erklärt worin die Unterschiede liegen. Faszinierende Makroaufnahmen zeigen die Besonderheiten von u. a. Mücken, Ameisen, Molchen und Bärtierchen. Aber auch größere Tiere, wie Braunbär, Biber, Luchs, Graureiher und Igel werden in eigenen Kapiteln vorgestellt.

Fazit: Ich mag an "kindgerechten" Büchern oft nicht, dass sie viel zu stark vereinfachen und sehr oberflächlich bleiben. Mit diesem Buch können Kinder und Jugendliche jedoch durchaus auch an sehr interessantes Detailwissen gelangen mit dem sie dann Erwachsenen oft noch etwas voraus haben. Dieses Kunststück Wissen auf spannende Weise zu vermitteln gelingt in diesem liebevoll mit unzähligen Abbildungen illustrierten Buch. Aus meiner Sicht ein sehr empfehlenswertes Buch für naturinteressierte Kinder und Jugendliche - und ich muss gestehen - ich hatte auch meinen Spaß daran und habe noch etwas lernen können :-)


Titel: Natur entdecken mit der Lupe: 99 spannende SehErlebnisse für Kinder, Jugendliche und Junggebliebene
Autor: Bruno P. Kremer
Erscheinungsjahr: 2013
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 221 S.
ISBN-NR.: 978-3494015279
Verlag: Quelle & Meyer Verlag GmbH & Co.

Kurzbeschreibung (Verlag)
Größe: 21 x 15 x 1,2 cm; 273 farb. Abb.; 12 s/w-Abb.; 3 Tab.; kart.
Unsere Natur ist einzigartig und schön! Sie zu entdecken und zu erleben ist spannend und erlaubt ungeahnte Einblicke – vor allem, wenn man genau hinschaut. Hierzu muß man kein teueres und unhandliches Mikroskop bemühen. Nein, einfache und preiswerte Lupen tun es auch! Wer zudem dieses Buch besitzt, kann mit dem Verfasser zusammen auf eine faszinierende Entdeckungstour durch die grandiose Welt zwischen realer Wahrnehmung und mikroskopischer Verfremdung gehen - in einen Bereich, der besonders für Kinder und Jugendliche noch erfassbar ist.

Meine Meinung:
Dieses Buch ist in Kombination mit einer Lupe ein echter Ideengeber und gerade Kinder und Jugendliche sind auf diese Weise für die Natur zu begeistern. Insekten, Spinnen oder Asseln werden durch die Lupe betrachtet zum Kunstwerk und wer je - ausgestattet mit Makrotechnik - staunend in die Frontpartie einer Springspinne geschaut hat, wird sich dieser Faszination nicht entziehen können. Aber auch der gezielte Blick auf Pflanzendetails, Vogelfedern oder einen Schmetterlingsflügel sind lohnenswerte Ideen. Das reich bebilderte Buch macht Lust auf die nächste Entdeckungsreise und berät bei der Anschaffung des richtigen Equipements.

Fazit: In Kombination mit einer Lupe, einem Binokular oder einem Fotoapparat mit Nahlinse oder Makroobjektiv ist das Buch ein schönes Geschenk für naturinteressierte Kinder und Jugendliche oder Naturfreunde, die einen Sinn für die "im Kleinen" verborgene Schönheit, besitzen. Das Buch begleitet und animiert den Einstieg in die Makrowelt auf lobenswerte Weise!


Titel: Naturkinder: Ideen, Rezepte und Aktionen für drinnen und draußen
Autor: Caroline Hosmann
Erscheinungsjahr: 2012
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 160 S.
ISBN-NR.: 978-3258600291
Verlag: Haupt Verlag

Kurzbeschreibung (Verlag)
Größe: 26 x 23,6 x 1,4 cm; durchgehend Farbfotos und Illustrationen; Klappenbroschur;
«Naturkinder» präsentiert eine Fülle von Projekten zum Selbermachen, vom Blumentattoo zum Lippenbalsam, vom Vanillebad für Piraten zur Fingerfarbe, vom Insektenhotel zum Eisbild und von der Herbstmarmelade zum Kräutermemory. Außerdem finden sich Ideen für Landart zu allen Jahreszeiten, Aktionen im Schnee, Spiele zur Verkürzung von Wartezeiten und Wissenswertes zu den Tieren, die bei uns leben.
Die Natur inspiriert zu unzähligen Projekten und Vorhaben. Manche Ideen kann man sofort umsetzen, andere nimmt man mit nach Hause, vielleicht sogar mit dem benötigten Material. Steine und Holz, Beeren und Kräuter, Blumen und Nussschalen sind nicht nur wunderschön, sondern auch günstiger als gekaufte Werkstoffe. Je ursprünglicher und naturbelassener die Materialien sind, desto mehr Freiraum wird der Kinderfantasie gelassen. Und je einfacher und übersichtlicher die Projekte, desto intensiver werden die Kinder daran beteiligt sein und ihre Freude daran haben.
Die Anleitungen können dem Alter der Kinder und mit Rücksicht auf die Gruppenkonstellation oder die Stimmung angepasst werden.

Meine Meinung:
Carolin Hosmann ist hier ein künstlerisch äußerst ansprechendes und inspirierendes "Natur-Aktionsbuch" gelungen. Das großformatige Werk wird durch die schönen oft sehr großen Fotos, die knapp gehaltenen aber interessant geschriebenen Texte und die netten Design-Elemente (Schriftarten, Stempel...) bestimmt. Ungewöhnliche Ideen, wie z. B. Blumentattoos, Blumenbuttons, Eiswürfel mit Blüten, Blumenbrote, Kräutermemory, Lippenbalsam herstellen, Naturtagebuch, Eisbilder, der Bau eines Tipis, Land-Art in den 4 Jahreszeiten, ein kleines Insektenhotel oder eine Schneelaterne bauen wechseln ab mit altbekannten aber nach wie vor bewährten Elementen, wie Brot backen, Seifen oder Marmeladen herstellen oder Blütenkränze basteln. Viele tolle Ideen sind in diesem Buch versammelt. Echte übersichtliche Schritt-für-Schritt-Anleitungen sind allerdings nicht unbedingt das Ding der Autorin. Es geht darum die Aktionen selber auszuprobieren und nicht im Einzelnen vorzudiktieren. Das Buch ist eine echte Augenweide und macht Lust darauf die einzelnen Ideen umzusetzen. Wie das am besten klappen wird, kann dann am sinnvollsten jeder selber für sich herausfinden.

Fazit: Ein richtig schönes Buch, dass allen Eltern mit einem "Raus-in-die-Natur-Drang" empfohlen werden kann. So kann man sich für die Kinder ein spannendes Repertoire an "Natur-Events" zulegen und sie bereits von klein auf für die Natur begeistern. Es handelt sich im übrigen auch um ein richtig schönes Familiengeschenk. Eltern und Kinder werden daran gleichermaßen ihre Freude haben.


Titel: Naturlust: Draußen mehr erleben! Das Jahreszeitenbuch für die ganze Familie
Autorin: Bärbel Oftring
Erscheinungsjahr: 2012
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 144 S.
ISBN-NR.: 978-3440131480
Verlag: Kosmos (Franckh-Kosmos)

Kurzbeschreibung (Verlag)
Größe: 22 x 19,2 x 1,4 cm; 241 Abbildungen; Integralband
„Zurück zur Natur!“ wollen immer mehr – von der jungen Familie bis zum gestressten Grosstädter. Mit diesem Buch wird die Lust auf Natur ganz neu entfacht. Emotional und abwechslungsreich, mit stimmungsvollen Tier- und Pflanzenfotografien, bietet es einen lebendigen und lehrreichen Jahresstreifzug von Frühlingserwachen bis Winterstille. Dazu gibt es spannende Beobachtungstipps, Wissenswertes zur heimischen Flora und Fauna und kreative Bastel-, Spiele und Rezeptideen. Nie war es unterhaltsamer, die Sehnsucht nach authentischem Naturerleben zu stillen.

Bärbel Oftring ist Diplombiologin und erfolgreiche Autorin zahlreicher Naturführer, Sachbücher für große und kleine Naturfreunde. In ihrer Freizeit engagiert sie sich als Multiplikatorin in verschiedenen Umwelt- und Jugendprojekten.

Meine Meinung:
Frühling, Sommer, Herbst und Winter - für alle Jahreszeiten hat die Buchautorin Aktionstipps bzw. Wissenswertes parat. So geht es z. B. um Naturkunst/Schmuck mit Blüten/Blättern oder Kunst in Schnee und Eis, Tipps für das nächste Picknick im Grünen, Ostereier färben mit natürlichen Farben, den Bau von einem Insektenhotel, urbanes Gärtnern, eine Übernachtung draußen in der Natur - evtl. mit Lagerfeuer, Wolkenbilder, Fossiliensuche, Vogelfutterherstellung, Kränze binden oder Räuchern. Die einzelnen Kapitel sind allesamt liebevoll mit schönen Fotos illustriert. Zwischen den Kapiteln, in denen Aktionen vorgestellt werden, werden passend zur Jahreszeit naturkundliche Informationen eingestreut.

Fazit: Die vorgestellten Aktionen werden meist nur skizziert und sind somit eher als Ideengeber und nicht so sehr als Schritt-für-Schritt-Anleitung zu verstehen. Auch wenn aus meiner Sicht die ganz großen Überraschungen ausbleiben handelt es sich doch um ein Buch, das sein Geld wert ist und wie der Titel schon sagt Lust auf Natur macht! Das Buch richtet sich meiner Meinung nach an Erwachsene, die Anregungen für Unternehmungen mit Kindern in der Natur suchen.


Titel: Das Rucksackbuch für den Wald
Autoren: Alice Thinschmidt & Daniel Böswirth
Erscheinungsjahr: 2014
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 128 S.
ISBN-NR.: 978-3-99006-034-6
Verlag: Verlag Perlen-Reihe

Kurzbeschreibung (Verlag)
Ab in den Wald! Wenn die Eltern zum Spaziergang im Grünen rufen, hält sich die Begeisterung beim Nachwuchs oftmals in Grenzen. Dabei ist im Wald das ganze Jahr hindurch was los – man muss nur wissen, was, wie und wo!
Alice Thinschmidt und Daniel Böswirth sind seit vielen Jahren begeisterte Bastler und Tüftler mit Naturmaterialien. Sie beschreiben anschaulich und für jede Jahreszeit, mit welch einfachen Spielen, Basteleien und Experimenten der Wald für Kinder - und Erwachsene! - zu einer wahren Spielwiese wird.
Dank „Rucksackbuch für den Wald“ verwandeln sich gefundene Objekte in Boote und Laternen, Blüten schließen und öffnen sich wie von Zauberhand und so manches Fundstück sieht nicht nur toll aus, sondern schmeckt auch gut. Und so manche Pflanze hat magische Tricks auf Lager! Mit diesem Buch, das in jeden Rucksack gehört, heißt es bald: „Mama, Papa, ich will in den Wald!“
- originelle Spiel- und Bastelideen sowie Experimente im und um den Erlebnisraum Wald
- übersichtliche Gliederung nach Jahreszeiten
- mit hilfreichen Piktogrammen zur schnellen Orientierung

Meine Meinung:
In diesem Westentaschen-Büchlein werden nach Jahreszeiten sortiert knapp 40 Ideen vorgestellt, die einen Ausflug in den Wald zum Abenteuer werden lassen. Dabei werden Klassiker wie Pfeifenschnitzen aus Weidenhölzern, selbstgemachte Farbdrucke mit Blättern, Kulinarisches, wie z. B. Brennnesselsuppe oder Blütenbrote, Gipsabdrücke von Tierspuren, Blättercollagen, selbstgemachte Tinte und Schreibfedern oder auch selbstgemachter Schmuck aus Naturbaustoffen vorgestellt. Es findet sich aber auch Überraschendes, wie das blitzartige Verbrennen von gesammelten Farnsporen oder auch die Herstellung von Futterzapfen zur Fütterung von Wintervögeln. Noch nie hatte ich bisher von Solar-Fotopapier gehört. Dabei hinterlassen direkt vor Ort auf dem Fotopapier aufgelegte Gegenstände nach kurzer Belichtung an der Sonne ihre Kontur, wie bei einem Scherenschnitt. Gut gefallen hat mir auch die pfiffige Idee mit Hilfe von Silikonkautschuk Gussformen für Bienenwachskerzen in Naturformen herzustellen um anschließend hübsche Kerzen herstellen zu können. Eine Idee, die Bastlern in jedem Alter Spaß machen wird. Stimmungs- und effektvoll sind auch die mit Teelichtern ausgeleuchteten Schneespiralen.

Fazit: Alle Ideen sind in Abhaklisten ("Das braucht man"), genauen Beschreibungen ("Und so wird's gemacht") und "Konstruktions-" bzw. Ergebnisfotos auf vorbildliche Art und Weise aufbereitet. Ein Nachbasteln nach Anleitung sollte somit leicht möglich sein. Der Schwierigkeitsgrad reicht von ganz einfach bis etwas anspruchsvoller. Bei ungewöhnlichen Materialien sind Internetlinks angegeben.
Ein sehr empfehlenswertes, preiswertes Büchlein, das neben Herkömmlichen auch die eine oder andere interessante Überraschung bereithält.


Titel: Mit Binokular und Lupe: Der Natur auf der Spur
Autoren: Frank Hecker & Katrin Hecker
Erscheinungsjahr: 2012
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 174 S.
ISBN-NR.: 978-3258077246
Verlag: Haupt

Kurzbeschreibung (Verlag)
Größe: 25,8 x 23,4 x 1,8 cm; rund 320 Fotos und Zeichnungen, Klappenbroschur
Warum brennt die Brennnessel? Und woher nimmt eigentlich die Spinne den Faden für ihr Netz? – Diese und viele weitere Fragen beschäftigen Kinder, wenn man sie im Garten, im Wald und auf der Wiese die Natur entdecken lässt. Binokular und Lupe kommen ihrer Neugier dabei sehr entgegen, gibt die starke Vergrößerung doch preis, was dem Kinderauge sonst verborgen bleibt. Die einfache Handhabung der Geräte motiviert zudem zu einem spielerischen «Unter die Lupe nehmen» von allem, was gerade so verfügbar ist – vom Blatt über die Spinne, von der Vogelfeder über die Raupe bis hin zum Küchenabfall und dem verschimmelten Jogurt aus dem Kühlschrank.

«Mit Binokular und Lupe. Der Natur auf der Spur» fördert diesen spielerischen Entdeckungsgeist mit 20 Entdeckungsprojekten, welche Schritt für Schritt erklärt werden, und für Kinder ab 7 Jahren geeignet sind. Fachkundige Informationen und professionelle Fotografien sind ebenso Bestandteil des Titels wie Beobachtungstipps und Hinweise zu allerlei weiteren attraktiven Forschungsobjekten.

Meine Meinung:
Dieses großformatige Buch zeichnet sich durch exzellente Makrofotos und erfrischend kurze Informationstexte aus.
Was hat es mit dem sogenannten "Magischen Auge" auf sich? Wie verbrennt man sich nicht an Brennnesseln? Warum haben Blattläuse Hörner am Hinterleib? Können Hummeln stechen? Was versteht man unter Ei-Türmen oder Ei-Spiegeln? Aus wie vielen Einzelaugen bestehen die Komplexaugen der Großlibellen? Wie können Schmetterlinge mit den Fühlern riechen? Warum kann man Eulen beim Fliegen nicht hören? Wie kann man Fingerabdrücke sichtbar machen?
Diese und viele andere interessante Fragen werden in diesem Buch kindgerecht erklärt und meisterhaft illustriert. Ein weiteres interessantes Kapitel beschäftigt sich mit Gewölle-Untersuchungen von Eulen und der Frage von welchen Beutetieren sich Eulen eigentlich ernähren. Da sich in Eulengewöllen Knochen der Beute wiederfinden, kann sich der kleine Naturforscher mit Hilfe dieses Buches auf die Suche nach Schlüsselbeinen, Schädelknochen und Beinknochen begeben. Auch Pflanzen- (Fleischfressende Pflanzen und Pflanzensamen) und Ameisenfans kommen auf ihre Kosten.

Fazit: Das Buch ist ein wahrer Augenschmaus und weckt Interesse an den "Kleinigkeiten" in der Natur. Da man auch schon mit preisgünstigen Hilfsmitteln in die Makrowelt eintauchen kann ist dieses Buch in Kombination mit einer guten Lupe ein ideales Geschenk für junge "Naturforscher". Das heißt natürlich nicht, dass sich das Buch nur an Kinder richtet :-)


Titel: Umweltspürnasen. Aktivbuch Naturgarten
Autoren: Ingrid Greisenegger; Werner Katzmann; Karo Katzmann & Klaus Pitter
Erscheinungsjahr: 2015 (2. aktualisierte und komplett überarbeitete Auflage)
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 128 S.
ISBN-NR.: 978-3701505746
Verlag: Orac

Kurzbeschreibung (Verlag)
Größe: 13,9 x 1,7 x 22,1 cm; durchgehend vierfarbig illustriert; mattfolienkaschierter Pappband
Kinder lieben Naturgärten und lieben Bücher, die ihnen zeigen, was sie dort alles entdecken können. Das Buddeln in der Erde, das Beobachten von Käfern und Schmetterlingen, das Umsorgen von Vögeln und Fröschen, all das macht Kindern Freude. Das Umweltspürnasen-Aktivbuch Naturgarten gibt ihnen die notwendigen Anleitungen zum Beobachten und Experimentieren:
• Wie lockt man Glühwürmchen an?
• Wie baut man einen Nistkasten für Fledermäuse?
• Wie erzeugt man selber Vogelfutter?
• Wie kann man Komposttiere beobachten?
Wie man eine Hecke richtig pflanzt, was Igel zum Überwintern brauchen, was für Speisen man aus Schlehen, Gänseblümchen und Brennnesseln zaubern kann – mit den Umweltspürnasen ist es ein Vergnügen, auf Entdeckungsreise zu gehen.
Gleichzeitig vermitteln die Umweltspürnasen den Kindern, wie wichtig ein sorgsamer Umgang mit der Natur ist.

Meine Meinung:
Witzige, kindgerechte Zeichnungen, schöne Fotos und pfiffige Aktionsideen rund um das Thema "Natur" machen aus diesem kleinen Büchlein etwas Besonderes. Interessant ist z. B. die Anleitung zum Bau einer Rotkehlchenattrappe. So kann man beobachten, wie das im Revier lebende echte Rotkehlchen reagiert. Nett ist auch die simple Idee, wie man sich seinen eigenen Spazierstock wachsen lassen kann. Neben Kapiteln mit der Vorstellung einiger Tierarten, die im Naturgarten anzutreffen sind, animieren Kochrezepte oder Baupläne für div. Nistkästen den motivierten Naturfreund. Kapitel für Kapitel lernt der Leser etwas mehr was einen richtigen Naturgarten ausmacht. Man kann sich nur wünschen, dass in möglichst vielen Gärten zahlreiche dieser Ideen in die Tat umgesetzt werden.

Fazit: Dem Autorenteam gelingt gekonnt der Balanceakt zwischen humorvollem Outfit und kindgerechter Wissensvermittlung. Mit den Ideen im Buch kann Naturinteresse geweckt oder vertieft werden. Dem Leser wird anschaulich der Unterschied zwischen einem artenarmen Rasengarten einerseits und einem lebendigen Naturgarten andererseits verdeutlicht. Zahlreiche Vorschläge weisen dabei den richtigen Weg. Ein schönes Buch für Eltern, die zusammen mit ihren Kindern die Wende in ihrem Garten einleiten wollen und aktiv ein Fundament der Naturliebe legen wollen.


Titel: Spiele im Wald: 100 abwechslungsreiche Erlebnis- und Bewegungsideen für Grund- und Vorschulkinder
Autorin: Gisela Tubes
Erscheinungsjahr: 2013
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 136 S.
ISBN-NR.: 978-3494015248
Verlag: Quelle & Meyer

Kurzbeschreibung (Verlag)
Größe: 29,6 x 21 x 0,6 cm; 313 farbige Abbildungen, 7 Tabellen, kartoniert
Unsere heimischen Wälder, komplexe Lebensräume von Tieren und Pflanzen, sind ideale Lern- und Erlebnisorte für Kinder. Denn: Kinder sind die geborenen Entdecker, sie sind wissbegierig, spielen und bewegen sich gerne. Die in diesem Praxisbuch vorgestellten 100 Spiele sind so konzipiert, dass Lehrkräfte und Gruppenbetreuer ohne großen Aufwand – je nach Zielsetzung – stets ein geeignetes Spiel zur Hand haben, wenn es darum geht, zu allen Jahreszeiten Naturkenntnisse der unterschiedlichsten Art zu vermitteln – meistens verbunden mit Bewegungsaufgaben, so dass auch die sportliche Betätigung nicht zu kurz kommt.
Also: Mit Spiel, Sport und Spaß die Natur ergründen – die frische Luft gibt es gratis dazu!

Meine Meinung:
Dieses Buch stellt einen gelungen Versuch dar, Kindern die Faszination der Natur auf spielerische Art und Weise beizubringen. Wirklich nette Spielideen stellt Frau Tubes hier vor. Mal geht es darum in einem Frage-und-Antwort-Spiel mit Hilfe eines geworfenen Wollknäuls ein Waldnetz zu bauen, mal soll ein Kind einen Baum wiederfinden, den es vorher mit verbundenen Augen abtasten durfte, lehrsam ist sicher auch das Blatt-Domino, Geschicklichkeit ist bei den Spielen "Zapfentreffen" oder "Zapfenkicken" gefragt und gesungen wird beim Konzentrations-Spiel "Hexentrank macht krank". Wissen über Waldtiere kann in den Spielen "Welches Tier bin ich?" oder "Was bin ich für ein Säugetier?" abgefragt werden, aus der Puste kommen die Kinder beim Laufspiel "Marder und Eichhörnchen" und auch das Spiel "Ast-Wettlauf", in dem sich die Kinder in einem Wettkampf Wege aus Ästen legen sollen klingt sehr lustig. Und so gibt es noch eine Menge weitere Spiele, die ich hier auflisten könnte, die mit Hilfe von anschaulichen Abbildungen und präzisen Spielbeschreibungen vorgestellt werden.

Fazit: Ich hätte nicht gedacht, dass man eine so fantasiereiche Sammlung an Spielen zum Thema Wald zusammentragen kann. Wer sich vorgenommen hat mit Kindern im Wald eine aktionsreiche und lehrsame Zeit zu verbringen und sich über jede Menge gute Anregungen zu diesem Thema freut ist mit diesem Buch bestens bedient!


Titel: Ab in den Wald!: 88mal den Wald entdecken und erleben
Autorin: Bärbel Oftring
Erscheinungsjahr: 2011
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 96 S.
ISBN-NR.: 978-3-440-12586-1
Verlag: Kosmos (Franckh-Kosmos)

Kurzbeschreibung (Verlag)
Größe: 21,2 x 15,2 x 1,6 cm; 150 Abbildungen, Klappenbroschur
Es gibt so viel zu entdecken! Natur tut gut. Natur macht Spaß - besonders, wenn man sie Kindern nahe bringt und mit der ganzen Familie in den Wald zieht. Hier gibt es eine wunderbare Vielfalt an Tieren, Pflanzen und kleinen Wundern, an Erlebnissen und Sinneseindrücken. Tierspuren erkennen, über Mooswege laufen, Pilze finden, die Rotwildbrunft beobachten, Forstzeichen an Bäumen verstehen oder verborgene Spechthöhlen ausmachen.

Bärbel Oftring ist Biologin mit den Schwerpunkten Zoologie, Paläontologie und Botanik. Sie leitet seit vielen Jahren Naturforscher-AGs an Grund- und Hauptschulen. Ihr ist dabei wichtig, dass die Kinder sich auf das Abenteuer Natur einlassen und dabei ihre ganz eigenen Entdeckungen machen können Zwei ihrer Bücher wurden für den Jugendsachpreis des Vereins für Leseförderung nominiert.

Meine Meinung:
Nach dem 2010 ebenfalls von Frau Oftring herausgebrachten gleichformatigen Buch "Nix wie raus!: 111mal Natur entdecken und erleben" geht es in dem neuen Buch um den Wald. Waldspaziergänge mit der Familie sind ja nach wie vor eine weitverbreitete wochenendliche Beschäftigung. Mit diesem Buch kann aus dem Spaziergang ein Erlebnis für alle Beteiligten werden. Kleine Anregungen, wie z. B. Suchspiele (Feder suchen, etwas Rotes, etwas Rundes, etwas das Geräusche macht...), Abenteuertag im Wald mit Naturrallye, Schnitzeljagd, Holzschnitzen und Bogenschießen, eine Nacht im Wald verbringen, Schneetiere erstellen, Bäume pflanzen und anschließend regelmäßig besuchen, werden, nach Jahreszeiten sortiert, ansprechend präsentiert. In kleinen Lernappetithappen wie "Was verbirgt sich hinter Ameisenbrötchen?", "Rekordmeister Waldameisen" oder "Verschiedene Tierarten, die an Eichen leben oder den Namen der Eiche in ihrem eigenen Namen tragen" wird interessantes Wissen über den Lebensraum Wald vermittelt.

Fazit: Auch wenn man einige Themen sicher noch ausführlicher hätte darstellen können (so wären z. B. Abbildungen der häufigsten Försterzeichen im entsprechenden Kapitel hilfreich gewesen) ist dieses Buch dazu geeignet den Wald kindgerecht und spannend zu vermitteln. Aufgrund des handlichen Formates kann man das Buch problemlos mit auf den nächsten Waldspaziergang nehmen und den einen oder anderen Vorschlag ausprobieren. Um Anregungen zu erhalten, wie man Kindern den Wald näher bringen kann, ist dieses Buch recht gut geeignet und wird auch vom NABU empfohlen.


Titel: Nix wie raus!: 111mal Natur entdecken und erleben
Autorin: Bärbel Oftring
Erscheinungsjahr: 2010
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 96 S.
ISBN-NR.: 978-3440123423
Verlag: Kosmos (Franckh-Kosmos)

Kurzbeschreibung (Verlag)
Größe: 20,8 x 14,6 x 1,4 cm; 186 Abbildungen; Klappenbroschur
Wann haben Sie zuletzt unter freiem Himmel geschlafen, ein Froschkonzert besucht, mit Kindern am Bach gespielt oder duftenden Waldmeister für die Küche gesammelt? Blüten im Winter, die erste Schwalbe im Frühjahr, Fledermäuse in der Sommernacht und Pilze im Herbst – gleich vor der Haustür gibt es so viel zu entdecken! Die Natur bietet das ganze Jahr über und bei jedem Wetter Schönes, Spannendes und auch Leckeres. Der NABU und Bärbel Oftring begeistern mit ihrer Arbeit unzählige Menschen für das Abenteuer Natur. Jetzt haben sie erstmals ihre Erfahrungen und Ideen für „Nix wie raus!“ vereint.

* 111 Naturideen zum Entdecken, Erleben und Genießen.
* Das Buch zu 111 Jahren Naturerlebnis mit dem NABU.
* Spaß für alle großen und kleinen Naturfreunde.

Bärbel Oftring ist Biologin mit den Schwerpunkten Zoologie, Paläontologie und Botanik. Sie leitet seit vielen Jahren Naturforscher-AGs an Grund- und Hauptschulen. Ihr ist dabei wichtig, dass die Kinder sich auf das Abenteuer Natur einlassen und dabei ihre ganz eigenen Entdeckungen machen können Zwei ihrer Bücher wurden für den Jugendsachpreis des Vereins für Leseförderung nominiert.
Der NABU ist der größte deutsche Umweltverband. Seine Mission: Menschen dafür zu begeistern, sich durch gemeinschaftliches Handeln für die Natur einzusetzen.

Meine Meinung:
Eine Kooperation von NABU und Kosmos kann doch eigentlich nur ein praxistaugliches prima Naturbuch nach sich ziehen - oder?
Die Antwort lautet eindeutig "Ja!"
Das Buch gibt 111 Tipps (der NABU feiert dieses Jahr seinen 111. Geburtstag!), wie man Kinder/Jugendliche für die Natur begeistern kann. Schön nach Jahreszeiten getrennt werden viele gute Ideen kurz angerissen. Einige Beispiele, die mir am besten gefallen haben sind...

im Frühling Themen wie "In Blüten baden", Blüten-Eiswürfel, Weiden-Basteleien, Barfuß, Schneckenrennen, Krötentaxi

im Sommer "Im Freien schlafen", Baden in Naturgewässern, Keschern, Insekten im Gebüsch, Natur-/Bastel-Memory, Blütenschmuck, Leben im Laub

im Herbst "Eichhörnchen spielen", Vogelfutter selbst gemacht, Natur-Art mit Steinen, Kreatives mit Baumfrüchten, Sporenbilder, Mandala legen

und im Winter " Nisthilfen selbst bauen, Insektenhotel bauen, Eisskulpturen gestalten, Weihnachtsbaum fällen und Rinden ertasten.

Fazit: Einige Vorschläge finde ich nicht so recht praktikabel, aber es bleiben ein Menge gute Ideen übrig, die sowohl Eltern als auch Kids Spaß machen werden. Allerdings sind nicht alle Tipps bis ins Detail geschildert. Echte Baupläne werden z. B. nicht gezeigt, sondern nur beschrieben.
Das Büchlein läßt sich gut mit nach draußen nehmen und kommt in reich bebilderter, interessanter und bunter Aufmachung daher. Meiner Meinung nach ein durchaus gelungener Ideengeber!


Titel: Natur erleben Monat für Monat: Heimische Tiere und Pflanzen entdecken
Autor: Mario Ludwig
Erscheinungsjahr: 2011
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 143 S.
ISBN-NR.: 978-3835407572
Verlag: BLV Buchverlag GmbH & Co. KG

Kurzbeschreibung (Verlag)
Größe: 21,8 x 16,5 x 1,5 cm; 195 Farbfotos; Klappenbroschur
Für Menschen, die Freude an der Natur haben, gerne Tiere beobachten und Pflanzen entdecken, sind die verschiedenen Jahreszeiten ein bestimmendes Element: So freut man sich im Frühling auf die Frühblüher im Wald ebenso wie auf die ersten Schmetterlinge im Jahr und die Rückkehr der Zugvögel, während man im Sommer die Insektenvielfalt bewundert und die Düfte der Sommerwiesen genießt. Im Herbst prägen dann Frucht- und Samenreife sowie die Laubfärbung das Bild. Aber auch der Winter mit seinen reifüberzogenen Zweigen und Spuren im Schnee hat seinen Reiz. So zeigt jede Jahreszeit ihren eigenen unverwechselbaren Charakter und ihr eigenes Gesicht, das sich in typischen "Kennpflanzen" und stets wiederkehrenden tierischen Aktivitäten widerspiegelt.
"Natur erleben Monat für Monat" (BLV Buchverlag) ist der ideale Begleiter rund ums Jahr. Er präsentiert Monat für Monat die jeweils typischen Tiere und Pflanzen im Porträt und weist auf besondere jahreszeitliche Phänomene hin. Die ausführlichen Beobachtungstipps geben vielfältige Hinweise und Anregungen, was man im jeweiligen Monat auf Ausflügen in die Natur erleben kann. Auf den Klappen findet man Vorschläge für eigene Aktivitäten, Informationen zu den Jahreszeiten und zu verschiedenen Lebensräumen. So macht es dieser attraktive Führer möglich, die Zusammenhänge in der Natur noch besser zu verstehen und auch die Kinder dafür zu begeistern.

Der Autor: Dr. Mario Ludwig studierte Biologie, Chemie und Geologie. Er ist als Gutachter für Gewässerqualität tätig und schreibt populärwissenschaftliche Bücher über Tiere und Natur. Da er sehr spannend und humorvoll über diese Themen berichten kann, war er immer wieder Gast in TV-Sendungen wie "Kerner", "Welt der Wunder" und "Galileo Mystery".

Meine Meinung:
Mit diesem Buch kann man sich über mögliche Naturbeobachtungen im Jahreszeitenverlauf vor dem nächsten Spaziergang informieren. Die Beobachtungstipps werden Monat für Monat in einer praktischen Übersicht und nochmals mit ausführlicherem Text vorgestellt. Dabei werden wirklich interessante Aspekte herausgepickt und appetitlich mit schönen Fotos illustriert. Neben den Beobachtungstipps gibt es nützliche Auflistungen über die zu dieser Jahreszeit evtl. vorzufindenden Tier- und Pflanzenarten. So kann man sich gezielter auf die Suche machen oder den Blick vorab schärfen.

Fazit: Ein empfehlenswertes Buch, das interessierte Naturfreunde bei ihren Naturbeobachtungen leiten und unterstützen kann.


Titel: Naturgeschenke: 100 Ideen zum Gestalten mit Kindern
Autorin: Helena Arendt
Erscheinungsjahr: 2014
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 232 S.
ISBN-NR.: 978-3258600758
Verlag: Haupt

Kurzbeschreibung (Verlag)
Größe: 26,2 x 23,4 x 1,4 cm; 510 farbige Abbildungen; Klappenbroschur; Gewicht: 1015 g
Du willst etwas verschenken? Dann schau in der Natur! Sie hält jede Menge schöne Geschenke bereit!
- Zum Beispiel Pflanzen: Was hältst du von kandierten Blütenblättern oder einer leuchten roten Geranientinte zum Schreiben? Oder möchtest du lieber aus Gras ein Tischset flechten oder aus weichem Moos einen urigen Bären formen?
- Zum Beispiel Samen: Hast du schon einmal aus Bohnen bunte Ketten kreiert oder Samenkapseln zu faszinierenden Windlichtern verwandelt?
- Zum Beispiel Hölzer: Wie wäre es mit einem einzigartigen Bilderrahmen aus Ästen und Zweigen?
- Zum Beispiel Erde: Hast du schon aus Lehm kleine Figuren oder Schälchen geformt?
- Zum Beispiel Steine: Wie wäre es mit bunt angemalten Kieselsteinen für ein spannendes Brettspiel oder der Verwandlung eines Steins in ein Kunstwerk?

Und das Beste ist: Bis auf ein paar wenige Hilfsmittel aus dem Laden findest Du alle Naturgeschenke gratis im Garten, am See, im Wald oder auf dem Feld!

Meine Meinung:
Helena Arendt hat mit dem Buch "Naturgeschenke" eine inspirierende Wundertüte an Ideen, für die Zielgruppe von Kindern ab 5 Jahren und deren Eltern, bzw. Erzieher, vorgelegt. Dieses überaus reichlich mit tollen Fotos bebilderte Werk macht Lust zum Lesen, Ausprobieren und Experimentieren. Einige der 100 Ideen, die mir besonders gefallen sind die Zweigvasen, Flechtgräser-Deckchen, Grasköpfe, Kräuterseifen, künstlerisches Blumenballett aus vertrockneten Blütenständen, kolorierte Bilder mit getrockneten Blüten und Blättern, mit getrockneten Pflanzenmaterialien verzierte Bilderrahmen oder Windlichter oder auch die Gipsreliefs mit Blüten-/Blättermotiven. Besonders witzig sind die bemalten Erdnussfiguren oder die Kürbisvögel oder die bunt bemalten Kieselsteine, die man pfiffiger Weise in Pralinenschachteln verschenken kann.
Künstlerische Objekte sind auch die Naturfotos, die mit Zweigen und anderen Naturmaterialien eingerahmt werden. Und und und... Das Buch ist ein Ideen-Füllhorn und es sollte mich wundern, wenn da nicht für Jeden etwas dabei sein sollte.
Weitere Inspirationen kann man auch der Website von Helena Arendt und ihrem Blog entnehmen.

Fazit: Das Buch ist eine ergiebige Quelle pfiffiger Ideen, die in den meisten Fällen mit einfachen Materialien, die in der Natur zu finden sind, preiswert zu realisieren sind. Ein für die oben beschriebene Zielgruppe sehr empfehlenswertes Buch.


Titel: Feiern mit den Naturkindern: Anregungen für kleine Feste im Jahreslauf
Autorin: Caroline Hosmann
Erscheinungsjahr: 2014
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 176 S.
ISBN-NR.: 978-3258600673
Verlag: Haupt

Kurzbeschreibung (Verlag)
zahlreiche farbige Abbildungen; Klappenbroschur; Größe: 23,5 x 26 cm; Gewicht: 833 g
Kinder haben immer einen Grund zum Feiern: Sei es die erste Zahnlücke oder der erste Schnee, ein schöner Regenbogen am Himmel oder der Nachwuchs im Vogelhäuschen. In diesem Buch werden Ideen für 12 spontane und geplante, besinnliche und ausgelassene Kinderfeste vorgestellt. Der Akzent liegt auf dem Einbezug der Natur und auf der Einfachheit, denn der Spaß am Feiern und an den selbstgemachten Vorbereitungen steht im Vordergrund. Neben dem Wasserfest und Weihnachten im Stall wird auch ein Wald- und Wiesenkonzert gegeben, eine Party im Tipi gefeiert und der Frühling mit einem Gänseblümchenfest eingeläutet. Die Feste sind im Jahreslauf angeordnet und zu jedem Anlass gibt es Anleitungen zum Dekorieren mit Naturmaterialien, Vorschläge für Einladungen, Rezepte für einen originellen, selbstgemachten Partyschmaus, Geschenkideen zum Basteln, Aktionen, Lieder und viele weitere Tipps. Die Ideen sind untereinander austauschbar und können natürlich kombiniert werden.

Meine Meinung:
Nun liegt nach dem Buch "Naturkinder" (s. o.) mit "Feiern mit den Naturkindern" auch der zweite Titel von Caroline Hosmann vor. Hinter den Themen Vogelhochzeit, Gänseblümchenparty, Kräuterhexen- und Zaubermeistertreffen, Lichterfest, Kinder-Haus-Opening, Wald- und Wiesenkonzert, Uferpicknick, Tipi-Einweihung, Erntedank, Weihnachten im Stall, Iglu-Richtfest und Neujahr verbergen sich in diesem fein designten Buch eine Fülle an tollen Ideen. Beim Durchblättern findet man eine Reihe an Anregungen, wie z. B. das Herstellen von kandierten Gänseblümchenblüten oder die sehr einfache aber pfiffige Idee mit einer herzförmigen Keksteigausstichform Gänseblümchen aus der Wiese zu stanzen und das Herz dann als Dekoration auf den Tisch zu stellen. Einige der schönen Ideen sind z. B. die Marmeladengläser mit Spitzenborte, Zauberstäbe mit Filzwolle, Steinspiralen, leckere Rezepte (Stockbrot, Kartoffel-Wedges, Blätterteigschiffchen, Gewürz-Mischbrot mit Sauerteig, Fruchtgummis, Rösti to go, Neujahrsbrezeln), Weidenpfeifchen, Holzperlen oder das Erstellen von Wunschnüssen. Die Ideen werden in inspirierenden Fotos gezeigt und in kurzen Texten beschrieben. Sie sind natürlich auch kombinierbar und regen die eigene Kreativität an.

Fazit: Auch im zweiten Buch von Caroline Hosmann wird ein Feuerwerk an kreativen Ideen abgebrannt. Wenn Sie ein naturnahes Fest mit Kindern planen können Sie sich beim Durchblättern des Buches von schönen Ideen inspirieren lassen.


Titel: Tatort Natur! Betrug, Mord & Täuschung im Tierreich - und was dahinter steckt
Autorin: Bärbel Oftring
Erscheinungsjahr: 2015
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 128 S.
ISBN-NR.: 978-3258079127
Verlag: Haupt Verlag

Kurzbeschreibung (Verlag)
durchgehend farbige Abbildungen; kartoniert; Größe: 23,5 x 26 cm; Gewicht: 615 g
Krimigeschichten für Kinder ab 7 Jahre, die ganz nebenbei Naturwissen vermitteln: So macht Bücherlesen Kindern Spaß!
Unheimliche Täter in nächster Nähe – heimische Tiere sind manchmal ganz schön skrupellos, wenn sie Hunger haben.
Das Opfer: die Honigbiene.
Der Täter: der Totenkopfschwärmer – um an den Honig heranzukommen, setzt er eine Tarnkappe aus Duft auf, damit er so riecht wie die Bienen.

Das Opfer: die Erdkrötenweibchen im Frühling.
Der Täter: das Erdkrötenmännchen – Mord im Liebesrausch. Im Paarungsgetümmel klammern sich viele Männchen an ein Weibchen und ertränken es mitunter!

Das Opfer: der Regenwurm.
Der Täter: der Maulwurf – entführt Regenwürmer in seine Vorratskammer und lähmt sie mit gezieltem Biss in den Kopf. Die Regenwürmer bleiben nun frischer Vorrat.

60 haarsträubende Fälle aus der heimischen Tierwelt werden in diesem Buch mit einem Augenzwinkern erzählt. Spannendes Hintergrundwissen, Quizfragen, Experimente und Detektivaufgaben machen aus dem Buch ein Natur-Mitmachbuch für Kinder ab 7 Jahren, das ein bisschen gruselt und vor allem fasziniert.

Meine Meinung:
Was sich wie ein Auszug aus einem Verbrechenskatalog liest sind in Wirklichkeit Bärbel Oftrings phantasievolle Aufhänger in ihrem neuem Buch: Betrug, Todesfallen, Tödliche Täuschung, Schmarotzertum, Brudermord, Blutraub, Freiheitsberaubung, Mord, Einbruch, Nachbarschaftsstreit, Bandentum, Diebstahl, Fahrlässige Tötung, Waffenbesitz, Massenmord, Speisenvergiftung, Beziehungstat, Gier, Kannibalismus, Kindermord, Raufhandel, Giftmord, Betrug, Hochstapelei, Körperverletzung, fiese Waffen, Erwürgen, Tödlicher Hausfriedensbruch, Räuberischer Überfall, Sachbeschädigung, Landfriedensbruch, Feindliche Übernahme, Welteroberung, Hausbesetzung, Zerstörung und Vandalismus.
60 Tiere werden in Anlehnung an Krimis a la "Tatort" auf 2 großformatigen Seiten mit den Rubriken "Die Waffe", "Steckbrief Täter", "Detektivaufgabe", "AHA!", Täterprofil, Infotexten, Fotos und kindgerechten Zeichnungen vorgestellt. Dabei erfährt man allerhand über das Leben der Tierarten und ihre Opfer. Beim Lösen von Quizzfragen muss man sich das Wissen selber erarbeiten - so bleiben die Infos länger hängen. Die Zielgruppe des Buches sollen Kinder ab 7 Jahren sein, wobei man die obere Altersgrenze getrost offen lassen kann :-)
Die üppig und bunt illustrierten Geschichten sind sehr interessant aufbereitet und halten gekonnt die Balance zwischen Wissensvermittlung und spannender Unterhaltung.

Fazit: Das Buch richtet sich an Kinder ab 7 Jahren, wobei die meisten Naturinteressierten ihren Spaß an "Tatort Natur!" haben werden. Gut geeignet ist das Buch auch zum gemeinsamen Lesen und Entdecken mit Kindern. Dabei lernen die Eltern dann gleich mit und können ihr Kind dabei als Alibi vorschieben um sich das schöne Buch selber anzusehen. Das peppige, modern aufbereitete Naturbuch ist eine schöne Geschenkidee für Kinder, wie ich es selber einmal gewesen bin ;-)


Titel: Voll eklig!: 55 eklige Dinge und was dahinter steckt
Autorin: Bärbel Oftring
Erscheinungsjahr: 2014
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 129 S.
ISBN-NR.: 978-3258078434
Verlag: Haupt

Kurzbeschreibung (Verlag)
Größe: 25,8 x 23,4 x 1,2 cm; über 100 Illustrationen und über 180 Fotos; kartoniert, Gewicht: 605 g
Eklige Dinge faszinieren Kinder - hier gibts 55 Beispiele: zum Lesen, Experimentieren, Erforschen und Rätseln.
Mit vielen Experimenten, Aufgaben und Tipps, damit die Kinder selbst aktiv werden.
Ein Mitmachbuch für neugierige Kinder ab 8 Jahren.
Er ist rot, hat ein weißes Häubchen, macht den Besitzer unglücklich und ist voll eklig - der Pickel. Sie flitzen blitzschnell über den Boden, wenn das Licht angeht, und verschwinden in dunklen Ecken - grässliche Kakerlaken. Ständig fließt sie, manchmal spritzt sie durch die Luft, unbewusst und andauernd verschlucken wir sie - die Spucke.
Klein und unscheinbar lauert sie auf ihr Opfer, und nach der Mahlzeit wiegt sie 200-mal mehr als vorher - die Zecke, vollgesogen und satt viel ekliger als hungrig.
Von A wie Aas bis Z wie Zecke stellt Bärbel Oftring 55 Dinge vor, die voll eklig sind - oder vielleicht doch nicht? Spannende Hintergrundinformationen, verblüffende Rekorde und Tipps zum Nicht-mehr-Ekeln, Forscheraufgaben, Mitmachquiz und Ekel-Experimente lassen uns die ekligen Dinge plötzlich ganz anders erscheinen: als spannende Themen, die dringend ergründet sein wollen.

Meine Meinung:
In diesem Buch von Bärbel Oftring erwartet Sie eine kindgerechte Aufarbeitung von 55 "ekligen" Themen, die es in dieser Form noch in keinem Buch zu sehen gab. Kinder ab 8 Jahren werden mit Hilfe einfacher Informationstexte, netter Illustrationen, "Ekel-Barometer", guter Fotos, Texten zum Ankreuzen, Quizfragen, die es zu beantworten gilt, Forscheraufgaben, "Nicht-mehr-Ekeln-Tipps", Ekel-Kochrezepten und interessanten "Aha!"-Kästchen animiert sich Themen zuzuwenden, zu denen man in den meisten Büchern weitergehende Informationen vergeblich suchen wird. Auf diese Weise lernt man viel über Dinge, die ansonsten als peinlich angesehen und eher totgeschwiegen werden.
So können Kinder "Experten" für ungewöhnliche Themen werden oder sogar Ekel gegenüber eigentlich ganz natürlichen Dingen abbauen. Insbesondere die Überprüfung der Richtigkeit der Beantwortung der eingestreuten Quizfragen ist zudem sehr spannend.
Am Ende des Buches kann dann eine eigene "Ekel-Hitparade" erstellt werden.
Meine einzige Kritik richtet sich gegen die rigorosen Tötungs-Tipps, die Frau Oftring gegenüber Zecken empfiehlt und die meiner Meinung nach einer Biologin unwürdig sind. Ansonsten kann ich das gelungene Buch aber uneingeschränkt wärmstens empfehlen.

Fazit: Ich muss zugeben, dass mich das Buch gepackt hat und ich mich gefragt habe, ob das Buch nicht auch für den einen oder anderen Erwachsenen interessant ist. Die Themen sind so aufbereitet, dass nicht nur Kinder ihre Freude an "Voll eklig" haben werden. Insofern empfehle ich das Buch für Kinder ab 8 Jahren und lege das obere Ende der Altersskala einfach mal nicht fest :-)


Titel: Das große Gartenbuch für Kinder: 120 tolle Projekte für draußen und drinnen
Autorin: Jenny Hendy
Erscheinungsjahr: 2014
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 256 S.
ISBN-NR.: 978-3258078137
Verlag: Haupt

Kurzbeschreibung (Verlag)
über 1200 Fotos; gebunden; Größe: 22,6 x 29,6 cm; Gewicht: 1577 g Das große Buch für alle Kinder, die Lust haben, Pflanzen zu ziehen, Gemüse zu ernten, Blumen zu säen oder lustige Naturgeschenke herzustellen. Dabei bleibt keine Frage offen:
- 120 Projektideen sorgen für abwechslungsreichen Spaß im Garten während des ganzen Jahres
- Detaillierte Anleitungen zu jedem Projekt erläutern Schritt für Schritt, worauf Kinder besonders achtgeben müssen und welche Werkzeuge sie brauchen
- Tipps und viele farbige Fotos helfen, schwierige Schritte erfolgreich zu meistern
- Eine ausführliche Einleitung zeigt die wichtigsten Gartenwerkzeuge und erklärt, wie man sie benutzt
- Pflanzenporträts am Ende des Buches erläutern, was wann und wo am besten gesät werden kann
- Hinweise zur Sicherheit informieren über die Gefahren im Garten und zeigen leicht verständlich, wie Kinder diese vermeiden können

Meine Meinung:
In diesem Gartenbuch für Kinder werden 120 unterschiedlich umfangreiche und komplizierte Projekte vorgestellt, die Kinder alleine oder mit Aufsichtsperson durchführen können. Der Schwierigkeits-Level ist dabei mit einer unterschiedlichen Sternchen-Anzahl gekennzeichnet. Nach einleitenden Kapiteln, in denen es um Sicherheitsbelange geht, Gärtnerische Fachbegriffe erläutert werden, Werkzeuge vorgestellt werden und andere Aspekte des Gartens (Warum brauchen wir Pflanzen?, Pflanzenteile, Pflanzennamen, Boden, Was brauchen Pflanzen?, Naturkreislauf, Schädlingsbekämpfung, Recycling) besprochen werden, geht es mit den Projekten los. Zu jedem Projekt sind animierende Fotos, Schwierigkeitsgrad, Jahreszeit, Zeitbedarf, Materialliste, Schritt-für-Schritt-Anleitung und zusätzliche Tipps verfügbar.
Die Projekte sind aus meiner Sicht unterschiedlich pfiffig. Einige der Projekte, die ich mir gut vorstellen kann sind die Minigewächshäuser aus PET-Flaschen, Gemüse im Pflanzerdesack, Kartoffeln im Eimer, Essbare Blüten, Salat vom Fensterbrett, eine Pfefferminzsorten-Sammlung, Kräuterrad, bepflanzte Recycling-Gefäße (Stiefel, Taschen), gepflanzte blühende Namenszüge, Kräuter-Patchwork, mit Mosaik verzierte Tontöpfe, Kieselsteinbilder, Windspiele, Vogelscheuche, Vogeltränke im Wirsing-Look, Flechtzaun als Beeteinfassung, Schmetterlings-Futterstellen, Fettkuchen für Vögel, ein Teekannen-Unterschlupf für Hummeln und das Basteln von lustigen bepflanzten Kartoffeltieren. Die Kräuterpyramide aus mehreren ineinandergestellten Tontöpfen werde ich wohl selber einmal ausprobieren. Zum Buch-Design gehören eine große gut lesbare Schriftgröße und einfache klar strukturierte Texte mit kurzen Anweisungen. Pflanzenprofile runden das empfehlenswerte Buch ab.

Fazit: Aus meiner Sicht ein sehr empfehlenswertes Buch, mit dem es gelingen kann bei Kindern und Jugendlichen die Begeisterung für das Thema Garten zu wecken. Je nach Alter ist die Durchführung der Projekte aufgrund der gut aufbereiteten Schritt-für-Schritt-Anleitungen alleine oder gemeinsam mit einer Aufsichtsperson gut möglich. Lassen Sie Ihre Kinder nicht mit Fernsehen, Computer, Smartphone und Playstation alleine - geben Sie Ihnen eine Chance von klein auf echte Naturliebe zu entwickeln! Das Buch hilft Ihnen dabei.


Titel: 100 kreative Garten-Projekte: Einfache Projekte von Hochbeet bis Herbstkranz
Autorin: Malena Skote
Erscheinungsjahr: 2015
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 154 S.
ISBN-NR.: 978-3784353517
Verlag: Landwirtschaftsverlag Münster

Kurzbeschreibung (Verlag)
Größe: 26,8 x 19,6 x 1,8 cm
Endlich ist sie wieder da – die Gartenzeit. Damit es in diesem Jahr noch schöner und farbenfroher wird, zeigt Malena Skote in diesem Buch 100 Projekte zum Selbermachen für den Garten.
Alle Materialien sind gängig, aufwendigere Projekte werden mit entsprechenden Step-by-Step-Zeichnungen genau erläutert. Praktische Ideen wie selbst gebaute Rankhilfen oder Hochbeete sind ebenso dabei wie Dekoratives für Terrasse und Balkon.
Bei den meisten Projekten nutzt Malena Skote Materialien aus Natur und Garten. Ihre findigen Upcycle-Ideen zeigen zudem, was man mit ausrangierten Töpfen, Gartengeräten & Co. machen kann. Viele Ideen wie das Mosaik oder der Baumstamm-Hocker lassen sich auch mit Kindern bestens umsetzen.

Meine Meinung:
Die meisten der 100 kreativen Ideen lassen sich gottlob ganzjährig im Garten verwirklichen, sodass sich mein schlechtes Gewissen, weil das schöne Buch schon einige Monate in meinem Buchrezensionsstapel lag, in Grenzen halten kann.
Die Schwedin Malena Skote präsentiert hier wirklich eine ganze Reihe an netten Ideen, bei denen das Nachbasteln sicher lohnt. Seien es die zu geflochtenen Weidenkörben umfunktionierten ausrangierten Drahtgestelllampenschirme (so etwas findet man schnell auch im Sperrmüll!), eine Vogelbadewanne aus Feinbeton, Rankhilfen aus Lochband/Montageband, ein Lattenrost als Rankgitter; eine Tischplatte mit verlegtem Mosaik, selbstgegossene Betonplatten mit einbetonierten Fliesenscherben, ein gemauerter Sockel uvm.
Einfache Ideen sind ja oft die besten. Wie z. B. die Wäscheklammern mit Pflanzennamen zu beschriften und an Saattöpfe zu klemmen. So behält man auf billige Art und Weise den Überblick. Die Ideen sind gut beschrieben und bebildert. Bei komplizierteren Projekten helfen Schritt-für-Schritt-Anleitungen weiter. Materiallisten helfen beim Zusammentragen der Verbrauchsmaterialien und Werkzeuge.

Fazit: Mit den Ideen aus diesem Buch können Sie Ihrem Garten einen persönlichen Stempel aufdrücken. Es geht ja schließlich nicht darum alle Vorschläge 1:1 umzusetzen, sondern vielmehr die Anregungen mittels der eigenen Kreativität weiterzuentwickeln. Das Buch entfacht in jedem Fall die Lust dazu!


Titel: Mein ungezähmter Garten: Die 100 besten heimischen Pflanzen zum Verwildern
Autor: Norbert Griebl
Erscheinungsjahr: 2017
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 232 S.
ISBN-NR.: 978-3258080017
Verlag: Haupt

Kurzbeschreibung (Verlag)

Größe: 15,5 x 22,5 cm; 517 Farbfotos; 1 Tabelle; Klappenbroschur; Gewicht: 595 g
Wer es im Garten gern etwas wild hat und sich an Überraschungen im Gartenbeet freut, dem sind genau jene Pflanzen lieb, die andere möglichst vermeiden: die Arten, die nicht zahm an ihrem Plätzchen bleiben, sondern die im Garten wandern und sich gerne ausbreiten - indem sie sich selbst versamen oder mit Wurzeln und Sprossen neues Terrain erobern.
Die 100 besten heimischen Pflanzen zum Verwildern werden in diesem Buch vorgestellt. Der erfahrene Gärtner Norbert Griebl beschreibt die Ausbreitungsstrategien der Pflanzen und informiert über deren Bedürfnisse, damit sie gedeihen und Freude bereiten, und er zeigt, wie die besonders Wilden gezähmt werden, damit Vielfalt bestehen bleibt.
Mit vielen Zusatzinformationen zur Verwendung in der Naturküche oder zum Nutzen für die Tierwelt.

Meine Meinung:
Der Buchautor und Gärtner Norbert Griebl stellt direkt im Vorwort seines Buches "Mein ungezähmter Garten" klar, dass ungezähmt nicht etwa im Sinne von ungepflegt gemeint ist. 100 heimische Pflanzen werden jeweils auf 2 Buchseiten vorgestellt. Dabei unterscheidet er kapitelweise in einjährige, zweijährige und mehrjährige Pflanzen. Diese werden vorab in einer übersichtlichen Tabelle mit ihren Ansprüchen und Vorzügen gegenübergestellt. So sieht man auf Anhieb ob die Pflanze für magere + helle, nährstoffreiche + helle, schattige, feuchte oder salzige Standorte geeignet ist, ob sie sich über Samen oder Ausläufer vermehrt, ob sie als Pollen- bzw. Nektarquelle von Insekten genutzt wird, Schmetterlingsraupen an ihr fressen, ein Nutzen für Wildvögel oder Säugetiere besteht, ob man vom zusätzlichen Nutzen einer Bodensicherung profitieren kann, die Pflanze sich für biologischen Pflanzenschutz eignet oder als Wildgemüse bzw. Wildobst genutzt werden kann, ob es sich um eine Heil-, Räucher- oder Zierpflanze handelt oder ob man mit dem Anpflanzen der Art sinnvollen Artenschutz betreiben kann. Die Pflanzen werden üppig bebildert gezeigt, kurz in Stichworten beschrieben und es werden Infos zu Standort- und Bodenansprüchen genannt oder Tipps zur Vermehrung gegeben. Unter der Überschrift "Wissenswertes" erfährt man u. a. etwas über die Namensgebung, den Nutzen als Wildgemüse bzw. Arzneipflanze oder den Nutzen für die Tierwelt. Ferner werden jeweils passende Pflanzenarten genannt. Da es sich bei allen vorgestellten Arten um Pflanzen mit Ausbreitungsdrang handelt wird anhand einer Skala gezeigt wie stark dieser Drang ist. So kann man das Risiko besser einschätzen und ggf. vermeiden, dass man sich stark invasive Arten in den Garten holt.

Fazit: Mir gefällt der Grundgedanke des Buches. Hier sieht sich der Gärtner weniger als exakter Planer seines Gartens sondern er greift nur dann ein, wenn sich eine Art zu massiv ausbreitet. Wer Spaß daran hat Pflanzen auch einmal zu erlauben sich spontan in einer Pflasterritze zu entwickeln liegt auch mit der Anschaffung dieses Buches richtig. Griebl hat eine schöne Auswahl der Top-100-Pflanzenarten getroffen und wenn man mindestens 10-15 dieser Arten im eigenen Garten heimisch macht wird bald ein reichhaltiges Tierleben Einzug halten. Letztendlich sieht das Ganze hübsch aus und der Naturgärtner kann sich mit zahlreichen interessanten Naturerlebnissen belohnen.


Titel: Hecke, Gartenweg und Blumenwiese: Lebensräume im Naturgarten passend bepflanzen
Autorin: Bruno P. Kremer
Erscheinungsjahr: 2017
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 296 S.
ISBN-NR.: 978-3258080000
Verlag: Haupt

Kurzbeschreibung (Verlag)

Größe: 15,5 x 22,5 cm; 500 Abbildungen; Klappenbroschur; Gewicht: 742 g
Naturgärten sind lebendige Miniaturparadiese, die auch auf kleiner Fläche unterschiedliche Lebensräume beherbergen können: Hecken geben dem Garten Struktur und bieten Nahrung für Vögel, Gartenwege mit Steinen und lückigem Bewuchs sind wertvoll für Wildbienen, in Trockenmauern wohnen unzählige Tierarten, Blumenrasen überzeugen mit ihrer unkomplizierten Blühpracht, Schattenbereiche werden zu attraktiven Ecken und an reich bepflanzten Teichrändern ballt sich das Leben zusammen.

Der Autor stellt die verschiedenen Lebensräume im Naturgarten vor, gibt Tipps zu deren Einrichtung und Pflege und präsentiert die jeweils passenden Pflanzen. Dann braucht es nur noch etwas Mut zum Experiment und viel Freude am Beobachten - und der Garten verwandelt sich in ein wunderbares Naturparadies.

Meine Meinung:
Bruno Kremer ist erfolgreicher Autor zahlreicher naturwissenschaftlich orientierter Bücher und auch hier ist ihm wieder ein schönes Buch gelungen. Erfreulicherweise gestalten immer mehr Naturfreunde ihren öden "Rasenfläche-eingerahmt-von-Koniferenhecken-Garten" in naturfreundlichere Varianten um. Mit diesem Buch liegt ein unterstützendes Hilfsmittel für die Gestaltung des eigenen Naturgartens vor. Besonders geeignete Pflanzenarten werden, übersichtlich aufgeteilt nach Gartenkleinlebensräumen, präsentiert. Je nachdem ob man Bäume, Hecken oder Gebüsche anpflanzen oder Randgruppen, Hochstaudenbeete, sonnige Hänge, Trockenmauern, Kräutergärten, Blumenwiesen, Blumenrasen, schattige Lagen oder Teichränder bepflanzen will gelangt man nach einleitenden Kapiteln zu der The-best-of-Naturgartenpflanzen-Auswahl. In den Kapitel-Einleitungen werden nützliche Infos und Ratschläge - oft auch illustriert von schematischen Farbzeichnungen - geliefert. Jedes Pflanzenprofil enthält 2-3 gut ausgewählte Farbfotos, einen Steckbrief, eine Beschreibung der Blüten, einen Abschnitt warum diese Pflanze einen "Gartentierbonus" zugewiesen bekommt, Hinweise zum Vorkommen und Tipps für die Verwendung im eigenen Garten. Auf diese Weise werden knapp 200 Pflanzenarten jeweils auf 1-2 Seiten vorgestellt. Am Ende jedes Kapitels liefern tabellarische Übersichten weitere Pflanzenvorschläge mit Angabe der jeweiligen Blütenfarben.

Fazit: Naturfreundliche Gärtner finden in diesem Buch eine reichhaltige Quelle für Pflanzideen. Je nachdem was gesucht wird - egal ob z. B. sonnig, trocken, schattig, feucht, rot, blau, gelb, groß, klein - jeder Gartenfreund sollte hier eine passende Pflanzenauswahl finden. Und so kann das Buch zum nützlichen Ratgeber auf dem Weg hin zu einem tierfreundlicheren Garten werden. Nach der Bepflanzung muss sich dann nur noch der typisch deutsche Ordnungswahn im Garten in Grenzen halten und dem erfolgreichen Einzug von zahlreichen Wildbienen, Schmetterlingen und letztendlich auch Vögeln, Igeln und Fledermäusen steht nichts mehr im Wege.


Titel: Wilde Gartenparadiese gestalten - für Bienen, Vögel, Schmetterlinge & mich
Autorin: Kate Bradbury
Erscheinungsjahr: 2014
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 144 S.
ISBN-NR.: 978-3-7995-0511-6
Verlag: Jan Thorbecke Verlag

Kurzbeschreibung (Verlag)
Format 21 x 25 cm; mit zahlreichen Fotos; Klappenbroschur
Das Wunderbare an unseren Gärten ist, dass es dort immer und überall wild lebende Kreaturen – Tiere wie Pflanzen – gibt. Überall finden sich irgendwann Insekten, Vögel und gelegentlich auch kleine Säugetiere ein. Aber warum nicht auch aktiv und gezielt Lebensräume für heimische Tier- und Pflanzenarten schaffen, in denen diese Nahrung, Wasser, Schutz und Behausung finden?
Wenn wir Tiere aus Wald und Wiese locken, vor allem mit heimischen Pflanzen, leisten wir einen Beitrag zur Erhaltung einheimischer Artenvielfalt und lernen damit mehr über die faszinierende natürliche Pflanzen- und Tierwelt vor unserer Haustüre. Beiläufig kommen wir damit in den Vorzug biologischer Schädlingsbekämpfung, der Bestäubung unserer Pflanzen und eines gesünderen Bodens (und damit auch gesünderer Pflanzen).
Mit der Natur zu leben und sie zu pflegen, war lange Teil unserer Identität und ist vor allem Verantwortung gegenüber kommenden Generationen – und nicht zu vergessen ein großer Spaß für unsere Kinder, bei dem sie intensive und nachhaltige Beziehungen zur Umwelt aufbauen können.

Meine Meinung:
Das ursprünglich aus dem englischen Buchmarkt ("The Wildlife Gardener") stammende Buch stellt eine reichhaltige Quelle für Themen wie Hummelnistplätze, Tipps zum Bau von Nistkästen, Insektenhotels, Dachbegrünung, die "besten Unkräuter" oder Bäume, Bauanleitungen für kleine Teiche, alternative Schädlingsbekämpfung, Listen mit Nektar- und Pollenpflanzen, zahlreiche Listen mit "10 Dingen die wir für..." Wanzen, Fliegen, Amphibien, Säugetiere usw. tun können und Listen für Nachtfalter-, Schmetterlings- oder Vögelfutterpflanzen dar.
Gesonderte HILFE!-Textfelder mit typischen Fragen (Marienkäfer oder Schmetterling im Haus, Wespennest im Garten, Igel, Vogel oder Fledermaus gefunden, Laub im Teich) legen den Finger auf Themen, die vielen Naturfreunden am Herz liegen. Zahlreiche Tierarten werden in schönen Fotos gezeigt und mit wissenswerten Infos vorgestellt.
Ein Satz im Buch, der mir sehr gefallen hat und die Einstellung der Autorin schön wiedergibt, lautet: "Auch wenn dies gegen die Ratschläge so vieler Gartenbücher ist, möchte ich zeigen, dass selbst Blattläuse und Asseln, Raupen und Schnaken Teile eines größeren Plans sind, der verhindert, dass die Welt vor unserer Türe aus den Fugen gerät."

Fazit: Dieses liebevoll zusammengestellte und mit knapp 250 teils ganzseitigen Fotos reichhaltig und repräsentativ bebilderte Buch stellt eine sehr schöne Einleitung in alle Fragen und Themen rund um ein ökologisch ausgerichtetes Gartenparadies dar. Die Auswahl der Themen und Bilder und die reichhaltigen, teils in übersichtlichen Tabellen oder Textfeldern zusammengefassten, Informationen halte ich für äußerst gelungen und empfehlenswert. Wer sich als Gärtner nicht als Kämpfer gegen all das Böse und Schädliche im Garten versteht sondern eher auf ein Miteinander mit der Natur setzt und sich an einem artenreichen Garten und vielen tollen Naturbeobachtungen erfreuen möchte, wird auch seine Freude an diesem Buch haben!


Titel: Mein Garten summt! Ein Platz für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge
Autor: Simone Kern
Erscheinungsjahr: 2017
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 128 S.
ISBN-NR.: 978-3440152706
Verlag: Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG

Kurzbeschreibung (Verlag)
Größe: 16,9 x 1,5 x 23,8 cm; 190 Farbfotos; Klappenbroschur (2 Klappen)
Wie verwandelt man seinen Garten in ein blütenreiches Paradies für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge? Ob Land oder Stadt, ein insektenfreundlicher Garten lässt sich überall verwirklichen. Wie man ihn plant, gestaltet, jahreszeitlich pflegt und erhält, wird Schritt für Schritt erklärt. Porträts der wichtigsten Insekten und Gartenpflanzen runden diesen reich bebilderten Ratgeber ab.

Meine Meinung:
Schlagzeilen, wie z. B. "Gigantisches Insektensterben!"; "Dramatisches Insektensterben in Deutschland"; "Der Trend geht zur sauberen Frontscheibe", "Massives Insektensterben in den letzten 30 Jahren – wir müssen etwas tun!" bestimmen in letzter Zeit die Medienwelt und weisen auf den heimischen Insektenrückgang von bis zu 80% in den letzten Jahren hin.
Der eine oder andere wird sich sagen "Es gibt schlimmeres", aber wie sehr Insekten für einen reibungslosen natürlichen Ablauf verantwortlich sind wird u. a. auch sehr schön in Simone Kerns Buch "Mein Garten summt!" gezeigt. Gut ausgewählte Bilder, Pflanzen- und Checklisten oder Projekte, wie z. B. Holzhaufen, Nisthilfen, Steingärten, Wasser im Garten... liefern ansteckende Anregungen für die Umsetzung eines eigenen naturnahen Garten. Bienenweide-Blütenkalender, Listen mit Duftrosen, Top10 der Pollen- und Nektarpflanzen oder Futterpflanzen für Tag- und Nachtfalter sind nur einige der sorgsam zusammengestellten hilfreichen Übersichten.
Einige Insekten werden exemplarisch vorgestellt und kleine Begleittexte erklären mit welchen Hilfsmitteln man ihnen auf die Sprünge helfen kann. Bücherlisten und eine Sammlung interessanter Internetlinks vervollständigen das Buch und ermöglichen einen tieferen Einstieg in das Thema.

Fazit: "Anfangen - und einfach mal nichts tun!" - dieses Kapitel trifft den Kern der Sache meiner Meinung nach sehr schön. Der Appell im Garten mal nicht stets aufzuräumen, verblühte Stauden oder abgefallenes Laub eben nicht sofort zu entfernen oder auch einmal selbständig ausgesähten Pflanzen an dem von ihnen gewählten Standort eine Chance zu geben - das macht auch für mich einen Naturgarten aus. Jeder kann seinen Garten - und sei er noch so klein - insektenfreundlicher gestalten und einen kleinen Beitrag leisten um den drohenden Zusammenbruch der Insektenwelt abzuschwächen. Kaum zu glauben - aber ohne Insekten wird auch der Mensch nicht mehr lange überleben können...
Ich kann dieses Buch allen Natur- und/oder Gartenfreunden empfehlen, die den Ernst der Lage erkannt haben und sich ein Stück Natur in das eigene Umfeld holen wollen. Ich empfinde das Buch und das Ziel des Buches als echte Bereicherung. Mit den zahlreichen Tipps erleichtert es einen Zugewinn an natürlicher Lebensqualität für Mensch und Tier.


Titel: Double-use-Gärtnern: 100 Gartenpflanzen mit Mehrfachnutzen
Autor: Bärbel Oftring
Erscheinungsjahr: 2017
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 224 S.
ISBN-NR.: 978-3258079783
Verlag: Haupt

Kurzbeschreibung (Verlag)
Größe: 15,5 x 22,5 cm; 400 Farbfotos; Klappenbroschur; Gewicht: 600 g
Sie hilft als Kompresse bei entzündeter Haut, färbt Wolle wunderbar gelb und würzt Salate mit einem herb-pfefferigen Geschmack - die Schafgarbe. Bienen lieben die Blüten, Blatt- und Blütenstiele lassen sich in der Küche wie Spargeln verwenden und die Wurzel ist gut für Haut und Haar - die Große Klette. Er hilft bei schweren Beinen und nächtlichen Wadenkrämpfen, aromatisiert Limonade oder Pudding, vertreibt Motten aus dem Kleiderschrank und lockert mit starken Wurzeln verdichtete Böden - der Echte Steinklee.
Über 100 heimische Pflanzen mit Mehrfachnutzen präsentiert Bärbel Oftring in diesem Buch. Wir entdecken den eigenen Garten als Schatztruhe: Verwendungstipps und viele Rezepte lassen uns staunen ob der vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten unserer Gartenpflanzen.

Meine Meinung:
Bärbel Oftring hat sich für ihr neues Buch ausgewählte Gehölze, Stauden und 1- bzw. 2-jährigen Pflanzen herausgepickt, deren unterschiedliche Nutzen sie zusammengetragen hat. Dabei reicht das Nutzungs-Spektrum von Obst, Likör, Marmelade, Mus, Kompott, Färbemittel, Arznei, Badezusatz, Sirup, Öl, Saft, Reinigungsmittel, Gerbstoff, Pesto, Gewürz, Massageöl, Salbe, Kernkissen, Tee, Essig, Baumittel, Schattenspender, Gemüse, essbare Blütendeko, Sorbet, Schlafmittel, Mottenschutz, Haarwasser, Pflanzendünger bis hin zu Kräuter- und Blütensalz. Erstaunliche Dinge erfährt der interessierte Gartenfreund - oder hätten Sie gewusst, dass man mit Hilfe von Efeublättern Wäsche waschen kann?
Unter den vorgestellten 100 Gartenpflanzen sollte für jeden etwas dabei sein. Vielleicht sind die Pflanzen sogar bereits im eigenen Garten vertreten und man kannte deren Nutzen bisher gar nicht. Was kann es denn schöneres geben, als mit hübsch blühenden Pflanzen optische Akzente im Garten zu setzen und gleichzeitig zu wissen, dass man der heimischen Tierwelt unter die Arme greift und weiteren Nutzen z. B. für die eigene Küche oder Hausapotheke erzielt.
Die Pflanzen werden jeweils auf einer Doppelseite vorgestellt. Mehrere Fotos (insgesamt ca. 400!) illustrieren eine kurze Beschreibung der Pflanzenart bevor in kleinen Abschnitten die verschiedenen Nutzen (auf neudeutsch "Use") geschildert werden. Tipps zur Ernte oder kleine Kochrezepte ermutigen das eigene Ausprobieren. Dabei kann auch das eine oder andere schöne Geschenk oder Mitbringsel entstehen, sodass man auch Freunde am Nutzen der eigenen Gartenpflanzen teilhaben lassen kann. Vielleicht müssen sich besonders eifrige Hobbyköche sogar etwas ausbremsen um den optischen oder den Nutzen für die Tierwelt nicht vollends zu verlieren ;-)
Im Anhang findet sich eine nützliche Übersichtstabelle mit allen Pflanzenarten und ihren vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten. So kann man, je nach Zielvorstellung, schnell zu den einzelnen Pflanzenarten blättern und sich umfassend informieren.

Fazit: Mit seinem ansprechenden modernen Design, den gut ausgewählten 100 Pflanzenarten und der übersichtlichen, interessanten Darstellung der verschiedenen Pflanzen-Nutzungsmöglichkeiten ist Frau Oftring hier wieder einmal ein sehr empfehlenswertes Buch gelungen. Ökologisch interessierte Gartenfreunde mit Hang zur Naturküche werden ihren vielfältigen Spaß am "Double-Use Gärtnern" haben!


Titel: Gärtnern für Tiere: Das Praxisbuch für das ganze Jahr
Autor: Adrian Thomas
Erscheinungsjahr: 2013
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 240 S.
ISBN-NR.: 978-3258077598
Verlag: Haupt

Kurzbeschreibung (Verlag)
Größe: 27,8 x 21,8 x 2,4 cm; durchgehend farbig bebildert; gebunden
Muss ein wildtierfreundlicher Garten verwildert sein? Wie schaffe ich es, dass Rotkehlchen in meinem Garten brüten? Wie kann ich mehr Wildbienen anlocken und fördern?

«Gärtnern für Tiere» räumt mit Irrtümern auf und zeigt, wie sich ein Garten in ein kleines oder großes, elegantes oder wildes Tierparadies verwandeln lässt, damit sich viele verschiedene Tierarten wohl fühlen und darin ein Zuhause finden:

- den Nutzgarten oder Ziergarten wildtierfreundlich gestalten
- Schritt für Schritt zum richtigen Habitat für die gewünschten Tiere
- Porträts von rund 300 Gartenpflanzen (Blumen, Sträucher und Bäume), die nicht nur ideal für manche Wildtierarten sind, sondern überdies den Garten verschönern
- einige Hundert Tierarten (Vögel, Schmetterlinge, Säugetiere, Amphibien und Reptilien, Bienen, Libellen) werden mit ihren jeweiligen Lebensbedürfnissen vorgestellt
- ein Arbeitskalender begleitet durch den Jahreslauf.

Ob der Garten groß oder klein, Nutzgarten oder Spielwiese ist: «Gärtnern für Tiere» zeigt den Weg zu einem Gartenparadies für Menschen und Wildtiere.

Meine Meinung:
Auffällig an diesem schönen, prachtvoll bebilderten Band über "Gärten für Tiere" sind nicht nur die ausgezeichneten Zeichnungen und Fotos sondern auch die interessant und stellenweise sogar witzig geschriebenen Texte. Diese gelungene Kombination ist DIE perfekte Einladung zum Schmökern und oft werden vermeintlich sichere eigene Erkenntnisse in Frage gestellt, bzw. widerlegt. Pfiffige Ideen, wie z. B. die Gegenüberstellung einer schematischen Abbildung eines Reihenhauses mit Garten und die bildliche "Übersetzung" in der tierischen Wahrnehmung, habe ich so noch nicht gesehen. Ansonsten quillt das Buch mit sinnvollen Tipps, wie z. B. 20 Top-Pflanzen für Tagfalter, Top-10-Pflanzen für Raupen, die besten Bienenpflanzen sortiert nach Jahreszeiten, Blumen und Gräser für Wildblumenwiesen, einer ausführliche Vorstellung von 300 besonders geeigneten Gartenpflanzen für Wildtiere, ein Monat-für-Monat-Arbeitskalender "Gärtnern für Tiere", Fütterungshinweisen, Nistkästen, Lebensräume schaffen (Wildblumenwiese, Feldblumengarten, Wassergarten, Balkon, Dachflächen, Mauern...) usw. über. Dieser ausgewogene Mix aus Informationen über einzelne Tier- und Pflanzenarten und praktischen Tipps überzeugt mich auf ganzer Linie.

Fazit: Wer sich für das Thema "naturnahe Gärten" interessiert, wird mit diesem Buch auf äußerst unterhaltsame Weise umfassend informiert. Aufgrund der volksnahen Schreibweise richtet sich das Buch an Leser jeglicher Vorbildung und beliebigen Alters. Die Tiere werden es Ihnen danken, wenn Sie sich mit diesem tollen Buch Tipps für Ihre eigenen Grünflächen "ins Haus" holen. Für mich ist das Buch in dieser Sparte die erste Wahl!


Titel: 52 Projekte für Stadtgärtner: Jede Woche grüner leben
Autorin: Bärbel Oftring
Erscheinungsjahr: 2015
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 128 S.
ISBN-NR.: 978-3440146958
Verlag: Franckh Kosmos Verlag

Kurzbeschreibung (Verlag)
Größe: 18,7 x 1,2 x 21,6 cm; 148 Farbfotos; Breitklappenbroschur
> Urban Gardening - das wöchentliche Begleitbuch.
> Originelle Projekte ausführlich erklärt.
> Schritt für Schritt zum Gartenglück in der Stadt.
Gärtnern ist Lebensfreude, auch und vor allem in der Stadt. Viele Menschen verspüren das Bedürfnis, Gartenbereiche auf dem Fensterbrett und Balkon sowie im Hinterhof zu erschaffen und diese beim Wachsen zu beobachten. In diesem persönlichen Ideenbuch wird für jede der 52 Wochen im Jahr ein spannendes und unkompliziert nachzumachendes Projekt vorgestellt, von Windowfarming und Dosen-Gärtchen über Kräuter-Vertikal-Garten bis hin zu Tee von der Euro-Palette. Mit zahlreichen Bastel- und Dekoideen, Pflanzentipps und Terminen.

Meine Meinung:
Und wieder liegt ein neues Buch der vielfachen Autorin Bärbel Oftring vor. Dieses Mal stellt sie 52 Projekte vor, die entgegen dem Titel nicht nur für Stadtgärtner sondern für alle Gärtner interessant sind. Auch wenn viele der skizzierten Ideen nicht ganz neu daherkommen muss man das Rad ja nicht immer wieder neu erfinden und ohne Zweifel ist eine schöne Sammlung dabei herausgekommen. Nach Jahreszeiten sortiert werden kreative Ideen mit zahlreichen, schönen Fotos, Materiallisten und Schritt-für-Schritt ("Los geht's")-Anleitungen präsentiert. Da werden Kinderwagen, Holzpaletten, Strohballen, PET-Flaschen, Schuhe, Taschen und Suppenschüsseln bepflanzt, Skier als Rankhilfe genutzt oder in Holztische Löcher für Pflanzwannen gesägt. Auch an die Tierwelt wird in Form von Trinkschalen, Futterhilfen und Unterkünften gedacht.

Fazit: Bärbel Oftring gelingt es wieder einmal ein überzeugendes und inspirierendes Buch vorzulegen. Mit Hilfe der Projekte kann man den eigenen Balkon oder Garten verschönern und je nach Interessenslage einen Nutzgarten mit Schwerpunkten Obst, Gemüse, Kräuter oder Blumen für sich selber oder/und für verschiedenste Tiergruppen anlegen. Wer nach einem Gartenbuch als Ideengeber sucht und Spaß an der kreativen Gartenarbeit hat, sollte hier zuschlagen.












Titel: Mit Samenbomben die Welt verändern: Für Guerilla-Gärtner und alle, die es werden wollen
Autorin: Josie Jeffery
Erscheinungsjahr: 2012
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 128 S.
ISBN-NR.: 978-3800176939
Verlag: Eugen Ulmer KG

Kurzbeschreibung (Verlag)
Größe: 20,8 x 15,6 x 1,6 cm
Samenbomben für eine buntere Stadt
- Einfache Anleitungen zum Herstellen von Samenbomben
- 13 verschiedene Rezepte
- Die wichtigsten Pflanzeninfos als Steckbrief

Samenbomben sind kleine Kugeln aus Erde und Samen, die jeder selbst herstellen kann. An geeigneter Stelle platziert, bewirken sie ihr kleines Wunder und machen unsere Welt ein bisschen bunter.
Dieses Buch stellt Rezepte für Samenbomben vor. Darunter Varianten, die Insekten und Vögel anlocken oder unseren Sinnen schmeicheln. Der Pflanzenteil mit 40 geeigneten Pflanzen liefert Wissen zum Samensammeln, Bestimmen der Pflanzen und Umsorgen der Zöglinge.
Werden Sie aktiv und verändern Sie mit Samenbomben die Welt! Auf der Webseite zum Buch finden Sie tolle Rezepte zur eigenen Herstellung von Samenbomben. Daneben können Sie Ihre Aktivitäten in unserer Mit-Mach-Karte markieren und Gleichgesinnte für weitere Verschönerungsaktionen finden: www.samenbomben.ulmer.de


ACHTUNG! Hier folgen einige wichtige Hinweise des Eugen Ulmer-Verlags:

Rechtliches

Bevor Sie eine Samenbombe auf den Weg schicken, ist viel zu bedenken. Unter anderem sollten Sie sicherstellen, dass der von Ihnen anvisierte Platz geeignet ist. Außerdem müssen Sie richtig zielen – sowohl metaphorisch als auch tatsächlich!

Zielort überprüfen

Was zu tun ist
- Unterliegt das Areal dem Naturschutz?
Antwort bekommen Sie bei der Stadt, in der Stadtbücherei und im Internet.
- Handelt es sich um Privatbesitz? Gehen Sie sicher, dass Sie keine Feldflur ins Auge gefasst haben, denn von Anbauflächen sollten Sie sich fernhalten.
- Ist das Grundstück ungenutzt? Würde ihm ein Facelifting gut tun? Überprüfen Sie, ob in Kürze Bauarbeiten anstehen – in diesem Fall haben Pflanzen keine Chance.
- Wählen Sie dem Standort angemessene Pflanzen. Manche Arten sind sehr hartnäckig und breiten sich rücksichtslos aus. Diese können andere Pflanzen, etwa wertvolle heimische Wildkräuter, verdrängen. Ein neues Desaster wie das Drüsige Springkraut können wir nicht gebrauchen!
- Verwenden Sie heimische Pflanzen, um das natürliche Gleichgewicht zwischen Flora und Fauna nicht zu stören.
- Entwickeln Sie ein Bewusstsein für alles Schützenswerte. Hinweise und Erklärungen finden Sie im Kapitel „Natur unter Schutz“ auf Seite 38.
- Fördern Sie die Tierwelt mit Pflanzen, welche Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und Vögel ernähren.

Was zu lassen ist
- Zielen Sie mit Ihren Samenbomben nicht auf Menschen oder Fenster. Gehen Sie sicher, dass nichts und niemand durch Ihren Wurf zu Schaden kommt.
- Werfen Sie Samenbomben nur dann in Nachbargärten, wenn deren Besitzer damit einverstanden sind. Verwenden Sie Ihre Samen für etwas Positiveres als für Streitigkeiten.
- Deponieren Sie Samenbomben nur dort, wo auch etwas wachsen kann. Pflanzen benötigen ausreichend Licht und Boden zum Gedeihen; wo dies fehlt, gehen sie ein.
- Bringen Sie weder sich noch andere in Gefahr. Zwar sind Straßenränder und Gleisanlagen perfekte Ziele, doch wagen Sie sich dafür auf keinen Fall über verkehrsreiche Straßen, und spazieren Sie an keinen Bahngleisen entlang – nichts lohnt das Risiko eines Unfalls.

Hinweis in eigener Sache:
Weder der Verlag noch die am Entstehen dieses Buches beteiligten Personen übernehmen irgendwelche Verantwortung für negative Folgen bei der Verwendung der in diesem Buch erwähnten oder näher vorgestellten Pflanzen.


Meine Meinung:
Vorneweg! Nicht ohne Grund habe ich die auf der Website von Ulmer angegebenen rechtlichen Hinweise zum Gebrauch der Samenbomben (siehe oben) übernommen.
Diese sollten unbedingt Ernst genommen werden!
Die Verteilung von Blumensamen in der Natur ist ein schwerwiegender Eingriff in die natürlicherweise am "Samenbomben-Abwurfplatz" vorhandenen Pflanzengesellschaften. Wissenschaftler beschäftigen sich mit der Entwicklung solcher Pflanzengesellschaften. Das "Ansalben" mit "schönen bunten" Saatmischungen verfälscht jedoch diese Ergebnisse nachhaltig. Hunderte Jahre pflanzensoziologische Erkenntnisse können so mit einem Schlag boykottiert werden. Insofern kann ich zwar den Wunsch verstehen, dass man weniger spektakulär blühende Wildkräuter durch großblütige und auffällige Pflanzenarten ersetzen möchte. Jedoch gibt es auch Tierarten, die genau auf diese unspektakulären Pflanzenarten angewiesen sind. Sie sollten zudem nie "nichtheimische Arten" verbreiten. Es gehört also eine Menge Pflanzenkenntnis dazu, um die auf Samenmischungen angegebenen Pflanzenarten auch vollständig in Bezug auf "heimisches Wildkraut" oder "nichtheimische Zierpflanze" zusortieren zu können.

So werden im Buch z. B. die aus der USA stammende Goldmelisse (Monarda didyma), Zucchini (in Kombination mit einem Hinweis auf Flüssigdünger-Zugabe), Gartenbohnen, Süßholz, Roter Scheinsonnenhut, Mutterkraut oder Kapuzinerkresse als fantastische und geeignete Pflanzen vorgestellt. Dies mag auch für ein Aussäen im eigenen Privatgarten gelten, aber in eine Industriebrache gehören diese Pflanzenarten definitiv nicht. Meiner Meinung nach sollte sich der Wunsch nach bunten Blumen auf Privatgelände beschränken.
Meine folgende Buchrezension bezieht sich somit auf die Vorgabe, Samenbomben lediglich auf Privatgelände zu verteilen.
Das Buch ist sehr liebevoll und reichhaltig illustriert und gestaltet und erklärt die Vorgehensweise von der Herstellung bis zum Abwurf der Samenbomben und der evtl. notwendigen Nachpflege Schritt für Schritt. Es werden u. a. geeignete Samenmischungen für "Bienen und Hummeln", Schmetterlinge oder Vögel vorgestellt. Auch die Geschichte der Guerilla-Gärtner, mahnende Worte zur Verantwortung, Naturschutz, Bodenkunde, Gartenwissen, Saatgut ernten und Artenprofile von 41 "geeigneten" Pflanzen werden ansprechend auf interessanten Papierhintergründen präsentiert.

Fazit: Ich muss zugeben, dass ich bei dieser Thematik hin- und hergerissen bin. Gerade auch für Kinder kann es sicherlich ein schönes Erlebnis sein, die eigenen Samenbomben "zusammenzumantschen", abzuwerfen und anschließend die Entwicklung der sprießenden Blütenpracht zu beobachten. Auf der anderen Seite lauert ständig die Gefahr, dass man mit künstlich in der Natur eingebrachtem Saatgut die natürliche Flora nachhaltig zu verfälschen (siehe Riesen-Bärenklau, der ursprünglich in Gärten angepflanzt wurde und nun vielerorts die heimischen Pflanzenarten verdrängt). Idealerweise würde man nur Saatgut verwenden, das man selber in der Umgebung gesammelt hat. Insofern kann ich das Buch zwar empfehlen, weil es wirklich gut gemacht ist, da ich aber befürchte, dass es den meisten Guerilla-Gärtner nur darum geht schöne bunte Blumen auszusäen, kann ich den Gebrauch von Samenbomben nur mit den oben genannten Einschränkungen empfehlen. Auch die links angegebenen Verweise auf Samenmischungen kann ich somit nicht vorbehaltlos empfehlen, da ich nicht weiß, ob die angegebenen Artenangaben vollständig sind und ob sie schließlich in geeigneten Gebieten "abgeworfen" werden...


Titel: An die Töpfe, gärtnern, los!: Praxiswissen und Ideen fürs urbane Gärtnern
Autorin: Gudrun Ongania
Erscheinungsjahr: 2014
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 192 S.
ISBN-NR.: 978-3258078359
Verlag: Haupt

Kurzbeschreibung (Verlag)
Größe: 26,4 x 23,6 x 1,8 cm; 362 Farbfotos; gebunden; 1.117 g
Ob kreativer Kräutergarten in der Europalette oder Salatbar am Balkon, ob Hochbeet auf der Dachterrasse oder Gemeinschaftsgarten im Hinterhof - Gemüse, Kräuter, Salat und andere Leckereien in der Stadt anzupflanzen, ist einfacher, als es scheint. Dieses praxisorientierte Einsteigerbuch hilft dabei, mit den eigenen urbanen Garten zu starten.
Alle Fragen der Urban Gardeners werden in diesem Buch beantwortet: Welcher Garten passt zu mir? Wie viel Zeit habe ich? Welcher Platz steht zur Verfügung? Welche Pflanzen passen zueinander? Wie pflege und dünge ich richtig? Wann kann ich ernten und genießen?
Darüber hinaus gibt es Inspirationen von Urban Gardeners, die schon mittendrin sind, und Schritt-für-Schritt-Anleitungen. Um die Arbeitsschritte besser zu verstehen, helfen Online-Anleitungsvideos über gärtnerische Stolpersteine hinweg.
Gudrun Ongania ergänzt das Komplettwissen zum Urban Gardening mit leckeren Rezepten fürs Genießen der Ernte, Pflanzenporträts für die entspannte Gartensaison, Checklisten fürs Klären des Gartentyps und einem Pflanzkalender fürs ganze Jahr.

Meine Meinung:
Dieses handwerklich sehr modern und ansprechend gestaltete Buch ist sehr praxisnah ausgerichtet. Fast 400 Fotos auf 192 Seiten sprechen zudem für eine üppige Illustration. Interessante Ideen zu recycelbaren Pflanzgefässen (u. a. PET-Flaschen, Tetrapacks, Klopapierrollen, Autoreifen, Bierkästen) oder zu in der Vertikalen bepflanzbaren "essbaren Wänden" helfen der eigenen Kreativität auf die Sprünge. Informationen werden bunt verpackt an den Leser gebracht und machen neugierig auf die folgenden Seiten. Alle wichtigen Aspekte des urbanen Gärtnerns werden angesprochen und anschaulich erklärt. Wer mag kann sich einige Kapitel auch als Video im Internet ansehen. Die im Buch angegebenen Links klappen irgendwie nicht so richtig, aber über die Seiten des Haupt-Verlags können Sie über die Rubrik "Zusatzmaterial" auf die informativen aber eher unspektakulären Videos zugreifen: Haupt Verlag: An die Töpfe, gärtnern, los!. Inspirationen kann man auch in dem Kapitel über diverse urbane Gemeinschaftsprojekte u. a. in Wien, Köln, Hamburg, Luzern, Zürich oder Basel erhalten. Über Kartoffeln im Sack, Zucchini in der Kiste, einen Kräutergarten in einer Euro-Palette, ein Minigewächshaus in einer durchsichtigen PET-Flasche geht es weiter zu ausgefallenen Kochrezepten (u. a. Kartoffelnudeln mit Johannisbeeren, Sommersalat mit Holunderblütendressing).

Fazit: Ein schönes und sehr empfehlenswertes Gartenbuch, das Lust aufs Lesen aber auch Lust auf die Praxisanwendung macht. Für Gärtner oder diejenigen unter uns, die noch Gärtner werden wollen ein schönes Einstiegsbuch. Auch wenn Ihnen nur ein kleiner Balkon mitten in der Stadt zur Verfügung steht zeigt Ihnen das Buch anschaulich was Sie alles daraus machen können.


Titel: Bauen wie die Biene, fliegen wie der Vogel: Wenn die Natur die Wissenschaft inspiriert
Autor: Mat Fournier
Erscheinungsjahr: 2016
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 160 S.
ISBN-NR.: 978-3258079875
Verlag: Haupt Verlag

Kurzbeschreibung (Verlag)
Größe: 22,6 x 33,5 cm; durchgehend farbig; gebunden; Gewicht: 1266 g
Faszinierende Bilder, spannender Lesegenuss: Wenn die Natur die Wissenschaft inspiriert
Was haben Wellblech, der erste Wecker, Sonnenkollektoren und der japanische Hochgeschwindigkeitszug gemeinsam? Bei allen vier Erfindungen stand die Natur Pate. Die Entwicklung des Wellblechs geht auf die Beobachtung der Jakobsmuschel zurück, die Grille diente als Vorbild für den ersten Wecker, die Technologie der Sonnenkollektoren wurde von den entspiegelten Augen der Fliegen abgeleitet und die Spitze des japanischen Hochgeschwindigkeitszugs dem Eisvogel abgeguckt, der problemlos von der Luft ins Wasser abtaucht.
Dieses originelle, reich illustrierte Buch erzählt davon, wie Tiere und Pflanzen seit Jahrhunderten Erfinder, Ingenieure, Architekten und Wissenschaftler inspiriert haben. Es erklärt, wie die Bionik zu einem vielversprechenden modernen Forschungszweig wurde, der auf faszinierende Erfindungen und umweltfreundliche Technologien hoffen lässt. Die Natur hat viele Lösungen für technische Probleme bereit – wenn neugierige Menschen genauer hinsehen und sie entdecken.

Meine Meinung:
Es ist schon erstaunlich, dass es vom 4. Jahrhundert bis zum Jahre 1999 gedauert hat mathematisch nachzuweisen, dass die sechseckige Honigwabe die ökonomischste und stabilste Möglichkeit ist Honig und Larven aufzubewahren. Oder was um alles in der Welt haben Walhöcker mit dem Bau von Windkraftanlagen zu tun. 37 verblüffende Beispiele, bei denen sich der Mensch Prinzipien aus der Natur abgeschaut hat, werden in diesem Buch vorgestellt.
Die verschiedenen Bionik-Themen werden auf jeweils 2 sehr großformatigen Seiten vorgestellt. Dabei bildet eine Seite einen optischen Gegenpart zur der gegenüberliegenden Informationsseite. Ich muss jedoch zugeben, dass mir die gezeigten konservierten, getrockneten, ausgestopften oder aufgespießten Tiere - präsentiert auf "Lederoptik-Untergrund", kombiniert mit kleinen skizzenhaften Zeichnungen eher nicht gefallen. Auch das Design der Informationsseiten wirkt auf mich eher unrund; die Verwendung von 3 verschiedenen Schriftarten und wild gemixten Schriftgrößen überzeugt mich nicht und hinterlässt bei mir einen unruhigen Eindruck.
Thematisch hat sich die Autorin durchaus interessante Themen herausgepickt. So halten Tiere und Pflanzen als Ideengeber für olympische Schwimmanzüge, Architektur, Wassersammler, Flugmodelle, Baumaterialien, Klebstoff, selbstreinigende Oberflächen uvm. her.

Fazit: Wer sich für Bionik oder Biomimetik interessiert wird in diesem Buch sicher interessante Themen finden. Das Design des Buches ist Geschmackssache. Mir persönlich gefällt es nicht sonderlich. Ich hätte mir die Verwendung von Fotos oder alten Stichen anstatt toter Tiere an dieser Stelle gewünscht. Aber bilden Sie sich doch Ihre eigene Meinung - vielleicht gefällt es Ihnen ja?
Beim Haupt-Verlag können Sie sich einige Seiten als Leseprobe ansehen.


Titel: Überleben - Tiere und ihr Verhalten in der Wildnis
Autor: Charlotte Uhlenbroek
Erscheinungsjahr: 2009
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 440 S.
ISBN-NR.: 978-3831014521
Verlag: Dorling Kindersley Verlag

Kurzbeschreibung (Verlag)
Größe: 31,2 x 26 x 3,2 cm
Unglaubliche Anpassungen an den Lebensraum, überraschende Überlebensstrategien – Tiere zeigen viele faszinierende Verhaltensweisen, die in diesem Buch auf dem neuesten Stand der Forschung dokumentiert werden. Rund 3000 spektakuläre Aufnahmen der weltbesten Tierfotografen entführen den Leser auf eine abenteuerliche Reise in die Wildnis und präsentieren einzigartige, oft dramatische Szenen. Die außergewöhnlichen Textbeiträge wurden von einem Team hochkarätiger Biologen in oft jahrelangen Studien zusammengetragen. Informative Grafiken und eindrucksvolle Fotostrecken lassen den Leser die unglaublichen Überlebensstrategien der Tiere hautnah miterleben.

Meine Meinung:
Wenn man dieses Buch in einem Buchladen sieht ist man sofort gepackt von dem hypnotischen Titelfoto. Dann beginnt man in diesem atlasartigen Buch zu blättern und die Faszination hält an. Die unglaubliche Anzahl von ca. 3000 Fotos (teilweise Detailaufnahmen mit unterschiedlichsten modernen Aufnahmetechniken entstanden), kombiniert mit unzähligen schematischen Schaubildern und Skelettdetails schaffen ein Feuerwerk an optischen Eindrücken. Die kurzen informativen Texte erläutern das Gezeigte. Die Bilder sind teilweise unglaublich und es ist etwas schade, dass manche aufgrund des Platzmangels, etwas kleingeraten sind. Der Verlag spricht von jahrelangen Studien hochkarätiger Biologen, die bei der Entstehung dieses Werkes von Nöten gewesen sind und das erscheint durchaus glaubhaft. Inhaltlich werden die verschiedenen Verhaltensstrategien und Anpassungen der Tiere hinsichtlich Skelett & Muskeln, Bewegung, Körperdecken, Körpersystemen, Sinnen, Lebensräumen, Jagen & Fressen, Schutz, Sexualität & Fortpflanzung, Geburt & Entwicklung, Sozialem Leben, Kommunikation und Intelligenz behandelt.
Fazit: Ein Buch, das insbesondere durch die aussergewöhnlichen Aufnahmen zu überzeugen weiß. Die Texte sind gut - wenn auch gelegentlich etwas knapp gehalten. Das Fotomaterial und die Schaubilder werden in die Texte integriert, was sehr modern wirkt, was allerdings auch etwas Unruhe erzeugt. Das Auge wandert über die zahlreichen optischen Leckerbissen, so dass es teilweise nicht ganz leicht fällt sich auf die Texte zu konzentrieren. Dies ist ein Buch, dessen Seiten man nicht von oben links nach unten rechts lesen muss. Der Leser kann selber entscheiden, was ihm lesenswert erscheint und kann die Informationspäckchen eins nach dem anderen auspacken. Kurzum - ein optischer Leckerbissen, dessen Zielgruppe aufgrund der verständlichen und modernen Machart sehr breit gefasst ist und der zu überzeugen weiß!


Titel: Meisterwerke der Naturgeschichte: Schätze aus der Bibliothek des Natural History Museum, London
Autor: Judith Magee
Erscheinungsjahr: 2016
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 224 S.
ISBN-NR.: 978-3258079707
Verlag: Haupt-Verlag

Kurzbeschreibung (Verlag)
Größe: 21,6 x 26 cm; 36 Prints; in Schmuckbox (27,6 x 3,5 x 35,3 cm); kartoniert in Kassette, Gewicht: 1994 g
Buch und 36 Drucke in einer Schmuckbox: eine bibliophile Reise durch die Geschichte des Naturbuchs.
Das Natural History Museum in London besitzt eine der wichtigsten Sammlungen von historischen Büchern zur Naturgeschichte. 31 Werke aus fünf Jahrhunderten werden in diesem wunderschön illustrierten Band vorgestellt. Sie wurden einerseits wegen ihrer wissenschaftlichen Bedeutung, andererseits aufgrund des künstlerischen Wertes ihrer Illustrationen ausgewählt.
Der Bogen spannt sich vom ältesten Buch der Sammlung, der «Historia Naturalis» von Plinius dem Älteren in einer Ausgabe von 1469, über Preziosen wie dem «Hortus Eystettensis» von Basilius Besler (1613), der «Flora Sinensis» von Michal Piotr Boym (1656), die wunderschöne «Metamorphosis Insectorum Surinamensium» von Maria Sibylla Merian (1705) über die berühmten «Locupletissimi Rerum Naturalium Thesauri» von Albertus Seba (1734–1765), John James Audubons Meisterwerk «The Birds of America» (1827–1838), bis zu den «Kunstformen der Natur» von Ernst Haeckel (1904).
Diese außergewöhnliche Sammlung, bestehend aus einem Buch und 36 Drucken in einer Schmuckbox, wird jeden naturhistorisch Interessierten begeistern und eignet sich als hochwertiges Geschenk.

Meine Meinung:
Wieder einmal ist ein Schmuckband im Haupt-Verlag erschienen, der es im wahrsten Sinne des Wortes in sich hat! In der äußerst dekorativen Schmuckkassette finden sich neben einem kartonierten Buch auch 36 hochwertige Drucke von künstlerischen "Meisterwerken der Naturgeschichte".


Großbild bei Mausklick

Da sich vermutlich die wenigsten Naturfreunde die Originalwerke leisten können ist dies eine schöne Gelegenheit mit den ca. 33,3 x 26 cm (140 g/m²) großen Drucken - am besten noch gerahmt - die eigene Wohnung oder das Büro zu verschönern. Egal ob Botanik- oder Zoologiefreund - es sollte für jeden etwas passendes dabei sein.

Neben den schicken Drucken besticht auch das beiliegende Buch mit zahlreichen ästhetischen Illustrationen, Buchmalereien, Holzschnitten, Kupferstichen, Radierungen und Lithografien. Der Leser merkt schnell, dass dieser Einblick in die Schatzkammer der Bibliothek des "Natural History Museum" in London etwas ganz besonderes ist. Die Informationen rund um die Künstler sind ebenfalls sehr interessant und Rahmen die Kunstwerke würdig ein. So erfährt der Leser z. B., dass das Kolorieren der Bücher seinerzeit so aufwändig war, dass es den einen oder anderen Buchautor, der an sein Werk geglaubt hat, in den Ruin getrieben hat. Von einem Nachdruck der ersten naturkundlichen Enzykopädie ("Naturalis Historia" von Plinius 23-79 n. Chr.) aus dem Jahre 1469 (eines der ersten Bücher überhaupt) bis hin zu Haeckels "Kunstformen der Natur" schwelgt die Buchautorin in den "Kronjuwelen" der Naturdarstellungen verschiedenster Künstler. Wer sich für Naturgeschichte interessiert wird die Exkurse in die vergangenen Zeiten genießen. Man erfährt viel Interessantes über das Leben und Schaffen der Künstler, wie z. B. Maria Sibylla Merian, James Barbut (einer meiner Lieblinge :-)), John Abbot, John Gould oder Ernst Haeckel. Die vorgestellten Kunstwerke werden in das Zeitgeschehen eingeordnet und Zitate der Künstler und zahlreiche Anekdoten lassen den Leser tief in die Naturgeschichte abtauchen. Wie grundlegend die Werke der Künstler für den Durchbruch bedeutender Naturwissenschaftler wie Charles Darwin oder Carl von Linne und das allgemeine damalige Naturverständnis gewesen sind wird in den detaillierten und sehr interessant geschriebenen Texten sehr deutlich.

Fazit: Mir gefällt das Gesamtwerk (Buch und Drucke) ausgesprochen gut, sodass ich es Ihnen wärmstens ans Herz lege. Sollten Sie etwas übrig haben für die Naturgeschichte und Freund ästethisch schöner Naturabbildungen sein, werden Sie sicherlich meiner Meinung sein, dass dieses inspirierende Werk seinen Preis wert ist. Aber schauen Sie doch einfach mal selber als Appetithappen in ein paar Seiten des Buches beim Haupt-Verlag hinein.


Titel: Bestiarium: Zeugnisse ausgestorbener Tierarten
Autor: Luc Semal
Erscheinungsjahr: 2014
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 168 S.
ISBN-NR.: 978-3258078731
Verlag: Haupt-Verlag, Bern-Stuttgart-Wien

Kurzbeschreibung (Verlag)
Größe: 33,8 x 23 x 1,8 cm; über 140 Abbildungen; gebunden; Gewicht: 1.329 g
Nach dem erfolgreichen «Herbarium der Entdecker» nun das bibliophile Werk zur Vergangenheit der Tierwelt.
Großformat und außergewöhnliche Bebilderung machen das «Bestiarium» zum idealen Geschenkband für Tierfreunde.
Mammut, Dodo, Höhlenbär und Beutelwolf waren einst weit verbreitet und regen heute nur noch als Fabeltiere unsere Fantasie an. Über Jahrtausende haben Menschen Tiere bis zur Ausrottung gejagt, ihre Habitate zerstört und empfindliche Ökosysteme erheblich beeinträchtigt. Warum ist ein so großes Raubtier wie der Java-Tiger ausgestorben? Was geschah mit dem Lachkauz? Und wie konnten Nilbarsche im Victoriasee ein ökologisches Desaster auslösen?
Das «Bestiarium» gibt Antworten auf diese und viele weitere Fragen. Im Zentrum dieses reich bebilderten Werkes steht das Schicksal von 69 Tierarten, die in den letzten 50 000 Jahren wegen uns Menschen verschwunden sind. Die Fotografien zeigen, was von ihnen noch übrig geblieben ist, und ihre Geschichten erzählen von den großen Wellen des Artensterbens in der Vergangenheit und machen Hoffnung, dass es vielleicht noch nicht zu spät ist, um dem nächsten großen Artensterben Einhalt zu gebieten.

Meine Meinung:
Die Sammlung des Naturalis Biodiversity Center Leiden (Niederlande), in dem sage und schreibe 37 Mio. Pflanzen, Tiere, Fossilien und Mineralien zusammengetragen worden sind, öffnet mit diesem Buch seine Schatzkiste einen Spalt weit und zeigt uns 69 Porträts ausgestorbener oder fast ausgestorbener Tierarten.
Ich muss zugeben, dass ich selber meist noch nicht einmal Tiere im Zoo hinter Gittern sehen möchte, geschweige denn ausgestopfte oder "eingelegte" Tiere. Sicherlich ist dies einer der Gründe, weshalb ich selber auch keine Insektensammlung besitze. So empfinde ich auch beim Anblick dieser ausgestorbenen Tierarten eine Mischung aus Wehmut, Ärger und Frust. Die Bilder der Tiere wirken einerseits wie eine Anklage an die verantwortungslose, gewinnorientierte Menschheit, können andererseits allerdings auch als Apell angesehen werden endlich etwas gegen das vom Menschen bewirkte massive Artensterben zu unternehmen. Da sich das Interesse für aussterbende Insekten- bzw. Spinnenarten oft leider sehr in Grenzen hält, werden hauptsächlich Vögel und Säugetiere gezeigt.
Zu jeder Art gibt es ein ganzseitiges, großformatiges - unter fotografischen Gesichtspunkten - sehr ästhetisch schönes Foto aus der Museumssammlung und eine Seite Informationstext. Im Textteil finden sich zusätzliche historische Abbildungen und genauere Informationen über den zeitlichen Ablauf und die Gründe des Aussterbens der jeweiligen Art.
In vielen Fällen wird über teils verzweifelte Versuche von Wissenschaftlern berichtet, um die allerletzten Bestände einer Tierart doch noch zu retten.

Fazit: Luc Semals "Bestiarium" schlägt 69 Kapitel (stellvertretend für Hunderte anderer ausgestorbener Tierarten) der Menschheitsgeschichte auf, in denen aus verschiedensten Gründen (Dummheit, Gier, Hunger, Umweltzerstörung, Sammlerleidenschaft) der Mensch in seiner Verantwortung der Natur gegenüber versagt hat.
Die dezent ausgeleuchteten Fotos der Tierpräparate aus der wissenschaftlichen Sammlung und die zugehörigen Berichte legen darüber Zeugnis ab.
Ein sehr schön gestaltetes, aufrüttelndes und wichtiges Buch, das ich hier sehr gerne empfehle - auch wenn es den Leser etwas traurig und nachdenklich stimmen wird.


Titel: 50 Tiere, die unsere Welt veränderten
Autor: Eric Chaline
Erscheinungsjahr: 2014
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 224 S.
ISBN-NR.: 978-3258078557
Verlag: Haupt-Verlag, Bern-Stuttgart-Wien

Kurzbeschreibung (Verlag)
Größe: 23,2 x 17,6 x 2,4 cm; über 150 Abbildungen; gebunden; Gewicht: 705 g
Lebendige Geschichte - 50 Tierarten, die den Fortschritt der menschlichen Zivilisation entscheidend beeinflussten.
Bibliophile Ausgabe in Halbleinen - ein ideales Geschenk für Tierfreunde und historisch Interessierte.
Die gemeinsame Geschichte von Menschen und Tieren ist verschlungen und reicht weit zurück. Schafe liefern uns Wolle, Kühe nähren uns mit Milch und Fleisch, Katzen leisten Gesellschaft, Bienen bestäuben Pflanzen und versorgen uns nebenbei mit Honig. Aber wem ist bewusst, dass ohne Regenwürmer ein Leben auf der Erde nicht möglich wäre? Dass auch die Laus einen Beitrag zur Französischen Revolution geleistet hat? Oder dass wir viele unserer medizinischen Fortschritte einer kleinen Fliege zu verdanken haben?
Eric Chaline unternimmt eine Zeitreise quer durch alle Kontinente und präsentiert 50 Tierarten, die unsere Zivilisation entscheidend geprägt haben. Mit Hinweisen auf Geschichte, Kunst, Literatur und Forschung öffnet dieses reich illustrierte Buch den Blick für eine erstaunliche Welt.

Meine Meinung:
50 wichtige Tierarten, welche die Menschheit hinsichtlich Nahrung, Medizin, Wirtschaft/Handel und Geschichte/Kultur entscheidend beeinflusst haben werden in diesem aufwändig illustrierten Buch auf jeweils 2 bis 8 Buchseiten vorgestellt. Dabei erfährt der Leser eine Menge Wissenswertes über Hund, Katze, Pferd, Huhn, Floh & Co.. Über 150 meist historische Abbildungen unterstreichen wirkungsvoll die wichtigen Aufgaben, welche die einzelnen Tierarten bei der Entwicklung der menschlichen Zivilisation gespielt haben und es meist auch immer noch tun.
So wird z. B. schnell klar, wie wichtig die Blütenbestäubung der Bienen für den Menschen ist, wenn man weiß, dass jedes Jahr zur Bestäubung der riesigen kalifornischen Mandelbaumplantagen aus den ganzen USA rund eine Millionen Bienenstöcke per LKW angekarrt werden.
Oder wußten Sie, dass Kamele innerhalb von 10 Minuten ca. 120 Liter Wasser trinken können.
Vielleicht wollten Sie aber auch gar nicht wissen, dass auch heutzutage der rote Farbstoff in einigen Softdrinks und anderen Lebensmitteln aus Schildläusen gewonnen wird.
Interessant ist, das der Begriff «Das ist ja toll!» aus der Taufliegenforschung stammt und auf sogenannte Toll-Gene zurückzuführen ist.
Zwischendurch darf auch geschmunzelt werden. Anekdoten wie das Zitat zum Blutegel "Er säuft, wie manche Menschen, so lange, bis er nicht mehr kann." tragen genauso zum gelungenen Werk bei, wie die ansprechenden Abbildungen (Stiche, Gemälde, Rasterelektronenaufnahmen, Fotos). Man freut sich schon bei jedem Umblättern in diesem Buch, was einen auf der nächsten Buchseite erwartet.
Ein kleiner Kritikpunkt ist, dass für meinen Geschmack die Auswahl der verschiedenen Schriftarten und -größen etwas gewöhnungsbedürftig ist.

Fazit: Dieses Buch möchte ich all denen empfehlen, die ein wertiges Geschenk für einen natur- und bestenfalls auch noch geschichtsinteressierten Naturfreund suchen. Viel besser ist es jedoch, dass schöne Werk selber zu besitzen. Lesen Sie dieses Buch und finden Sie u. a. heraus, woher das "Klon-Schaf" Dolly seinen Namen hatte oder was der Begriff Spam mit der Comedy-Show "Monty Python's Flying Cirkus" zu tun hat :-)


Titel: Time of Love
Autoren: Klaus Hackländer, Eugène Reiter
Erscheinungsjahr: 2015
Sprachen: Deutsch, Französisch, Englisch
Seitenzahl: 400 S.
ISBN-NR.: 978-3440146804
Verlag: Franckh Kosmos Verlag

Kurzbeschreibung (Verlag)
Größe: 30,2 x 30,2 cm; Gewicht: 3.145 g; 596 Farbfotos; laminierter Pappband mit Schutzumschlag
Prunkvoller Schmuck, aufwändige Hochzeitsgeschenke, lebenslange Bindung, aber auch freche Rivalen und hingebungsvolle Eltern. Wenn große Gefühle im Spiel sind, geht es in der Welt der Tiere nicht sehr viel anders zur Sache, als bei uns Menschen. Eugène Reiter ist mit seiner Kamera dabei, wenn Bären schmusen, Hirsche den Wald mit lautem Röhren erfüllen, Vögel ihrer Liebsten zärtlich leckere Geschenke machen und mächtige Wildschweine eifersüchtig ihren Nachwuchs hüten. Klaus Hackländers Texte ergänzen mit ihren wertvollen Informationen die großartigen Fotos aufs Beste. Gemeinsam erzählen sie uns die ewige Geschichte vom Kreislauf des Lebens im Tierreich.

Meine Meinung:
Dieses sehr großformatige, gut 3 kg schwere, Buch "Time of Love" ist in erster Linie ein hochwertiger Fotoband. Die Kapitel sind mit "Der kleine Unterschied", "Zeit des Werbens", "Zeit der großen Gefühle", "Zeit der Ruhe und Vorbereitung", "Zeit der Fürsorge und Hingabe" und "Zeit der Naturerlebnisse" überschrieben. Der Fotograf Eugène Reiter ist ein bekennender Freund der Jagd und ist in diversen Jagd- und Wildschutzorganisationen vertreten. Diese Vorliebe erkennt man auch an der Auswahl seiner Fotos für diesen Prachtband. Fotos von Rehen, Wildschweinen, Rot- und Damhirschen, Braunbären, Elchen, Rentieren, Widdern, Steinböcken, Auerhähnen, Hasen und Füchsen bilden das Kerngerüst des Buches. Reiter sind allerdings auch eine ganze Reihe weiterer Darsteller vor die Linse geraten. Die Bilder sind zu großen Teilen unglaublich scharf. Mich als Hobbyfotografen durchzuckt bei der Ansicht der Bilder der Gedanke meine eigene Kamera an den Nagel zu hängen. Leider erfährt man keine fotografischen Details (Kamera, Objektive, Blende, Zeit...). Ein kleines Kapitel zeigt jedoch, dass die Jagd nach außergewöhnlichen Bildern auch mit der einen oder anderen gefährlichen Situation "bezahlt" werden muss. Die Informationshäppchen von Herrn Hackländer neben den Bildern sind interessant, lehrsam und einfach schöne Bildbegleiter.
Als kleiner nützlicher Nebeneffekt kann man, da alle Texte 3-sprachig parallel abgedruckt sind, die eigenen Französisch- und/oder Englischkenntnisse aufpeppen. Das Buch richtet sich somit an einen deutlich größeren Adressatenkreis und in diesem Fall ist keine der Sprachen zuviel (z. B. habe ich ein nettes englisches Sprichwort gelernt "Two's company, three's a crowd.").

Fazit: Ausgezeichnete Fotos zeigen insbesondere größere Tiere aus dem Umkreis der Jagd in allen erdenklichen Situationen. So wird das Verhalten der Tiere greifbar und die großen Fotos erlauben einen sehr intimen Blick auf das Leben zahlreicher Tierarten. Dies hat man in dieser Deutlichkeit vermutlich auch in anderen Büchern noch nicht gesehen.
Ein sehr schöner Prachtband, der ein wertiges Geschenk für Naturfreunde, Jäger oder auch Naturfotografen darstellt. Das Buch ist nicht ganz preisgünstig, aber aufgrund der Aufmachung und der bestechenden Fotos durchaus seinen Preis wert.


Titel: Atlas der bedrohten Arten
Autor: Richard Mackay
Erscheinungsjahr: 2009
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 128 S.
ISBN-NR.: 978-3-258-07454-2
Verlag: Haupt-Verlag, Bern-Stuttgart-Wien

Kurzbeschreibung (Verlag)
Größe: 24,2 x 18,6 cm
ca. 80 Farbabbildungen; über 60 Karten, Grafiken und Tabellen; kartoniert
Die Artenvielfalt nimmt auf der ganzen Erde von Jahr zu Jahr ab – annähernd zwanzig Prozent aller Arten laufen Gefahr, bis im Jahr 2030 ausgestorben zu sein. Diese beunruhigende Entwicklung wird im «Atlas der bedrohten Arten» mit vielen Karten und Grafiken auf einfache, aber eindringliche Weise vor Augen geführt. Wie hängt die Entwicklung der Menschheit mit dem Rückgang der Artenvielfalt zusammen? Wie steht es um die großen Ökosysteme unseres Planeten, die tropischen Regenwälder, die Wälder der gemäßigten Zone, die Feuchtgebiete, die Korallenriffe oder die Ozeane? Wie verläuft die Entwicklung bei Tieren und Pflanzen, etwa den Primaten, den Großkatzen, den Delphinen und Walen, den Reptilien und Amphibien, den Fischen oder den Orchideen? Neben dem dichten Kartenwerk fasst das Buch die großen Themen des Naturschutzes zusammen – wie kann Biodiversität erfasst und beobachtet werden, auf welche wichtigen Gebiete fokussieren die Bemühungen der Naturschützer und was können die Menschen zum Schutz von Arten beitragen?

Meine Meinung:
Ein wichtiges Buch für alle, die sich über Themen wie Umweltzerstörung und dem daraus resultierenden Artensterben informieren wollen. Es gibt ca. 10 Mio. Tierarten auf der Welt, von denen allerdings erst etwa 1,3 Mio. wissenschaftlich beschrieben sind. Schätzungen zu Folge würden natürlicher Weise pro Jahr und pro 1 Mio. Arten eine einzige Art aussterben. Der Mensch hat dieses empfindliche und bestens eingespielte Gleichgewicht zwischen den Arten dermaßen zerstört, dass zur Zeit in dem genannten Zeitraum etwa 1.000-10.000 Tierarten aussterben. Das Aussterben einzelner Schlüsselarten kann wiederum das Aussterben ganzer Lebensgemeinschaften nach sich ziehen.
In dem Buch wird gezeigt, warum der Mensch diese teuflische Todesspirale alleine schon aus Eigeninteresse durchbrechen muss. Anhand von Beispielen empfindlicher Ökosysteme (u. a. Regenwaldzerstörung, Feuchtgebiete, Korallenriffe, Meere) und bedrohter Tier- und Pflanzenarten (u. a. Primaten, Großkatzen, Elefanten, Nashörnern, Walen) werden die neuesten Erkenntnisse auf anschauliche Art und Weise präsentiert. Zu diesem Zweck werden mit Hilfe von großformatigen, aufwändig gestalteten Karten und Fotos die reichlichen und interressant zu lesenden Textinformationen illustriert. Über Begriffe wie Art, Population und Artenvielfalt wird man nach dem Lesen dieses Buches genauso auf dem Laufenden sein, wie über aktuelle Strategien des Naturschutzes, wie z. B. die Konzentration der Schutzbemühungen auf Schutzgebiet-Schwerpunkte, sogenannte "Ökologische Hotspots".
Fazit: Ein sehr empfehlenswertes Buch, das mit seinem erfrischend modernen Outfit und gelungenen Illustrationen, seine Leser auf den neuesten Stand zum Thema Artenschutz bringt.


Titel: Die Streuobstwiese: Vielfalt erhalten - Lebensräume schaffen - Besonderes genießen
Autorin: Cornelia Blume
Erscheinungsjahr: 2010
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 200 S.
ISBN-NR.: 978-3895662737
Verlag: pala Verlag, Darmstadt

Kurzbeschreibung (Verlag)
Größe: 21,2 x 13,8 x 1,6 cm, gebunden
Streuobstwiesen sind wichtige Lebensräume für eine besonders artenreiche Lebensgemeinschaft aus unzähligen Pflanzen und Tieren, von denen viele bedroht sind oder sich dorthin zurückgezogen haben. Sie prägen (noch) in vielen Regionen das Landschaftsbild und haben einen hohen Erholungswert.
Auf den Bäumen wachsen köstliche Obstsorten, die es in keinem Supermarkt zu kaufen gibt. Das Buch lädt dazu ein, die Schätze der Obstwiesen zu entdecken und zu bewahren. Es enthält wertvolle Informationen zur Pflege der Bäume, zur Ernte und Lagerung der Früchte. Vegetarische Rezepte für süße und pikante Gerichte sowie praxiserprobte Tipps zur Herstellung von Saft, Wein, Likör oder Marmelade helfen bei der Verwertung des Erntesegens. Geschichten, Gedichte und liebevolle Illustrationen laden zum Träumen ein und unterstreichen den Zauber der schützenswerten Naturerlebnisräume.
Die Autorin zeigt: Streuobstwiesen machen Arbeit, bringen aber auch viel Genuss. Volle Vorratsschränke und köstliche, gesunde Gaumenfreuden sind der Lohn für die Mühe bei der Pflege der Wiesen und Bäume – Liebe geht schließlich auch bei Naturschützern durch den Magen.
Eine Leseprobe gibt es hier beim pala-Verlag .

Meine Meinung:
Dieses Buch konnte mich nicht so recht überzeugen. Die eingestreuten Gedichte und insbesondere das Kapitel "Baumpflege nach Maß" in dem eine Anleitung geliefert wird, wie man sich mit seinem Obstbaum unterhalten kann sind mir persönlich etwas zu "abgefahren". Ferner fehlen mir an vielen Stellen notwendige Illustrationen. Baumschnitt ohne schematische Zeichnungen darzustellen, Werkzeuge nicht abzubilden, relativ wahllos zusammengewürfelte Tier- und Pflanzenarten zwar vorzustellen aber meist nicht in Abbildungen zu zeigen läßt den Leser oft ein wenig ratlos zurück.
Lichtblick dieses Buches ist das recht umfangreiche Kapitel (die Hälfte des Buches) mit Kochrezepten. Auch hier fehlen allerdings "pala-Verlag-Konzept"-bedingt Fotos oder andere inspirierende Abbildungen. Die klimaneutrale Produktion des Buches auf Recyclingpapier bei Verzicht auf Fotos und Farbe wirkt im Falle eines Kochbuches doch etwas altertümlich. Die Rezepte klingen aber recht lecker. Pfirsich-Rotwein-Marmelade, Zwetschgen im Schokoschnee, Kirschenmichel und Walnussauflauf sind nur einige davon, auch wenn man sich fragen kann was die Energiebällchen (Datteln, Feigen und Rosinen) in dieser Streuobstwiesenrezept-Zusammenstellung zu suchen haben.
Fazit: Dieses Buch über Streuobstwiesen enthält eine ganze Menge Informationen, die für meinen Geschmack aber zu durcheinander und auch zu bieder präsentiert werden. Auch die Einbeziehung von Gedichten und esotherischen Texten fand ich etwas deplatziert, aber vielleicht trifft es ja Ihren Geschmack? Der ausführliche Rezeptteil läßt den Daumen aus meiner Sicht noch zur Seite wandern.


Titel: Sichtschutz im lebendigen Garten
Autoren: Irmela Erckenbrecht & Rainer Lutter
Erscheinungsjahr: 2010
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 200 S.
ISBN-NR.: 978-3895662683
Verlag: pala Verlag, Darmstadt

Kurzbeschreibung (Verlag)
Größe: 21,2 x 14,2 x 1,6 cm
In jedem Garten, und sei er noch so klein, lässt sich ein ruhiges Plätzchen schaffen, abgeschirmt von Wind, Lärm und neugierigen Blicken. Auch unschöne Ecken können so versteckt werden, dass sie das Gartenbild nicht stören. Dabei müssen es nicht immer schnell wachsende Thujahecken oder nackte Holzpaneele sein. Für Mensch und Natur gibt es dazu viele attraktive Alternativen.
In diesem Buch werden Gestaltungsideen für lebendige Gartengrenzen, lauschige Sitzplätze, mobile Lösungen für Terrassen, Sonnen- und Schattenplätze oder wirkungsvolle Blickbarrieren für Kompost, Mülltonnen und Fahrradabstellplätze vorgestellt. »Viel sehen, aber nicht gesehen werden« ist dabei das Motto. Die vorgestellten Lösungen bringen Leben in den Garten und schaffen Rückzugsbereiche für Mensch und Natur.
Vielfältige Entwürfe, Pflanzenlisten und Tipps zur Neuanlage und Pflege sorgen Schritt für Schritt für mehr Privatsphäre im Garten – ganz nach Bedarf einen Sommer oder viele Jahre lang.

Meine Meinung:
In einem sehr angenehmen Schreibstil - interessant und informativ - wird in diesem Büchlein zum Thema "Sichtschutz" anhand von sehr vielen Beispielen gezeigt, was man aus seinem Garten machen kann, um ihn zu einer naturnahen Oase der Entspannung und zu einer Augenfreude werden zu lassen. Liebevolle schematische Planzeichnungen illustrieren die begleitenden Texte mit verblüffenden Vorschlägen und Anleitungen. So werden z. B. die unterschiedlichsten Heckenformen vorgeführt. Die Entscheidung für oder gegen die eine oder andere Heckenpflanze wird erleichtert durch sehr nützliche und übersichtliche Pflanzentabellen, die Vor- und Nachteile, Standortansprüche und die Bedeutung für Tiere nennen. Rosenhecken, Beerenstrauchhecken, Wildstrauchhecken, Themenhecken, Wall- und Benjeshecken, Solitärsträucher, Schmetterlingspflanzen, Kletterpflanzen, Gräser und Stauden werden genauso informativ erklärt, wie verschiedene Mauer- oder Zaunarten. Immer wieder tauchen interessante Ideen, wie z. B. lebende Weidenzäune, Hainbuchenlauben, die platzsparende Kombination zwischen Sichtschutzwand und Trockenmauer oder Sichtschutznetze aus Kokosstricken, auf. Für verschiedene Gartentypen werden Musterpläne als Gestaltungsvorschläge angeboten. Jeder Gartenfreund kann nun aus dieser Ideenschmiede seine persönlichen Perlen herauspicken und kombinieren.

Fazit: Dieses kleine Büchlein zum Thema Sichtschutz kann eine Goldgrube für jeden Gartenbesitzer sein. Als Biologe und gelernter Gärtner kann ich es nur allerwärmstens jedem Garten-/Naturfreund empfehlen!


Titel: Erinnerungen eines Insektenforschers VI Gebundene Ausgabe (Originaltitel: Souvenirs Entomologiques VI)
Autor: Jean-Henri Fabre
Erscheinungsjahr: 2015 (Original 1899)
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 446 S.
ISBN-NR.: 978-3882216769
Verlag: Matthes & Seitz Berlin

Kurzbeschreibung (Verlag)
Größe: 14,6 x 4,3 x 21,8 cm; mit Federzeichnungen von Christian Thanhäuser; geb. mit Schutzumschlag und Lesebändchen; 34 Abbildungen; Aus dem Französischen von Friedrich Koch, bearbeitet von Heide Lipecky. Mit einem Essay von Hans Thill.
Der sechste Band der insgesamt zehnbändigen Gesamtausgabe der ›Erinnerungen eines Insektenforschers‹ enthält Episoden u.a. über den Mondhornkäfer, den Mistkäfer, das Heupferd, die Feldheuschrecke, die Grille, den Schmetterling, den Weißstirnwarzenbeißer und die Pinienprozessionsspinnerraupe.

Insgesamt sind bisher 6 Bände des 10-bändigen Werkes erschienen.



Rezension von Gregor Tymann (wanzen-im-ruhrgebiet.de):
Sollte jemals ein Mensch seiner Liebe zum sechsbeinigen Tier einen ehrlichen und gleichsam wunderbaren Beweis erbracht haben, wird es vermutlich Jean-Henri Fabre gewesen sein.
1912 zum Literatur-Nobelpreis vorgeschlagen (den dann doch Gerhart Hauptmann erhielt) hinterließ Jean-Henri Fabre neben diversen naturwissenschaftlichen Veröffentlichungen als wichtigstes Werk eine zehnbändige Ausgabe seiner Insektenbeobachtungen, die in ihrer Einfachheit, Genauigkeit und dem völligen Durchdringen des Gegenstandes bis heute unvergleichlich ist.
Nachdem jahrelang nur Auszüge unterschiedlichster Art veröffentlicht wurden, hat sich der Matthes & Seitz Verlag zu einer Gesamtausgabe entschlossen, deren sechster Band jetzt erschienen ist.
Die Beobachtungen Fabres konzentrieren sich hauptsächlich auf Heuschrecken, Zikaden, Käfer und diverse Hautflügler, jedoch findet jegliche Form von Insekten die ihm begegnen den Weg in seine Texte (und seien es die unerträglich lauten Zikaden in den Bäumen vor dem Haus in der Nacht).
Das Faszinierende an Fabres Beobachtungen ist die Unbedingtheit der Betrachtung. Stundenlang kann er in der prallen Sonne der Provence Wespen bei der Eiablage und Futtereinlagerung beobachten, Mistkäfer bei der Arbeit durch "Verhaltensexperimente" unterbrechen oder in seinem durch Insektenkäfige zugestellten Arbeitszimmer die Fortpflanzung von Heuschrecken beobachten.
Bei allen Aktivitäten schwingen im Hintergrund immer die Ehrfurcht vor der Schöpfung und die Frage nach den Gründen mit. Woher weiß die Wespe um die punktgenaue Betäubung der Nervenzentren der Raupe?
Diesen und ähnlichen Fragen begibt sich Fabre auf die Spur und findet Antworten, die aktuellen wissenschaftlichen Standards vermutlich nicht gerecht werden, dafür aber die eigentliche Natur des Tieres umso besser darstellen. Zusätzlich findet man in Band 6 viele autobiographische Angaben des Autors, die persönliche Hintergründe nachvollziehbar machen.

Absolut empfehlenswerte Lektüre für jeden Insekteninteressierten; egal, ob persönlich favorisierte Artengruppen Erwähnung finden oder auch nicht. Die endliche Verbindung von Wissenschaft und Literatur. Kaufen, lesen, begeistert sein!


Titel: Fertig zum Einzug: Nisthilfen für Wildbienen: Leitfaden für Bau und Praxis - so gelingt`s
Autor: Werner David
Erscheinungsjahr: 2016
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 160 S.
ISBN-NR.: 978-3-89566-358-1
Verlag: pala Verlag, Darmstadt

Kurzbeschreibung (Verlag)
Größe: 15,5 × 22,0 cm; Hardcover
Nisthilfen für Wildbienen sind beliebt bei Groß und Klein. Gut gebaut, werden sie nahezu vollständig von den faszinierenden Insekten angenommen. Viele käufliche Nisthilfen sind für die Bedürfnisse der nützlichen Bienen jedoch ungeeignet und werden kaum besiedelt.
Um solche Enttäuschungen zu vermeiden, erklärt Werner David in diesem Buch, wie Bau und Pflege abwechslungsreicher Nisthilfen in einem bienenfreundlichen Umfeld gelingen: auf dem Stadtbalkon ebenso wie im heimischen Naturgarten. Professionell beantwortet der Autor häufige Fragen, hilft bei typischen Problemen und bietet sinnvolle Alternativen. Alle verwendeten Baumaterialien wie Pappröhrchen, Naturstrohhalme, Schilf und Hartholzblöcke mit Bohrungen sind vielfach erprobt. Bei solchen Nisthilfen bleibt erfahrungsgemäß kein einziges Loch frei – mit diesem Buch gelingt’s!

· üppig ausgestattet mit brillanten Fotos
· Nisthilfen, die wirklich funktionieren
· kreative Beispiele aus der Praxis für die Praxis
. Fehler beim Bau und wie man sie vermeidet

Eine pdf-Leseprobe gibt es hier bei book2look.com

Meine Meinung:
Nach "Lebensraum Totholz" und "Von Fallenstellern und Liebesschwindlern - Begegnungen im Naturgarten" liegt nun das dritte Buch von Werner David vor.
Aus meiner Sicht begrüße ich sehr, dass der pala-Verlag seine Richtlinie aus ökologischen Gründen keine Farbfotos abzudrucken, bei diesem Buch außer Kraft gesetzt hat. Zahlreiche schöne Fotos schmücken dieses sehr informative Büchlein. Mit Hilfe des Autors gelingt es sicher sinnvoll konzipierte Nisthilfen herzustellen, um diversen Wildbienenarten geeignete Nistraum anzubieten. Auch wenn es sich eher um die häufigeren Arten handelt, denen man mit Nisthilfen weiterhelfen kann, ist es faszinierend das "bunte Treiben" im Jahresverlauf aus nächster Nähe beobachten zu können. David stellt schön heraus, dass ein Angebot an Nistraum auch immer mit einem abwechslungsreichen Angebot an möglichst heimischen Blütenpflanzen im Umfeld einhergehen sollte. Geeignete Pflanzenarten werden kurz genannt. Der Abstand zwischen Nahrungspflanzen und Nistplatz sollte nicht mehr als 200-300 m betragen.
Typische Fehler werden detailliert beschrieben, sodass der aufmerksame Leser einsieht, dass es nicht nur darum geht möglichst viele Löcher anzubieten sondern dass die Löcher auch sauber und splitterfrei gebohrt bzw. sorgfältig nachbehandelt werden müssen. Je nach Lochdurchmesser (2-9 mm) werden verschiedene Bienenarten angelockt. Wunderschön und üppig bebilderte Anleitungen zeigen sehr anschaulich wie aus einer alten Eichenbohle wunderschöne Nisthilfen entstehen. Gut geeignete käufliche Nisthilfen werden ebenfalls beschrieben.
Neben verschiedenen Wildbienenarten werden auch andere mögliche Nisthilfebewohner, wie z. B. die Taufliege, Schlupfwespen, Erwespen kurz vorgestellt. Tipps zur perfekten Standortwahl, Pflege der Nisthilfe und die Vorstellung von abschreckenden praxisuntauglichen Beispielen fehlen, ebenso wie nützlichen Adressen und Bezugsquellen, nicht.

Fazit: In diesem Buch geht es nur am Rande darum die an Nisthilfen anzutreffenden Bewohner vorzustellen sondern vielmehr nützliche Tipps rund um sinnvolle Nisthilfen zu liefern. Schnell merkt man, wie viel nutzloser Schrott vielerorts fälschlicherweise als Nisthilfe für teures Geld angeboten wird. Der Bau eigener Nisthilfen ist oft nicht sonderlich kompliziert oder teuer, geht aber sicher nicht so auf die Schnelle und Bedarf an vielen Stellen einem gesunden Maß an Akribie. Ferner wird auf positive käufliche Beispiele hingewiesen. Davids Buch eignet sich bestens für alle die sich über Nisthilfen informieren wollen und vielleicht Lust darauf bekommen wollen selber handwerklich aktiv zu werden. Das Buch ist ein ganz heißer Tipp für Naturfreunde, die vorhaben mit einer selbstgebauten oder gekauften Nisthilfe Wildbienen zu unterstützen und sich entsprechend vorab informieren wollen.


Titel: Von Fallenstellern und Liebesschwindlern - Begegnungen im Naturgarten
Autor: Werner David
Erscheinungsjahr: 2010
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 174 S.
ISBN-NR.: 978-3-89566-267-6
Verlag: pala Verlag, Darmstadt

Kurzbeschreibung (Verlag)
Größe: 21,6 x 13,8 x 1,8 cm
Ob Glühwürmchen auf Brautschau, Libellen in Ekstase oder Spitzmäuse auf der Pirsch – dem neugierigen Blick öffnet sich im Garten eine Welt voller Wunder. Zwanzig tierisch interessante Porträts bekannter und weniger bekannter Tiere und Pflanzen im Naturgarten gehen auf Tuchfühlung mit Flugakrobaten, Fallenstellern, Liebestänzern und Totengräbern. Ob Aug in Aug mit Libelle, Hummelkönigin oder Schaumzikade – ansteckende Begeisterung, tiefe Neugier und echte Freude an der Natur eint alle Porträts. Mit Wortwitz und Humor werden auch komplexe Zusammenhänge spannend und leicht verdaulich dargestellt. Freche Illustrationen setzen die vorgestellten Tiere und Pflanzen auch optisch in Szene. Erfrischend leichtfüßig begleiten die Geschichten durch den Garten. Ein Lesevergnügen der besonderen Art, eine Liebeserklärung an alles, was da kreucht und fleucht, und vor allem ein Plädoyer für mehr Natur im Garten.
Eine pdf-Leseprobe gibt es hier beim pala-Verlag

Meine Meinung:
In diesem Buch wird in meinen Augen prima einerseits die Wissensvermittlung und andererseits der Humor kombiniert. Die einzelnen Kapitel zeigen, dass hier jemand schreibt, der die kleinen Entdeckungen, die die Natur für den aufmerksamen Beobachter bereithält kennt und liebt. Herr David stellt zudem noch den seltenen Glücksfall dar, indem er wissenschaftlich fundiert und gleichzeitig lustig schreiben kann. Schmunzelnd, teilweise lachend, aber jederzeit zustimmend habe ich die kurzen Kapitel mit Vergnügen gelesen. Natürlich findet nicht jeder die gleichen Dinge lustig, aber ich bin ganz guten Mutes, dass für jeden eine Portion Lachen und neues Wissen dabei ist :-)
Einen Verbesserungsvorschlag hätte ich dennoch zu machen. Im Kapitel befinden sich eine Reihe an Fußnoten, die leider erst am Kapitelende erläutert werden, was wiederum ein Hin-und-her-blättern notwendig macht. Die Fußnoten wären meiner Meinung nach besser am Ende der jeweiligen Seite aufgehoben gewesen.
Fazit: Ein schönes Buch, dass auf angenehme Weise das tierische Leben im Naturgarten unter die Lupe nimmt. Herr David vermittelt Wissen und wer weiß - vielleicht kann er auch den einen oder anderen Gartenbesitzer dazu bewegen den Golfrasen gegen einen ökologisch wertvollen Naturgarten einzutauschen? Die Zielgruppe ist bei diesem Buch recht weitgefaßt. Kinder/Jugendliche und Naturfreunde jeglichen Wissensgrad können ihren Spaß mit diesem Buch haben.


Titel: Trockenmauern: Grundlagen, Bauanleitung, Bedeutung
Autor: Stiftung Umwelt-Einsatz Schweiz (Hrsg.)
Erscheinungsjahr: 2014
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 470 S.
ISBN-NR.: 978-3258077055
Verlag: Haupt Verlag

Kurzbeschreibung (Verlag)
zahlreiche Fotos und Illustrationen; gebunden; Größe: 20,5 x 30 cm; Gewicht: 1913 g
«Trockenmauern» ist ein einmaliges Standardwerk mit Texten, Fotos und Illustrationen zum Bau, zur Entstehung und zur Bedeutung von Trockenmauern. Das Buch vermittelt Fachwissen über Geschichte, Baukultur und Ökologie, außerdem über Spezialthemen wie Landschaft im Wandel, Trockenmauern als Lebensraum für Flora und Fauna oder Wein aus steilen Rebhängen. Umfassend wird in diesem Buch eine ausführliche, konkrete Bauanleitung mit reichem bautechnischem Fachwissen aufgearbeitet – von Statik und Dimensionierung über Baustellenorganisation bis zum richtigen Werkzeug. «Trockenmauern» bewahrt und transferiert altes Wissen für kommende Generationen und leistet dadurch einen wertvollen Kulturbeitrag.
Ein Werk, das sowohl Fachleute als auch Naturliebhaber gleichermaßen begeistern wird.

Meine Meinung:
Für mich stellten Trockenmauern in erster Linie einen wichtigen Lebensraum für eine Menge interessanter Tierarten dar. Das Zusammenspiel von Steinen, Flechten und den hier lebenden Tier- und Pflanzenarten bedeutet für mich als begeisterten Naturfotografen, dass ich jeder Mauer längs des Weges einen ausgiebigen Blick widme.
In dem Buch "Trockenmauern" schafft es der Trockenmauerbauer Richard Tufnell jedoch bereits im ersten Kapitel des Buches anhand von Schilderungen aus seinem eigenen Leben die Faszination für das Trockenmauer-Handwerk zu entfachen. Erstaunlich ist z. B., dass es sogar Trockenmauer-Wettbewerbe gibt.
Beeindruckende großformatige Fotos von landschaftsprägenden Vorzeigemauern wechseln ab mit begleitenden Informationstexten. 4500 bis 5000 verschiedene Natursteinarten gibt es weltweit im Handel, von denen die wichtigsten vorgestellt werden. Hunderte akribische Zeichnungen verdeutlichen anschaulich alle wichtigen Aspekte rund um das Thema Trockenmauer. Weitere Themen, die im Buch aufgegriffen werden sind z. B. Mauergeschichte, Grenzmauern, Handwerkskunst, Gestalten im Raum, Mauerverbände, Stützmauern, Futter-/Verblendmauern, Freistehende Mauern und der eigentliche Bau (inkl. Kostenfragen, Zeitaufwand, gewünschtes Mauerbild, Steinbedarf, Baustelle organisieren, Tipps zur Körperhaltung, Werkzeuge, Bearbeitungstechniken, 10 goldene Regeln zum Trockenmauern, Kontrolle, Unterhaltung, Reparatur). Besonders gefallen mir als Biologen die bebilderten Lexika "Flora" und "Fauna". Zahlreiche Tier- und Pflanzenarten, die von Trockenmauern profitieren, werden in schönen Fotos gezeigt und in kurzen Artenprofilen präsentiert. Ein schönes Schlusswort finden die Autoren auch: "Dieses Buch wurde gewissermaßen gebaut wie eine Trockenmauer: Stück für Stück, sorgfältig und in ruhiger Zusammenarbeit vieler Fachleute. Sie verbindet eine große Freude."
Und genau dieser Freudensfunke springt beim Lesen des Buches auch auf den Leser über!

Fazit: Mit diesem Buch im Atlasformat (20,5 x 30 cm groß und knapp 2 kg schwer) liegt wohl DAS Grundlagenwerk zum Thema Trockenmauern vor. Zugegeben - 99 Euro sind eine Menge Geld. Aber für Denjenigen der sich für Trockenmauern interessiert oder Arbeiten an einer Trockenmauer plant wird sich dieses Buch sicher "rechnen". Natürlich handelt es sich auch um ein sehr empfehlenswertes und ausgesprochen wertiges Geschenk für Anhänger der Zielgruppe.


Titel: Lebensraum Trockenmauer. Bauanleitung - Gestaltung - Naturschutz
Autorin: Sofie Meys
Erscheinungsjahr: 2008
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 155 S.
ISBN-NR.: 978-3-89566-249-2
Verlag: pala Verlag, Darmstadt

Kurzbeschreibung (Verlag)
Größe: 21 x 14 cm
Stein für Stein zum Gartenparadies – Trockenmauern sind für naturnahe Gärten wie geschaffen: In den Ritzen wachsen dekorative heimische Wildpflanzen, rund ums Mauerwerk entstehen neue Lebensräume für summende Wildbienen, sonnenhungrige Eidechsen oder zutrauliche Rotkehlchen.
Kleine wie große Gärten können mit Trockenmauern attraktiv gestaltet werden. Kreatives Arbeiten mit natürlichen Materialien und praktischer Naturschutz lassen sich dabei wunderbar verbinden. Wenn eine Böschung terrassiert, ein Grundstück eingegrenzt oder ein geschützter Sitzplatz angelegt werden soll, ist die jahrhundertealte Handwerkskunst, Steine ohne Mörtel aufeinanderzusetzen, sehr gefragt.
Das Buch informiert über die richtige Materialauswahl und -beschaffung.
Bauanleitungen und Pflanzenlisten helfen beim Errichten eines langlebigen, stabilen Mauerwerks und bei der standortgerechten Bepflanzung.
Ausführlich wird zudem gezeigt, wie Nisthilfen für Wildbienen und Vögel sowie Quartiere für Hummeln oder Igel eingebaut werden. Dieser Ratgeber macht den Bau lebendiger Mauern auch Anfängern möglich.

Meine Meinung:
Alle mir bekannten Bücher aus dem pala-Verlag sind von der Aufmachung ähnlich und zunächst gewöhnungsbedürftig. Die Seiten der kleinen Büchlein bestehen aus 100% Recyclingmaterial und es wird konsequent auf Fotos oder farbige Abbildungen verzichtet. Das ist auf der einen Seite sehr löblich, auf der anderen Seite wirkt ein Fachbuch ohne Fotos ein wenig langweilig. Wer sich aber über diese erste Hemmschwelle hinwegsetzt wird beim pala-Verlag durch die Textinformationen entschädigt. Egal ob freistehende Trockenmauer oder Stützmauer am Hang - mit den im Buch gelieferten Tipps für die Planungs- und Umsetzungsphase sollte die Verwirklichung des Bauvorhabens gelingen. Kapitel über häufig gemachte Fehler und Nisthilfen für Insekten und Igel, Vögel und Kleinsäuger bereichern das Buch ungemein. Gerade der Aspekt Natur- und Artenschutz steht in diesem Buch im Vordergrund und zieht sich auch durch das Kapitel über die richtige Pflanzenwahl (natürlich heimische Pflanzen wählen!). Ausführliche tabellarische Auflistungen von Wildpflanzen für sonnige, halbschattige und schattige Mauerstandorte, aufgeteilt nach Blütenfarbe, Blühzeitpunkt, Wuchshöhe und Naturschutznutzen, helfen bei der Planung der Bepflanzung.
Aufgelockert wird das Buch durch eine Vielzahl liebevoll gestalteter Zeichnungen, die den Text illustrieren.
Fazit: Für alle Gartenbesitzer, die vorhaben ihren Garten durch den Bau einer Trockenmauer ökologisch aufzuwerten ein wichtiges und empfehlenswertes Buch!


Titel: Lebensraum Totholz. Gestaltung und Naturschutz im Garten
Autor: Werner David
Erscheinungsjahr: 2010
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 180 S.
ISBN-NR.: 978-3-89566-270-6
Verlag: pala Verlag, Darmstadt

Kurzbeschreibung (Verlag)
Größe: 21 x 14 cm
Totholz ist die Grundlage für neues Leben und einer der wertvollsten Lebensräume überhaupt. Denn das tote Holz zersetzt sich in Wald und Natur zu wertvollem Humus für junges Grün. Die Artenvielfalt der beteiligten Pflanzen, Tiere und Pilze ist überwältigend.
Sie machen das Holz zum lebendigen Biotop und spannenden Blickfang – auch im Garten. Grünes Koboldmoos und Waldorchidee leben ebenso vom Totholz wie Farn und Pilz. Wildbienen, Fledermäuse und Eichhörnchen finden Unterschlupf und Nistraum im Holz, auch für Hirschkäfer und Waldkauz bietet sich hier ein Lebensraum.
Dieses Buch erklärt die Bedeutung von Totholz im Ökosystem Garten. Zahlreiche praktische Maßnahmen zeigen Schritt für Schritt, wie sich der Garten mit Totholz lebendig gestalten lässt: vom Reisighaufen über den Baumstumpf bis zur kreativen Gestaltung mit Wurzeln und Baumschnitt. In Porträts und Pflanzenlisten widmet sich der Autor ausführlich den Totholzbewohnern im Garten. Auch bei morschen Ästen oder Baumhöhlen und wenn ein Baum gefällt werden soll, entkräftet dieses Buch weit verbreitete Klischees und bietet Lösungen an. Totholz ist einer der wertvollsten, artenreichsten und mittlerweile auch der seltensten Lebensräume. Falsch verstandenes Ordnungsdenken hat unsere Gärten aber vielfach leer gefegt, und das Wissen um diesen unersetzlichen Rohstoff ist häufig nicht mehr vorhanden. Glücklicherweise wird die entscheidende Rolle von Totholz im Ökosystem zunehmend erkannt. In unseren Gärten steckt ein enormes ökologisches Potenzial.
Nutzen wir es!

Meine Meinung:
Der pala-Verlag verzichtet in seinen Büchern aus ökologischen Gründen auf Fotos oder farbige Abbildungen und nutzt 100% Recyclingmaterial. Das ist auf der einen Seite sehr löblich, auf der anderen Seite wirkt ein Fachbuch ohne Fotos etwas altertümlich. Die Leser denen es aber um Inhalte geht werden jedoch durch umfangreiche Textinformationen, verblüffende Ideen und die liebevollen Illustrationen entschädigt. Und nun zum Inhalt: Dieses Buch ist ein eindrückliches Plädoyer für mehr Totholz im Garten. In der Tat profitieren deutlich mehr Tier-, Pilz- und Pflanzenarten von dem Absterben eines Baumes als dies zu seinen Lebzeiten gewesen ist. Das Feindbild Totholz, das durch Klischees wie "unordentlich", "hässlich", "Lebensraum für Schädlinge" oder "gefährlich" besetzt ist, wird in diesem Buch deutlich aufgeweicht. U. a. werden Schutzkonzepte für Totholz in Wäldern und die Totholz-Besiedler (Pilze, Moose, Flechten, Schnecken, Insekten, Spinnentiere, Vögel, Kleinsäuger) vorgestellt. Besonders interessant wird es ab Seite 130, wenn die praktischen Tipps für den eigenen Garten beginnen. Interessante Themen, wie Totholz-Hitliste, Nisthilfen für Wildbienen, Ringelung bei Bäumen, Pflege von Kopfweiden, Totholzhaufen, Hackschnitzelwege, Totholz- oder Salamipyramiden (genial - habe ich noch nie gesehen!), Bau eines Totholzzaunes oder Totholz als Kunst werden behandelt und machen eindeutig Lust auf Nachahmung!
Fazit: Ein tolles Buch mit schönen und einfach umzusetzenden Ideen. Ein liebevolles Plädoyer für Totholz und gegen aufgeräumte 0815-Gärten!


Titel: Abenteuer Zoo: 600 Tierparks, Aquarien und Reptilienhäuser; Der Zooführer für Deutschland, Österreich und Schweiz
Autoren: Dirk Petzold & Silke Sorge
Erscheinungsjahr: 2012, 2. Auflage
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 443 S.
ISBN-NR.: 978-3702013141
Verlag: Leopold Stocker Verlag

Kurzbeschreibung (Verlag)
Größe: 24 x 16,6 x 2 cm
Der Reiseführer „Abenteuer Zoo“ ist längst zum unverzichtbaren Begleiter für alle Tierfreunde geworden, die sich über die Fülle heimischer Zoos, Tierparks, Aquarien und Vogelparks informieren wollen, für Familien auf der Suche nach Anregungen zur Urlaubs- und Freizeitgestaltung und natürlich für Natur- und Zoobegeisterte zur Reisevorbereitung.
Neben den großen und bekannten Zoos und Tierparks werden auch die vielen kleineren oder thematisch spezialisierten Einrichtungen vorgestellt, darunter Schmetterlings- und Reptilienhäuser sowie Freizeitparks und Museen mit Tierhaltung.
Im reich bebilderten Zooführer sind, gegliedert nach Regionen zur schnellen Orientierung, alle wichtigen Informationen zur Ausflugsplanung enthalten: Kurzbeschreibungen weisen auf besondere Attraktionen und zoologische Höhepunkte, die interessantesten Anlagen und Schaufütterungen der jeweiligen Einrichtung hin und bieten eine Übersicht über die gezeigten Tierarten, ergänzt durch Angaben zu Öffnungszeiten und Eintrittspreisen, Größe, Tierbestand und Charakter des Parks, Anfahrt und Kontaktadressen sowie Hinweise zu Serviceangeboten wie Restaurants und Spielplätzen, Barrierefreiheit für Menschen mit Behinderungen und zur Mitnahmemöglichkeit von Hunden.
Neben den ausführlichen Zooportraits und praktischen Tipps zu den vorgestellten Tierparks bietet der Zooführer viele interessante Hintergrundinformationen über Geschichte, Projekte, Besonderheiten im Konzept oder Zukunftspläne der jeweiligen Einrichtungen. Die redaktionell erstellten, unabhängigen Beschreibungen der Autoren, die fast alle Parks selbst besucht haben, werden durch viele Insider-Informationen ergänzt.
Zusätzliche Infoblöcke stellen Zoo- und Artenschutz-Organisationen vor, erläutern Fachbegriffe und behandeln allgemeine Aspekte der Zootierhaltung. Die besondere Rolle der Zoos für den Natur- und Artenschutz wird erläutert. Zahlreiche Artenschutzprojekte der Stiftung Artenschutz, die eng mit Zoos zusammenarbeitet, werden vorgestellt.
In der vollständig aktualisierten und ergänzten Neuauflage werden über 50 Parks neu vorgestellt. Zudem wird ein Blick auf die wichtigsten Zoos der Nachbarländer und beliebter europäischer Urlaubsziele geworfen.
Weitere Infos (inkl. 5 Seiten Leseprobe) unter www.abenteuer-zoo.de

Meine Meinung:
Nun gibt es also die noch ausführlichere 2. Auflage dieses Zooführers. So ein Buch hat eindeutig noch auf dem Buchmarkt gefehlt!
Der Leser kann übersichtlich auf eine vorangestellten Karte sofort die im Zielgebiet liegenden durchnummerierten Zoos, Aquarien und Tierparks erkennen und auswählen. Die Nummer führt dann schnell zum Informationsprofil des Zoos. Anhand des Wuppertaler Zoos schauen wir uns die Präsentation im Buch einmal etwas genauer an. Der Zoo wird auf 4 Seiten ausführlich vorgestellt. Leicht verständliche Symbole für Spielplatz, Streichelgehege, Füttern erlaubt, Gastronomie, Wickeltisch, behindertengerechte Ausstattung, Zooshop und Hunde erlaubt/nicht erlaubt geben dem Leser vorneweg wichtige Infos. Größe des Zoos, Anzahl der Tiere und Tierarten, Öffnungszeiten, Eintrittspreise, Telefon, Internetadresse, Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln sind weitere wichtige Details, die sehr übersichtlich präsentiert werden. 7 Fotos illustrieren den interessanten Text, der über Geschichte, Erfolge, Schwerpunkte und besondere Arten informiert. Herz was willst du mehr?
Natürlich können nicht alle 600 (!) Tierparks, Aquarien und Reptilienhäuser so detailliert präsentiert werden, aber das was hier an Infos zusammengetragen wurde ist schon sehr beachtlich! Gerade wenn man naturinteressierte Kinder hat, ist dieses Buch sehr zu empfehlen, weil man bei längeren Autofahrten schnell nachschauen kann, ob sich nicht vielleicht ein interessanter Zwischenstopp einlegen lässt.
Fazit: Mit Erstaunen habe ich festgestellt wie viele kleinere oder größere Zoos in näherer Umgebung zu finden sind. In NRW gibt es neben einigen bekannten Hochkarätern wie z. B. Köln, Duisburg, Münsteraner Allwetterzoo, Wuppertal, Düsseldorfer Aquazoo und Gelsenkirchener Zoom Erlebniswelt insgesamt immerhin 70 (!) verschiedene Einträge. Da gibt es bestimmt auch für Sie noch einiges Neuland zu entdecken! Greifen Sie bei diesem - verglichen mit dem Arbeitsaufwand, der bei der Datenrecherche betrieben werden musste - äußerst preiswerten Buch zu! Die erste Ausgabe des Buches sah so aus:


Titel: In der Stadt: Natur erleben - beobachten - verstehen
Autor: Andreas Jaun
Erscheinungsjahr: 2012
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 192 S.
ISBN-NR.: 978-3258077185
Verlag: Haupt

Kurzbeschreibung (Verlag)
Größe: 22,8 x 16 x 1,8 cm; 136 Abbildungen; 15 Zeichnungen; kartoniert; Gewicht: 503 g
Runter vom Sessel, hinein in die Natur! In der Stadt tummeln sich unzählige Pflanzen und Tiere, die sich gegenseitig austricksen, die kooperieren und voneinander profitieren. Auf jedem Quadratmeter Siedlungslandschaft kann ein ganzes Geflecht von Wechselbeziehungen beobachtet und entdeckt werden.
Band 5 der Reihe «Natur erleben» enthüllt die Geheimnisse des Lebens in der Stadt, lädt dazu ein, sie zu entdecken und die Zusammenhänge zu verstehen. Vernetzt wie die Natur sind auch die Bücher: Eine Website und eine App ergänzen die Naturführer mit Filmen, Tonspuren, Beobachtungstipps und vielem mehr.

Meine Meinung:
Nach "Auf der Wiese", "Im Wald", "An Fluss und See" und "Im Gebirge" folgt mit "In der Stadt" nun das 5. Buch aus der Natur-erleben-beobachten-verstehen-Buchreihe. Das interaktive Konzept, das Buchinformationen mit korrespondierenden weiterführenden Text-, Bild-, Ton- und Filminformationen und Smartphone-Apps verbindet ermöglicht modernes zeitgerechtes Lernen. Im Buch werden Fragen gestellt, die auf anderen Seiten nachgeschlagen werden können. Das klassische "Buch-von-vorne-bis-hinten-eine-Seite-nach-der-anderen-lesen-Feeling" stellt sich somit nicht ein. Das Blättern schürt eindeutig die Neugier. Liege ich mit meiner Antwortidee richtig? Dieses Buchkonzept motiviert damit bestimmt auch den einen oder anderen klassischen Buchmuffel. Auf www.naturerleben.net kann man dann den Verweisen aus dem Buch folgen und sich jagende Zebra-Springspinnen, scheinbar schwerelose Wollschweber (besonders empfehlenswert!), Blindschleichen, Stadtfüchse, Eichhörnchen, Bücherskorpion und viele weitere Filme, Tonspuren und Bilder ansehen/anhören. Aber zurück zum Buch. Da am Ende der kleinen Kapitel Fragen auf den Leser warten liest man sich die Texte konzentrierter durch, als in herkömmlichen Büchern. Der Lerneffekt ist somit höher. Die tollen Fotos und Illustrationen im Buch und das moderne Design runden das Gesamtpaket des Buches erfolgreich ab.

Fazit: Ich bekenne mich als Fan dieser Buchreihe und kann alle 5 Bücher interessierten Naturfreunden jeden Alters - nun gut, vielleicht so ab 10 Jahren - wärmstens empfehlen!


Titel: Wildtiere: Hausfreunde und Störenfriede
Autoren: Michael Stocker & Sebastian Meyer
Erscheinungsjahr: 2012
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 352 S.
ISBN-NR.: 978-3258076645
Verlag: Haupt

Kurzbeschreibung (Verlag)
Größe: 22,8 x 15,8 x 2,2 cm; 630 Farbfotos, 70 Zeichnungen; kartoniert; Gewicht: 858 g
Wildtiere gibt's nicht nur im Wald, sondern in großer Vielfalt auch in unserer nächsten Nähe - im und ums Haus. Am Mauersegler vor dem Fenster oder am Igel im Garten erfreuen sich alle, das Wespennest unter dem Dach oder die Mäusefamilie im Keller vermag hingegen nur wenige zu begeistern. Wie kann unsere Umgebung zum Lebensraum für Menschen und Tiere werden, in dem es sich konfliktfrei leben lässt und der gefährdeten Tierarten zudem Schutz und Hilfe bietet?
Dieses Buch lädt ein auf einen Rundgang durch den zu entdeckenden Lebensraum - aufs Dach und auf den Dachboden, ans Fenster und auf den Balkon, an die Fassade und in Innenräume und Keller. Mit Tierporträts und Tipps fürs Beobachten bietet es spannendes Wissen rund um die Natur in der Nähe.
Gleichzeitig zeigt es auf, mit welchen konkreten Maßnahmen Tieren und Menschen das Zusammenleben erleichtert werden kann: Worauf muss beim Bauen, Renovieren und Isolieren geachtet werden, damit Fledermäuse, Mauersegler oder Schwalben nicht ganz vertrieben werden? Wie sehen die Ansprüche an die Nistplätze der Tiere aus? Wie können Tierfallen entschärft werden, damit Amphibien, Säugetiere und Vögel nicht mehr in Regentonnen, Lichtschächten und an Glasflächen verenden müssen?

Meine Meinung:
In diesem äußerst interessanten und informativen Buch werden verschiedene Tierarten vorgestellt, die im und am Haus an verschiedenen Stellen (Dach, Dachboden, Fassade, Fenster, Balkon, Innenräume, Keller, Rund ums Haus) auftreten können. Dabei werden ausgiebig z. B. Mauersegler, Schwalben, Wespen, Fledermäuse, Eulen, Siebenschläfer, Steinmarder, Straßentauben, Dohlen, Turmfalken, Hausrotschwänze, Buntspechte, Spatzen, Wildbienen, Spinnen, Kellerasseln, Mäuse, Ratten, Igel, Füchse u. v. m. behandelt. Die Tierarten werden vorgestellt und es wird sowohl auf Massnahmen zur Förderung dieser Tiere eingegangen, als auch Tipps zu einem gegenseitigen Einvernehmen gegeben. Nett sind dabei die "Haben Sie's gewusst"-Episoden, wie z. B. die von den Hausspatzen, die am Züricher Bahnhof an den einfahrenden Lokomotiven die Insekten von der Front abpicken. Angeblich haben die Vögel gelernt, dass die langsameren Regionalzüge ergiebigere Futterquellen darstellen und passen diese Züge fahrplangemäß ab :-)
Das Buch ist durchgehend interessant geschrieben und mit sehr guten Fotos und Zeichnungen illustriert. In diesem Naturschutz- und -informationsbuch finden sich zudem noch schöne Kapitel über die Entschärfung von Tierfallen (Fenster, Schächte, Wassertonnen usw.) und über den "Tierschonenden Alltag".

Fazit: Ein wichtiges Naturschutzbuch, dass kompetent und umfassend über tierische Gäste im und am Haus informiert und Tipps bei evtl. auftretenden Problemen gibt. Aus meiner Sicht ist dieses Buch jedem Naturfreund zu empfehlen, der sich über Tiere im und am Haus weiterbilden und im "Ernstfall" nicht sofort zu radikalen tierverachtenden Lösungen greifen möchte.


Titel: Stadtnatur - Eine neue Heimat für Tiere und Pflanzen
Autor: Josef H. Reichholf
Erscheinungsjahr: 2007
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 318 S.
ISBN-NR.: 386581042X
Verlag: oekom verlag

Kurzbeschreibung (Verlag)
Größe: 23,6 x 14,6 cm
Füchse im Englischen Garten in München, Wildschweine im Berliner Villenviertel, Waschbären auf Kasseler Dachböden – die Meldungen über ungewöhnliche Gäste in den Städten häufen sich. Dass dahinter mehr steckt, als eigenartige Zufälle, belegt dieses Buch: Für Tiere und Pflanzen wird der urbane Lebensraum zunehmend attraktiv. In einem Umland der Monotonie – geschaffen durch die moderne Landwirtschaft – werden Städte zu Inseln der Artenvielfalt: So leben in Berlin mittlerweile mehr Nachtigallen als in ganz Bayern. In einigen Städten finden sich doppelt so viele Wildpflanzenarten wie in ihrem Umland. Während die Städter raus in die „Natur“ fahren, flieht die Natur in die Stadt. Hier ist sie inzwischen vielfältiger und weniger bedroht als jenseits der Stadtgrenzen.

In Streifzügen durch unsere nächste Umgebung erschließt dieses Buch dem Leser ein bislang unbekanntes Terrain: die „Stadtnatur“. Über unsere Mitbewohner, die Tiere und Pflanzen, erzählt es überraschende Geschichten und liefert das neueste Wissen. Zahlreiche farbige Bilder und ein ausführliches Register machen das Buch zu einem praktischen Führer durch einen uns nahen und doch bislang fremd gebliebenen Lebensraum.

Meine Meinung:
Dieses Buch wirbelte in der letzten Zeit in der Fachpresse zu Recht viel Staub auf. Die allgemeine Formel Stadt = artenarme Naturwüste geht nach dieser Lektüre nicht mehr auf. Städte sind in vielen Fällen sehr viel artenreicher als das grüne Umland. Woran dies liegt und warum man bei Städten nicht von Natur 2. Klasse sprechen kann wird in diesem Buch sehr schön dargelegt.
Die Natur flieht vor der Agrarwirtschaft mit ihren Giften, Überdüngung und Monokulturen in die Stadt. Die verblüffenden Ergebnisse werden auf äußerst interessante und anschauliche Weise von Herrn Reichholf dargestellt. Prädikat: "Sehr empfehlenswert!"


Titel: Ameisenlöwe und Zimbelkraut: Tier- und Pflanzenporträts aus der Stadt
Autor: Beat Fischer & Karin Widmer
Erscheinungsjahr: 2011
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 152 S.
ISBN-NR.: 978-3258076461
Verlag: Haupt

Kurzbeschreibung (Verlag)
Größe: 23,6 x 17,2 x 1,6 cm; rund 100 farbige Illustrationen
Giftbomben aus dem Asphalt, flinke Blutsauger, pfeilschnelle Luftakrobaten, farbenfrohe Lauerjäger, paarungsfreudige Feuerwanzen, begnadete Trommler oder schmatzende Weiberhelden - die unterschiedlichsten Pflanzen, Tiere und Pilze kommen in der Stadt vor.
Das Herzstück des Buches bilden die Porträts von über sechzig Tieren, Pflanzen und Pilzen. Vom Ameisenlöwen über den Stadt-Champignon bis zum Zottigen Klappertopf leben sie meist unscheinbar mitten unter uns. Doch beim genauen Hinsehen offenbaren sich ihre faszinierenden Lebensweisen, Besonderheiten und Überlebensstrategien. Gegliedert nach Jahreszeiten, werden sie mit einem spannendem Text und einer animierenden Illustration vorgestellt.

Meine Meinung:
Städte mit ihren vielfältigen Mosaiken aus kleinräumigen Strukturen wie z. B. Parkanlagen, Gärten, Friedhöfen, Dächern, Ruderalflächen, Eisenbahngleisen, Wiesen, Wegrändern aber auch Pflasterritzen bieten vielen Tier- und Pflanzenarten genau den Lebensraum, den sie benötigen. Nach Jahreszeiten sortiert werden über 60 in Städten anzutreffende Arten jeweils auf einer Text- und einer Bildseite vorgestellt. Einige dieser Arten sind Graureiher, Huflattich, Kleiber, Feuerwanze, Aronstab, Wollschweber, Regenwurm, Ringelnatter, Veränderliche Krabbenspinne, Mauersegler, Glühwürmchen, Straßentaube, Hornisse und Blindschleiche. Mit einem kleinen Augenzwinkern taucht zwischen den Artenprofilen von Zwergfledermaus und Fruchtfliege auch das Artenprofil des Menschen auf. Die Texte sind allgemeinverständlich und interessant gehalten und werden von den schönen farbigen Zeichnungen von Karin Widmer eingerahmt. Einen guten Eindruck von diesen Abbildungen kann man sich auf ihrer Website hookillus.ch verschaffen. Dort sind auch einige der Texte abrufbar.

Fazit: Dieses Buch ist aufgrund der kindgerechten Gestaltung für naturinteressierte Kinder, aber auch für Erwachsene jeden Alters geeignet. Auf unterhaltsame Weise wird Wissen über Tier- und Pflanzenarten vermittelt, die fast in jeder Stadt anzutreffen sind. Das Buch ist nicht billig - aber seinen Preis wert!


Titel: Landschaften lesen: Die Formen der Erdoberfläche erkennen und verstehen
Autor: Robert Yarham
Erscheinungsjahr: 2012
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 256 S.
ISBN-NR.: 978-3258076959
Verlag: Haupt

Kurzbeschreibung (Verlag)
Größe: 21,2 x 17,4 x 2,4 cm; durchgehend farbige Abbildungen; gebunden
Woher hat ein Tal oder ein Hang seine besondere Gestalt? Warum sind manche Steilküsten durch senkrechte Kliffs geprägt, manche dagegen durch Felsstürze und Erdrutsche? Warum bestehen einige Strände aus grobem Geröll, andere hingegen aus feinem Sand oder Schlick?
Anhand sorgfältig ausgewählter Fotos und Illustrationen erklärt dieses reich illustrierte Buch auf anschauliche und verständliche Weise die Entwicklung der vielfältigen Landschaften und die Entstehung ihrer charakteristischen Formen.
Auf Spaziergängen, Wanderungen oder Reisen, im Gebirge, im Tiefland oder an der Küste - dieser nützliche Begleiter
- unterstützt beim «Lesen» der Landschaft,
- zeigt, wie das, was wir in der Landschaft sehen, zu deuten ist,
- erklärt die wichtigsten Prozesse, die die Landschaftsformen vor unseren Augen geschaffen haben.

Meine Meinung:
Wenn auf der Innenseite des Buches bereits die verschiedenen Namen u. a. von Kreativdirektor, Künstlerischer Leitung, Gestaltung, Illustrationen, Bildredaktion, Farblithografie genannt werden, weiß man sofort, dass man ein Buch in Händen hält, dass nicht nur nüchterne Textinformationen zu bieten hat. Man kann sich freuen und hoffen, dass auch dem Auge etwas geboten wird. Und vorausschickend kann ich sagen, dass diese Hoffnung bei diesem "Kunstwerk" mehr als erfüllt wird. Das Buch ist in 3 große Kapitel untergliedert "Die Landschaft verstehen", "Die Landschaft erkennen" und "Die Landschaft kartieren". Nicht eine einzige Seite des Buches enthält nicht mindestens eine farbige Abbildung, die wunderbar die Aussagen der Textinformationen unterstützt. Oft werden Fotos von Landschaften gezeigt und parallel wird anhand von schematischen Abbildungen sehr schön erklärt, wie es zu dieser Ausprägung kommen konnte. So wird das Dunkel um nicht ganz alltägliche Begriffe wie z. B. Toteisseen, Zungenbeckenseen, Drumlins, Kare, Ästuare, Tombolos, Pingo, Schorren, Inselberge, Hänge- und Trogtäler auf sehr anschauliche Art und Weise gelichtet. Ein ausführliches Glossar rundet das Buch ab.

Fazit: Ich liebe Bücher, die sich die Mühe machen auch optische Glanzlichter zu setzen. Dieses sehr schöne Buch, unterstützt den Leser bei der Deutung der Landschaft und kann damit ein nützlicher Begleiter bei der nächsten Wanderung sein. Aber auch die Zuordnung geografischer Eigenheiten zum einen oder anderen eigenen Urlaubsbild ist nun möglich. Das Buch ist ein Gewinn für jeden geografisch interessierten Naturfreund - egal welchen Vorwissens und bekommt meine volle Empfehlung!


Titel: Biologische Arbeitsbücher auf DVD
Autoren: Verschiedene
Erscheinungsjahr: 2013 (1. Aufl.), Originaltexte von 1958 bis 1999
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: über 10.000 S.
ISBN.: 978-3-494-01545-3
Verlag: Quelle & Meyer

Kurzmitteilung (Verlag):
1 DVD in DVD-Videobox; Größe: 13,9 x 1,7 x 19,3 cm; 53 Bände; über 4.000 Abbildungen
Stattliche 53 Bände auf rund 10.000 Seiten: Das ist die stolze Bilanz der bei Quelle & Meyer erschienenen und bei Biologielehrern und -studenten gleichermaßen beliebten und geschätzten Reihe „Biologische Arbeitsbücher“. Ursprünglich als Bestandteil von „Schmeil’s Naturwissenschaftlichem Unterrichtswerk“ konzipiert, erstreckt sich das Spektrum vom 1958 als Band 1 erschienenen „Plankton des Süßwassers“ über den „Arbeitskalender für den biologischen Unterricht“ (Band 2) bis zu dem 1999 erschienenen Band 57 „Moose als Bioindikatoren“.
Im Verlauf dieser 40 Jahre ist eine beeindruckende Sammlung von Themenbänden entstanden, die nahezu alle Aspekte des Biologieunterrichts und des Grundstudiums behandeln. Ständige Nachfragen belegen, dass die Reihe bis heute nichts von ihrer Attraktivität eingebüßt hat. Auch um dem historischen Ansatz Rechnung zu tragen, beinhaltet die hier angebotene DVD, basierend auf den jeweils letzten Auflagen, den kompletten Inhalt aller* im Verlauf der Zeit erschienenen „Biologischen Arbeitsbücher“. Die Bände sind jeweils einzeln abrufbar. Eine indizierte Volltextsuche hilft bei der Erschließung des umfangreichen Stoffes. Zu beachten ist, dass die Bücher dem wissenschaftlichen Stand ihres jeweiligen Erscheinungsjahres entsprechen.
(* Die Bände 22, Anatomie und Ontogenese des Menschen, sowie 51, Stoffe und Stoffwechsel, sind als Neuauflagen in anderen Verlagen erschienen. Die Bände 12/2, 32, 49 sind nicht erschienen. Band 38 ist nicht mehr verfügbar.) Systemvoraussetzungen: DVD-Laufwerk; Adobe Acrobat Reader ab Version 7.0; PC: Windows XP, Vista, 7; Apple Macintosh: Mac OS X 10.1 oder höher.

Meine Meinung:
Wo um alles in der Welt soll man bloss die Zeit hernehmen all diese Bücher zu lesen???
Lohnen würde es sich allemal, wie sich am folgenden Inhaltsverzeichnis ablesen lässt:
Das Plankton des Süßwassers / Ökologie im Jahreslauf / Experimentelle Biologie / Biologische Kybernetik / Verhaltensforschung / Fortpflanzung, Entwicklung und Entwicklungsphysiologie / Experimentelle Mikrobiologie / Experimentelle Genetik / Lebensgemeinschaft Wald / Humangenetik / Pflanzenökologische Experimente zur Umweltverschmutzung / Ökosystem See Uferbereich / Stoffwechselphysiologische Versuche mit Pflanzen / Experimentelle Chromosomenuntersuchungen / Einführung in biologisches Denken und Arbeiten / Praktische Biochemie / Abstammungslehre / Einführung in die Nerven- und Sinnesphysiologie / Boden und Umwelt / Experimentelle Einführung in die Pflanzencytologie und Enzymologie / Praktikum der Photosynthese / Kröte und Frosch im Unterricht / Einführung in die Immunbiologie / Ökologie - Ein Lernbuch / Einführung in die Humanethologie / Versuche mit Insekten / Biologisch-ökologische Techniken / Praktische Einführung in die Entwicklungsphysiologie der Pflanzen / Einführung in die Molekularbiologie / Einführung in das Bestimmen von Pflanzen / Biologie der Hormone / Biorhythmen / Wahrnehmung / Fließgewässerkunde / Nervensysteme / Lebensweise und Umwelt fossiler Tiere / Übungsaufgaben zum Biologieunterricht in der Sekundarstufe II / Kleingewässerkunde / Wasser untersuchen / Übungsaufgaben und Antworten zum Biologieunterricht in den Klassen 5 und 6 / Ökologie und Umweltschutz / Übungsaufgaben zum Biologieunterricht in den Klassen 7 und 8 / Übungsaufgaben zum Biologieunterricht in den Klassen 9 und 10 / Lebensraum Wattenmeer / Biologie am Bach - Praktische Limnologie / Einführung in die Pflanzenbestimmung / Böden untersuchen / Einführung in die biologisch-mikroskopische Belebtschlammanalyse / Experimente zur Entwicklungsbiologie der Pflanzen / Elektrophysiologisches Praktikum / Pflanzenphysiologische Versuche in der Schule / Moose als Bioindikatoren / Biologieunterricht

Das Buchsortiment ist sicher eine tolle Sammlung für Biologielehrer, die hiermit Themen des Lehrplans vertiefend vorbereiten können. Interessant sind in diesem Zusammenhang sicher auch die Aufgabensammlungen nebst Musterlösungen. Selbstverständlich können auch Biologie-Schüler die Bücher zur Vorbereitung auf Unterricht bzw. Klausuren nutzen. Letztendlich findet vermutlich jeder Naturfreund das eine oder andere Buch, das ihn interessieren wird. Die Bedienung der pdf-Dateien funktioniert einwandfrei und ermöglicht das Ausdrucken oder Kopieren von Texten in Textverarbeitungsprogramme (den einen oder anderen Umwandlungsfehler muss man allerdings korrigieren). Schaubilder oder Grafiken können per Bildschirmfoto-Funktion ebenfalls übernommen werden.

Fazit: Für knapp 30 € erhält man hier 53 Biologie-Bücher als pdf-Dateien. Diese sind natürlich auch auf mobile Laptops kopierbar, sodass man eine stattliche Bibliothek mit sich führen kann. Auch wenn die Bücher nicht mehr ganz taufrischen Datums sind kann man sich mit der Lektüre eine schöne Wissensgrundlage schaffen.


Titel: Wo unser Wetter entsteht: Eine meteorologische Reise
Autoren: Sven Plöger & Rolf Schlenker
Erscheinungsjahr: 2015
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 144 S.
ISBN-NR.: 978-3763027095
Verlag: Belser

Kurzbeschreibung (Verlag)
Größe: 18,7 x 1,7 x 22,1 cm; fester Einband; 180 Abbildungen
Alle reden vom Wetter. Wir auch – und ganz anders! Sven Plöger, prominenter ARD-Meteorologe, und Rolf Schlenker, SWR-Wissenschaftsjournalist, reisen zu den Schauplätzen, die unser mitteleuropäisches Wetter bestimmen. Die Azoren mit ihren Hochs, Island und der Golf von Genua mit ihren Tiefs sowie der Atlantik mit dem Megaheizkraftwerk Golfstrom prägen maßgeblich unser Wetter in Europa. Sie erklären Phänomene wie den Sturm „Lothar“ 1999 oder das Elbehochwasser 2012 anschaulich. Augenzeugenberichte sowie Fotografien und Schaubilder führen uns die Kraft der Elemente lebhaft vor Augen. Ein hochkomplexes Thema – verständlich und packend erzählt.

Begleitband zur gleichnamigen Sendung im Ersten, Ausstrahlung im Ersten am 2. und 3. Januar 2016 um 19.15 Uhr

Meine Meinung:
Wetter ist laut Definition eine Momentaufnahme des atmosphärischen Geschehens an einem Ort. Wer hätte gedacht, dass es möglich ist zu diesem Thema ein spannendes und gleichzeitig informatives Buch vorzulegen. Den Autoren ist dies in überzeugender Weise gelungen. Geschichten von Wetterkatastrophen (u. a. Stürme, Überschwemmungen, Vulkanausbrüche, Brände) wechseln ab mit locker geschriebenen - aber nichts desto trotz - sehr lehrreichen Texten. So erfährt der interessierte Leser, in verzehrfertige und leicht verdauliche Appetithappen zerlegtes, Spezialwissen über Dinge wie Corioliskräfte, das Hadley- oder Ferrel-Zahnrad, ageostrophische Windkomponenten oder die vielleicht aus den Wetterberichten bekannten Wetterphänomene Azorenhoch und Islandtief. Anschaulich werden schlecht umsetzbare Messwerte dargestellt und so wird aus 312 Liter Niederschlag innerhalb von 24 Stunden auf 1 m² ein schockierender 12,5 m hoher Turm aus 37 Sprudelkisten. Amüsant sind z. B. kleine Abstecher zu isländischen Essgewohnheiten oder der Pfeifsprache der Bewohner Gran Canarias. Spannend und interaktiv wird es, wenn man den an vielen Stellen vermerkten Internetlinks zu youtube-Videos oder informativen Webseiten folgt. Die Katastrophen-Videos verdeutlichen nur zu oft die Machtlosigkeit des Menschen gegenüber den Launen der Natur. Das abschließende Kapitel über den vom Menschen beeinflussten Klimawandel schildert den aktuellen Stand der Dinge.

Fazit: Wenn Sie Wissensvermittlung a la "Sendung mit der Maus" kennen und lieben oder wenn Sie Wissen in der auch im Buch zitierten Form "Also, wat is en Dampfmaschin? Da stelle mehr uns janz dumm. Und da sage mer so... auf den Grund gehen wollen, sind Sie bei den Autoren Schlenker & Plöger gut aufgehoben. Lassen Sie sich z. B. überraschen worum es sich bei skurilen Dingen wie z. B. einem "Weinausgießer für den Schirm" handelt. Ein für wetterinteressierte Leser jeglichen Vorwissens gut geeignetes Buch, bei dem Wissen auf lockere, teilweise sogar amüsante und sehr anschaulich illustrierte Weise vermittelt wird.


Titel: Tierische Wettervorhersage: Was Schwalbe, Kuh & Co. verraten
Autor: Bernhard Michels
Erscheinungsjahr: 2012
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 127 S.
ISBN-NR.: 978-3835409347
Verlag: BLV Buchverlag GmbH & Co. KG; München

Kurzbeschreibung (Verlag)
Größe: 20,8 x 19,4 x 1,2 cm; 110 Farbfotos; broschiert
65 heimische Tiere und ihr "Wettersinn" (ihr Verhalten bei Wetter- und Klima-Ereignissen) Hunderte von Beispielen, wie man aus der Beobachtung des Tierverhaltens das Wettergeschehen deuten kann mit Bauernregeln Porträts der Tiere von Hund und Katze über Schwalbe und Biene bis zu Maus, Frosch und Schmetterling in Bezug auf ihr Wetterverhalten.
Tiere sind erfahrene Wetterfühler: Ihren "Prognosen" kann man vertrauen! Zum Beispiel die Nachtigall: Je ausführlicher und variantenreicher sie ihre Lieder singt, umso sicherer kann man mit schönem Wetter rechnen. Auch am Verhalten der Haustiere lässt sich ein Wetterwechsel ablesen: "Siehst du die Katze gähnend liegen, weißt du, dass wir Gewitter kriegen." oder "Fressen die Hunde Gras, wird es heut' noch nass." Unsere Tiere sind Wetterpropheten - aber nicht, weil sie das Wetter vorausahnen. Sie werden durch atmosphärische Veränderungen bei Witterungswechsel veranlasst, ihre Nahrungsaufnahme, ihre Bewegungen oder ihr "normales" Verhalten zu ändern. Nach der Lektüre von "Tierische Wettervorhersage" wird der Naturfreund diese Zeichen selbst beobachten und interpretieren können - und damit spannende Zusammenhänge zwischen Wetter, Tier, Mensch und Natur erkennen. Das Buch porträtiert 65 heimische Tiere und ihr Verhalten bei Wetter-Ereignissen - von Hund, Kuh und Katze über Specht, Hecht und Biene bis zu Reh, Frosch und Spinne. Hunderte von Beispielen illustrieren, wie man aus der Beobachtung des Tierverhaltens das Wettergeschehen deuten kann. Zu jedem Tierporträt werden die passenden Bauernregeln zitiert - und ein Info-Kasten enthält eine Auflistung von Verhaltensmerkmalen und den daraus folgenden Wetterprognosen.

Meine Meinung:
Auf wissenschaftlichem Weg den sogenannten "6. Sinn" bei Tieren zu beweisen, wird wohl nicht so schnell gelingen, dennoch finden sich im menschlichen Sprachgebrauch so viele Beispiele, dass man das Thema nicht zu schnell als bloßen "Humbug" abhandeln sollte. Und so lädt das Buch dazu ein auf Endeckungsreise zu gehen. Wie kann man Bulldoggen als lebende Barometer nutzen,
was sagt die Schlafposition der Katze über die Zimmertemperatur aus,
warum man bei drohendem Gewitter nicht reiten sollte,
was es bedeutet, wenn Kühe sich oft die Schnauze lecken
deuten übermütig herumspringende Lämmer auf schönes Wetter hin
was sagt mir ein im Schlamm schlafendes Schwein
oder Hühner die abends früher oder später in den Stall gehen. DGeschildert werden auch bekanntere Phänomene wie der "Regenruf" des Buchfinken, das Trommeln des Buntspechtes außerhalb der Balz- und Brutzeit vor Wetteränderungen, der "Schönwetter-Ruf" des Kuckucks, das schneller werdende Grillen-Zirpen bei wärmeren Temperaturen, tanzende Mückenschwärme bei folgenden Schön-Wetter-Perioden oder die agressiven Bremsen vor drohendem Regen oder Gewitter. Illustriert wird das Buch sehr ansprechend durch tolle Fotos.

Fazit: Das Buch stellt eine interessante Ansammlung an "Tierischen Wettervorhersagen" dar, die aufmerksame Naturfreunde genau so oder so ähnlich vielleicht auch schon einmal erlebt haben. Vielleicht fühlen Sie sich bei dem einen oder anderen geschilderten Phänomen bestätigt oder glauben bei einer anderen Schilderung eher an das Gegenteil. Auf alle Fälle handelt es sich um ein interessantes Buch, dass dazu aufruft unsere tierischen Lebensgenossen hinsichtlich deren Wetterfühligkeit etwas genauer zu betrachten. Ich kann das Buch allen interessierten Naturfreunden empfehlen. Man sollte jedoch nicht erwarten, dass aufmerksame Tierbeobachtung zu 100% Trefferquoten in Hinblick auf das kommende Wetter führen werden - schaden kann es aber sicherlich nicht! Bestellungen sind auch hier beim blv-Verlag möglich!


Titel: Kranichflug und Blumenuhr: Naturphänomene im Garten beobachten, verstehen und nutzen
Autor: Peter Wohlleben
Erscheinungsjahr: 2012
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 160 S.
ISBN-NR.: 978-3895663109
Verlag: Pala-Verlag

Kurzbeschreibung (Verlag)
Größe: 21,2 x 14 x 1,4 cm; kartoniert
Sobald wir aus der Türe treten, umgibt uns Natur. Tausende kleine und große Prozesse spielen sich hier ab, die oft faszinierend und schön sind – wenn man sie denn bemerkt. In vergangenen Zeiten war es überlebenswichtig, dass jeder diese Zeichen erkannte und zu deuten wusste. Heute fragen wir Experten und lesen den Wetterbericht.
Peter Wohlleben lädt dazu ein, selbst zum Experten zu werden, genauer hinzuschauen und die Zeichen, die Wind, Wolken, Pflanzen und Tiere geben, zu deuten. Gänseblümchen werden so zu Wetterpropheten, Kraniche zu lebenden Thermometern und Ringelblumen sagen uns, wie spät es ist. Dabei räumt der Autor auch mit einigen alten Mythen auf und informiert über naturwissenschaftliche Hintergründe bekannter Bauernregeln. Die Fülle faszinierender und nützlicher Fakten ist dabei nicht nur graue Theorie, sondern auch für die tägliche Gartenpraxis, vom Pflanzen übers Gießen bis zum Winterschutz, ausgesprochen nützlich.

Meine Meinung:
In diesem Buch kann man eine Menge Wissenswertes lernen. So sind Bienen erst ab ca. 12°C unterwegs, man lernt Tricks um die ideale Beet-Bewässerungsmenge zu berechnen kennen oder eine Blumenuhr mit Blumenarten, deren Blüten sich zu unterschiedlichen Zeiten öffnen. Gefallen hat mir auch die Erklärung, wie man mit Sonne und Armbanduhr die Himmelsrichtung bestimmen kann. Außerdem weiß ich jetzt endlich wie genau im Winter das seltsame Haareis an Totholzästen entsteht. Interessantes über die unterschiedlichsten Naturphänomene, wie "Nützlinge und Schädlinge", "Räuber und Beute", Pflanzliche Invasoren uvm. reihen sich aneinander.

Fazit: Eine etwas aufwändigere Bebilderung hätte dem Buch sicher gut getan, so verstehe ich z. B. nicht warum im Buch 13-mal die gleiche Abbildung (fliegende Kraniche) abgebildet sein muss. Das pala-Prinzip setzt zudem bekanntermaßen auf Recyclingpapier unter Verzicht auf farbige Abbildungen jeglicher Art. Konsequent, aber etwas grau. Kleinere sw-Zeichnungen lockern die Texte etwas auf. Dennoch sind die Inhalte wirklich interessant geschrieben und mit Ausnahme kleiner Ungenauigkeiten (z. B. können Ameisen sicher NICHT stechen!) auch gut nachvollziehbar. Jeder wissbegierige Naturfreund, der sich für Naturphänomene interessiert und sich durch die etwas biedere Aufmachung des Buches nicht abschrecken lässt, wird den Kauf des Buches nicht bereuen.


Titel: "Die Frau vom Hirsch heißt Reh" und 265 weitere populäre Irrtümer aus der Tier- und Pflanzenwelt
Autor: Ulrich Schmid
Erscheinungsjahr: 2011
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 216 S.
ISBN-NR.: 978-3440129449
Verlag: Kosmos (Franckh-Kosmos)

Kurzbeschreibung (Verlag)
Größe: 22,2 x 14,3 cm
Rosen haben Dornen, Vögel können fliegen, Holz schwimmt und Bären halten Winterschlaf! Wahrheiten, die schon der Großvater wusste. Doch selbst der liegt völlig falsch - wie man hier lesen kann. Ulrich Schmid erzählt, welchen angeblich anerkannten Wahrheiten, bewiesenen Erkenntnissen und weit verbreiteten Gesetzmäßigkeiten aus der Tier- und Pflanzenwelt wir bislang gutgläubig auf den Leim gegangen sind. In kurzen, vergnüglich-unterhaltsamen Texten klärt der Autor die bekanntesten Irrtümer überzeugend auf.

Ulrich Schmid studierte Biologie und Geografie und arbeitet als Museumspädagoge am Staatlichen Museum für Naturkunde in Stuttgart.

Meine Meinung:
Diese kleinen Wissensbücher haben in letzter Zeit Hochkonjunktur. Das Strickmuster ist folgendes. In einem kleinen Text werden oft auch beim Leser vertretene Irrglauben erklärt. Diese unterhaltsame Vorbereitung auf die nächste Quizzsendung liefert Stoff für die nächste Wette mit einem unliebsamen Besserwisser :-)
So erfährt man einiges über essbare "Schwalben"-Nester, Bakterien, die bei 105°C überleben, "stechende" Libellen, spanische "Fliegen", "tödliche" Hornissenstiche, die "zahlreichen" Halswirbel der Giraffe, Kommunikationsschwierigkeiten zwischen Hund und Katze, über Beeren, die eigentlich gar keine sind, Obstsorten die viel mehr Vitamin C enthalten als Zitronen, die "Teilungsfähigkeit" von Regenwürmern, in Afrika wachsende "Kakteen", Rosen"dornen", die großen "Blüten" der Sonnenblume, das Dinosaurier nicht die schwersten Tiere der Erde waren und vieles mehr...

Fazit: In kleinen Wissenshappen erfährt der Leser viel Interessantes, aber je nach Wissensstand, auch sicher einiges bereits Bekanntes. An den hier ebenfalls vorgestellten "Richarz & Kremer"-Büchern gefallen mir die netten kleinen Illustrationen sehr gut. In diesem Buch fehlen leider jegliche Abbildungen. Dennoch ist das Büchlein ganz nett und eignet sich auch als Vorlesebuch für interessierte kleine Naturfreunde.

Titel: Was macht der Maikäfer im Juni?
Alltägliches und Rätselhaftes über Pflanzen und Tiere

Autoren: Klaus Richarz & Bruno P. Kremer
Erscheinungsjahr: 2007
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 160 S.
ISBN-NR.: 3440107582
Verlag: Kosmos (Franckh-Kosmos)

Kurzbeschreibung (Verlag)
51 Abbildungen, Größe: 22 x 14,4 cm
Fallen Maikäfer im Juni wirklich vom Baum? Und haben Sie sich auch schon einmal gefragt, wie Amseln eigentlich die Regenwürmer finden? Jetzt gibt es noch mehr Rätselhaftes und Skuriles aus der Welt der Pflanzen und Tiere. Bruno P. Kremer und Klaus Richarz beantworten auch in diesem Buch wieder verblüffende und kuriose Fragen aus der Natur. Mit flotter Feder gehen sie wieder alltäglichen und verrrückten Phänomenen auf den Grund.

Meine Meinung:
In diesen kleinen Büchern der beiden Autoren KREMER und RICHARZ werden episodenhaft interessante Geschichten aus dem Tier- und Pflanzenreich präsentiert. Aufgrund der Kürze der Geschichten kann man diese Bücher besonders gut an Orten platzieren, an denen man nur kurzzeitig verweilt. Die Themen werden zwar oft nur angerissen aber sie sind in jedem Fall ansprechend präsentiert. Es sollte mich wundern, wenn nicht für jeden Naturinteressierten irgendetwas Interessantes und Neues dabei wäre...
Oder wussten sie z. B., das Blaumeisen ihr Geschlecht untereinander anhand von für sie wahrnehmbarem UV-Licht erkennen können. Interessant ist auch die Frage "Ist eine Fliege, die im ICE bei 300 km/h in Fahrtrichtung fliegt schneller als der ICE?"

Titel: Wer nimmt das Nashorn huckepack?
Unglaubliche Rekorde von Tieren und Pflanzen

Autoren: Klaus Richarz &Bruno P. Kremer
Erscheinungsjahr: 2007
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 160 S.
ISBN-NR.: 344011113X
Verlag: Kosmos (Franckh-Kosmos)

Kurzbeschreibung (Verlag)
40 Abbildungen, Größe: 22 x 14,4 cm
Wussten Sie, dass eine tropische Blattnasenfledermaus ihre Zunge mehrmals um den eigenen Körper schlingen kann? Dass Eiderenten und Mittelsäger die höchsten Fluggeschwindigkeiten aus eigener Kraft erreichen? Oder dass Schneeleoparden bis zu 15 Meter weit springen können? Die Welt der Tiere und Pflanzen ist voller Rekorde, Superlative und erstaunlicher Leistungen - lassen Sie sich überraschen. Auf amüsante und spannende Weise ermuntern die Autoren zum Schmökern, Staunen und Schmunzeln. Mit flotter Feder gehen sie alltäglichen und verrückten Rekorden aus Tier- und Pflanzenreich auf den Grund. Das ergibt viele Stunden Lesevergnügen!

Meine Meinung:
Wußten Sie das eine Waldspitzmaus mit 1320 Herzschlägen/Minute Rekordhalter ist? Oder das Mauersegler-Jungvögel oft mehr als 1 Jahr ohne Unterbrechung fliegen bis sie als erwachsene Vögel an den Ausgangspunkt ihrer Flugreise zurückkehren? Oder das bestimmte Bakterien eine 3000-fach höhere Strahlendosis überleben, wie die meisten anderen Lebewesen? Auch in diesem Buch hagelt es wieder interessante kleine geschichten, die mit netten Cartoons aufgepeppt sind.

Titel: Was macht der Fisch beim Blitzeinschlag?
Alltägliches und Rätselhaftes über Pflanzen und Tiere

Autoren: Klaus Richarz & Bruno P. Kremer
Erscheinungsjahr: 2004
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 160 S.
ISBN-NR.: 3440099733
Verlag: Kosmos (Franckh-Kosmos)

Kurzbeschreibung (Verlag)
60 Abbildungen, Größe: 22 x 14,4 cm
Wie oft fliegt eine Biene für einen Löffel Honig? Was hält die Fliege an der Decke? Warum schießt der Kopfsalat? Auf viele Fragen wissen wir keine Antwort. Rätselhafte oder kuriose Erscheinungen aus der Welt der Tiere und Pflanzen werden hier aufgegriffen und auf unterhaltsame Weise erklärt. Und nach der Lektüre dieses Buches wissen wir dann auch, ob es wirklich Krokodilstränen gibt.

Meine Meinung:
Das Buch kenne ich leider NOCH nicht, aber es wird sicherlich ähnlich interessant und informativ sein, wie die beiden oben aufgeführten Bücher.







Beide Bände
zusammen: 50,- €

Einzelbände je 30,- €

Bestellungen hier bei der LANUV!

Titel: Rote Liste der gefährdeten Pflanzen, Pilze und Tiere in Nordrhein-Westfalen, 4. Fassung 2011
Band 1: Pflanzen und Pilze; Band 2: Tiere
Herausgeber: Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV)
Erscheinungsjahr: 2011
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: Band 1: 536 S., Band 2: 680 S.
ISSN.: 1864-3930 LANUV-Fachbericht 36
Verlag:

Kurzbeschreibung (Verlag)
Größe: 24,2 x 17,6 x 2,6 cm; Gebundene Ausgabe
Die 4. Gesamtfassung der Roten Liste Nordrhein-Westfalen ist das Ergebnis von Langzeitbeobachtungen der Bestandsentwicklung der Pflanzen-, Pilz-, und Tierarten. Die Erkenntnisse zur Verbreitung der Arten basiert auf den Datenerfassungen vieler Expertinnen und Experten der verschiedenen Artengruppen. Sie werden aus Geländeprotokollen, Datenbanken und Sammlungsbelegen z. B. in den Archivsammlungen in Museen oder Forschungsinstituten zusammengetragen. Vor dem Hintergrund des speziellen Fachwissens und der langjährigen Beobachtung der Bestände von Arten wird das Ausmaß der Gefährdungen der Arten in den einzelnen Artengruppen dargestellt.
Die aktuelle Gesamtfassung der Roten Liste NRW umfasst die Einzelbeiträge zu 23 Artengruppen in NRW. Die Einzelbeiträge – im Folgenden kurz Einzellisten genannt – bestehen jeweils aus
- einem begleitenden Erläuterungstext, - einem Verzeichnis mit der Auflistung aller als heimisch geltenden Arten - und als Kern darin eingebettet die jeweilige eigentliche Rote Liste.
Verantwortlich für die Inhalte dieser Einzellisten sind Autorenteams, die insgesamt einen Personenkreis von etwa 90 Personen umfassen. Über 400 Kartierer und Sammler haben an der Roten Liste mitgearbeitet, in dem sie ihre meist systematischen Funddaten und Gefährdungseinschätzungen zu lokalen und regionalen Vorkommen von Arten einbrachten. Darüber hinaus wurden die Naturbeobachtungen von mindestens 600 weiteren Personen für die einzelnen Roten Listen berücksichtigt. Die Bearbeiter und Mitarbeiter haben einen erheblichen Teil ihrer Freizeit aufgewendet und die jeweilige RL erarbeitet. Ohne dieses große Engagement der meist ehrenamtlichen Expertinnen und Experten hätten die Roten Listen der Artengruppen nicht erstellt werden können.
Insgesamt umfassen die Artenverzeichnisse über 12.000 Arten. Dies entspricht nach aktuellem Kenntnisstand etwa einem Viertel aller 43.000 in freier Natur vorkommenden Arten in Nordrhein-Westfalen.
Für über 11.500 Arten konnten die Gefährdungsgrade meist nicht nur auf Landesebene, sondern auch auf regionaler Ebene ermittelt werden. Verbesserte Nachweismethoden und intensive Bestandserforschungen ermöglichten generell eine gegenüber 1999 realistischere Einschätzung zum Gefährdungsgrad. Insgesamt kann festgestellt werden, dass sich die Gefährdungssituation im zurückliegenden Jahrzehnt lediglich „bilanzmäßig“ nicht verschärft hat. Weiterhin sind etwa 45% aller altheimischen, in die Rote Liste-Auswertung einbezogenen Arten gefährdet oder bereits ausgestorben. Nach wie vor ist die Gefährdungssituation im Tiefland deutlich höher als in den Mittelgebirgen.
So besteht kein Anlass zur Entwarnung für die Vielzahl der gefährdeten, wild lebenden Arten in NRW. Bei den vom Aussterben bedrohten Arten existieren oft nur noch ganz wenige Vorkommen im Land. Besorgnis erregend ist darüber hinaus der festgestellte Rückgang mancher früher häufiger Arten oder das Verschwinden spezialisierter Arten aus den kleinen, weniger intensiv genutzten Rückzugsräumen unserer Landschaften. Auf der anderen Seite konnte sich aber auch eine ganze Reihe von Arten verbessern - vielfach innerhalb von Naturschutzgebieten und/oder in Verbindung mit Maßnahmen des Vertragsnaturschutzes. Teilweise spiegelt sich dies bereits in der Rote Liste-Einstufung zumindest auf regionaler Ebene wider. Solche Erfolge machen Mut, sich auch weiterhin auf allen gesellschaftlichen Ebenen aktiv für die Erhaltung und Stärkung der Artenvielfalt in NRW einzusetzen.

Meine Meinung:
Für jeden naturschutzinteressierten Spezialisten in NRW sind diese beiden Bände sicherlich unverzichtbare Arbeitsgrundlagen. Die beiden großformatigen Bücher (21,5 x 30,5 cm x 4 cm) beinhalten jede Menge Artenlisten mit insgesamt über 12.000! Tier-, Pilz- und Pflanzenarten und ihren Gefährdungsgrad in NRW, nützliche Kommentare zu kritischen Arten, Literaturverzeichnisse um vertiefend in die Materie einzusteigen, verdeutlichende Statistiken und andere Auswertungen, Fotos zur Auflockerung, Verzeichnisse mit Synonymen und Listen mit deutschen Artnamen.

Fazit: Die Neuauflage der Roten Listen (NRW) sind in erster Linie nicht zum Lesen gedacht sondern als wichtige Nachschlagewerke in Naturschutzfragen. Bei der meist ehrenamtlich erbrachten Mühe Hunderter naturschutzinteressierter Tier- und Pflanzenfans, ist der Preis für dieses Werk mehr als gerechtfertigt.

TIPP: Die Artenlisten sind auch als Download von der LANUV-Website abrufbar!


Titel: Rote Liste gefährdeter Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands - Band 1: Wirbeltiere
Autor: Bundesamt für Naturschutz (Herausgeber)
Erscheinungsjahr: 2009
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 386 S.
ISBN-NR.: 978-3784350332
Verlag: Landwirtschaftsverlag GmbH

Kurzbeschreibung (Verlag)
Größe: 24,2 x 17,6 x 2,6 cm; Gebundene Ausgabe
Mit den Wirbeltieren liegt der erste Band der aktuellen Roten Listen vor, weitere Bände sind in Vorbereitung. Seit der Herausgabe der letzten Roten Liste der Tiere im Jahr 1998 wurden vor allem die methodischen Grundlagen gemeinsam mit den Autoren weiter entwickelt. Die Einstufung erfolgt jetzt für alle erfassten Artengruppen nachvollziehbar anhand von vereinbarten einheitlichen Kriterien mit dahinter liegenden Kriterienklassen.

Die Roten Listen der Säugetiere, Brutvögel, Kriechtiere, Lurche und Süßwasserfische Deutschlands bieten über die Dokumentation der aktuellen Gefährdungssituation hinaus eine Fülle von Zusatzinformationen für die Naturschutzpraxis wie die Verantwortlichkeit Deutschlands für die weltweite Erhaltung der Arten. Zudem enthalten alle Roten Listen jetzt Checklisten, die sämtliche in Deutschland etablierten 478 Arten aufführen.

Meine Meinung:
Die "Roten Listen" werden seit ihrer Einführung im Jahre 1971 gerne als Argumentationshilfen bei umweltrelevanten Planungen von "Umweltplanern" und Naturschützern zu Rate gezogen. Der Gefährdungsgrad von Tier-, Pflanzen- und Pilzarten wird in diesen in regelmäßigen Abständen aktualisierten Listen in vergleichbare Zahlen umgesetzt, mit denen auch Nichtfachleute auf Anhieb verstehen können, ob sie es mit einer häufigeren oder einer selteneren und damit meist auch gefährdeteren Art zu tun haben. Das Vorkommen gefährdeter Arten kann dabei das "Aus" für Bauvorhaben bedeuten und gibt Naturschützern "wertbare" Argumente in die Hand.
Anhand der kommentierten Listen bekommt man einen Eindruck über das von Fachleuten eingeschätzte Aussterberisiko der einzelnen Arten. Die verwendeten Kategorien werden dabei in dem Buch genau definiert. Die ersten 100 Seiten widmen sich ausführlich der Vorstellung der Methoden und weisen auch auf Probleme bei der Ermittlung der Zahlen hin.
Von den meisten Wirbeltiergruppen wird nicht nur eine deutschlandweite kommentierte Checkliste sondern auch ein aufgesplittete Liste sortiert nach Bundesländern präsentiert. Die Bundesländerlisten liegen für Säuger, Reptilien und Amphibien vor - fehlen jedoch bei den Vögeln und Fischen. Die Listen geben zudem den aktuellen Stand der wissenschaftlichen und deutschen Artnamen wieder.

Fazit: Gerne wird in Fachkreisen über die Entstehungsweise dieser Listen gestritten, aber kaum ein Naturschützer greift letztendlich nicht auf diese Listen zurück. Es handelt sich somit um DAS Standardwerk, das in keinem Planungsbüro, in keiner Biologischen Station und in keinem Bücherschrank engagierter Naturschützer fehlen darf!


Titel: Rote Liste gefährdeter Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands - Band 3: Wirbellose Tiere (Teil 1)
Autor: Bundesamt für Naturschutz (Herausgeber)
Erscheinungsjahr: 2012
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 716 S.
ISBN-NR.: 978-3-7843-5231-2
Verlag: Landwirtschaftsverlag GmbH

Kurzbeschreibung (Verlag)
Größe: 24,2 x 17,6 x 4 cm; Gebundene Ausgabe
Mit Band 3 der Roten Liste erscheint der erste Teil der aktualisierten bundesweiten Rote Liste wirbelloser Tiere. Er umfasst 17 Tiergruppen: Schwebfliegen, Raubfliegen sowie Tanzfliegen, Langbein- und Rennraubfliegen als Zweiflügler (Diptera), Tagfalter, Spinner und Schwärmer, Eulenfalter, Spanner und Zünsler aus der Gruppe der Schmetterlinge (Lepidoptera), Ameisen, Bienen, verschiedene Familien stachelbewehrter Wespen sowie die Pflanzenwespen aus der Gruppe der Hautflügler (Hymenoptera), Fransenflügler (Thysanoptera), Heuschrecken (Saltatoria), Schaben (Blattoptera) und Ohrwürmer (Dermaptera) sowie Schnecken und Muscheln des Binnenlandes (Mollusca).
Die Roten Listen mancher Gruppen bieten über Angaben zur aktuellen Gefährdungssituation hinaus wertvolle Zusatzinformationen für die Naturschutzpraxis, z.B. zu Änderungen der Rote-Liste-Kategorien oder zur Verantwortlichkeit Deutschlands für die weltweite Erhaltung von Arten. Zudem enthalten alle Roten Listen auch Gesamtartenlisten mit den in Deutschland etablierten Arten einschließlich Neobiota. Band 3 enthält insgesamt über 6.000 Taxa.

Meine Meinung:
In dieser einzigartigen Sammlung an Roten Listen werden nicht nur die bedrohten Tierarten vorgestellt, sondern es handelt sich auch um Gesamtartenlisten von allen in Deutschland vorkommenden Tierarten der jeweiligen Tiergruppen. Insgesamt sind in diesem Band über 6000 Arten gelistet. Neben den eigentlichen Listen haben die Bearbeiter Zusatzinformationen in einleitenden Texten zusammengetragen, die insbesondere für Fachleute von großem Interesse sein werden. Weitere Inhalte sind Kommentare zu einzelnen Arten, Synonymlisten, Listen der deutschen Artnamen, einige gestochen scharfe exemplarische Fotos, umfangreiche Literaturverzeichnisse uvm.

Fazit: Dieses Buch richtet sich an Spezialisten der jeweiligen Artengruppen und im Naturschutz planerisch tätige Fachleute. Für diese Zielgruppen ist der Besitz dieses Buches sicher Pflicht.


Titel: Rote Liste gefährdeter Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands - Band 4: Wirbellose Tiere (Teil 2)
Autor: Bundesamt für Naturschutz (Herausgeber)
Erscheinungsjahr: 2016
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 602 S.
ISBN-NR.: 978-3-7843-5474-3
Verlag: Landwirtschaftsverlag GmbH

Kurzbeschreibung (Verlag)
Größe: 17,7 x 3,9 x 24,6 cm; Gebundene Ausgabe
Mit Band 4 der Roten Liste erscheint der zweite Teil der aktualisierten bundesweiten Roten Liste wirbelloser Tiere. Er umfasst 17 Tiergruppen: Schmetterlingsmücken, Gnitzen, Dunkelmücken, Tastermücken und Büschelmücken als Zweiflügler (Diptera), Köcherfliegen (Trichoptera), Lauf- und Wasserkäfer (aus der Gruppe der Coleoptera), Zikaden (Auchenorrhyncha), Doppel- und Hundertfüßer (aus der Gruppe der Myriapoda), Asseln des Binnenlandes (Isopoda), Blattfußkrebse (Branchiopoda), Spinnen, Weberknechte und Pseudoskorpione aus der Gruppe der Spinnentiere (Arachnida) sowie Regenwürmer aus der Gruppe der Oligochaeta.
Die Roten Listen der meisten Gruppen bieten über Angaben zur aktuellen Gefährdungssituation hinaus weitere wertvolle Zusatzinformationen für die Naturschutzpraxis, z. B. zu Änderungen der Rote-Liste-Kategorien oder zur Verantwortlichkeit Deutschlands für die weltweite Erhaltung von Arten. Zudem enthalten alle Roten Listen auch Gesamtartenlisten mit den in Deutschland etablierten Arten einschließlich Neobiota. Band 4 enthält insgesamt über 3.600 Taxa.

Meine Meinung:
Dieser Band 4 der Deutschen Roten Liste beinhaltet neben kleineren und unbekannteren auch prominentere Artengruppen, wie z. B. Laufkäfer, Köcherfliegen, Zikaden und Spinnen. Leider sind es im Grunde meist keine "guten Nachrichten", die man dem Buch entnehmen kann. So werden z. B. gruselige 60 % der Laufkäferarten Deutschlands (von 582 Arten) in der Liste als gefährdet, ausgestorben oder verschollen oder auf der Vorwarnliste geführt.
Die Rote-Liste-Bände sind als Nachschlagewerke angelegt und richten sich in erster Linie an Spezialisten. Diese können sich über den Gefährdungsgrad bestimmer Tierarten informieren und benötigen diese Angaben für das Erstellen von Gutachten und Fachartikeln.
Das Besondere an dem Buch ist, dass zudem einige der Artenlisten überhaupt erstmals für Deutschland vorliegen. Sehr nützlich ist auch, dass die Angaben in der Spinnen-Liste, nicht nur für Deutschland sondern insgesamt für 12 deutsche Bundesländer (auch NRW) parallel abgedruckt werden. Insgesamt ist die Ausarbeitung einer deutschlandweiten Roten Liste für eine Artengruppe mit sehr viel Freiland- und Literaturarbeit verbunden, sodass man den Autoren der 17 Listen nur für ihre Mühen danken kann.

Fazit: Die Spezialisten wissen was sie an den Rote-Liste-Bänden haben. Sie benötigen diese Bücher zwingend für ihre Arbeit.


Titel: Rote Liste gefährdeter Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands - Band 6: Pilze (Teil 2) - Flechten und Myxomyzeten
Autor: Bundesamt für Naturschutz (Herausgeber)
Erscheinungsjahr: 2012
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 239 S.
ISBN-NR.: 978-3784351889
Verlag: Landwirtschaftsverlag GmbH

Kurzbeschreibung (Verlag)
Größe: 24,2 x 17,6 x 1,8 cm; Gebundene Ausgabe
Mit den Flechten und Myxomyzeten liegt der sechste Band der Roten Listen vor. Beide Listen waren zuletzt 1996 veröffentlicht worden und liegen grundlegend überarbeitet und aktualisiert vor. Die Rote Liste der Flechten umfasst ca. 2.300 Arten. Obwohl viele Flechten als Symbiosen aus einem formgebenden Pilz- und einem photosynthetisierenden Algenpartner härteste Umweltbedingungen ertragen, gibt es viele gefährdete bzw. ausgestorbene oder verschollene Arten. Flechten reagieren deutlich auf nicht unmittelbar erkennbare Umweltveränderungen wie Stickstoff- und Schwefelemissionen.
Die Rote Liste der Myxomyzeten bietet eine hervorragende Einführung in diese ungewöhnliche Organismengruppe. Ihr Schwerpunkt liegt auf der Gesamtartenliste mit Zusatzangaben zu Auftreten und Verbreitung. Die ca. 400 Schleimpilze sind als ökologische Gegenspieler boden- und streubewohnender Bakterien ein wichtiger, aber meist unsichtbarer Teil des Stoffkreislaufes. Nur die Fruchtkörper dieser Protisten sind makroskopisch sichtbar und oft eng an bestimmte Mikrohabitate gebunden.

Meine Meinung:
Ich kenne das Buch nicht, aber flechten- und schleimpilzinteressierte Fachleute müssen dieses Standardwerk sicher in ihrem Bücherregal stehen haben.



kostenlos

Titel: Geschützte Arten in Nordrhein-Westfalen. Vorkommen, Erhaltungszustand, Gefährdungen, Maßnahmen
Autor: Dr. Ernst-Friedrich Kiel
Erscheinungsjahr: 2015
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 265 S.
ISBN-NR.: -
Verlag: Herausgeber: Ministerium für KLimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen

Kurzbeschreibung (Verlag)
Diese Broschüre bietet einen Überblick über die bei Planungs- und Zulassungsverfahren relevanten Arten in NRW - mit Angaben zu Biologie, Verbreitung und Populationsgröße, zu Gefährdungen und Beeinträchtigungen sowie den wichtigsten Erhaltungszielen und Pflegemaßnahmen. Sie richtet sich an Naturschutz- und Planungsbehörden, Planungsbüros, Investoren, Naturschutzverbände und Landnutzer, ist aber auch für Bürgerinnen und Bürger von Interesse.

Meine Meinung:
Die Broschüre beginnt mit einer lesenswerten 30-seitigen Einführung über Planung und Artenschutzrecht. Dann beginnt das Kernstück - es werden alle 162 in NRW planungsrelevanten Tier- und Pflanzenarten auf 1-2 DIN A4-Seiten vorgestellt. Eine Verbreitungskarte zeigt die Nachweispunkte in NRW, ausgezeichnete Fotos zeigen die jeweiligen Arten, es gibt eine ausführliche Artbeschreibung, Gefährdungen und Beeinträchtigungen werden ebenso genannt wie auch Erhaltungsziele und Erhaltungsmaßnahmen. Sehr übersichtlich ist auch eine mehrseitige Tabelle mit allen Arten und Angabe des Schutzstatus und Nennung der aktuell kartierten Populationen und Individuenzahlen.
Über generellen Sinn und Unsinn warum nun gerade diese Arten als planungsrelevant ausgesucht worden sind brauchen wir hier keine Diskussion zu führen. Dennoch wundern sich die einen oder anderen Fachleute warum z. B. ganze 12 Wirbellose (u. a. 2 Käferarten, 3 Libellenarten) und nur 6 Pflanzenarten ausgewählt worden sind.
Dennoch gibt diese schöne Broschüre einen wertvollen Überblick über die Arten, die bei baulichen Planungen besonders zu berücksichtigen sind. Toll, dass man sich diese Broschüre kostenlos beschaffen kann (s. u.).

TIPP: Die Broschüre kann man nicht nur hier beim Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen kostenlos bestellen sondern hier im Übrigen auch von der Internetseite des LANUV NRW downloaden.


Titel: Artgerecht: 13 Thesen für die Zukunft des Homo sapiens
Autor: Markus Strauß
Erscheinungsjahr: 2018
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 320 S.
ISBN-NR.: 978-3440159705
Verlag: Franckh Kosmos Verlag

Kurzbeschreibung (Verlag)
Der Mensch hat sich im Lauf der Jahrhunderte so weit von einem artgerechten Leben entfernt, dass es höchste Zeit wird gegenzusteuern. Markus Strauß zeigt auf, wie sehr sich vor allem im 20. Jahrhundert unsere Lebensweise, Nahrung und die Qualität von Landschaft und Boden verändert haben. Was wir brauchen, ist eine „natürliche Revolution“. In 13 Thesen macht er deutlich, wie wir den Wandel konkret einleiten und in ein neues, grünes Jahrtausend finden können. Denn nur so wird unsere Umwelt zu einem Raum der Natürlichkeit, der Freiheit des Einzelnen und des Miteinanders.

Meine Meinung:
Dr. Markus Strauß stellt in diesem Buch 13 Thesen auf, wie uns Menschen ein erfülltes, glückliches und gesundes Leben möglich sein kann. Nach der neolithischen Revolution (Wandel vom nomadisierenden Sammler und Jäger zum Bauern) und der industriellen Revolution (Wandel vom Bauern zum Arbeiter) folgte zuletzt der Wandel zur digitalen Revolution (Wandel vom Arbeiter zum Angestellten). Nun muss nach Meinung des Autors eine "Natürliche Revolution" erfolgen um uns auf lange Sicht ein artgerechtes Leben zu ermöglichen. Dabei nimmt er sich kapitelweise unterschiedliche Themengebiete vor, wie Lebensmitteln, Böden, Tierliebe, Wald, Süßstoffen, Wasser, Miteinanderleben, Frauen und Männern, Zeit, Kindheit, Bewegung, Geld und die Gesellschaft der Zukunft. Der Autor schildert zu diesen Themen, seine Gedanken, Ideen und den aktuellen (Schief-)Stand. Am Ende von jedem Kapitel führt er stichpunktartig auf was sich seiner Meinung nach "im Zuge der natürlichen Revolution ändern müsste" und welche persönlichen Empfehlungen er hat.
Seine Vorschläge sind oft recht rigoros, setzen manchmal politische Kehrtwenden voraus und sind vermutlich leider oft nur schwer im großen Maßstab umzusetzen. Das ändert aber nichts daran, dass man selber für sich Schritte in die richtige Richtung tun kann.
Er schreibt recht allgemeinverständlich und man kann sich, je nach Interessenslage, auch einzelne Kapitel herauspicken, da diese im Buch nicht unbedingt aufeinander aufbauen.

Fazit: Dr. Markus Strauß ist ein sehr lesenswertes Buch gelungen, in dem viele Aspekte aufgegriffen werden, die den Leser nicht nur wachrütteln sondern auch Tipps und Ideen an die Hand geben, wie man das eigene Leben in eine naturnähere Richtung "schubsen" kann. Wer sich angesichts der aktuellen Entwicklungen auf verschiedensten Gebieten unzufrieden und machtlos fühlt und wieder zu einem artgerechteren Leben finden möchte wird in diesem Buch fündig werden und bekommt eine Art Leitpfad angeboten.
Es bleibt zu hoffen, dass sich möglichst viele Leser, möglichst auch Entscheidungsträger, diese Vorschläge zu Herzen nehmen werden.
Kein Buch, das man mal eben so wegliest - nehmen Sie sich Zeit dafür. Es lohnt sich!



auch als E-Book:


Titel: Unser täglich Gift: Pestizide - die unterschätzte Gefahr
Autor: Johann Zaller
Erscheinungsjahr: 2018
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 240 S.
ISBN-NR.: 978-3552063679
Verlag: Deuticke Verlag

Kurzbeschreibung (Verlag)
Größe: 13,8 x 2 x 21,2 cm; flexibler Einband
Sind Fipronil und Glyphosat nur die Spitze des Eisbergs? Ob beim Essen oder auf Reisen – es ist unmöglich, nicht mit Pestiziden in Kontakt zu kommen.
Wussten Sie, dass ein Apfel durchschnittlich 31-mal mit Pestiziden behandelt wird? Dass man auch im Flugzeug mit den Giften in Kontakt kommen kann und dass neben der Landwirtschaft der zweitgrößte Verbraucher von Herbiziden in Deutschland die Deutsche Bahn ist? Pestizide werden umfassend eingesetzt, über ihre Zusammensetzung wissen wir jedoch wenig. Etwa vierzig Chemikalien, die von der WHO als „wahrscheinlich krebserregend“ eingestuft wurden, sind nach wie vor erlaubt. Ein Viertel der Pestizide auf dem Markt sind Fälschungen mit ungewissem Inhalt. Johann G. Zaller, Ökologie-Experte an der Wiener Universität für Bodenkultur, erforscht seit Jahren Chemikalien und ihre Nebenwirkungen für unsere Gesundheit und Umwelt.

Über den Autor Johann Zaller: Johann G. Zaller, geboren 1968, Ökologe an der Universität für Bodenkultur Wien mit internationaler Forschungserfahrung in der Schweiz, Deutschland, Argentinien und den USA, erforscht mit seinem Team seit Jahren Pestizide und deren Nebenwirkungen. Zahlreiche internationale Publikationen, Mitherausgeber mehrerer wissenschaftlicher Zeitschriften. Experte der Österreichischen Biodiversitätskommission, Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des WWF Österreich.

Meine Meinung:
Der erste Satz des Nachworts dieses "Gift-Buches" lautet: "Wenn Sie nach der Lektüre dieses Buches den Eindruck gewonnen haben, dass wir die Welt und uns selbst mit Tausenden, unzureichend geprüften Pestiziden verseuchen und inzwischen jeder noch so abgelegene Flecken der Erde damit belastet ist, so entspricht dies der traurigen Realität". Zaller, der Autor von "Unser täglich Gift", hofft in seinem Nachwort dass der Gemütszustand des Lesers nicht ins Deprimierende oder Resignierende abgedriftet ist - ehrlich gesagt war genau dies bei mir der Fall.
Zaller ist ein Fachmann, weiß wovon er schreibt und das macht die ganzen Umstände nur noch schwieriger. Hier schreibt kein übereifriger Ökospinner sondern ein vielgefragter Wissenschaftler mit Durchblick.
Stück für Stück führt er dem Leser vor Augen:
- dass Grenzwerte relativ willkürlich festgelegt werden und sofern sie nicht mehr einzuhalten sind gerne mal behördlicherseits nach oben angepasst werden (z. B. darf ein Sojaschnitzel um das 400-fache höher mit Pestiziden belastet sein wie ein Schweineschnitzel - warum auch immer...)
- dass alleine in Deutschland 1.200 verschiedene Pestizidprodukte zugelassen sind (in den USA sogar 16.000!) und jährlich knapp 50.000 Tonnen davon in Deutschland eingesetzt werden
- dass ein Apfelbaum in einer Saison 31 Pestideinsätze erleiden muss
- dass in der Regel für die Zulassung eines Pestizids dessen Wirkstoff getestet wird und nicht das Mittel selber, welches aber versehen mit teils zahlreichen Beistoffen, ganz andere Wirkungen entfalten kann (Beistoffe müssen nicht angegeben werden und unterliegen dem Betriebsgeheimnis)
- dass z. B. 825 Millionen Kilogramm Glyphosat jährlich weltweit ausgebracht werden (über 100 g pro Erdenbürger)
- dass es unfassbare Grenzwert-Unterschiede gibt. So dürfen normalerweise in einem kg Getreide 0,1 mg Glyphosat enthalten sein. Wenn das Getreide nach einer Reifungsspritzung (das Getreide wird dabei "kaputtgespritzt" damit bei der Ernte alles Getreide gleichweit entwickelt und problemlos zu ernten ist) geerntet wurde sind die Rückstände erfahrungsgemäß viel höher, sodass der Gesetzgeber für Getreide plötzlich einen hundertfach höheren Grenzwert erlaubt.
- dass Pestizide zwar hierzulande als gesundheitsschädlich eingestuft und verboten werden können, aber trotzdem produziert und in andere Länder exportiert werden dürfen
- dass hierzulande vor Jahren verbotene Pestizide immer noch im Grundwasser nachgewiesen werden können und es zu massiven Umweltproblemen kommt, weil abschmelzende Gletscher die in ihnen enthaltenen Pestizide wieder freisetzen
- dass Insektizide natürlich keinen Unterschied zwischen "Schädling" und "Nützling" machen und das Neonicotinoide u. a. für das Aussterben diverser Bienenarten verantwortlich gemacht werden
- dass es keine flächendeckenden Kontrollen gibt (2016 wurden 367 von insgesamt 161.155 landwirtschaftlichen Betrieben kontrolliert = 0,23 %!)
- dass Pestizide sehr langlebig sind (im Jahre 1992 verbotene Mittel werden heute immer noch nachgewiesen)
- dass Pestizide vor ihrer Zulassung nicht ausreichend getestet werden (z. B. keine Langzeituntersuchungen, nur sehr wenige Testorganismen)
- dass es praktisch keine Untersuchungen zu Cocktail- und Kreuzeffekten unterhalb der Tausenden von Chemikalien gibt
- dass es für Pestizide eigentlich keine sicher ungefährliche Dosis gibt, da sie sich z. B. im menschlichen Körperfett anreichern
- dass Grenzwerte für Glyphosatrückstände in gentechnisch manipulierter Soja, damit das Produkt überhaupt noch verkauft werden kann, mal eben um das 200-fache erhöht worden sind (da Soja ein wichtiger Bestandteil von Tierfutter ist betrifft Sie das auch, wenn Sie kein Vegetarier und Soja-/Tofuliebhaber sind)
- dass es bisher kaum Untersuchungen zu den Auswirkungen von Pestiziden auf das Bodenleben gibt (der Autor forscht in diesem Bereich!)
- dass die Ausrottung von allen Insektenarten durch Insektizide selbstverständlich u. a. auch das Aussterben von Vögeln und Fledermäusen nach sich zieht
- dass beim Menschen Pestizide mit diversen Krebserkrankungen, nachlassender Fruchtbarkeit und Parkinson-Erkrankungen in Verbindung gesetzt werden
- dass Landwirte von den Herstellern der Pestizide vermutlich nicht immer ganz unvoreingenommen beraten und geschult werden
- dass in vielen Fällen Gifte prophylaktisch eingesetzt werden, bevor ein Einsatz überhaupt notwendig wird (z. B. werden bei der Saatgutbeize alle Samen mit Fungiziden behandelt um möglichen Pilzerkrankungen vorzubeugen)

Der Leser erfährt den Unterschied zwischen systemischen und Kontaktgiften, liest Gruseliges über Fälschungen, hochgiftige Altpestizide und Giftunfälle, den Einfluss der Herstellerlobbyverbände oder auch die Entstehung von Pestizid-Resistenzen. Stoffe wie DDT, Lindan, Atrazin, Hexachlorbenzol, Glyphosat/Roundup, Neonicotinoide oder Fipronil haben inzwischen in der Medienlandschaft zweifelhafte Berühmtheit erlangt und werden von Zaller vorgestellt.
Zudem macht er diverse Rechnungen auf, in denen er z. B. die Leistung von Bienen in "Heller und Pfennig" ausrechnet. Er prangert an, dass sich niemand die Mühe macht eine komplette Gewinn-Verlustrechnung aufzustellen. Dem kleinen Plus bei möglichen höheren landwirtschaftlichen Erträgen stehen unausgerechnete schädliche Auswirkungen auf das ganze Ökosystem gegenüber. Sterbende Arten, landschaftliche Eintönigkeit, Behandlung von Krankheiten uvm. Abgesehen davon, dass man aktuell gar keine technischen Möglichkeiten besitzt um all diese Schadstoffe wieder aus dem Boden, Trink- oder Grundwasser herauszufiltern.
Zaller betont dabei, dass Landwirtschaft durchaus auch ohne Pestizideinsätze funktionieren kann und widerlegt das Totschlagargument, dass die Menschheit nur noch mit dem steigenden Einsatz von Gift ernährt werden kann.

Fazit: Sie merken schon - ich schreibe mich in Rage... Die Situation ist offensichtlich schlimmer als zu mindestens ich es mir vorgestellt habe (Der Untertitel des Buches heißt nicht ohne Grund "Die unterschätzte Gefahr"). Überprüfen kann man das Geschilderte zwar nicht auf die Schnelle aber Zaller belegt seine Äußerungen mit gut 360 wissenschaftlichen Quellenangaben. Auch wenn man mit Bioprodukten leider keine Garantie mehr auf Giftfreiheit hat werde ich in Zukunft noch mehr Wert darauf legen lieber etwas tiefer in die Tasche zu greifen als ich es eh schon mache.
Ich empfehle das Buch gerne allen Interessierten. Zaller schreibt sehr gut lesbar und die steigende Empörung hält den Leser bis zum Schluss "am Ball". Zurück bleibt allerdings kein gutes Gefühl - aber den Kopf in den Sand stecken hilft ja auch nicht...



auch in der gebundenen Version erhältlich:


Titel: Naturgeschichte(n)
Autor: Josef H. Reichholf
Erscheinungsjahr: 2012
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 318 S.
ISBN-NR.: 978-3442745029
Verlag: btb

Kurzbeschreibung (Verlag)
Größe: 11,8 x 18,7 cm; Taschenbuch; durchgehend s/w Abb.
Warum lieben wir Blumen? Waren unsere Urahnen Vegetarier? Warum haben Vögel Federn? Wie religiös sind Tiere? Und warum können Biber eine Ethik-Debatte auslösen? Professor Reichholf, Zoologe und einer der bekanntesten Naturwissenschaftler Deutschlands, hat für alles eine natürliche Erklärung. Von seinen Erzählungen über die Natur, die er kennt, liebt und unentwegt zu ergründen versucht, kann man nicht genug bekommen. So wird jeder Ausflug in heimische und tropische Landschaften zu einer phänomenalen Entdeckungsreise.

Rezension von Gregor Tymann:
2011 als gebundene Ausgabe erschienen, liegt dieses Buch nun als Taschenbuchausgabe vor. Die 49 übersichtlichen Kapitel (jeweils 5-10 Seiten lang) widmen sich Mensch, Tier und Natur in all ihren faszinierenden Facetten.
Wer hätte z. B. gedacht, dass man Füchse in der Stadt füttern soll, Städte mitunter eine größere Artenvielfalt aufweisen können als die aufgeräumte Kulturlandschaft oder höchstens 50 Wölfinnen die Stammmütter unserer Haushunde sind?
Auf wissenschaftlicher Grundlage beschreibt der Autor die Natur in ihren unterschiedlichsten Erscheinungsformen und schafft es mehr als einnmal, den Leser durch ein Aha-Erlebnis zu überraschen. Auffällig ist die Liebe zum Thema, die mehr ist als rein faktenbezogene Beschreibung und häufig ein tiefes Verständnis für das Wunder des Lebens durchscheinen lässt.
Ein empfehlenswertes Buch für die naturwissenschaftliche Erleuchtung zwischendurch, das oft nach Weiterlesen verlangt.

Blättern Sie hier beim btb-Verlag im Buch!


Titel: Wende überall? Von Vorreitern, Nachzüglern und Sitzenbleibern
Herausgeber: H. Leitschuh, G. Michelsen, U. E. Simonis, J. Sommer & E. U. v. Weizsäcker
Erscheinungsjahr: 2012
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 256 S.
ISBN-NR.: 978-3-7776-2278-1
Verlag: S. Hirzel Verlag, Stuttgart

Kurzbeschreibung (Verlag)
Größe: 22,9 x 15,3 cm; 28 s/w Abb., 5 s/w Tabellen; kartoniert
Wende überall? In diesem Buch wird nach Stand, Form und Wirkung der Wende gefragt in den Bereichen Energie, Verkehr, Landwirtschaft, Ernährung, Wirtschaft, Wissenschaft – sowie nach der Wende in unseren Köpfen und Herzen. Dabei zeigen sich gewisse Gemeinsamkeiten, vor allem aber große Unterschiede. Während zum Themenbereich Energie eine rege Debatte im Gange ist, findet sich nichts Vergleichbares im Bereich Verkehr, und der Bereich Landwirtschaft und Ernährung entpuppt sich als äußerst wende-resistent. In der Wirtschaft als Ganzes eine Wende zu konstatieren erwies sich als unmöglich, doch an Beispielen wird gezeigt, wie nachhaltigkeits-orientiertes Unternehmertum aussehen kann. Die Frage nach der Wende im Wissenschaftssystem führt zu einer Philippika gegen verkrustete disziplinäre Strukturen und Interessen, die transformative Forschung und Bildung nicht gedeihen lassen. Um all das und noch viel mehr geht es in diesem Buch.

Meine Meinung:
In 38 voneinander unabhängigen Fachartikeln unterschiedlicher Autoren werden einzelne Aspekte im Umfeld "Ökologie" und Umweltpolitik aufgegriffen und auf informative, aber stets auch interessante, Art und Weise dargestellt. So ist z. B. von "G-Null-Welt" die Rede, in der keine Führungsmacht die Initiative ergreift und keine handlungsfähigen Koalitionen zustande kommen. Oder es wird an den Leser apelliert die Umkehr einer gesellschaftlichen Akzeptanz, die sich nur über "Viel sein UND viel haben" definiert, zu unterstützen. Begriffe wie "Peak Oil (= Erreichung des Öl-Fördermaximums) werden erläutert und weisen auf die Notwendigkeit einer Verkehrswende in Richtung aktiver Mobilität (zu Fuß gehen oder Fahrrad fahren) hin. Interessante Ideen sind z. B. die Nutzung von "Privat"-Elektroauto-Batterien zur Strom-Zwischenspeicherung für Energiekonzerne oder aber die Idee mit Hilfe von Lehrern, aufbauend auf neu orientierten Lehrplänen, in der Schule das Thema "Nachhaltigkeit" in das Bewußtsein der Jugendlichen zu transportieren. In eine ähnliche Richtung zielt der Vorschlag vermehrt in Medien (u. a. Daily-Soaps) politisch-ökologische Themen auch an ein Klientel weiterzureichen, das sich ansonsten eher nicht für politische Informationsbroschüren interessiert.
Spannend kann es auch in der Solarbundesliga zugehen, in der Städte - je nach Solargesamtleistung aller städtischen Solaranlagen - miteinander konkurrieren können.
Angesichts der Information, dass sich die Wohnfläche der Einwohner Deutschlands in den letzten 50 Jahren verdreifacht hat erstaunt auch der ständig zunehmende und aus ökologischer Sicht verwerfliche Flächenverbau leider nicht mehr. Als Leser muss man sich oft an die eigene Nase fassen und überlegen an welchen Stellen man z. B. auch selber der "Geiz-ist-Geil-Mentalität" zu Ungunsten einer nachhaltigen Land- und Nahrungsmittelwirtschaft unterliegt. Löbliche Tendenzen zu nachhaltigem Unternehmertum z. B. in der Bekleidungs- oder Energiebranche machen jedoch auch Hoffnung. Weitere Themen sind die Nahrungsmittelverschwendung, Schiffsemissionen, Meeresverschmutzung, Endlagerung hochradioaktiver Abfälle uvm.
Fazit: Empfohlen werden kann das Buch allen politisch interessierten Naturschützern, die nach der Lektüre gut gewappnet in die nächste hitzige Diskussion mit politisch Andersdenkenden ziehen können. Wissenschaftliche oder politische Szenarien werden exakt geschildert, erfordern aber durchaus einen mitdenkenden und politisch wachen Leser. Die Vielzahl der angesprochenen Themen verblüfft und macht neugierig. Der Leser wird jedoch nicht in einer ausweglos geschilderten Lage alleine gelassen, sondern vernünftige und gangbare Lösungsansätze (z. B. Schönauer Stromrebellen, Solarflugzeuge) schüren stets auch die Hoffnung auf eine ökologisch sinnvolle Wende!


Titel: Darwins Welt: Aus dem Leben eines unfreiwilligen Revolutionärs
Autoren: Angela Steinmüller & Karlheinz Steinmüller
Erscheinungsjahr: 2008
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 316 S.
ISBN-NR.: 978-3865811240
Verlag: oekom Verlag, München

Kurzbeschreibung (Verlag)
Größe: 23,6 x 14,6 cm
Den Regenwürmern hat er ein Denkmal gesetzt, fleischfressende Pflanzen gefüttert und jahrelang Entenmuscheln studiert – heute ist er als der geistige Vater von Evolutionstheorie und Abstammungslehre weltberühmt. Die Rede ist von Charles Darwin.
Wer war dieser Naturforscher? Was trieb den nimmermüden Abenteurer an? Welche Klippen musste er umschiffen, um der Natur ihr größtes Geheimnis zu entlocken? Angela und Karlheinz Steinmüller zeichnen Darwins Lebensweg nach, lassen uns teilhaben an seinen Unternehmungen und Erfolgen – aber auch an seinen Rückschlägen und Selbstzweifeln. Dabei gelingen ihnen erstaunliche Einblicke in die Motivation und die Begeisterung des Mannes, der die Welt in ihren Grundfesten erschüttert hat.
Mit seinem neugierigen Blick auf die Entstehung von Darwins Hauptwerk und seinen Nahaufnahmen aus dem viktorianischen Zeitalter erlaubt das Buch eine faszinierende Zeitreise hinein in Darwins Welt.

Meine Meinung:
Ich muss gestehen, dass "Darwins Welt" das erste Buch über Charles Darwin ist, das ich gelesen habe. Mit umso größerer Neugier habe ich mich in das Lesevergnügen gestürzt.
Nach der Lektüre des Buches kann ich nun behaupten, das ich doch eine Menge über den Menschen Darwin gelernt habe. Darwin ist nicht die unfehlbare Person gewesen, die Zeit ihres Lebens auf einem Sockel gestanden hat und von allen Naturwissenschaftlern angehimmelt wurde, sondern vielmehr ist er teils eher zufällig in seine Rolle als bahnbrechender Forscher gerutscht und musste sich mit zahllosen Kritikern auseinandersetzen.
In dem Buch lernt man Darwin als Student, der durchaus auch seine Freiheiten genutzt hat, einen akribischen Sammler, einen Freund der Menschenrechte, einen Schriftsteller der sich widerwillig, dafür aber akribisch und wohlüberlegt an kritische Themen gewagt hat (an seiner Hauptschrift hat er ca. 20 Jahre gefeilt und sie erst dann veröffentlicht als Wallace eine unabhängig entwickelte sehr ähnliche Theorie veröffentlichen wollte), einen rastlosen und fleißigen Mensch, der aber auch große Teile seines Lebens krank war, einen Familienmensch, dessen Frau 10 Kinder bekam, einen Forscher der sich jahrelang mit den eher unpopulären Regenwürmern und Rankenfüßern beschäftigt hat und vieles mehr, kennen.
Dabei gelingt den Autoren die Einordnung der jeweiligen Lebensphasen in den historischen Gesamtzusammenhang recht gut.
Für mich als Biologen hätte die eine oder andere Schilderung einer naturkundlichen Entdeckung oder die Durchführung eines Experiments ruhig etwas ausführlicher beschrieben sein können. Für den romangewöhnten Leser wäre dies aber vermutlich fehl am Platze gewesen.
Alles in allem ein Buch, das man flüssig lesen kann, das dabei sehr informativ ist und das ich - auch wenn mir der Vergleich zu anderen Darwin-Büchern fehlt - guten Gewissens empfehlen kann, wenn man sich der Person Darwin nähern möchte.


Titel: Zukunft ohne Öl - Lösungen für Verkehr, Wärme und Strom
Autoren: August Raggam & Klaus Faißner
Erscheinungsjahr: 2008
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 135 S.
ISBN-NR.: 978-3-7020-1201-4
Verlag: Leopold Stocker Verlag

Kurzbeschreibung (Verlag)
Größe: 23 x 14,8 cm
Die mobile Gesellschaft steht vor einer großen Herausforderung: Fossile Treibstoffe gehen zur Neige, Biotreibstoffe scheinen auch nicht der Weisheit letzter Schluß zu sein. Nichtsdestotrotz steigt der Energiebedarf weltweit von Jahr zu Jahr. Im Buch „Zukunft ohne Öl“ werden Alternativen aufgezeigt, wie Mobilität und Energieversorgung auch in Zukunft möglich sein können.
Das gesamte Spannungsfeld zwischen immer aufwendiger zu fördernden Erdölvorkommen, stark steigenden CO2-Emissionen und dem forcierten Anbau von Pflanzen zur Produktion CO2-neutraler Biotreibstoffe anstelle von Nahrungsmitteln wird in diesem Buch durchleuchtet. Die Autoren Dr. August Raggam, habilitierter Verfahrenstechniker und vielfach mit Fragen (alternativer) Energienutzung befaßt, und der freie Journalist Mag. Klaus Faißner untersuchen sämtliche Aspekte der Biotreibstoffe, angefangen von der Energieeffizienz über den „Verbrauch“ landwirtschaftlicher Flächen bis hin zur CO2-Bilanz. Sie beschränken sich freilich nicht auf eine reine Bestandsaufnahme, sondern zeigen alternative Lösungen auf, die nicht auf Kosten der Lebensmittelproduktion gehen. Auch Wasserstoff bzw. Brennstoffzellen als Antrieb werden in diesem Buch besprochen. Top-aktuell und im wahrsten Sinne des Wortes (über-)lebensnotwendig.

Meine Meinung:
Dieses Buch widmet sich einem brennendem Thema - nämlich der Energieversorgung in der Zukunft. Klar ist, das Öl und Gas nicht endlos zur Verfügung stehen und irgendwann zu Alternativen gegriffen werden muss. Doch welchen? Weder die Atomkraft, mit ihrer Problematik der auf unvorstellbar lange Zeit brandgefährlichen radioaktiven Reststoffe noch PR-Gags wie CO2-freie Kohlekraftwerke führen in dieser Diskussion weiter. Doch was ist mit den Autotreibstoffen Erd- oder Biogas, Biodiesel, Bioethanol, Pflanzenöl, Pressluft, Holzgas, Wasserstoff/Brennstoffzelle, Hybrid- oder Schwungradelektrikautos oder Elektroautos?
All diese Verfahren werden kurz vorgestellt und bewertet. Das Kapitel "Vision von Graz" zeigt umweltverträgliche Zukunftsvisionen (Wärmesanierung, Holzpellets aus stadtnahen "Energiewäldern", Einsatz von Photovoltaik und Umstellung auf elektrischen Verkehr), die noch dazu realisierbar und wirtschaftlich wären. Immer wieder wird gezeigt, das es am Widerstand einflußreicher Entscheidungsträger liegt, das viel zu wenige Innovationen in die Tat umgesetzt werden. Das Elektroauto, das von Automobilbranchen systematisch boykottiert wird, ist da nur ein Beispiel von vielen. Im ersten Moment unglaubliche Ideen (z. B. alle Elektroautos an ein gemeinsames Stromnetz anzuschließen und die Batterieleistungen bei benötigtem Spitzenstrom begrenzt anzuzapfen und wieder im Stromnetz zu verteilen wäre nur eine davon!). Dieses Buch birgt jede Menge Zündstoff und Argumente für angeregte Energiedebatten und ist aus meiner Sicht sehr empfehlenswert! Hoffentlich lesen es auch die richtigen Politiker!

Titel: Unser Wald muss moderner werden. Eine Fabel von der schönen neuen Zeit

Autor: Robert Griesbeck
Erscheinungsjahr: 2008
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 240 S.
ISBN-NR.: 978-3-426-27449-1
Verlag: Droemer Verlag, München

Kurzbeschreibung (Verlag)
»Was wir brauchen, sind flache Hierarchien«, sagte die Eule, »ein schlankes Management, Besinnung aufs Kerngeschäft. Fusionen stärken den Wald und schützen ihn vor feindlichen Übernahmen. Und übrigens: Ich mache keine Beratung, sondern Consulting.« »Verstehe«, sagte der Auerhahn, »das ist Englisch und bedeutet…« »… Beratung. Ich weiß. Aber es klingt besser – dynamischer.«

Im Alten Wald wusste man lange nichts von den Problemen, denen die Welt zu Beginn des 21. Jahrhunderts gegenübersteht. Erst als der alte Hofhund den anderen von den Schreckensnachrichten aus dem Fernsehen erzählt, erfahren die Tiere im Wald, was die Stunde geschlagen hat. Und sie beschließen, sich der Herausforderung zu stellen ...

Der Alte Wald war ein verlotterter Wald alter Schule, in dem der übliche Schlendrian herrschte. Glücklich und zufrieden lebten die Tiere vor sich hin. Doch dann kam die neue Zeit, und plötzlich galten die alten Werte nichts mehr: Plötzlich war das Gute schlecht, und das Schlechte sollte gut sein. Gestern waren Wölfe noch blutrünstige Killer – jetzt arbeiteten sie als Headhunter; gestern lernten die Jungtiere von den Alten – jetzt folgte eine Schulreform auf die andere; gestern konnten sich die Igel mit ihren Stacheln wehren – jetzt machten sie sich wegen unerlaubten Waffenbesitzes strafbar.

Dieser tiefgreifende Umbruch kehrt im Alten Wald das Unterste zuoberst: Die Tiere gründen Parteien, wählen einen Ministerrat und erheben Steuern, sie lernen Arbeitslosigkeit, Bildungsnotstand und den Medienwahn kennen, werden Unternehmensberater und Immobilienhaie.

Aber natürlich sind so einschneidende Veränderungen nicht von einem Tag auf den anderen zu bewerkstelligen, zumal das Volk – träge, wie es ist – glaubt, eigentlich sei doch alles ganz in Ordnung. Deshalb muss man es von der Bedrohlichkeit der Situation überzeugen und ihm klarmachen, dass dringend Handlungsbedarf besteht. Wir lernen: Politik ist die Kunst des Machbaren. Dumm nur, wenn die, die das Machbare beschließen, selber davon profitieren – und wenn die, die davon betroffen sind, nichts zu sagen haben.

Zumindest im Wald aber ist die Globalisierung auf dem Holzweg, und so geht am Ende alles noch einmal gut aus. Eine augenzwinkernde Parabel auf unsere echten oder vermeintlichen Probleme – das zeitgemäße Gegenstück zu Orwells Farm der Tiere.

Schöner kann man sich die Welt nicht erklären lassen!

Meine Meinung:
Auch wenn dieses Buch vielleicht nicht ganz in das hier gezeigte sonstige Sortiment hineinpasst ist es eine Empfehlung wert! "Unser Wald muss moderner werden" richtet sich nicht an Kinder sondern an Erwachsene (ca. ab 14 Jahre aufwärts) und hält unserer heutigen Gesellschaft auf humorvolle Weise den satirischen Spiegel vor. In einem Wald in dem Themen wie Globalisierung, Arbeitslosigkeit, Steuern, Bildung (Schulreformen), Nachrichtendienst, Waffengesetze, Finanzkrise und Bankensterben, Headhunter und vieles mehr angewandt werden kann doch alles nur besser werden - oder etwa nicht?
Erfrischend locker bringt Griesbeck dem Leser anhand der Bewohner des "Alten Waldes" Grundprinzipien unserer eigenen Gesellschaft nahe. Auch im Wald scheitert jedoch dabei der eine oder andere gut gemeinte Reformansatz am Machthunger und an der Profitgier von Einzelnen.

Fazit: Aufgrund der vermehrt vorkommenden englischsprachigen Business-Begriffe und politischer Anspielungen richtet sich das Buch eher an den erwachsenen ökologisch & politisch interessierten Leser mit Sinn für Ironie und Satire. Ein schönes kleines Buch, dass die eigene Sichtweise auf Politik und Gesellschaft durchaus ein klein wenig verändern kann...